THEMA: Familienauszeit mit 4-jährigem
15 Jul 2024 20:39 #690475
  • scoutair
  • scoutairs Avatar
  • Beiträge: 43
  • Dank erhalten: 115
  • scoutair am 15 Jul 2024 20:39
  • scoutairs Avatar
Kambaku
Das Etosha Erlebnis ist vorbei und wir machen uns auf in Richtung Süden. Der nächste Stop ist die Kambaku Safari Lodge. Unterwegs machen wir einen Halt beim Hoba-Meteoriten, da sich unser Sohn gerade für Meteoriten interessiert, da diese ja für die Auslöschung der Dinosaurier (mit-)verantwortlich sein sollen.



Mässig beeindruckt fahren wir weiter. Die Route führt meist über D-Strassen, und da es gerade eben geregnet hat, haben wir ein (vorsichtiges) Gaudi mit dem Durchqueren von Pfützen. Das Auto ist mittlerweile halb braun halb weiss geworden. Uns gefällt es, denn so sieht man, dass wir den Hilux nicht nur auf Teer ausgefahren haben.





Am ersten Abend sind wir für einen Game Drive vorgesehen, welchen wir mit einer anderen Familie gemeinsam in Angriff nehmen werden. Für das einzelne Gnu, die zwei Zebras und die Giraffe kommt bei uns jedoch keine Begeisterung mehr auf. Und auch unser Sohn beklagt sich über Langeweile. So eifern wir dem Sundowner entgegen und merken, wie es langsam kühler wird. Damit hatten wir nicht gerechnet, war es doch bisher auch am Abend immer angenehm gewesen. Aber klar, wir sind weiter im Süden und der Herbst setzt ein. Dankend nehmen wir Fleecedecken an und wickeln uns für den Rückweg darin ein. Die nächsten Tage verbringen wir mit Besuchen in der Umgebung (Crocodile Farm und Cheetah Conservation Fund) sowie Aktivitäten in der Lodge (Fahrrad fahren, Pony reiten, Pool und Spielplatz nutzen, etc.). Dieser Pool erscheint uns übrigens als der kälteste der ganzen Reise.



Zu Ostern hat die Lodge einen Sundowner mit grossem Feuer organisiert, wo sich alle Hotelgäste treffen und zusammen Stockbrot über dem Feuer backen und sich austauschen. So kommen wir also mit den anderen Hotelgästen etwas ins Gespräch und für Junior ist diese Feuer-Aktivität eine gelungene Abwechslung.
Letzte Änderung: 15 Jul 2024 20:40 von scoutair.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Lotusblume, Logi, CoM, Dandelion, Trollkind
17 Jul 2024 19:54 #690696
  • scoutair
  • scoutairs Avatar
  • Beiträge: 43
  • Dank erhalten: 115
  • scoutair am 15 Jul 2024 20:39
  • scoutairs Avatar
Okapuka
Die letzte Lodge vor dem Ende unserer Familienauszeit wird die Okapuka Safari Lodge sein. Da wir uns noch die Dinosaurierspuren ansehen wollen, führt die heutige Route nicht auf direktem Weg nach Süden, sondern über die C33 sowie ein paar D-Strassen und sogar durch das Erindi Game Reserve. Zu den Dino-Spuren muss man ein paar Meter gehen, was im Grundsatz gut machbar ist, aber in der Mittagshitze doch etwas mehr abverlangt. Der Weg zu den Spuren ist gekennzeichnet (derjenige zurück weniger gut), dennoch sind wir um unser Hand-GPS froh, auch um die Distanz abschätzen zu können. Die Spuren fallen leider viel kleiner aus als erwartet, dennoch hat es eine oder zwei von relativ guter Qualität. Lange bleiben wir nicht, ist es doch in der Mittagshitze ziemlich heiss.





So sind wir schon bald zurück im Auto und Snacken unterwegs im Kühl der Klimaanlage. Auf dem Weg zur Lodge werden wir nach Okahandja heftig verregnet, sodass wir unsere Offroad-Patina auf dem Hilux leider fast vollständig verlieren. Erfreut über die schöne neue A1 (im 2017 sah es hier noch anders aus, so meinen wir) kommen wir dem Tagesziel zügig entgegen. Das heutige Game Drive Angebot lehnen wir wohl weislich dankend ab.
Den letzten ganzen Tag in Namibia verbringen wir in Windhoek. Wir wollen noch ein paar Geschenke kaufen und bei Roco Mama’s, dem besten Burgerladen im Land (das unterschreiben wir!), zu Mittag essen. Zurück in der Lodge kosten wir den Pool nochmals aus, bevor es dann ans Packen geht. Souvenirs bruchsicher einpacken, Sauber- von Dreckwäsche trennen, Handgepäck von Aufgabegepäck trennen. Leider nimmt das seine Zeit in Anspruch, doch es geht um einiges einfacher als bei der Abreise, da ich ja nicht erst noch alles, was ich mitnehmen will, bestimmen und zusammensuchen muss.
Und so ist der letzte Tag in Namibia gekommen. Wir frühstücken noch einmal gemütlich, laden das Auto und fahren zurück zur Autovermietung. Glücklicherweise hat sich mein Mann bei der Übernahme einen GPS-Punkt gesetzt, sonst wäre das irgendwie aussichtslos gewesen. Bliebt nur noch das Auto auszuladen und alles in das Fahrzeug für den Flughafen Transfer einzuladen. Diese fällt heute glücklicherweise (viel) grösser aus als bei der Ankunft. Wir geben noch kurz ein technisches Feedback zum Auto ab und dann geht es auch schon los zum Flughafen.
Dort helfen uns auch gleich zwei Typen mit dem Gepäck (schon klar wieso, aber da ich sowieso kein Bargeld mit nachhause nehmen will bekommen sie ihren Anteil) und schon ist eingechecked und wir stehen wenige Minuten später in der Abflughalle. Von jetzt an heisst es warten. Wir werden erst etwa 24 Stunden und zwei Zwischenstopps später mit rund einer Stunde Verspätung am Zielflughafen ankommen. Die Flüge verlaufen soweit aber problemlos, Junior darf sich mit dem Tablett beschäftigen und wir versuchen, etwas zu Schlafen und die Reise mit all den Eindrücken zu Verarbeiten.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Lotusblume, madmaddin, Logi, CoM, Dandelion, Trollkind
18 Jul 2024 21:18 #690781
  • scoutair
  • scoutairs Avatar
  • Beiträge: 43
  • Dank erhalten: 115
  • scoutair am 15 Jul 2024 20:39
  • scoutairs Avatar
Fazit: Reisen mit kleinen Kindern
Ich habe mir vor der Reise unzählige Gedanken gemacht, wie wir die langen Fahrten mit einem 4-jährigen alle unbeschadet überstehen. Also hatte ich unzählige Dinge zur Beschäftigung eingepackt. Viel zu viel und unnötig, wie sich später herausstellt. Kleine Wimmelbücher hatten sich bewährt, so konnten wir im Auto jeweils «such du…» spielen. Ansonsten griffen wir oft auf ein Malbuch und Buntstifte zurück, um die Wartezeit im Restaurant zu überbrücken und dann waren die Pixi-Bücher als Gute Nacht Geschichte im Einsatz. Ein Starter-Kit mit Knete war zwischendurch im Hotel noch gut, mehr haben wir nicht gebraucht. Lego, Ausmalvorlagen, Stickers, PawPatrol Figuren, Autos, etc. hätte ich alles zuhause lassen können und den zweiten Ball hätte ich auch nicht kaufen brauchen. Naja, lieber zu viel als zu wenig. Zu Beginn der Reise durfte er im Auto noch ab und an am Tablett was schauen. Als er sich dann nach dem Kuiseb Pass übergeben musste, hatte sich das für den Rest der Reise von selbst erledigt. Diesbezüglich war ich extrem froh, hatten wir Spüli, ein faltbares Wasserbecken und Lappen/Schwamm zur Hand. Im Anschluss habe ich ihm aus einer leeren 5L Wasserflasche ein «Kotzbecken» zurechtgeschnitten, was wir dann logischerweise nie gebrauchten.
Auch immer im Auto waren natürlich griffbereit Snacks und Getränke. Neben Gurken und Paprika auch Nüsse, Waffeln, Kekse, «Dröe-Worst» und ein bisschen Schokolade sowie Kaugummis. Um das alles sinnvoll aufzubewahren hatten wir eine kleine Kühltasche dabei, so rollte nicht alles im FZ umher und durch deren Form ist auch der Inhalt gut sichtbar und somit rasch greifbar, was in einer Tasche weniger der Fall wäre. Was sich im Auto ferner sehr bewährt hatte ist ein Organiser, der an der Rückenlehen des Vordersitzes befestigt wird. So hatte Junior stets die wichtigsten Dinge (Wasser, Kaugummi, Bücher) griffbereit.
Ansonsten war uns wichtig, dass unser Sohn auch auf seine Kosten kommen konnte. So haben wir das Programm, wo möglich, an ihn angepasst. Wir waren oft im Sand zum Toben, häufig im Pool, haben Spielplätze aufgesucht oder keine geführten Touren gebucht (ausser in Swakopmund, das war mit ihm auch etwas schwierig durchzustehen). Heisst aber auch, dass wir auf ausgeprägte Pirschfahrten, eine zusätzliche Wanderung oder das perfekte Foto verzichtet haben.
Tiere beobachten fand er zwar spannend, aber er mag das nicht stundenlang machen, schon gar nicht, wenn man nicht aus dem Auto aussteigen darf. Somit war Etosha eher herausfordernd, auch weil man da eben nicht so einfach mal anhalten und aussteigen kann. Umso mehr mussten wir den Bewegungsmangel dann abends am Pool oder in der Lodge kompensieren.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Reisemaus, Lotusblume, madmaddin, Logi, CoM
18 Jul 2024 21:20 #690782
  • scoutair
  • scoutairs Avatar
  • Beiträge: 43
  • Dank erhalten: 115
  • scoutair am 15 Jul 2024 20:39
  • scoutairs Avatar
Fazit Allgemein
Alles in allem eine gelungene Reise mit ihren Hochs und Tiefs. Ich habe mir noch ein paar Punkte notiert, die mir aufgefallen sind und/oder die ich für die nächste Reise präsent haben möchte, welche ich ebenfalls gerne mit euch teile:
- Klimaanlagen sind nicht überall verfügbar und durchlüften ist nicht überall wirksam gegen die Hitze (Fenster zu klein, kein Durchzug möglich oder wegen den Tieren soll nachts alles geschlossen bleiben…).
- Alle Hotels hatten WiFi (zumindest in der Lounge), eine Verbindung ins Internet ist dadurch noch nicht garantiert.
- Viele Hotels haben einen Pool, warm ist er oft nicht.
- Wir sind auf der ganzen Reise nur einem Fernseher begegnet (an einer Hotelbar), vermisst haben wir ihn jedoch nie.
- Das Essen ist von guter Qualität, auch hatten wir keine Verdauungsprobleme.
- Wir hatte je eine Trinkflasche (4dl für Junior, ca. 7dl für uns) mit grosser Öffnung dabei. Diese war im Auto stets griffbereit. Durch die grosse Öffnung war ein Umfüllen aus der 5L Wasserflasche problemlos möglich.
- Wir haben 55L gekauftes Wasser benötigt (total gekauft hatten wir 80L –für die Putzaktion gingen 5L drauf), auch weil man die Flaschen oft in der Lodge auffüllen konnte (aus dem Wasserhahn kommt manchmal Trinkwasserqualität, nachfragen lohnt). Das überschüssige Wasser hat der Autovermieter genommen und verteilt.
- Wechselkurs vor Ort ist trotz Abheb-Gebühren vorteilhafter. Pro Vorgang konnten wir 3000 N$ abheben. Kreditkarte wurde fast überall akzeptiert (ausser das Internet fiel gerade aus).
- Game Drives können langweilig werden, vor allem wenn man zuvor im Etoscha war.
- Eine dunkle Sonnenbrille verhindert tränende Augen und Kopfschmerzen. Es ist sehr hell, gerade auch in sandigen Regionen. Wir tragen Kategorie 4, welche sonst im Hochgebirge Verwendung findet.
- Die Kambaku Safari Lodge würden wir nicht mehr buchen. Wir können absolut nichts bemängeln, aber wir haben uns irgendwie nicht wohl gefühlt, was wohl am Konzept der Lodge liegen mag. Die Lodge hat sich auf Reiten und Jagen spezialisiert, dementsprechend sind die Gäste gestrickt. Wir passen einfach nicht in dieses Muster…
- Wir haben in 24 Tagen 4’200 Kilometer zurückgelegt und mindestens gleichviele Fotos geschossen. Nachdem wir im 2017 ca. 4’600km in zwei Wochen gefahren waren, dachten wir, dass es dieses Mal mehr werden würde.
- Wir haben, obwohl wir am Ende der Regenzeit gereist waren, keinen einzigen Moskito gesehen.
Letzte Änderung: 18 Jul 2024 21:20 von scoutair.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Reisemaus, ANNICK, Lotusblume, madmaddin, Logi, CoM, Dandelion, Trollkind
18 Jul 2024 21:21 #690783
  • scoutair
  • scoutairs Avatar
  • Beiträge: 43
  • Dank erhalten: 115
  • scoutair am 15 Jul 2024 20:39
  • scoutairs Avatar
Das war’s, und jetzt?
Kaum zuhause, wir haben dem Reisebüro noch nicht einmal ein Feedback zur Reise abgegeben, schmieden wir schon die nächsten Pläne. Wir wollen wieder kommen, denn nun ist auch Junior mit dem Namibia-Fieber infiziert. Im Frühling 2026 wollen wir den Caprivi und das grenznahe Botswana bereisen und einen Abstecher zu den Vic Falls machen, Camping ausprobieren, die Termine sind schon fix, die Route steht schon fast…
Danke euch allen fürs mitlesen.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, CoM
18 Jul 2024 22:35 #690789
  • opossum
  • opossums Avatar
  • Online
  • Beiträge: 22
  • Dank erhalten: 8
  • opossum am 18 Jul 2024 22:35
  • opossums Avatar
Vielen lieben Dank für diesen unheimlich hilfreichen und spannenden Reisebericht! Ich habe sehr gern mitgelesen und mich immer über einen neuen Eintrag gefreut! Für mich und andere Reisende mit kleineren Kindern sind so viele nützliche Tipps dabei - freue mich jetzt noch mehr auf unsere Reise im September. Danke auch noch zu den Infos über Beschäftigung auf Autofahrten, darüber mach ich mir auch viele Gedanken.
Schön auch zu lesen, dass ihr bereits die nächste Reise plant!
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.