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18.07.2022: Von der Marble Campsite bis kurz vor Oranjedrom - TEIL 1
Ein leider ziemlich textlastiges Kapitel..... Der Tag beginnt sonderbar ![]() Kaum bin ich wach und beginne in meinem Schlafgemach herumzukruschteln, schallt vom Muckelschen Toyota aus dem OG ein lautes "Guten Morgeeeeeeen Beeeeele!!! " zu mir herüber. Wie jetzt, Ruth ist schon munter ![]() Naiv wie ich bin denke ich zuerst, sie will mir damit sagen, dass es sie nicht stört, wenn ich Lärm mache ![]() ![]() ![]() Und ein Mensch, der sich herrlich aufregen kann – wenn sie den Südafrikanern eines nicht gönnt, dann ist das Schlaf! Es werden Muckelsche Autotüren geknallt und laute Selbstgespräche geführt. Als wir uns nach einiger Zeit am Frühstückstisch von Angesicht zu Angesicht gegenübersitzen, lässt sie ihrem Frust freien Lauf und erzählt ausführlich von den lustigen nächtlichen Trinkspielen nebenan. Und dass sie sich irgendwann so in ihren Zorn hineingesteigert hat, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Okay, da ging es mir etwas besser, zwar hat mich das Gelächter von nebenan auch zunächst vom Einschlafen abgehalten, aber irgendwann habe ich es erfolgreich in meine Träume eingebaut. Die Stimmung bessert sich nicht, auch wenn in uns die leise Hoffnung aufkeimt, dass der Trupp heute das Marble Camp verlassen wird, denn der stundenlange Aufbruch beginnt zunächst mit der Reparatur diverser Reifen. Das Flicken wäre ja nicht das Problem, aber danach müssen die Dinger auch mit Luft befüllt werden. Der Kompressor dröhnt ausdauernd direkt neben uns: Drrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr! Und nochmal: Drrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr! So geht das in einem fort. Nebenher wird in aller Seelenruhe die Zeltstadt abgebaut. Als Ruth schon zu ihrem „Stellt euch vor, die…..“ ansetzen will ![]() ![]() Ich schnappe mir meine T4A-Karte und begebe mich mit zuckersüßem Lächeln (jaha, das kann ich auch mal, wenns sein muss ![]() ![]() ![]() Wir reden noch ein bisschen über die verschiedenen Möglichkeiten dorthin zu kommen, bis endgültig klar ist: unsere letzten gemeinsamen Stunden brechen an. Zunächst tut sich aber nichts in Sachen Abreise und so hängen wir auf unserer Campsite rum, starren ins Flussbett und tun uns ein bisschen leid ![]() ![]() ![]() Immerhin erbarmt sich irgendwann ein Gabar Goshawk und bietet uns ein kleines Schauspiel mit einer Taube (die mir dann aber wiederum sehr leidtut, so richtig Freude will nicht aufkommen bei der Sichtung – und jaja, ich weiß, auch ein Habicht braucht etwas zu fressen und ist kein Vegetarier). Yummie - alles meins: Was kuksch du? ![]() Danach zieht friedlich ein Trupp Ziegen mit ihrem Hirten durch den Sand und wir versuchen, damit wir uns wenigstens ein bisschen bewegen, ein paar „normale“ Vögelchen zu erwischen. Nach und nach fahren die Autos der Südafrikaner vom Platz, nur um dann bei der Rezeption mit laufendem Motor stehen zu bleiben, um auf den Rest zu warten und nebenher ein Schwätzchen mit dem Personal zu halten. Wir bewegen uns derweil schon ein bisschen in Richtung der nun freiwerdenden Campsites und suchen nach Papageien. Fehlanzeige. Der einzige ![]() Dafür finden wir Berge von Müll, der vom Personal nach Verwertbarem durchstöbert wird. Um ca 11.30 Uhr haben alle 5 Fahrzeuge der Truppe die Marble Campsite verlassen und abgesehen vom Putzgeschwader sind wir nun alleine. Das hilft aber nicht viel, die Papageien wollen nicht kommen ![]() Birding unterwegs – komischer Ansitz, oder? Auflösung Onjuva Plains, mal härter, mal etwas tiefsandiger Juhu, endlich ein paar Tiere – man kämpft hier um jede Sichtung! Nicht mehr weit bis Orupempe – davon und dem Rest der Strecke dann im nächsten Kapitel mehr. |
Letzte Änderung: 12 Aug 2022 16:14 von Champagner.
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18.07.2022: Von der Marble Campsite bis kurz vor Oranjedrom - TEIL 2
In Orupempe eiern wir ein bisschen herum, bis wir den Shop N°1 finden. Dass der Esel die Augen nur schließt angesichts unserer Ortskenntnisse und sie nicht verdreht, rechne ich ihm hoch an ![]() So, jetzt waren wir dort auch mal (und weil wir den Ort so toll finden, fahren wir in ein paar Tagen gleich wieder hin ![]() Weiter geht es durchs Dead-Cow-Country auf teils hübschen aber meist ermüdenden Pads. Trotzdem herrscht bei Muckels im Auto anscheinend recht gute Stimmung ![]() Vielleicht freuen sie sich aber einfach auch nur, uns zu sehen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Wie immer das auch funktioniert, aber als wir weiterfahren, ist es schon wieder 15.30 Uhr ![]() ![]() Wir rumpeln weiter über steinige Pisten durch die teilweise sehr lebensfeindlich anmutende Landschaft (auch wenn es ab und zu ein paar Trappen gibt), die Strecke zieht sich wie Kaugummi. Um 17 Uhr queren wir den Ondusengo auf unserem Weg zur Oranjedrom. Zunächst weit hinten und dann bei der Durchfahrt sieht man den Landcruiser von Ruth und Uwe, und kann so einigermaßen die Dimensionen hier einschätzen. Unser ursprünglicher Plan war ja eigentlich, nördlich von der Tonne einen Übernachtungsplatz zu suchen, um morgen dann schnell ins Hartmanntal zu kommen ![]() ![]() Auch wenn es hier – wir überall den ganzen Tag über – sehr windig ist, beschließen Ruth und ich, zurück ins Flussbett zu gehen und mal abzuchecken, ob man dort die Autos abstellen und ohne zu viel Wind übernachten kann. Wir nehmen ein Funkgerät mit und als wir beschlossen haben, dass es uns da unten gefällt, dirigieren wir die beiden Männer inklusive der Toyotas zu uns. Wie an den schon vorhandenen Fahrspuren zu erkennen ist, handelt es sich hier um keinen Geheimtipp (auch wenn meine drei Mitreisenden dieser Meinung sind, wenn ich mich richtig erinnere, und mich morgen in Büsnau vermutlich ignorieren und nie wieder ein Wort mit mir reden werden, weil ich über den Platz berichtet habe ![]() ![]() ![]() Schließlich fährt man – wenn man überhaupt diese Strecke gewählt hat – direkt durch das Flussbett runter und wieder hoch, man muss keinen Umweg dafür fahren. Und wer sich jetzt durch meine enthusiastischen Schilderungen im Folgenden motiviert fühlen sollte, dort auch mal hinzufahren: lasst es bleiben, wenn Ihr nicht sowieso dort unterwegs seid, es gibt dort nichts, aber auch gar nichts, keine Tiere, kein Wasser, auch nicht das, woran man in dieser Gegend eventuell denkt ![]() ![]() Was wir allerdings alle hier genießen ![]() Ich persönlich bin schon seit 2019 vom Ondusengo angefixt, damals haben wir ihn auf dem Weg zur Grünen Tonne durchquert und ich fand schon dort dieses extrem tiefe Flussbett beeindruckend. Welche Kräfte müssen da gewirkt haben ![]() Und dann dieser Name: ONDUSENGO ![]() ![]() ![]() Wir freuen uns, dass wir nun eine Bleibe haben und auch noch etwas Tageslicht, um uns zu bewegen. Nachdem das Camp aufgebaut ist, erkunden wir die Umgebung. Von oben hat man schöne Ausblicke. Aber was macht Ruth denn da an der gegenüberliegenden Uferböschung ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Heute können wir auch mal ganz in Ruhe den Sonnenuntergang genießen, der hier recht hübsch ausfällt. Passend zur Stimmung gibt es später ein Festessen – und das weiß ich auch nur, weil ich ausnahmsweise mal ein Foto davon gemacht habe (mein einziges Abendessenfoto übrigens). Beef bei Matthias und mir, Oryx bei den Muckels (aber eigentlich gildet das nicht ![]() Das abendliche Glühen (also das am Himmel) ist bei mir heute ausgefallen, ich meine mich zu erinnern, dass Ruth und Uwe nochmal raus aus dem Flussbett sind nach oben deshalb, aber sicher bin ich mir nicht. Auf jeden Fall freuen wir uns auf eine Nacht ohne Trinkspiele ![]() Hier geht es dann nächste Woche weiter - schönes Wochenende allen zusammen, manche werde ich ja sehen *freu* ![]() |
Letzte Änderung: 12 Aug 2022 20:05 von Champagner.
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19.07.2022: Vom Ondusengo (vor Oranjedrom) nach ganz im Norden,
westlich des Hartmanntals - TEIL 1 Die angenehme Nacht im Ondusengo wird mit einem gemütlichen Frühstück im Licht der vor kurzem aufgegangenen Sonne abgerundet. Uwe muss noch ein bisschen Büroarbeit erledigen, danach starten wir in Richtung orangene Tonne – die fehlt noch in unserer Sammlung. Okay, ich war auch noch nie an der Blauen Tonne ![]() Tata, das ist das gute Stück. Ich würde ja viel lieber die Strauße mit den Kleinen fotografieren, aber die verschwinden viel zu schnell durchs flimmernde Licht. Jetzt bin ich zum 11.mal im südlichen Afrika und konnte noch nie junge Straußenkinder so richtig schön ablichten, schon ziemlich traurig ![]() Also gibt’s eben noch ein Foto der Tonne mit unserer Fahrzeugfamilie und schon geht es weiter Richtung Hartmanntal. Heute fahren wir die mittlere Strecke, unser Plan ist, an der Stelle hinüber in den Teil westlich des Tals zu queren, an der wir 2019 von Westen kommend runter gefahren sind. So bekommt Uwe wieder ein paar neue Kilometer auf seine Karte ![]() ![]() Ich hatte ja schon von meinen tollen Vogelpics erzählt ![]() Viel besser gelungen ist mir der Nachweis dieser sensationelle Sichtung, ein Dinosaurier, müde nach einer vermutlich anstrengenden Nacht, den Kopf erschöpft in den Sand gepresst. Als Größenvergleich: ganz rechts vom schnabelförmigen Maul sieht man einen kleinen Punkt – das ist ein Baum! Noch ein super Bild ![]() ![]() ![]() Kurz vor 11 Uhr machen wir eine Pause an dieser Stelle voller Liebesbeweise und Feenkreise. Ruth probiert ein paar Kreise aus, bis sie den passenden gefunden hat ![]() Wir genießen den Blick in die unendlich scheinende Weite. Rechts Ruth, in der Mitte Matthias und irgendwo ganz dahinten Uwe und unsere Autos. Uwe, ja der Arme, er musste unsere Fahrzeuge beschützen: während wir anderen ziemlich kopflos in Richtung Feenkreise losziehen ![]() ![]() Als Ruth und ich genug „Fee“ gespielt haben (Uwe hat ein nettes Foto von uns beiden gemacht, das sogar mir gefällt, das gibt es dann in ca. 2 Jahren hoffentlich im muckelschen Bericht zu bewundern ![]() ![]() Nun geht es noch über eine Stunde lang auf einigermaßen guten Pisten weiter, zwischendurch lassen wir noch etwas Luft ab, weil in nächster Zeit wohl nur noch auf oder in Sand gefahren wird, bis wir um 12.45 Uhr ein kurzes Picknick machen (Schatten ist außer bei Ruth heiß begehrt!). So schön die Strecke ist, aber auch sie zieht sich doch ziemlich ![]() Diese Aussicht kennen wir von 2019 – und sie ist auch immer noch so wunderschön wie damals (wenn auch mit einem Skelett, lebende Antilopen vermissen wir leider ![]() Hier wie bereits erwähnt nochmal ein Beispiel für gelungene Tarnung. Heuschrecken haben wir auf dieser Reise wirklich sehr viele gesehen, mir sind die früher nie so aufgefallen (entweder gab es viel weniger oder es gab eben viel mehr größere Tiere, auf die man sich konzentriert hat, so dass die kleineren nicht oder wenig beachtet wurden). Ich bin von ihr auf jeden Fall schwer beeindruckt, wie sie erfolgreich das Gestein imitiert! ![]() Nach diesem Stopp geht es hoch – und dies viel leichter als befürchtet. Weiter geht's - und auch die Stelle, wo Matthias und ich 2019 mit dem Hilux hängen geblieben sind, meistern Fahrer und Fahrzeug mit Bravour, ich muss nicht mal aussteigen. Ach doch, wir steigen alle aus, aber nur, um uns kurz umzuschauen – es ist hier schön wie eh und je. Jetzt müssen wir nur noch zu der Stelle dort drüben ganz rechts bei dem Felsmassiv rollen, wo wir schon 2019 übernachtet haben – eigentlich sind wir ja viel zu früh dran, das ist ja schon beinahe „Mittags-auf-der-Campsite“! Davon und vom Rest des Tages, der etwas anders verläuft als erhofft, dann (morgen?) im nächsten Kapitel mehr (nein, es gibt keine Sensationen, und daher ist diese Unterbrechung hier auch kein Cliffhanger, sondern einfach meiner Faulheit geschuldet ![]() |
Letzte Änderung: 10 Okt 2023 14:44 von Champagner.
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19.07.2022: Vom Ondusengo (vor Oranjedrom) nach ganz im Norden,
westlich des Hartmanntals - TEIL 2 Wie gesagt haben wir nur noch ein kurzes sandiges Stück Weg vor uns . Die Anfahrt zu unserem Stellplatz hatte ich nicht mehr so steil in Erinnerung, trotzdem schafft der Landcruiser sie gleich beim ersten Versuch bis ganz oben hin. Natürlich sieht man auf den Fotos (vom Hilux, vom LC hab ich keine) auch nicht, dass es doch eine gewisse Steigung im recht tiefen, weichen Sand zu überwinden gibt. Wir im Hilux bleiben mittendrin hängen, nix geht mehr ![]() ![]() Ich könnte ja jetzt schreiben, dass wir dabei von einer Heuschrecke misstrauisch beäugt werden, nur um Uwe einen Gefallen zu tun ![]() Nach ein paar erfolglosen Versuchen wird dann doch der Reifendruck nochmal verringert – und zack sind Matthias und der Toyota oben am Ziel. Vergesst das Unterlegen, Schaufeln und ähnliches - Luft raus und gut isses ![]() Jetzt ist es gerade mal 15 Uhr und wir sind schon an der Campsite – Hilfe, was machen wir nun mit der vielen Zeit ![]() ![]() Zum Glück treten wir alle in unterschiedlichen Klassen an ![]() und weibl.Ü60, sowie männl. U50 und männl.Ü60 . Somit gewinnen wir alle eine Goldmedaille ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Nun sind wir also endlich so richtig kaputt ![]() ![]() ![]() Plötzlich hören wir Motorengeräusch! Na das wär’s jetzt noch, wenn wir Besuch aus Südafrika bekommen…. Tatsächlich können wir zwei Fahrzeuge beobachten, die von Norden kommen, aber an unserem Platz vorbeifahren. Wir kombinieren, dass es sich vermutlich um eine dieser geführten Touren handelt, die regsal in ihrem Bericht beschrieben hat, da das eine Fahrzeug nicht wie ein Mietauto, das andere aber schon so aussah. Mehr Ablenkung gibt es dann aber nicht und so ziehen Ruth und Uwe wider besseren Wissens doch irgendwann gen Osten los. Ich überlege gerade noch, ob ich ihnen folgen soll, (denn 2019 bin ich leider nicht in diese Richtung gegangen), als sie schon wieder bei uns aufschlagen ![]() ![]() Na toll, und nun? Wir verkriechen uns in die Senke, wo es auf den Felsen Sitzplätze und ein bisschen Schatten und Windschutz gibt. Irgendwann wird das natürlich langweilig und jeder marschiert dann doch los, um die grandiose Landschaft zu erleben – Wind und Sand hin oder her. Ein Selfie von mir ![]() Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass wir natürlich auch eine Drohne dabeihaben ? Hier steigt sie gerade auf ![]() Zum Glück bin ich hier nicht alleine, sondern kann sogar irgendwann die Eulenmuckels und unsere Drohne auf ein Bild bannen – so kann man sich die Größenverhältnisse hier einfach besser vorstellen. Hier links unten Ruth und Uwe und halbrechts oben unsere Drohne, sie hat sogar einen Namen: Matthias, niedlich, oder? ![]() Zum Sonnenuntergang kommen wir alle zurück zum Camp und ich kann jetzt – nachdem ich da vorne im Sandsturm stand und nur immer kurz meine Kamera für ein paar Fotos unter meiner Jacke hervorgeholt habe – die Aussage von Ruth mit dem Sand in den Ohren voll und ganz bestätigen ![]() Als kleine Entschädigung bekommen wir – ca. 20 Minuten nach Sonnenuntergang – heute ein besonders schönes Hunga-Tonga-Leuchten geboten, das in dieser Location natürlich nochmal ganz anders wirkt (auch wenn man das mit Worten und Fotos schlecht rüberbringen kann, man muss schon dabei gewesen sein)! Soweit ich mich erinnere, gibt es heute kein großartiges Abendessen, an ein Feuer ist bei diesem Wind nicht zu denken, und schlussendlich wäre eh alles mit Sand paniert – Genuss geht anders ![]() Etwas enttäuscht darüber, dass der schöne Platz unsere Erwartungen dieses Jahr nicht so ganz erfüllt, woran natürlich vor allem der Wind schuld ist, verkriechen wir uns in unsere Schlafsäcke. Vielleicht ist es doch keine so gute Idee, Stellen, die einen beim ersten Mal fasziniert haben, auf einer neuen Reise wieder aufzusuchen ![]() ![]() Morgen beginnt dann unsere „Rückreise“ nach Süden. Es war mein Wunsch (hatte sich aber auch automatisch durch unseren Treffpunkt so ergeben), viele der schönen Strecken vom letzten Mal jetzt mal mit der Sonne im Rücken zu fahren. Zunächst werden wir morgen aber eine uns unbekannte, aber sehr schöne Tour fahren, bevor es dann Richtung Grüne Tonne und noch weiter gehen wird. |
Letzte Änderung: 10 Okt 2023 14:43 von Champagner.
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Liebe Bele,
von diesem Tag, dem 19. Juli, kann ich sogar auch ein paar Fotos beisteuern, denn es war der erste Tag, an dem ich mich gut erholt gefühlt hatte. Die Nächte davor waren allesamt irgendwie für die Katz: die Nacht vor dem Flug kann ich eigentlich nie schlafen, da bin ich immer aufgeregt, die Nacht im Flieger ist sowieso zum Vergessen. Die folgende Nacht auf der Teufelsbach-Campsite war schweinekalt, die Nacht in Onjowewe war mir viel zu laut, man hört den erstaunlich auch nachts stattfindenden Verkehr ganz gut. In Opuwo, an einem Wochenende--Schwamm drüber. Memo an mich selbst: nie wieder! Und dann der Super-Gau mit der Marble Campsite. O Mann, was für eine Enttäuschung. Nun also der Ondusengo, nach sieben Nächten ohne wirklich erholsamen Schlaf, die erste Nacht, wo Alles so war, wie man es sich wünscht. Abgeschiedenheit, Ruhe, ein herrliches Campfire und ein leckeres Abendessen, dazu ein paar Getränke und -- Windstille. Da kann der nächste Tag nur gut werden. Ein paar Tierchen für die Quote kann ich noch beisteuern, etwa diese Termiten, die am helllichten Tag damit beschäftigt waren, Gras in ihren unterirdischen "Hügel" zu schaffen. Oder diesen Nachtfalter, der Zuflucht an unserem Camper gesucht hat vor dem Sturmwind. Mittlerweile kann ich sogar dem Tierchen einen Namen geben, dank der Hilfe vom lepiforum weiss ich nun, dass er auf die wissenschaftliche Bezeichnung Asota speciosa hört. Hier der Gegenverkehr an diesem Tag, der Laster von Serra Cafema. Das Rätsel ist gelöst: deshalb heissen die mysteriösen Graskreise also Feenkreise. Und dann die Drohnenfotos. Ich liebe es ja , wo immer es geht, mir von oben einen Überblick zu verschaffen. Eine Genehmigung brauche ich dafür nicht, ich halte mich einfach an meine eigenen Regeln. ![]() Da hinten links im Dunst liegt die Mündung des Kunene in den Atlantik. Nach rechts gehts runter ins Hartmannstal, nach links zum Kunene via Monsterdüne. Schilder gibt´s hier aber keine. Noch ein Tier, diesmal eines der größeren Art, immerhin ein Wirbeltier: eine Felsenschwalbe. Und noch ein Wirbeltier, ein Day Gecko. Kurz vor Sonnenuntergang konnte man dann auch zwei Sonnenflecken im Zentralgestirn entdecken. So, das war´s von meiner Seite. Viele Grüße, Matthias |
Letzte Änderung: 19 Aug 2022 11:27 von fotomatte.
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20.07.2022: Von ganz im Norden, westlich des Hartmanntals zum Munutum - TEIL 1
Bei der Durchsicht der Fotos des heutigen Tages ist mir aufgefallen, dass es eine zwar lange, aber sehr abwechslungsreiche und schöne Etappe war, ich würde fast sagen, eine meiner Lieblingsetappen dieser Tour ![]() Aus meinem Dachgeschoss sehe ich direkt rüber nach Osten zum Grat und beschließe, dieses Mal den Sonnenaufgang dort nicht zu verpassen, also ab in die Klamotten und rübergelaufen. Ich bin sogar so früh dort, dass ich das Glühen vor Sonnenaufgang, welches auf das Morgenrot folgt, miterleben darf. Der Pharao, der dort regungslos im Sand liegt, scheint das Leuchten auch zu genießen. Danach ist dann aber erstmal gar nichts mehr los, 20 Minuten lang wirkt der Himmel trübe und wir sind schon fast der Meinung, dass es heute keinen Sonnenaufgang geben wird ![]() ![]() Aber zu früh gemeckert: die Sonne schafft es doch noch, auch wenn es kein Aufgang mit Glanz und Gloria ist. Zumal es mal wieder ganz schön frisch und windig ist - wir frieren tapfer vor uns hin. Nur er lässt sich genüsslich von der Sonne wärmen ![]() Dort hinten stehen unsere Autos und bald wird die Sonne auch sie erreichen, also geht es nun zurück zum Frühstück. kurz vor 10 Uhr sind wir bereit zur Abfahrt. Uwe schlägt vor, zunächst dieselbe Strecke wie 2019 nach Nordwesten zu nehmen, um dann in einem großen Bogen runter ins Hartmanntal zu fahren, auf einem Track, den er auf seiner digitalen Karte sieht. Was uns dort genau erwartet, wissen wir nicht, aber es sollte machbar sein, von dort zunächst nach Süden zu fahren und dann eine Auffahrt etwas weiter südlich als gestern zu nehmen, um wieder aus dem Hartmanntal herauszukommen nach Westen. Eine kleine Ausflugsfahrt sozusagen ![]() Der Vorschlag von ihm entpuppt sich dann auch als goldrichtig, eine Mischung aus ein bisschen Abenteuer und sehr viel atemberaubender Landschaft ![]() ![]() Zunächst sind wir mal wieder etwas enttäuscht, 2019 hatten wir hier mystischen Nebel und Oryxe in Feenkreisen, jetzt steht zwar viel Gras, teilweise sogar grün, aber sonst nichts herum. Ah sorry, wie konnte ich dich vergessen ![]() ![]() ![]() Nun beginnt der sanfte Abstieg ins Tal – was hatten wir uns 2019 ins Hemd gemacht weiter vorne (da ist es auch steiler), aber natürlich vor allem deswegen, weil wir nicht wussten, ob es unten weitergeht oder ob wir wieder hochmüssen (weshalb die Idee dann auch fallengelassen wurde). Heute sind wir sicher, dass wir da unten einfach nach Süden abbiegen und fertig ![]() Zunächst sieht alles noch easy aus, hier sind wir schon unten. Ich bin überwältigt von diesem Anblick: Berge und Dünen, Gras und Springböcke. So viele Tiere (abgesehen von den lästigen kleinen Fliegen beim Picknick) auf einmal haben wir auf dieser Reise noch nicht gesehen – und dann noch in dieser atemberaubenden Kulisse. Das ist ja zudem nicht irgendwo, sondern ziemlich am nordwestlichsten Ende von Namibia in der fast vollständigen Einsamkeit (wenn man vom Serra Cafema Camp absieht, aber von diesem oder seinen Bewohnern bekommen wir überhaupt nichts mit). Irgendwann müssen wir uns von diesem Anblick losreißen, denn es liegt heute noch ein langer Weg vor uns (was ja eigentlich nichts Neues ist ![]() ![]() 10 Minuten später ist dann erstmal Schluss – hier müssten wir eigentlich geradeaus weiterfahren, aber eine große Wanderdüne versperrt uns den Weg und die Spuren verlaufen sich im Sande. Man hört und liest dies ja öfters mal im übertragenen Sinne – jetzt wissen wir, wie das in echt aussieht ![]() Es gibt eine Spur nach links, aber ohne dies erst zu Fuß abzugehen trauen wir uns nicht weiterzufahren, wir wollen ja nicht wie die Gerippe hier enden ![]() Ganz weit hinten entdecken wir sogar ein paar Strauße: Wir laufen also verschiedene Spuren ab, manche enden, manche führen weiter und irgendwann haben die Scouts eine Strecke gefunden, die weiter südlich dann auf unsere ursprüngliche Route zurückführt, also geht es zurück zu den Autos. Allerdings muss dafür eine kleine Steigung im Sand überwunden werden, für die man etwas Schwung braucht. Aber dieses Problem hatten wohl schon andere und wir machen es ihnen einfach nach (wobei Uwe eine kleine individuelle Note einbaut, den Kreis will er nicht fahren). Hier ein kurzes Video (ohne Ton, es gab nur viel Wind und Motoren), das jetzt keine fahrtechnische Erleuchtung ist (denn so schwierig war die Passage dann doch nicht), auf dem man aber für mein Empfinden diese Traumlandschaft und das wunderschöne Licht noch etwas ausführlicher wahrnehmen kann. Weiter geht's dann im nächsten Kapitel! |
Letzte Änderung: 18 Aug 2022 20:28 von Champagner.
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