16. August 2019 – Kunene River Lodge
Heute bricht unser letzter gemeinsamer Tag an, morgen werde sich die Wege des Landcruisers und des Hilux trennen
! Das AN-Flugtheater überlagert dies aber ein bisschen, so dass wir das gar nicht so sehr wahrnehmen.
Und zunächst erwartet uns ja noch eine schöne gemeinsame Unternehmung
– die Bootstour mit Pete. Endlich mal eine Flussfahrt im Nassen!
Um 8.30 Uhr stehen wir zur Abfahrt bereit,
mit uns fährt noch ein Paar, das sich später als deutsch herausstellt, besonders redselig sind die beiden aber nicht – allerdings auf eine nicht unsympathische Weise.
Eine Wiretailed Swallow möchte gerne auch mitfahren.
Hier der Blick auf die Aussichts- und Restaurantterrasse, dahinter Restaurant und Bar.
Eigentlich ist uns von vornherein klar, dass dies nicht die Brüller-Birder-Tour werden wird, dazu sieht man schon vom Ufer aus einfach viel zu wenig Leben am Fluss. Von daher versuche ich einfach die Landschaft zu genießen.
Matthias wünscht sich den Grey Kestrel zu sehen, der hier endemisch ist, und Pete fährt zunächst flußabwärts, weil hier in diesen Bäumen die Chance besteht, ihn zu entdecken. Aber heute ist niemand daheim
.
Also geht es jetzt flussaufwärts vorbei an unserem Stellplatz
Hier übrigens das Boot, mit dem wir von Serra Cafema hergepaddelt sind – geht also doch!
Wenn sonst nichts geht – dann nimmt man auch den 7816. Schlangenhalsvogel mit. Immerhin hockt er nicht nur blöd rum…
Little Bee-Eater
Und dann mal wieder ein Water-Thick-Knee.
Diese Kerls mit ihren Glubschaugen finde ich irgendwie witzig. Heute sehe ich zum ersten Mal einen fliegen, der Start im feuchten Sand ist etwas mühselig
.
Landschaft mit und ohne Pete.
Als wir dieses Krokodil erspähen, ist die Freude bei Pete riesengroß.
Zunächst können wir es nicht verstehen, aber dann machen wir diese grausige Entdeckung: die abgezogene Haut eines Krokodils auf der angolanischen Uferseite
.
Alles Weitere hierzu gibt’s in diesem Thread:
www.namibia-forum.ch...m-kunene.html#565483
Auf den hier so typischen rötlichschwarzbraunen Felsen sonnen sich kleine Warane.
Pete amüsiert sich köstlich, dass wir so viele Fotos von ihnen machen – naja, so üppig ist die Tierwelt hier nicht, da nimmt man, was man bekommt.
Auch auf der anderen Uferseite wird es nun felsiger und hier an diesen Stromschnellen geht es nicht mehr weiter für uns.
Den Hammerkopp und die Schwalben, die es hier gibt, erspare ich euch, aber den hätte ich gerne bestimmt (Matthias?), auch wenn das Foto grottig ist. Wir haben vor Ort noch drüber gesprochen.... aber das Alter
.
Für die Kanonen von Ruth und Uwe gibt es wenig zu tun
und so beschließt Pete, dass wir nun in Angola anlegen und dort Kaffee trinken.
Wow, erstens ist das hier wirklich ein wunderschönes Fleckchen und zweitens war ich noch nie in Angola
.
Der Aufenthalt ist sehr interessant, denn wir lernen Pete ein bisschen näher kennen. Er hat ja schon so ein bisschen was von Robert Redford in Jenseits von Afrika und er ist sogar in Kenia geboren.
Dorthin möchte er aber nie wieder zurück, er findet es erschreckend, was aus dem Land auf Grund der Überbevölkerung geworden ist. Lange Zeit hat er wohl in Zimbabwe im Elefantenmanagement gearbeitet und daraus entwickelt sich eine sehr interessante Diskussion. Er merkt, dass uns das Thema ein Begriff ist und so steigt er gerne etwas tiefer ein. Aus seiner Sicht gibt es nur zwei Möglichkeiten, der Überpopulation Herr zu werden, und zwar auf der einen Seite das gezielte Keulen von ganzen Herden (was er u.a. in Zimbabwe getan hat) und auf der anderen das Öffnen von Korridoren. Er zeichnet uns das Zambesigebiet in den Sand inklusive seiner Lösungsvorschläge. Allerdings ist er sehr skeptisch, was die Entwicklung in nährerer Zukunft betrifft, vorallem Botswana betreffend….
Neugierig wie ich bin, frage ich auch, wie es kommt, dass er wieder zurück auf der Lodge ist. Ich hatte das Geschehen ein bisschen auf der Facebookseite der Kunene River Lodge verfolgt und mitbekommen, dass er und seine Frau seit 1. Juli wieder offiziell die Lodge managen. Er erzählt uns, dass er eigentlich einen 5-Jahres-Vertrag (Thema und Inhalt unbekannt) in Windhoek angenommen hatte, dies aber wohl nicht funktionierte. Daher ist er jetzt erstmal zurück an den Kunene, ist aber auf der Suche nach einem anderen Auftrag!
Während wir noch über dies und das plaudern, bricht er mitten im Satz ab, sein Kopf fährt herum und er zeigt uns erfreut, dass eben die „Cindys“ neben uns in einem Baum gelandet sind.
Na sowas – ausgerechnet hier schauen sie vorbei! Allerdings können wir nicht allzu viel erkennen, mein Beweisbild traue ich mich dieses Mal tatsächlich nicht zu zeigen, obwohl ich sonst nicht so verschrocken bin
. Aber okay – wir haben sie zumindest im Vorbeiflattern gesehen . Was ich allerdings nicht weiß (ich hab mich aber bisher auch nicht darum gekümmert) ist der Grund, warum sie nur hier in diesem kleinen Gebiet zu finden sind. Vielleicht kann mich ja jemand aufklären
.
Nach unserem fast einstündigen Aufenthalt in Angola bei Kaffee, Keksen und guten Gesprächen machen wir uns wieder – immer noch heftig diskutierend – auf den Rückweg.
Nach ein paar Wiederholungssichtungen legen wir um 11.30 Uhr wieder am Bootssteg an.
Insgesamt waren wir also 3 Stunden unterwegs, eingeplant war wesentlich weniger, aber – wie Pete es Matte gegenüber später geäußert hat – hat er es genossen, mit einer Gruppe unterwegs zu sein, die es nicht eilig hat, weil sie nicht noch am selben Tag weiterfahren will und die sich auch ein bisschen in diversen Thematiken auskennt.
Wir – oder auf jeden Fall ich habe es unheimlich genossen, mit diesem charismatischen Menschen unterwegs zu sein
. Da war es ziemlich nebensächlich, dass vogeltechnisch nicht allzu viel los ist am Kunene (wenn man es mit Birdingscruises auf Okavango, Kwando, Zambesi und Chobe vergleicht).
Der Rest des Tages verläuft unspektakulär, wegen der Hitze kann man erst mal wenig tun. Ruth und Uwe müssen sich weiter um ihre Umbuchungen und Änderungen kümmern und gegen später gehen wir nochmal rüber in den Bereich, wo die Waxbills gewohnt haben. Mir ist das mit den Vögeln aber dann irgendwann zu blöd und ich widme mich lieber den Schmetterlingen und den Affen.
Okay, zum Abschluss zeigt mir Matthias doch noch einen Piepmatz (Red-billed Firefinch).
Tja, und das war er dann auch schon – unser letzter gemeinsamer Tag
. Die Stimmung ist nicht so richtig toll, es ist weiterhin sehr warm, was einen etwas lethargisch macht, die Eulenmuckels sind wegen ihrer Flugverschiebung nicht amused, ich mache mir Gedanken wegen der beiden nächsten Fahrtage
, und es lässt sich einfach nicht verleugnen, dass die Reise und damit auch der Urlaub sich dem Ende zuneigt.
Morgen werden Matthias und ich uns grob Richtung Palmwag auf den Weg machen (allerdings über einen andere Strecke als wir von dort gekommen sind
) und die Eulenmuckels machen noch einen Stopp bei Camp Aussicht.
Bis dahin liebe Grüße von Bele