15. August 2019 – Von Epupa Falls zur Kunene River Lodge
Den heutigen Tag schaffe ich mal in einem Kapitel
– nur ein bisschen Transfer und ein bisschen Freizeit.
Bevor wir losfahren ein kurzes
Fazit zum Epupa Camp: für mich eine tolle Übernachtungsmöglichkeit, dort hinten bekommt man vom Trubel um die Fälle wenig mit. Außerdem sind die Plätze sehr schön, vor allem natürlich „unsere“ hart erkämpfte Nr.1. Insgesamt ist es bei den Fällen natürlich sehr touristisch, aber es wäre jetzt albern, drüber zu jammern, wir sind ja ein Teil davon. Außerdem sind straßentechnisch sie sehr gut angebunden, man kommt von Opuwo leicht dorthin – also wen wundert es
?
Matthias und ich machen uns nach dem Auschecken sofort auf den Weg Richtung Osten, Ruth und Uwe hängen etwas nach (ich glaube, sie versuchen noch, ihre E-Mails zu lesen wegen AN).
Die Strecke ist recht bequem zu fahren, immer mal wieder hat man schöne Ausblicke auf den Kunene.
Matthias und ich kennen die alte Piste nicht und haben daher keinen Vergleich – wissen aber, dass viele dem früheren Zustand nachtrauern. Wir dagegen sind ganz froh, hier recht flott voranzukommen und abgesehen von ein paar öden Abschnitten finden wir die Strecke auch sehr schön und abwechslungsreich.
Matthias bekommt die beiden Madenhacker, ich nehm die süßen Eselchen!
Ist der nicht knuffig???
Hier die breite D3700 – die beiden dunklen Pünktchen sind zwei Himbafauen.
Überhaupt hat es hier jede Menge Leben am Straßenrand, leider stehen auch viele einfach mit offenen Händen da. Andere betreiben kleine Stände – Ruth wird auch hier fündig, wie wir später erfahren werden.
Wasserdurchfahrt 1 (wir klatschen uns albern ab, als wir sie "überstanden" haben
)
Kunene - rechts wieder das breite Band der D3700, links Angola.
Wasserdurchfahrt 2 (siehe oben
)
Und dann sind wir auch schon da, nach knapp 3 Stunden, wenn ich mich recht erinnere.
Wie man sieht, ist die Campsite ziemlich voll - und das werden wir auch so erleben
.
Unser Stellplatz ist für die beiden Autos ein bisschen eng, aber geht schon. Fotos davon hab ich erst am nächsten Tag, und da auch nur vom Wasser aus gemacht. Dafür schau ich mir die Agame genauer an, die an „unserem“ Baum rumhängt.
Neben uns wohnt eine Horde Südafrikaner, noch Fragen?
Irgendwann trudeln auch die Muckels ein und dann muss erstmal einiges Administratives erledigt werden. Zunächst brauchen wir Wifi, das muss man hier kaufen und die Chefin Hillary höchstpersönlich meldet die Geräte an. Funktioniert immerhin in der Nähe der Rezeption, so dass Ruth und Uwe sich um ihren Flug und alles was damit zusmmen hängt, kümmern können. Außerdem stellt sich die Frage, ob und wenn ja wir welche Bootstour, und zwar wann machen wollen. Natürlich wird uns gleich die Sundownercruise vorgeschlagen, aber da sind wir uns einige, das ist nicht unser Ding. Zumal da schon einige Leute drauf gebucht sind – jetzt stellt euch mal vor, wir würden 10 Minuten bei ner Lerche stehen bleiben oder Büffel am Ufer zählen wollen
. Geht gar nicht…..
Gibt es denn keine spezielle Birding-Cruise? Hmm, mal schaun, meint die Chefin - wir werden später Bescheid bekommen.
Die Muckels unternehmen dann noch mit Matthias eine kleine Reise in die (traurige) Vergangenheit, ich bleibe „daheim“ und dusche ausgiebig in dem zwar sauberen und funktionierenden Ablutionsblock, der aber keinerlei Charme versprüht. Immerhin kann ich dort mal wieder Wäsche waschen und zwischen unseren Stellplätzen und dem Ufer hat es ausreichend Platz und Bäume zum Aufhängen.
Später machen wir uns wieder auf in Richtung Lodge und erfahren, dass wir am nächsten Morgen mit Pete, dem Lodge-Inhaber und Ehegatte von Hillary, eine Birdingcruise machen können. YES – das klingt gut
. Zumal Pete ein interessanter Typ ist – barfuß rennt er übers Gelände und als er mitbekommt, dass wir ein bisschen vogalaffin sind, nimmt er uns spontan mit in das Lodgegelände auf der anderen Seite. Da steht zwar privat, aber wir können ruhig hier durch, meint er (inzwischen habe ich nachlesen, dass dies das offizielle Birdingrevier ist). Dort zeigt er uns, wo die Cinderella Waxbills, eine endemische Art und gleichzeitig das Logo der Lodge, bis vor ein paar Tagen noch gewohnt haben. Jetzt sind die leider weg und er hat keine Ahnung warum und wo sie hin sind
.
Dort hinten flattern auch viele Schmetterlinge herum (morgen erwische ich die ein bisschen besser!), ansonsten gibt es gerade wenig zu sehen (also ICH habe wenig gesehen
, ich bin sicher, Matte kommt wieder mit unzählichen Fotos ums Eck
).
Okay, den Rufous-tailed Palm Trush hab ich noch kurz erblickt, aber er ist leider etwas kopflos auf meinen Fotos, daher erspare ich ihn euch. Zurück auf der Campsite beobachte ich einen Waran, der keinerlei Scheu zeigt.
Kurz vor Sechs versuchen wir unser Glück nochmals drüben bei den Waxbills, von Peter liebevoll „Cindys“ genannt– vielleicht sind sie ja zurück? Ruth und Matthias verschwinden auf ihrer Suche schnell irgendwo im Gebüsch, Uwe und ich sind weniger motiviert, haben dafür das Glück, uns noch eine Weile mit einer Schlange (Matthias, wie heißt die gleich nochmal?) zu amüsieren.
Das Tier ist ganz schön lang, leider war es unmöglich, sie am Stück und dann auch noch im Licht zu erwischen. Sie verschwindet auch recht schnell in einem Loch – okay, ein Teil von ihr verschwindet.
Die Neugier siegt dann doch ziemlich schnell, und zwar bevor die ganze Schlange im Loch verschwunden ist!
Als sie uns dann so scharf anschaut, nehme ich doch etwas Abstand, man weiß ja nie…
Kennt Ihr Kaa aus dem Dschungelbuch?
Ehrlich gesagt habe ich mich bisher mit Schlangen noch nicht befasst und entdecke, dass sie ein kleine Loch im Maul hat, so dass sie zum Züngeln den Mund zulassen kann. Praktisch - und war mir bis dato unbekannt…
Die Gute scheint von unserer Anwesenheit etwas verwirrt zu sein und verschwindet schon wieder in ihrem Loch, bevor der Rest des Körpers auch überhaupt nur die kleinste Chance hatte, wieder herauszukommen. Spätestens jetzt haben wir Sorge, dass sie sich da drin heillos verheddert
.
Uwe meint, ich könne sie doch an dieser Schlaufe einfach herausziehen
Ja klar, super Idee
– nee, besser nicht. Als das letzte Stückchen der Schlange verschwunden ist, taucht schon wieder der Kopf auf. Weiß sie eigentlich, was sie will?
Etwas ratlos schaut sie auf den hinteren Teil ihres Ichs…
Irgendwann kommen unsere Power-Birder zurück und gemeinsam beobachten wir sie noch ein bisschen. Dann wird es Zeit fürs Abendessen - tschüss du hübsche Schlange, danke für die Zeit mit dir, du bist meine erste dieser Art!
Die Nacht wird etwas unruhig – die Südafrikaner haben ihre Betten teilweise im Freien aufgeschlagen, so dass wir alle hautnah an ihrem Schnarchwettbewerb teilhaben dürfen
. Da bin ich ja echt harmlos dagegen….
Morgen geht's dann auf's Boot - da freu' ich mich schon drauf!