THEMA: Flusskreuzfahrt in Namibia - August 2019
03 Okt 2019 10:50 #569271
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11. 08.2019 : Vom Camp Syncro zur Marble Campsite (Teil 2)

Als wir im Marble Camp ankommen, herrscht gähnende Leere. Keine Camper, keine Tarecaker. Wir beschließen, uns dennoch häuslich einzurichten.



So richtig traurig sind wir nicht über die Einsamkeit – im Gegenteil, so kommt wieder Bushcampfeeling auf gepaart mit dem Luxus von Dusche und WC sowie fließend Wasser auf der Campsite.

Apropos Wasser: es gibt hier wohl einen Brunnen, denn wie wir später sehen werden, kommt sowohl die lokale Bevölkerung hierher, um Wasser zu holen als auch viele Vögel, die hier ihren Durst stillen. Tja, und ohne euch nerven zu wollen – ich muss mal wieder auf den Titel meines Reiseberichtes und meine Begeisterung für Fluss-Systeme zurückkommen: wir befinden uns hier am Khumib! Ja, den haben wir vor Tagen schon auf seinem Weg Richtung Meer ein Stück durchfahren (siehe oben - Giraffe und so ;) ) – jetzt sind wir an seinem Oberlauf.



Die Campsite liegt genaugenommen nicht am Khumib, sondern an einem Zufluss, der aber wenige Meter weiter unten in den großen Bruder mündet. Da der Khumib von den kleinen westlichen Trockenflüssen, zu denen er in Namibia zählt, den stärksten und regelmäßigsten Fluss hat, ist es auch nicht verwunderlich, dass hier Grundwasser vorhanden ist.

Zwischendurch erscheinen dann doch die Campbetreiber, und auch der Zuständige für das House on the Hill hält einen kleinen Plausch mit uns und erklärt uns viel über diese Unterkunft und auch über den Erbauer der Häuser, der gleichzeitig die Lone Men erschaffen hat.

In diesem oben erwähnten kleinen Flussbett, direkt vor unserer Campsite, nehmen ein paar Kinder Platz und beobachten uns neugierig, aber sehr zurückhaltend. Ich muss vorausschicken, dass wir auf unserer Fahrt unterwegs natürlich auch immer wieder Himbas getroffen haben, von denen schon die kleinsten Kinder meist mit ausgestreckter Hand dastanden. Von daher sind wir erst einmal skeptisch, aber hier ist nichts, aber auch gar nichts von Betteln zu spüren.

Ich weiß nicht mehr genau, wie der Ablauf war, aber wir nehmen auf jeden Fall immer mehr (Blick)Kontakt miteinander auf und irgendwann erinnert sich Ruth, dass sie noch einen kleinen Ball im Auto hat (wen wundert es, dass er gelb ist?) und geht damit zu den Kindern. Sie kicken eine Weile zusammen, dann gesellt sich Ruth wieder zu uns (den Ball kann man gerade noch so erkennen auf dem Foto).



Irgendwann fangen zwei Mädels an zu tanzen und auch da macht Ruth wieder eine zeitlang mit. Hier sieht man, wie die beiden gespannt beobachten, wie Ruth sich nähert.





Und dann bekommt diese eine kleine Einweisung in Himbatanz.





Nach und nach werden es immer mehr Kinder, die offensichtlich zum Wasserholen geschickt wurden. Es wird gekickt und rumgealbert




















und immer mal wieder gibt es kleine Tanzeinlagen für uns, zum Dank teilen wir dann eine Tüte getrocknete Aprikosen mit ihnen, die sie erst vorsichtig probieren, aber dann wohl lecker finden.







Irgendwann machen sich die Kinder auf den Heimweg und auch wir spazieren noch einmal los – wir wollen uns das House on the Hill mal anschauen.






Von dort hat man einen schönen Blick über das Tal und wir sehen einige Kinder in der Ferne nach Hause laufen, manche sind gerade erst im Aufbruch und schauen noch einmal zu uns hoch.





Es sind hier viele Rüppel's Parrots unterwegs, in den Bäumen sind sie allerdings schwer zu erwischen.



Zurück auf der Campsite haben wir haben noch ein Problem zu lösen, bzw. eine Entscheidung zu fällen :blink: . Eigentlich wollten wir morgen zur D3703 fahren und ihr kurz vor Etanga nach Norden folgen. Übernachten wollten wir auf der Community Campsite beim Van Zyls Pass, um dann am nächsten Morgen – nein, nicht den Van Zyls in Angriff zu nehmen B) , sondern zu den Epupa Falls zu fahren. Wir hatten uns mit der Strecke theoretisch intensiv befasst und sie als für uns fahrbar befunden, auch wenn wir sie hätten bergauf meistern müssen.

Nun kommen aber einige Dinge zusammen:

1. Wir haben nicht mehr sehr viel Sprit.
2. Wir haben nicht mehr sehr viel Trinkwasser.
3. Wir haben eigentlich auch nicht mehr sehr viel Lust auf Gerumpel.

Uwe hätte schon sehr gerne diese Strecke als „gefahren“ in seiner Karte eingezeichnet und Matthias hat keinerlei Lust auf die Opuwo Campsite, aber schlussendlich überwiegen die Argumente gegen die geplante Strecke, zumal Ulrike und Erwin, die sie auch schon gefahren sind, berichtet haben, dass sie ewig durch langweiligen Mopanebusch führt. Das hat dann auch Matthias schlussendlich überzeugt.

Uwe greift also zum SAT-Phone und reserviert uns schnell eine Campsite in Opuwo und dann können wir den Tag gemütlich ausklingen lassen.

Unterhalten werden wir dabei unter anderem von dieser Meise, die uns zum Bestimmungsbuch greifen lässt. Ich weiß gar nicht mehr, wofür wir uns vor Ort entschieden haben (nur, dass es ein Hin und Her war).
Wenn ich jetzt in meinen Roberts schaue, dann spricht zwar das Verbreitungsgebiet und auch die strubbelige Frisur (sorry für diesen unornithologischen Begriff), die in meinem Buch auch so abgebildet ist, eher für die Carp’s Tit





Aber die gestreifte Unterpartie entlarvt sie - zumindest laut Roberts - als Southern Black Tit.



Am Wasserhahn, auch wenn das vielleicht nicht gerade der Ansitz ist, den man sich zum Fotografieren wünscht, kann man die Papageien hier bestens beobachten – morgen früh werden wir dies in aller Ausgiebigkeit nochmals tun.



Ein niedliches Baumhörnchen über uns lässt sich Blätter und Knospen schmecken ....





....und auch wir machen uns etwas zu essen. Allerdings weiß ich nicht mehr, was das war, nur dass wir immer weniger Lust zum Grillen haben, weil es tagsüber seeehr heiß ist für August (37°C) und abends auch nicht mehr so richtig abkühlt.



Morgen geht es dann nach ausgiebigem Papageien-Birden vermeintlich :whistle: unrumpelig nach Opuwo – ein eher unspektakulärer Tag.
Letzte Änderung: 04 Okt 2019 05:00 von Champagner.
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05 Okt 2019 15:39 #569444
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12. August 2019 – Powerbirden auf der Marble Campsite

Ruth ist mit großen Erwartungen zum Marble Camp gefahren, hatte sie doch bei ihrem letzten Aufenthalt viele Rüppel’s Papageien und auch die Rosy Faced Lovebirds hier gesehen. Jetzt wünscht sie sich natürlich, diese wieder zu sehen und uns auch zeigen zu können. Ihr Wunsch wird ihr erfüllt :) . Wie gesagt halten sich hier Unmengen von Vögeln auf, weil es permanent Wasser gibt. Entweder etwas weiter vorne, wo die einheimische Bevölkerung ihre Kanister füllt oder auf der Campsite, wo ausländische Touristinnen aus dem Rheinland den Wasserhahn nicht ganz zudrehen B) .






Bevor ich aber die Rüppel’s- Reihe starte, noch die anderen Vertreter der fliegenden Zunft:
Gesehen (bzw. fotografiert) habe ich Bülbüls (ohne Foto), Red-Headed Finchs (Rotkopfamadinen), Ring-necked Doves (Kapturteltaube), Laughing Doves (Palmtauben) - Beweisbild :P :



Pale-winged Starlings (Bergstare) – hier mit vielen Lovebirds (noch ein Beweisbild ;) )



Cape Starlings (Rotschulter-Glanzstare)



Red-billed Quelea so ein Quatsch !(danke maddy :kiss: ) Red-headed Weaver(Blutschnabelweber) in verschiedenen Ausfärbungen (oben Weibchen, unten Männchen, das ins Brutkleid wechselt, nochmal danke maddy :) )





Bin mal gespannt, was die anderen noch alles gefunden haben!

Die Lovebirds halten sich aus den Kämpfen um den besten Platz auf dem Wasserhahn heraus, sie finde ich weiter drüben Richtung Empfangsgebäude.









Hier nun ein paar Rüppel-Impressionen. Der Name kommt nicht von ungefähr :whistle: – im Kampf um das kühle Nass werden wilde Angriffe geflogen, es wird getreten, gebissen, geschubst.











Vor lauter Kämpfen vergessen sie aber, worum es eigentlich geht – ganz selten sehe ich einen trinken, dafür ist keine Zeit.



Hier allerdings ein klarer Fall von „Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte“.



Diese Papageien haben eine Besonderheit: die Weibchen sind viel farbiger als die Männchen, sie haben einen blauen Bürzel, bzw. Hinterleib. Die Jungvögel haben dies auch, verlieren aber (sofern sie Männchen sind) das Blau wieder, dafür haben sie zunächst keinen gelben Fleck am Flügel und auch keine gelben Socken.





Hier sieht man zwei verschiedene Altersstufen



Und hier noch ein paar wenige :whistle: der gefühlt 1000 Papageienfotos :woohoo: (ehrlich, ich habe unzähliche aussortiert, ich schwöre...)

























Noch eines, das ich besonders mag:



Einige kapieren, dass es sich am Boden leichter und beinahe streifrei trinken lässt - auch hier wieder verschiedene Altersstufen und Geschlechter und ein schwarzes Irgendwas (Bergstar?) hat sich dazugemogelt.





Und zum Schluss noch ein besonders schöne Exemplar, bevor wir uns dann von den unterhaltsamen Vögeln losreißen und uns auf den Weg nach Opuwo machen!


Letzte Änderung: 05 Okt 2019 16:27 von Champagner.
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07 Okt 2019 17:16 #569661
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Hallo in die Runde,

nachdem ich zurück aus der Tessiner Sonne bin, habe ich hier nach gelesen. Und dann: die schwarze Meise?! ;) :sick: :S :whistle: :pinch: Die ist echt ´ne harte Nuss. Auch wenig hilfreich ist, dass ich, wenn ich die Verbreitungskarten meiner drei Führer studiere, drei verschiedene und wenig übereinstimmende Aussagen erhalte, von Southern Black Tit gibt es dort oben nicht bis gibt es gerade so bis gibt es nur evtl. im Sommer. Sprich, man kann sich´s aussuchen.
Nun, das hab ich gemacht: ich habe meine eigenen Fotos durch gesucht und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:


Eigentlich für die Tonne, aber eindeutig schwarze Unterschwanzdecken und grosser weisser Flügelfleck: Carp´s Tit. Heureka. :lol:


Und dann die hier: ist dann ebenso eindeutig eine Southern Black Tit. Es gibt sicher nicht viele Stellen, wo beide Arten neben einander vorkommen.

Und noch ein paar Geflügelte, die bei der Zuordnung nicht so knifflig sind.


Crombec


Fork-tailed Drongo


Monteiro Hornbill


Ruppell´s Parrot ( Achtung Bele! Ruppell mit zwei L, kein Rüpel-Papagei )


obwohl es zuweilen schon so zuging.


Der hier scheint mir ein Grinsen zu zeigen, weil es ihm gelungen ist, dem Hahn ein paar Tropfen zu entringen.

Viele Grüße,
Matthias
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08 Okt 2019 20:52 #569780
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12. August 2019 – Vom Marble Camp nach Opuwo

Um 10 Uhr können wir uns endlich von dem Papageien-Spektakel losreißen.

Vor lauter Papageien habe ich ganz das Baumhörnchen vergessen, das uns auch heute Morgen besucht und sich ein Apfelstück von Ruth schmecken lässt.



Hier noch ein Blick auf die Campsite, lustig fanden wir die Steine auf den Pfosten, passt aber zu der Stone/Lone Men-Thematik. Vielleicht ist das der Vorrat für’s nächste Exemplar?




Das Ablutiongebäude ist recht groß, die Duschen sind schön, die (Damen)Toiletten etwas gewöhnungsbedürftig, da die beiden Kabinen keine Türen haben, und man – falls man sich in der ersten befindet - die Person an sich vorbeigehen sieht (und sie einen natürlich auch), die in die zweite Kabine will. Auch die zweite Kabine ist vom Gang aus einsehbar, also etwas merkwürdig, das Ganze.

Hier mal die geplante Strecke für heute und morgen in Lila sowie die tatsächliche :


(Ausschnitt aus T4A-Karte)

Ich kann jetzt schon sagen: der Abschnitt zwischen den roten Pfeilen ist mit kurzen Ausnahmen wirklich ätzend, weil holperig und lang :evil: !

Wir sind noch nicht lange unterwegs, als wir diese komischen Bäume sehen (Bildmitte).



Die kenne ich noch nicht…. Den Flaschenbaum schon (links davon), und wir werden ihn später auch noch blühend erleben. Leider ist das Licht inzwischen wieder schlecht, es geht ja schon auf Mittag zu – und ehrlich gesagt finde ich die Landschaft auch nicht sonderlich lieblich :unsure: . Teilweise beeindruckend ja, aber nicht wirklich schön, weil ich nicht so sehr auf so steinige, trockene Gegenden stehe!

Kurz wird es mal hübsch mit rotem Sand in den Onjuva Plains, aber da sind wir froh, Strecke machen zu können, und so reicht es nur zu einem unscharfen Foto aus dem Auto raus.



Aber schon beeindruckend, dieser Wechsel zwischen rotem Sand, sandfarbenem Sand und Steinen. Ich könnte mir stundenlang die Satellitenbilder auf google.maps vom Kaokoveld anschauen :woohoo: .

Kurze Zeit später biegen wir links ab und entdecken – in weiter Ferne – diesen Felsenadler (Verreaux's Eagle).






Nachdem wir uns angepirscht und ihn dadurch erfolgreich in die Flucht geschlagen haben :pinch: , meint Ruth, dass sie nur wenige Leute in ihrem Bekanntenkreis kenne, die verstehen würden, wie man so bescheuert sein und wegen so einem weit entfernten großen schwarzen Vogel so ein Theater machen kann. Naja, zum Glück sind wir vier da ja alle ähnlich bescheuert…. :blink: :whistle:



Nun wird es wieder ruppiger, auch wenn wir zeitweise auf Sand fahren. Dort gibt es aber unzählige Dips in Minitrockenflüsschen, die sehr anstrengend zu fahren sind, weil man immer auf der Hut sein muss.



Unterwegs entdecken wir einen African Hawk Eagle im besten Gegenlicht, der sich aber schnell von uns abwendet





und ab und zu einen Baobab - irgendwie hatte ich die hier gar nicht auf dem Schirm :huh: .



Und wieder ein Foto, das zeigt, dass es nicht immer lustig ist, hier rumzufahren :pinch: :blush: .



Die Sonne steht hoch, wir fahren endlos über kleinere und größere Steine, über Felsen, durch unattraktiven Mopanebusch, man kommt nur langsam voran - und dabei befinden wir ja nichtmal auf dem Teilstück, gegen das wir uns entschieden haben. Vielleicht wäre es ein bisschen spannender dort, aber wir haben definitiv keine Lust mehr auf Gerumpel :unsure: .

Ganz selten mal wird es etwas hübscher und man fühlt sich schon fast wie in einem botanischen Garten.






Sogar die Flaschenbäume blühen.





Plötzlich sagt Matthias: Kuck mal, die Agame da drüben. Häää, wie hat er die entdeckt? Klein, farblich gut getarnt und dann auch noch auf der linken Seite. Manchmal ist mir der Mann ein bisschen unheimlich… :ohmy:



Sogar ein (leider leichtflüchtiges) Dikdik entdecken wir noch (es waren sogar zwei, nur damit Matthias da nicht einhaken muss) – schon komisch, erst seh ich jahrelang keine und dann gleich zweimal welche auf dieser Reise. Die Fotoausbeute davon ist aber noch ausbaufähig.



Nach ca. 5 Stunden (!) erreichen wir Etanga (hier sind wir meines Wissens kurz davor)



wovon ich keine Fotos habe, aber wo richtig viel Leben herrscht!

Danach geht es auf Gravel weiter und wir halten daher an, um unseren Reifendruck etwas zu erhöhen. Tja, nur leider funktioniert unser Kompressor nicht – hätten wir vielleicht besser bei Savanna vor Ort mal testen sollen :unsure: . Aber so richtig niedrig ist der Druck auch nicht und so beschließen wir, nichts Kompliziertes mit dem Muckel-Kompressor zu unternehmen, sondern morgen an der Tanke auch Luft nach zu füllen.

Jetzt geht’s zügig ab nach Opuwo,



und ca. 1,5 Stunden später wechseln wir auf Asphalt über.



Nicht viel später (Matthias und ich verfahren uns auch nur ein ganz kleines bisschen B) ) erreichen wir nach 2017 wieder die Anhöhe über der Stadt und somit das Gate zur Campsite.



Uwe sieht sich einer etwas zähen Diskussion ausgesetzt – der Torwart will seine Buchungsbestätigung sehen, Uwe erklärt, dass wir telefonisch reserviert haben. Egal, wir sollen den Voucher zeigen. Irgendwann wird wohl klar, dass wir erst gestern aus dem Nirgendwo reserviert haben und natürlich kein entsprechendes Papier vorzeigen können.

Als wir dann auf unserer Campsite eingecheckt haben, reiben wir uns verwundert die Augen. Neben uns steht das Paar, das wir an der roten Tonne gesehen haben. Hä, warum sind die schon hier :huh: ? Wann und wo haben sie uns überholt? Niemals und nirgendwo!!! – also wie kommen sie hier her?

Wir fühlen uns ein bisschen wie Meister Lampe in der Fabel vom Hasen und vom Igel :blush: . Ab sofort entwickeln wir diverse, teilweise wilde, Theorien, wie die beiden nach Opuwo gelangt sind. Uwe (oder war es Matthias - ich kann mich tatsächlich nicht erinnern) bringt auch die Möglichkeit einer Floßfahrt vom Camp Syncro nach Epupa Falls und von dort runter nach Opuwo ins Spiel. Ach da schau her :woohoo: - jetzt plötzlich ist das eine Option – als ich mir das als Route gewünscht habe, wurde ich ausgelacht :evil: .

Lösen können wir das Rätsel aber (noch) nicht, denn jetzt ruft das Abendessen. Matthias hat allerdings beschlossen, dass er nicht bereit ist, für ein Buffet in der Lodge 345 NAM-Dollar zu bezahlen und bleibt als Wächter zurück bei den Autos. Ehrlich gesagt hab ich mich zunächst ein bisschen über seine Knickrigkeit (in dem Fall ist er ein Schwabe :P ) gewundert – aber schlussendlich muss ich ihm doch irgendwie recht geben. Für diesen Preis wird nicht übermäßig viel geboten :sick: . Vermutlich bin ich vor allem sauer darüber, dass es im Gegensatz zu 2017 keine Samosas auf dem Vorspeisenteller gibt. Auch der Nachtischbereich ist recht übersichtlich und der Rest zwar okay, aber schon überteuert. Egal, wir daddeln in alter Tradition ein bisschen auf unseren Smartphones rum (sicherlich ein weiterer Grund, warum Matthias nicht mitwollte :whistle: ) und genießen den schönen Ausblick und auch die Tatsache, dass es so warm ist, dass man draußen sitzen kann.



Zurück auf der Campsite (Nr.4) werden wir von der Security darauf hingewiesen, dass sie nicht dafür haften, wenn Gegenstände verschwinden, die wir draußen liegen lassen. Nachts schleichen sie herum und schalten das Licht wieder an, das wir an der Spüle ausgeschaltet haben, weil es uns blendet. Alles nur zu unserer Sicherheit. Gemütlich campen geht anders… :pinch:


Aber morgen wird es ja sicher wieder besser, da geht es zum dritten Mal hoch an den Kunene, und zwar nach Epupa. Eigentlich hätte der Reisebericht auch „Bitte viermal Kunene und zurück„ heißen können :laugh: .

Bis dahin liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 09 Okt 2019 06:22 von Champagner.
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09 Okt 2019 06:18 #569802
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Nachtrag 12. August 2019

Jetzt habe ich doch glatt gestern Abend noch etwas vergessen:

Offensichtlich habe ich Uwe in den vergangenen zwei Wochen oft genug mit meinen Sprüchen "Jetzt sind wir übrigens im X-Fluss", "Eben haben wir den Y-Fluss gekreuzt" usw. genervt, denn auf dem Weg nach Opuwo kommt seine Meldung mit leicht süffisantem Ton durchs Mikrofon : " Gerade sind wir übrigens über den Hoarusib gefahren!"

Ja :woohoo: - und wenn man sich das Einzugsgebiet mal genauer anschaut, dann muss man sich nicht wundern, dass dieser Fluss bei Regen richtig heftig abkommt! :ohmy: Von Westen, aus Richtung Etanga, wo es übrigens vermutlich ganzjährig Wasser gibt, zumindest sah es beim Vorbeifahren so aus (? - diesen Ort würde ich mich gerne nochmal genauer anschauen, sah interessant aus!), kommt unterhalb der D3703 der Otjivero hinzu.


(Ausschnitt aus der T4A-Karte)

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass auf meiner Afrika-To-See-Liste nicht die Migration in der Mara oder die Gorillas in Uganda, sondern das Fließen von Hoarusib, Hoanib, Khumib und wie sie alle heißen steht? :dry: (+ ein Jahr in Khwai, um dort die jahreszeitlichen Veränderungen im Okavangodelta zu erleben ;) ).

Schönen Tag zusammen, Gruß Bele
Letzte Änderung: 09 Okt 2019 06:23 von Champagner.
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09 Okt 2019 17:08 #569874
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  • fotomatte am 07 Okt 2019 17:16
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Hallo,

und mal wieder eine kleine Ergänzung.

Die komischen "Bäume" sind eine Euphorbie und somit also kein holziges Gewächs, also kein Baum. Welche Spezies genau habe ich noch nicht rausgefunden.
Edit: habe nun bissle recherchiert, es ist Euphorbia eduardoi, zu deutsch Kaokoland-Euphorbie, die hier endemisch vorkommt und nur von wenigen Stellen bekannt ist. Also eppes B´sonderes.


Die blühenden Flaschenbäume waren ein Magnet für kleine Fluginsekten, ich meine, die beiden links sind Mopane Flies, die ja tatsächlich keine Fliegen, sondern winzige Wildbienen sind.


Sehr skurrile Gewächse, diese Flaschenbäume.


Die Ground Agama etwas mehr von der Seite. Sie hat sich einen farblich sehr passenden Ausguck rausgesucht.


Sunset auf der Campsite der Opuwo Country Lodge, den ich mutterseelenalleine genossen habe. :P Naja, tatsächlich kann ich schwäbischer als ein Schwabe sein, wenn ich das Gefühl habe, dass man versucht, mich abzuzocken. Und den Eindruck hatte ich vor zwei Jahren schon, da kostete der Spass noch 50.- $ weniger. Und auch das war schon zu viel. Nein, ohne mich.
Überhaupt war ich an dem Abend einfach nur froh, in Ruhe mein Bier zu trinken. Die Fahrerei war echt anstrengend und nervig, und als wir endlich auf der Gravel Pad waren, habe ich sogar die Muckels überholt und hinter mir gelassen, weil ich einfach nur noch ankommen wollte. Kann man die Rumpelei im Kaokoveld über haben? :S Aber hallo, klar kann man. :sick:

Danke, Bele, fürs Hochholen all dieser Ereignisse. Im Moment könnte ich schon wieder bissle Rumpelei ganz gut vertragen... :P

Liebe Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 14 Okt 2019 18:25 von fotomatte.
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