THEMA: Flusskreuzfahrt in Namibia - August 2019
11 Sep 2019 19:58 #567397
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8. August 2019 : Vom mittleren in den östlichen Teil des Hartmannstal

Gleich vorab: entschuldigt den langen Text und den einen oder anderen „Insider“ – aber es war sonst einfach nicht viel losauf dieser Etappe :blink: .

Also gut – die Vier Verrückten :P machen sich auf den Weg runter ins Verbotene Tal (und wer jetzt die tollen Fotos aus dem Hartmannstal erwartet, den muss ich gleich im Vorfeld enttäuschen – die paar Bilder heute sind mir fast peinlich, am liebsten würde ich gar keine zeigen :blush: .)

Immerhin sehen wir zwei Falken, wenn auch kaum fotografierbar und einer fliegt eh weg. Aber man freut sich hier über jedes Lebenszeichen.





Ziemlich bald treffen wir auf die erwähnten Schilder – zu blöd, dass ich sie nicht fotografiert habe, aber der Inhalt ist klar: Weiterfahrt verboten für uns!

Tja, beinahe, aber eben nur beinahe hätten die Schilder ja gar nicht für uns gegolten B) . Irgendwann in der Planungsphase kam zwischen uns vier nämlich der running gag auf, dass ich „meine“ Reisegruppe ins Serra Cafema Camp einladen würde. Ehrlich gesagt habe ich es nicht mehr auf dem Schirm, wie es dazu kam (Ruth, Matte, Uwe – wisst Ihr es noch?) – aber es hätte perfekt zu meinem nächsten Plan gepasst. Meine Idee war nämlich folgende: um die unbequeme Fahrt über den Shortcut ins Marienflusstal zu vermeiden und auch um weitere lange Strecken zwischen Camp Syncro, Epupa Falls Camp und Kunene River Lodge zu reduzieren, hätte ich gerne ein Floß gebaut und unsere Toyotas ab Serra Cafema auf dem Kunene nach Osten (Osten stimmt jetzt aber, gell :) ) verschifft. Genial, oder :woohoo: ? DAS wäre eine richtige Flusskreuzfahrt geworden!!! Leider sind meine Mitreisenden nicht verrückt genug – um nicht zu sagen: sie sind spießig :S und verfügen über keinerlei Abenteuergeist, geschweige denn Fantasie - und so wurde mein Plan bereits frühzeitig mit so lächerlichen Einwürfen wie „Wo nimmst du das Holz für das Floß denn her?“,„Dann darfst aber du paddeln“, „Das ist gegen die Fließrichtung“ und „Da gibt’s Stromschnellen und Krokodile“ abgeschmettert.

Mensch Leute, wir hätten DEN Sensationsreisebericht hier publiziert, mit Millionen von Klicks :ohmy: – und vielleicht hätten wir sogar mal einen Vortrag drüber auf einem Forumstreffen halten dürfen :whistle: . Aber okay, mit manchen Leuten kann man einfach keine Visionen haben....

Also zurück auf Los – wir stehen vor den Verbotsschildern. Nun sind wir nicht nur verrückt, sondern auch noch frech und setzen uns über dieses Verbot einfach hinweg. Allerdings sind wir auch ein bisschen spießig (wie das Beispiel mit der Floßfahrt zeigt :P ) und spielen leicht verunsichert in Gedanken und Gesprächen durch, wie wir denn nun argumentieren würden, falls uns jemand anspricht :unsure: .

Tatsächlich sehen wir nämlich ein Lodge-Fahrzeug in weiter Ferne fahren – aber auch als wir etwas näher auffahren, interessiert sich niemand für uns und so wird es auch bleiben. Also umsonst nach Argumenten gesucht und viele Gedanken gemacht….
Vermutlich sind die Gäste gerade vom Airstrip abgeholt worden, um an den Kunene verfrachtet zu werden. Offensichtlich wird das Ganze mit einem Game-Drive verbunden, wobei das Wort „Game“ hier nicht wirklich passt (Beef-Drive wäre schon besser). Wir fahren nämlich immer wieder durch Kuhherden – nur ab und zu sieht man mal sensationellerweise einen Oryx in weiter Ferne. Das Ganze durch eine Landschaft, die ich mit bestem Willen nicht als spannend bezeichnen kann. Dazu kommt, dass wir heute kein schönes Licht haben und ja sowieso alles abgefressen ist hier.



Ich stelle mir vor, wie sich die Leute fühlen müssen: für hunderte von Euro sind sie per Fly-In hier angekommen, fahren durch eine öde Sandlandschaft, sehen KÜHE und sonst nicht viel (außer uns natürlich ;) ). Da würde mir auch die tollste Massage und das leckerste Dinner in der Lodge nicht helfen – das bekomme ich in Deutschland nämlich billiger. Die Lage der Lodge am Kunene mag ja ganz nett sein, aber unsere Stellplätze später am Kunene waren das auch! So what?

Langsam aber sicher komme ich zur Erkenntnis, dass es vielleicht doch die richtige Entscheidung war, meine drei Spießer NICHT in die Nobelherberge eingeladen zu haben – mal wieder alles richtig gemacht :) .

Nun aber ernsthaft: ich bin wirklich nicht geflashed von diesem Teil des Hartmannstal. Vermutlich haben wir nicht die richtigen Aussichtspunkte angefahren und das Wetter hat auch nicht gepasst (Ruth fragt zwischendurch mal sinngemäß „Gibt es das hier auch in Farbe?“), aber diese Erkenntnis macht es für uns jetzt auch nicht besser.



Wir fotografieren zwar pflichtbewusst rüber nach Angola,



mit viel positiver Energie kann man den Kunene erkennen, auch den Old Himbakral der auf der Karte eingezeichnet ist, lichten wir ab,




und den neuen auch gleich,



aber mehr Spaß haben wir mal wieder bei einer der kreativen Fotoideen von Uwe, bei denen wir immer gerne mitspielen. Noch kenne ich nicht alle Ergebnisse (aber eines schon – und das ist genial, da könnt Ihr euch schon drauf freuen wenn Muckels dann in zwei Jahren mit ihrem Bericht loslegen). Ich bin auf jeden Fall gespannt, was die Inszenierung hier ergeben hat.

Wir erfreuen uns noch an einer wirklich schönen Kuh-Sichtung – das Bunteste was es heute zu sehen gibt :laugh:



und einem Gecko (ist es ein Gecko?), dessen Füßchen ich ja sowas von cool finde!





Ziemlich schnell sind wir uns dann einig, dass wir keine weiteren Aussichtspunkte weiter nördlich mehr anfahren wollen – schließlich wollen wir die armen Lodgegäste nicht mit unserer Anwesenheit von den ganzen sensationellen Sichtungen hier ablenken und verlassen somit unsere Anhöhe.



Unser Weg führt uns nun grob nach Südsüdosten (richtig Matthias?), wir wollen ( die einen mehr, die anderen weniger, da ist es eher ein „müssen“ :whistle: ) morgen den Shortcut rüber ins Marienflusstal fahren. In diesem Zusammenhang wollen wir uns einen Übernachtungsplatz möglichst kurz vor diesem Streckenabschnitt suchen.

Wir fahren nun wieder durch steiniges Gebiet und es gibt hier sehr viele Himbasiedlungen. Manchmal sehen wir nur Krals, manchmal Hütten, ab und zu auch Menschen.







und manchmal Ludwigstrappen



Die Fahrt ist durch die vielen Siedlungen (von denen ich erst morgen Fotos habe) auf der einen Seite sehr interessant, auf der anderen Seite macht es uns die Platzwahl nicht einfacher.



Wir wollen nicht aus Versehen auf Himbaland campen und uns somit unbeliebt machen. Irgendwann entscheiden wir uns für dieses Trockenflussbett (endlich mal wieder eines), auch wenn wir später feststellen, dass es ganz in der Nähe wohl eine Himbasiedlung gibt, da zwei junge Männer offensichtlich auf dem Heimweg „unser“ Flussbett auf ihren Eseln queren. Sie interessieren sich aber nicht für uns.



Zwischendurch malen wir uns aus, was wohl passiert, wenn die dunklen Wolken, die wir am Horizont auf der anderen Seite sehen (kein Foto), sich abregnen. Das wäre der Klassiker – vom abkommenden Rivier überrascht zu werden :woohoo: ! Wer von uns wird zuerst weggeschwemmt? Wo retten wir uns am besten hin? Blödes Gequatsche von vier Verrückten eben….. :silly:

Nebenher legen Ruth und Uwe ihren Bodenteppich zum Trocknen aus und Matthias geht seinem Kletter-Hobby nach (wer sieht ihn auf dem ersten Foto?).





Anschließend suchen wir alle mehr oder weniger erfolgreich nach einer Bildidee für den Sonnenuntergang – gar nicht so einfach, wenn es so viele Wolken gibt.








Als es schon dunkel ist, hören wir noch ein Auto Richtung Himbasiedlung fahren – schon irgendwie unheimlich und auch befremdlich hier so mitten in der Einsamkeit. Trotzdem schlafen wir hier sehr gut und ohne jede Störung! Morgen wird’s dann steil und steinig…. :pinch:
Letzte Änderung: 11 Sep 2019 20:32 von Champagner.
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12 Sep 2019 22:43 #567533
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  • fotomatte am 12 Sep 2019 22:43
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Hallo,

ich hab grad sone Vision, dass du noch ein paar Bildle zur Ergänzung brauchen könntest. :whistle: :S

Also:


Unser Lager von oben, ganz ohne Drohne gemacht. :P


Ich sag ja, wer ne Drohne braucht, ist nur zu faul zum Steigen. B)


Auch wenn man meint, man wäre hier am A...h der Welt, oder zumindest des Kaokoveldes, so gibt es doch überall kleine Hütten und die Tiere der hier wohnenden Himbas.


Die im Bericht erwähnten heimreitenden Himbas auf ihren Eseln. Sie haben uns zwar gesehen, aber wir waren nicht weiter interessant für sie.

Viele Grüße,
Matthias
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14 Sep 2019 16:42 #567656
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9. August 2019 – Shortcut bis Camp Syncro (Teil 1)


Von unserem schönen Übernachtungsplatz ist es nicht mehr sehr weit bis zum Beginn des sogenannten „Shortcuts“, der „direkten“ Verbindung vom Hartmannstal zum Marienflusstal.
Mit "short" ist allerdings eher die Streckenlänge als die Zeitdauer gemeint ;) , denn es handelt sich um ein etwas steiniges Stückle Weg :P , auf dem keine große Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht werden kann.

Rennade hat gestern die Filmchen schon gesehen und meinte: "Wieviel km habt ihr insgesamt geschafft? 5 in 3 Wochen? :lol: ".

Insgesamt gibt es 3 oder 4 Passagen, die man sich genauer anschauen muss und wo man sich am besten gegenseitig einweist. Auch ein bisschen Streckenbau kann hier und da nicht schaden. In diesem Kapitel geht es um die 1. Passage.

Aber der Reihe nach…

Zunächst fahren wir an vielen Himba-Ansiedlungen vorbei, teilweise (vermutlich) verlassen, teilweise sehen wir auch Menschen.







Man kann sich wirklich kaum vorstellen, wie man hier leben kann. Kein (sichtbares) Wasser, keine essbaren Pflanzen (aus unserer Sicht), nur Ziegen und Kühe. Wovon diese bei der momentanen Dürre leben bleibt allerdings ein Rätsel :dry: . Diese Überlegungen werden später (aber erst in einem anderen Kapitel) bei dem „Transport“ unserer Fahrzeuge durch diese unwirtliche Region in meinem Kopf noch eine Rolle spielen…

Das Wetter, bzw. vor allem das Licht ist mal wieder bäähhhh und so sieht diese steinige Landschaft noch grauer aus als sie sowieso ist.









Hier stehen die Muckels schon an der Stelle, an der wir laut T4A nach links hoch abbiegen müssen – also am Beginn des Shortcuts.





Hmmm, das gefällt uns gar nicht. :S

Man sieht auf dem Foto natürlich mal wieder nicht, wie steil es ist, aber alleine die großen Stufen sind nicht unser Ding. Auf der bisherigen Reise hatten wir so etwas noch nicht…. Unsere Scouts gehen noch ein Stück weiter, um die Lage zu checken und lassen Uwe und mich ratlos zurück.



Doch die Rettung naht alsbald – und völlig unerwartet :woohoo: . Ein Tourfahrzeug mit vermutlich einem Local am Steuer sieht uns von Weitem stehen - wir fürchten schon, dass unsere Autos die Durchfahrt blockieren und wir gleich angemotzt werden.



Nichts dergleichen – freundlich ruft er uns zu, dass es dort, wo er steht (an dieser Stelle sind wir vorbeigefahren) eine neue Zufahrt gibt. Ja super – vielen Dank. Wir finden das total nett, dass er aus der weiten Entfernung unser Problem erkennt und uns weiterhilft – er hätte uns ja auch feixend (blöde Selbstfahrertouristen) ins offene Messer (=scharfe Steinkanten) laufen lassen können. Außerdem sind wir schon sehr überrascht über diesen Zufall – da sehen wir tagelang kein anderes Fahrzeug (außer dieses Lodge-Gefährt gestern) und dann kommt genau im richtigen Moment dieser Tourguide daher. Glück muss man haben….

Also nichts wie umgedreht und ihm gefolgt, wobei er eigentlich schon über alle Berge (naja, so etwa) ist.

Die neue Zufahrt ist tatsächlich nicht schlecht zu fahren (ich hab kein Foto, daher ein Videoschnipsel).



Am obersten Punkt steigen wir aus und können von rechts die alte Zufahrt erkennen.



Ruth und Matthias, die vorauseilen, können nur noch ansatzweise erkennen, wie unser Retter das Steilstück, das uns noch bevorsteht, runterfährt, man hört auf jeden Fall immer mal wieder Bremsen quietschen, aber das war es dann auch schon.



Okay, dann sind jetzt wir dran :blink: .

Matthias und Uwe gehen wieder zurück zu der Stelle, wo wir die Autos abgestellt haben, Ruth und ich machen uns zu Fuß auf den Weg. Als ich an der Stelle bin, an der man ins Tal sieht, trifft mich fast der Schlag



Mal ranzoomen :ohmy: : da kommen mehrere Autos angefahren.



Oweia, Gegenverkehr an dieser Stelle wünscht man sich nun wirklich nicht - wieso sind die ausgerechnet jetzt hier unterwegs (das fragen die sich umgekehrt vermutlich auch :laugh: ) ?

Ich stolpere so schnell ich kann über die Steine runter und stoppe die Karawane, die inzwischen am Fuße des Steilstücks angekommen ist (Nachher-Foto, vorher hab ich keins gemacht).




Alles Franzosen (in insgesamt 5 Autos), was mich freut, weil ich somit in meiner Lieblingssprache erklären kann, dass bereits zwei Fahrzeuge von oben unterwegs sind. Der „Chef“ von ihnen lässt uns wissen, dass er quasi Offroad-Profi ist :whistle: (aha, vermutlich einer von Topobärs Sahara-Franzosen) und das Geländefahren beruflich macht. Er schaut sich dann auch leicht gelangweilt und wenig beeindruckt an, wie wir unsere Toyotas den Berg „runtertragen“. Nur die Bushcamperausstattung wird kommentiert, was man auf dem Video auch ansatzweise hören kann. Die Tonlücken sind übrigens Absicht, da habe ich blödes Gequatsche mit den Franzosen oder erschrecktes Gequietsche von mir rausgeschnitten :blush: .

Noch stehen beide Fahrer oben und schauen sich die Strecke an



Und dann darf Matthias als erster unseren Hilux runterschaukeln:



Nun ist Uwe an der Reihe – und ehrlich, das geisterhafte Gelächter ganz am Anfang, das spuky von den Felsen widerhallt :blink: , ist echt und stammt von den Franzosen hinter mir, die inzwischen angefangen haben, Kaffee zu kochen. Ich war auch recht verblüfft, als ich das Video zum ersten Mal angehört habe.



Danach gibt es das obligatorische shake-hands (bissle Spaß muss sein ;) :laugh: ) und wir machen uns auf den Weg zur nächsten Herausforderung.



In Nachhinein ärgere ich mich, dass wir nicht noch zugeschaut haben, wie die 5 Fahrzeuge da hoch gekommen sind, denn sie hatten beileibe nicht alle Offroadreifen drauf und auch die Bodenfreiheit sah nicht so üppig aus. Aber erstens sind wir vermutlich nur extrem vorsichtig (wir wollen die Mietautos ja ohne einen Kratzer zurückgeben) und zweitens eben keine Profis :whistle: B) .....
Letzte Änderung: 14 Sep 2019 19:32 von Champagner.
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15 Sep 2019 10:45 #567712
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9. August 2019 – Shortcut bis Camp Syncro (Teil 2)

Nun sind also beide Toyotas heil unten. Laut den Franzosen kommen unterwegs allerdings noch weitere Passagen, bei denen man ein bisschen aufpassen muss - wir werden sehen.



Das Licht wird leider nicht besser – schade, denn die Landschaft ist schon sehr schön.



Bis es wieder steil wird, sehen wir Eselchen



und Nonnenlerchen – mehr passiert hier nicht.



Nun wird es wieder bergig und bald sagt unser Navi, dass jetzt ein Tor kommt. Aha, witzig was so ein Navi alles weiß :laugh: . Diese „Mautstelle“ , von der die Pfosten noch da sind, ist auch in den Papierkarten verzeichnet.



Kann jemand von meinen geschätzten Mitlesern etwas dazu sagen - also wozu dieses Tor dient(e)? Uwes Erklärung von gestern Abend kann ich nämlich nicht zu 100% folgen (man sieht, die aftertrip-Kommentare meiner Freunde sind auch nicht schlecht :silly: ):

Vielleicht waren früher die West-Himba aus dem Hartmannstal mit den Ost-Himba aus dem Marienflusstal verfeindet. Die West-Himba wollten ihnen nämlich nichts von ihrem berühmten Hartmannstal-Honig abgeben. Daraufhin haben die Ost-Himba auf dem einzigen Verbindungsweg ein Tor gebaut und abgeschlossen.

Nicht nur über Uwe, sondern auch über die Beschreibung der Straßen im Navi muss ich immer lachen. Hier im Kaokoveld kennt unser „Herzele“ (so redet Matthias unsere Navidame an :whistle: ) generell nur "bad roads". Hier an dieser Stelle hat sie nun das Gefühl, noch nachlegen zu müssen – das heißt dann "bad Bad road"(warum auch immer das zweite "Bad" großgeschrieben wird). Dass wir hier nicht umdrehen wollen ist klar (wir wollen ja nach Camp Syncro :P ), wäre an dieser Stelle auch nicht möglich, später aber mit Wenden in ein paar Zügen vielleicht schon zu schaffen. Leider habe ich kein Foto von dieser Stelle, weil Matte es verständlicherweise nicht witzig findet, wenn ich mitten in einer schwierigen Passage plötzlich anhalten und aussteigen will :ohmy: . Da müssten dann schon ein paar Lerchen dort sitzen…. B)

Hier sieht man die bad Bad road , wie sie sich durch die Berge schlängelt, wobei sie "Bad" erst ein Stückchen weiter hinten wieder so richtig wird, hier würde ich sie schon fast als "good" bezeichnen.



Wie gesagt - es bleibt nicht lange so – an dieser Stelle frage ich Matthias, ob wir nicht besser aussteigen und uns das anschauen wollen :blink: .



Und jetzt hört selber, wie die Herren der Schöpfung sich als Dank für mein Mitdenken ein bissle über mich lustig machen :evil: …. An dieser Stelle vielen Dank Ruth für deine Solidarität :kiss: .

Und was ich ja nicht verstehe: warum muss man dann Steine legen, wenn das eh alles völlig easy hier ist??? :whistle: Manchmal habe ich ja schon den Verdacht, dass das so eine Art Erwachsenen-Lego ist, was die beiden da immer spielen :P .

Viel besser als ihr solidarischer Gesprächsbeitrag ist aber Ruth’s weiterer Kommentar – bitte Ton lautstellen! (Und ich habe natürlich aufgenommen, wie immer – habe aber Ruths Erlaubnis zum Zeigen). :laugh: :laugh: :laugh:

Und Achtung: dieses Video hilft denjenigen, die sich hier fahrtechnisch informieren wollen, nicht wirklich weiter ;)



Und ja, ich geb's ja zu: die Passage ist nicht wirklich schwierig, aber immerhin sieht man für einen Sekundenbruchteil das Rad vom Landcruiser, wie es sich in der Luft dann plötzlich nicht mehr dreht. Denn – so habe ich gelernt – Allrad bedeutet, dass nur die bodenberührenden Räder angetrieben werden! Q.e.d.



Die nächste Passage im nächsten Kapitel ist wieder etwas schwieriger - da legt dann sogar Mattes Herzele nochmal nach :laugh: . Aber nun erstmal einen schönen und sonnigen Sonntag allerseits!

Bele
Letzte Änderung: 15 Sep 2019 10:54 von Champagner.
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16 Sep 2019 19:12 #567925
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9. August 2019 – Shortcut bis Camp Syncro (Teil 3)

Wir sind erst ein paar Minuten weitergefahren, als Herzele dies meldet – die Steigerung von "bad Bad road" ist also "Very Bad/Extreme Road", jetzt wissen wir das auch:




Okay, dann stoppen wir eben mal, warten auf die Muckels und schauen uns das an.



Erst muss man um diese Kurve, wo es Uwe auch tatsächlich hinlegt – nur habe ich das weder gefilmt noch fotografiert.
Trotz seines geländetauglichen Schuhwerks (*räusper*) ist er hier auf der steilen (sieht man mal wieder nicht so wirklich) und durch den Sand rutschigen Stelle hingeflogen. Zum Glück hat er sich elegant abgefangen und es ist nichts passiert. Auch auf dem Foto hat er nur einen bodenführenden Fuß …. (und hoffentlich sagt jetzt nicht wieder einer aus meiner Reisegruppe, es sei gar nicht hier, sondern wo ganz anderes passiert… dann bitte einen Beweis – mein Hirn hat diese Stelle abgespeichert).



Ein bisschen Straßenbau ist nie verkehrt:



Tja, und nach der Kurve muss man hier runter, wieder länger und steiler als es aussieht und recht rumpelig. Landschaftlich aber wirklich sehr imposant.



Matthias macht den Anfang – und hier seht, bzw. hört Ihr mein Lieblingsvideo – Untertitel: „Der allererste Vollidiot“ :laugh: . Danke Ruth und auch Uwe für dieses Vergnügen :kiss: ! (Und natürlich auch danke Matthias, eigentlich habe ich ja deine Fahrt gefilmt :kiss: !)

Für mich war das gar nicht so einfach: da steh ich nun :blink: , Ruth meint, ich fotografiere nur und fängt an, fragenstellend auf mich einzureden :woohoo: . Es bedarf großer Selbstbeherrschung, nicht lauthals ins Mikrofon zu prusten :silly: !



So, Matthias hat es mal wieder fehler-, und somit kratzer- und dellenfrei geschafft und kommt wieder hoch, um Uwe einzuweisen.



Ihn, bzw. den Landcruiser habe ich nicht gefilmt (aber sicher hat Ruth das gemacht!), dafür ein paar Fotos.












Nach diesem zugegebenermaßen kurzen Kapitel (mehr Zeit und Lust habe ich heute nicht) geht es im nächsten zur letzten schwierigeren Shortcut-Passage, bei der wir nicht ganz alleine sind.
Letzte Änderung: 13 Jan 2020 19:32 von Champagner.
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19 Sep 2019 18:58 #568242
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9. August 2019 – Shortcut bis Camp Syncro (Teil 4)

So, der letzte Rumpelteil der Strecke steht bevor :pinch: . Dafür müssen wir erst wieder ein Stück hoch fahren, damit wir auch wieder ein Stück runterfahren können, irgendwie logisch :whistle: . Die Bergaufstrecke ist von Weitem einzusehen und wir können gerade so erkennen, dass dort jemand hochreitet.

Als wir an der Kuppe ankommen, von der aus es abwärts geht, halten wir an (auf allgemeinen Wunsch B) ) und Ruth und ich machen uns schon mal zu Fuß auf den Weg nach unten. Mannomann, ist das steil und vor allem auch rutschig hier :woohoo: .

Der Blick zurück - da oben irgendwo stehen unsere Toyotas und müssen hier runter:



Als wir an der Kurve ankommen, sehen wir, dass wir hier nicht alleine sind



– der Reiter von vorhin ist eine Himbamutter mit Baby und Esel! Sie läuft barfuß den steilen Weg hinunter.



Wir lächeln uns zögerlich an und dürfen den Esel streicheln.



Eine weitere Kommunikation ist nicht möglich. Danach setzt sie ihren Weg fort und hat in Folge (auch im Film zu sehen) – zumindest für mein Empfinden – ständig einen fragenden Ausdruck im Gesicht.
Was machen diese verrückten Weißen hier? Warum fahren sie mühsam mit riesigen Autos auf diesen Wegen durch unser Land?



Ich komme mir nicht zum ersten Mal, aber dieses Mal besonders stark, als Eindringlich vor. Hier prallen tatsächlich Welten aufeinander – und auch wenn ich sonst immer vom Anblick des Landcruisers in der Landschaft schwärme: jetzt wird mir abrupt bewusst, dass wir eigentlich das idyllische Bild stören und hier nicht hergehören.

Trotzdem drehen wir natürlich nicht um und Matthias darf als erster die Rutsche runter. Zum ersten Mal habe ich wirklich etwas Angst :unsure: , die Aufbauten der Fahrzeuge sind extrem schwer (wenn ich daran denke, was alleine der Potjie und unser ganzes Wasser wiegt :ohmy: ) und ich wundere mich, dass der Hilux keinen Purzelbaum schlägt. Auch Ruth ist es nicht wohl, wie man aus ihren Kommentaren entnehmen kann.



Natürlich schafft Matte es mit Uwes Hilfe wieder souverän - nur um Uwe selbst muss man sich Sorgen machen :S , dass er sich nicht mal wieder hinlegt oder vom rutschenden Auto überrollt wird :P

Während Uwe und der Landcruiser von Matthias runtergelotst wird, wird das Himbababy gestillt.











Übrigens finden wir hier den Fahrradfahrer von Hartwig B) – von seinem Drahtesel fehlt allerdings jede Spur (konnte vermutlich noch verwendet werden :whistle: ).



Als wir beide Fahrzeuge unten haben, macht sich die Mutter mit ihrem fragenden Blick fertig, um weiter zu marschieren.



Wenn man genau hinschaut, ist ihre Kleidung nicht ganz so traditionell wie man zunächst denkt: ein Tuch mit japanischen Manga-Figuren :blink:



Auch wir setzen unseren Weg fort, denn jetzt wollen wir endlich mal Strecke machen!

So, auch heute habe ich keine Zeit, um mehr zu schreiben, sorry :( . Aber ich wollte mal endlich dieses Gerumpel hinter mich bringen, denn nun geht es bald ganz smooth zum Camp Syncro :) .

Bis dahin liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 19 Sep 2019 19:07 von Champagner.
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