Der Abstieg hinunter ist für mich fast noch anstrengender als der Aufstieg. Mein Rücken zeigt bereits erste Reaktionen. Bei unserem Chalet trinke ich erstmal ein Bierchen und steige in das kühlende Wasserbecken.



Nach kostenlosem Kaffee und Kuchen startet gegen 16.00 Uhr der „Rhino Drive“. Es geht in die Kalahari hinunter. Die „Waterberg Wilderness“ ist ein privates Naturreservat, in dem einheimische Tiere wieder angesiedelt und unter Schutz gestellt werden. So gibt es hier 5 weiße Nashörner, die bewacht werden. Schon nach kurzer Fahrt sehen wir das erste Exemplar es ist ein Männchen. Wir dürfen aussteigen und gehen bis auf ca. 20 m an den Koloss heran.



Nach kurzer Zeit steigen wir wieder aus und gehen ca. 1 km durch die Buschsavanne. Dann treffen wir eine Nashornmammi mit ihrem 1 ½ jährigen Nachwuchs. Das Kleine quiekt ganz erbärmlich, bis sich die Mama erbarmt und es trinken lässt.



Auf der Weiterfahrt sehen wir die letzten beiden Nashörner, zwei Bullen. Sie grasen friedlich auf einer Ebene. Unser Guide erzählt, dass einem der beiden vom Vorbesitzer, einem Farmer, aus Schutz vor Wilderern das Horn abgesägt wurde. Das andere Exemplar wurde vor einigen Monaten von einem Wilderer angeschossen. Ein herbeigerufener Tierarzt aus Südafrika konnte das Tier retten. Seitdem werden die Tiere noch schärfer bewacht als vorher.





Auf der Weiterfahrt sehen wir noch einige Warzenschweine, Kudus, Impalas und Giraffen.





Nach einem Getränk geht’s zurück. 3 Stunden hat unser letzter Drive auf unserer Rundfahrt gedauert. Nach dem Abendessen verbringen wir noch einige Zeit auf den Liegen vor unserem Häuschen und schauen uns den schönen Sternenhimmel an. Ein, zwei Brandys leisten Gesellschaft.

Hallo Rudi,
danke für die schönen Bilder vom Waterberg .
Irgendwie war es bei uns alles Grüner - waren ja auch im Juni dort .
Aber die Strapatzen beim Aufstieg kann ich vollkommen nachvollziehen - man kommt in die Jahre und wird nicht leichter . Die Abstiege sind bei mir kein Problem , aber ich fürchte dann immer um meinen Mann und seine Knie . Zum Glück geht es gerade noch so , daß wir zusammen solche Kraxeleien durchführen können - Rücksichtnahme in beiden Fällen ist erforderlich . Aber in einer Gruppe will man ja nicht der Bremsklotz sein . Für deinen Mut und die Ausdauer erhälst du von mir 100 Punkte ! .

Liebe Grüße Conny

Conny+Micha schrieb:
Hallo Conny,
du hast ja so recht. Man wird nun mal nicht jünger. Wir hatten aber eine gute Stimmung in der Wandergruppe. Die "Jungen" sahen ein, dass es bei mir nicht mehr so schnell geht - es war kein Problem.

LG Rudi

10.10.2018
Auch heute Morgen gibt’s wieder einen schönen Sonnenaufgang. Oben auf den rot leuchtenden Felsen des Plateaus sitzen einige Paviane, die hin und wieder laute Schreie von sich geben.





Um kurz vor 8.30 Uhr verlassen wir nach dem Frühstück die Lodge. Wenige hundert Meter später sehen wir nochmal eine Horde Paviane neben der Straße.





Nach 28 km biegen wir auf die C22 ab. Weitere 40 km später geht’s links auf die B1 in südlicher Richtung. In Okahandja legen wir um 11.00 Uhr einen Stopp ein und schauen uns den Holzschnitzermarkt an. Kaum haben wir unser Auto geparkt, werden wir schon von den ersten Händlern angesprochen, sie hätten die beste und billigste Ware. Wir schauen uns einige Stände an und kaufen auch einige Kleinigkeiten. Handeln ist natürlich Pflicht.





Anschließend setzen wir uns in den Außenbereich eines kleinen Cafes, trinken etwas und essen ein Sandwich. Dabei fotografiere ich Webervögel beim Nestbau und eine schöne Eidechse.

Nach einer Stunde Aufenthalt geht’s weiter. Nachdem wir unsere ausgeliehenen Campingstühle und die Kühlbox zurückgegeben haben, fahren wir zu unserer Unterkunft, dem „Rivendell Guesthouse“. Wir erreichen es nach insgesamt 293 km gegen 13.20 Uhr. Die Zimmer sind modern eingerichtet, sehr sauber und nicht weit vom Pool entfernt. Wir setzen uns etwas in den Schatten und erfrischen uns im Pool.





Am Abend bringt uns ein bestelltes Taxi zu „Joe’s Beerhouse“. Hier ist ganz schön was los. Das sind wir nach 4 Wochen, meistens in der Einsamkeit, nicht mehr gewohnt. Mein Essen – ein „Namibia Bush Fire“, 3 Filets vom Kudu, Springbock und Oryx mit Beilagen und einem Obstler (!) – war sehr lecker.





Am Pool genießen wir noch etwas den letzten Abend in Namibia, bevor es gegen 23.00 Uhr ins Bett geht.

11.10.2018
Nachdem wir unsere letzten Sachen in den Reisetaschen verstaut und gefrühstückt haben, bringt uns ein Taxi in die Innenstadt von Windhoek. Wir starten unseren Rundgang beim Uhrturm und schauen am Meteoritenbrunnen vorbei.





Weiter geht’s zur Christuskirche, dem Wahrzeichen der Stadt.



Nicht weit von der Kirche entfernt steht das „Independence Memorial Museum“, davor eine Statue von Sam Nujomas, dem früheren SWAPO-Führer.



Unser Weg führt uns jetzt zur Alten Feste, die von der deutschen Schutztruppe errichtet wurde.





Auf dem Rückweg trinken wir eine Kleinigkeit und kaufen im Supermarkt noch sehr billige Zigaretten zum Mitnehmen. Nach einem Blick auf das frühere Kaiserliche Landvermessungsamt aus dem Jahr 1902 essen wir im Cafe Schneider zu Mittag.



Kurz vor 14.00 Uhr sind wir im Guesthouse zurück. Wenig später geht’s zum Flughafen, den wir nach einer knappen Stunde Fahrt erreichen. Unser Duster, der uns 4 Wochen treue Dienste geleistet hat, wird noch mal vollgetankt. Beim Auspacken des Autos geben wir einem sehr ärmlich gekleideten Menschen unsere kläglichen Überreste, die wir noch haben – Getränke, Papiertücher usw. Auch meine alten Schuhe, die ich eigentlich schon vor Tagen wegschmeißen wollte, möchte er unbedingt haben. Um kurz vor 18.30 Uhr fliegen wir nach Deutschland zurück. Wunderschöne 4 Wochen in einem wirklich sehenswerten Land sind vorüber.

Hier noch einige Daten unserer Tour:
• Gefahrene Kilometer 4.296 km
davon Teerstraße 2.389 km
Schotterpiste 1.907 km

• Benzinverbrauch (Diesel) 6,4 l pro 100 km

• 26 Übernachtungen in 14 Unterkünften gebucht
davon 7 Übernachtungen in 4 Guesthouses
19 Übernachtungen in 10 Lodges

• 18 Übernachtungen mit Frühstück und Abendessen
8 Übernachtungen mit Frühstück

• 5 geführte Wanderungen
9 eigene Wanderungen (ohne Stadtbesichtigungen)

• 6 Touren mit dem eigenen Auto
8 geführte Touren mit dem Auto („Drives“)

Zum Schluss möchte ich mich noch einmal bei allen „Mitreisenden“ recht herzlich bedanken.