THEMA: Die Eulenmuckels auf der Nordschleife
20 Dez 2018 08:30 #543001
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  • Guggu am 20 Dez 2018 08:30
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Liebe Muckels,

meine Dankeklicks verschwinden immer wieder unter „und weitere…“ Ihr habt einfach zu viele begeisterte Leser :laugh:
Daher ein ganz herzliches DANKE für den tollen Bericht. Es ist immer wieder schön mit euch auf Reisen zu gehen.

Wir wünschen euch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Liebe Grüße
Gudrun und Albert
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20 Dez 2018 21:51 #543062
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Tag 9 – 22. Juli 2018 – Chizarira

Mucheni Gorge – Mucheni View, Chizarira

Bereits vor dem Aufstehen hörten wir mehrfach, jedoch sehr weit entfernt einen Löwen brüllen. Erst nach Sonnenaufgang krabbelten wir aus dem Zelt und freuten uns über die Wärme auf unserem Platz. Wir setzten uns zum Frühstück zusammen und ließen den Tag langsam beginnen, denn heute stand keine weite Fahrt auf dem Programm.





Uwe versuchte, mit der Kelly Wasser zu kochen. Irgendwie wollte es ihm aber nicht so recht gelingen. Die kleinen Hölzchen gingen immer wieder aus, und es qualmte fürchterlich. So dauerte es eine ganze Weile, bis er sich endlich seinen Kaffee verdient hatte. Ruth lief mit dem Fotoapparat den wenigen Vögeln hinterher. Ein Falke sauste unmittelbar an ihr vorbei. Sofort nahm sie die Verfolgung auf, da es hier die seltenen Taitafalken geben sollte. Jeder, der schon mal quer durch den Wald einem Greif im Tiefflug gefolgt ist, weiß, wie aussichtsreich solch eine Idee ist, und so wurde sie auch bald wieder verworfen. Möglicherweise ist es auch gar nicht so schlau, wie Hans-Guck-in-die-Luft durch Dornen und über Wurzeln zu stolpern.

Rotschwanzschmätzer



Gelbbauchammer



Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt und mehrere Tassen Kaffee getrunken hatten, spülten wir und packten zusammen.



Tische und Stühle ließen wir stehen, da wir ja noch einmal hier übernachten würden.





Ein kleines Stück wollten wir noch zu einem weiteren Aussichtspunkt fahren, der auf der Karte eingezeichnet war. Als wir diesen nach ein paar Minuten erreichten, machten wir große Augen. Das war Mucheni View, der Platz, den wir eigentlich gebucht und erwartet hatten. Die Aussicht von der Abbruchkante war gigantisch.



Sofort war klar, dass wir die kommende Nacht hier verbringen würden. Also fuhren Peter und Uwe zurück und holten Tische und Stühle.
Auf unserem neuen Platz gefiel es uns so gut, dass wir dort lange blieben und den Ausblick über die gegenüberliegenden Hänge und das Flusstal genossen. Auf einem der nächstgelegenen Berge uns gegenüber erklomm ein Elefant langsam, aber stetig die Anhöhe.





Ein Felsenadler startete unterhalb aus der Wand und schraubte sich nach oben.



Hier konnte man es aushalten.

Brillenwürger



Frau Scharlachweber



Wir saßen in der Sonne und konnten uns gar nicht satt sehen. Irgendwo aus den Felsen schallte das laute „Woahoo“ der Paviane herüber, ansonsten war es absolut still. Ruth erschrak, als einige Tok Tokkies ihre Crocs enterten. Zielstrebig krabbelten sie immer wieder in Richtung der Schuhe, egal wohin Ruth ihre Füße stellte. Schließlich blieb ihr nur, die Schuhe aus der Reichweite der Käfer zu bringen.



An diesem himmlischen Platz drängte sich ein zweites Frühstück geradezu auf. Nun ja, wir müssen gestehen: nur für uns. Karin und Peter waren nicht so verfressen.

Letzte Änderung: 20 Dez 2018 21:54 von Eulenmuckel.
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20 Dez 2018 21:57 #543063
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Erst gegen Viertel vor zwölf rissen wir uns dann doch los und fuhren einen kleinen Schlenker über einen weiteren Aussichtspunkt. Der Weg war so zugewachsen, dass Ruth aussteigen und einen über die Straße ragenden Ast beiseite halten musste, damit wir unsere Autos nicht zerkratzten.



Brown-veined Whites (Danke an Matthias)



Dann ging es weiter zum Park-Office. Der Ranger, bei dem wir uns registrieren wollten, war gerade in der Mittagspause. Also drehten wir eine kleine Runde durch den Chizarira-Park. Die Wege waren teilweise steinig und oft sehr steil. Wir fuhren nur langsam. An einer Brücke stand etwas Wasser im Fluss, und wir beobachteten viele bunte Schmetterlinge.

Common Joker (Danke an Matthias)



männlicher Eyed Pansy (Danke an Matthias)









Einzelne Bienenfresser saßen auf Ästen über dem Wasser und jagten Insekten. Die Sonne brannte heiß. Im Wald stießen wir auf Paviane und ein Frankolinpärchen.
An einem Picknickplatz ließen wir die Autos stehen und liefen durch hohes, scharfes Gras zu einem fließenden Bach.







Hier fanden sich ein paar Spuren, jedoch keine Tiere, außer einigen Libellen und ein paar Käfern, die wie irre an der Wasseroberfläche hin und her sausten und sich im Kreis drehten.





Als wir weiterfahren wollten, saß plötzlich ein spannendes Insekt im Auto. Eine Stabheuschrecke war durch das offene Fenster hineingekommen. Ruth entfernte sie vorsichtig aus dem Innenraum, und wir bewunderten ihre Gestalt. Dünn wie Stroh und mit Gliedmaßen wie Halme hatte sie die perfekte Tarnung für ihren Lebensraum im hohen, gelben Gras. Als wir sie dorthin zurücksetzten, war sie kaum noch zu erkennen.





Mahaliweber



Ist das eine Schwarzweihe (Black Harrier)? Das Verbreitungsgebiet stimmt nicht, aber welcher Greifvogel hat sonst noch so einen dunklen Rumpf? (Liebe Beles, Mattes und Maddys, wir brauchen wieder einmal eure Hilfe!)

Brauner Schlangenadler (Danke an Bele)



Am Ende der Runde sahen wir noch ein paar Wasserböcke.



Bei der Ranger-Station registrierten wir uns



und erfuhren, dass wir – wie bereits seit heute Morgen vermutet – gestern die falsche Campsite gewählt hatten. Statt Mucheni View hatten wir bei Mucheni Gorge gestanden. Der Fahrer des Autos, welches am Vorabend im Dunklen so zielstrebig unseren Platz angesteuert hatte, hatte eigentlich Mucheni Gorge reserviert und war dann zum Viewpoint ausgewichen. Na großartig! Wir wären an seiner Stelle mehr als bedient gewesen. Gestern hatten wir uns noch gewundert, wer so spät im Park herumgeistert, und was der wohl von uns will, und nun waren wir selbst zu Campbesetzern geworden :whistle:. Wir bezahlten die Gebühr für die Autos und fuhren zum Stellplatz.

von Karin:


Bei dem anderen Camper, einem Südafrikaner, der alleine unterwegs war, entschuldigten wir uns für unseren Irrtum. Er nahm es uns nicht krumm und war ausgesprochen nett.
Den späten Nachmittag verbrachten wir auf unserem ganz besonderen Campingplatz mit der tollen Aussicht. Wir probierten die Dusche in unserem Camper aus. Da wir zu bequem waren, den Duschvorhang anzuknüpfen, positionierten wir das Auto so, dass die Dusche im Windschatten des Autos lag und unsere Tische auf der anderen Seite standen. Das Wasser aus dem Durchlauferhitzer war wunderbar warm, und es tat gut, sich den Staub vom Körper zu spülen. Dabei ist es immer wieder erstaunlich, mit wie wenig Wasser man auskommen kann.



Nachdem alle geduscht hatten, las Peter, Karin und Uwe sicherten Fotos, und Ruth machte neue. Sie lief auf der Suche nach Vögeln durch das Gebüsch und entfernte sich immer weiter. Zwischendurch machten wir uns schon Sorgen um sie, weil sie auch auf unser Rufen nicht mehr reagierte.

Rotschwanzschmätzer



Zum Sonnenuntergang färbte sich der Himmel am Horizont pastellig rötlich-orange. Wir freuten uns über die unterschiedlichen Lichtstimmungen. An keinem Platz der Welt hätten wir in diesem Moment lieber sein wollen.









Danach kochten wir eine leckere Butternut-Suppe mit Möhren und Ingwer im Potije.





Dazu gab es Folienkartoffeln und Avocado-Salat mit Thunfisch, Mais und Zwiebeln. Das war natürlich viel zu viel, und so blieb für morgen noch etwas Salat übrig. Wir spülten und packten schon fast alles zusammen. Karin entdeckte im Schein ihrer Stirnlampe ein paar Bushbabies, die in eindrucksvollem Tempo durch die Äste turnten. Sie waren teilweise so schnell, dass wir sie immer wieder aus den Augen verloren.



Morgen werden wir den Chizarira wieder verlassen und versuchen, den Matusadona-Park am Kariba-See zu erreichen.

Kilometer: 29
Letzte Änderung: 25 Dez 2018 21:01 von Eulenmuckel.
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21 Dez 2018 06:16 #543066
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Eulenmuckel schrieb:
Ist das eine Schwarzweihe (Black Harrier)? Das Verbreitungsgebiet stimmt nicht, aber welcher Greifvogel hat sonst noch so einen dunklen Rumpf? (Liebe Beles, Mattes und Maddys, wir brauchen wieder einmal eure Hilfe!)

Guten Morgen Ihr Zwei,

also der Black Harrier passt alleine schon vom Verbreitungsgebiet her gar nicht, wie Ihr ja selber sagt. Dankenswerterweise hat mein Raptor Guide hinten ein paar Vergleichsseiten "Raptors in flight" (ich bin sicher, Maddy und Matte hätten dafür kein Buch gebraucht, aber immerhin bin ich schneller :laugh: ) und die sagen mir zweifelsfrei, dass dies nur ein Brown Snake Eagle sein kann (eventuell immatur :dry: , sieht noch ein kleines bisschen fleckig aus).

Davon abgesehen finde ich aber die Schmetterlingsfotos sehr schön (kam das neue Makro zum Einsatz?) und die Stabheuschrecke ist der KNALLER! Ich habe in der Oberstufe eine zeitlang den Bioraum mitbetreut und damals war es noch erlaubt, dort Tiere zu halten. Unsere Stabheuschrecken sind sehr gerne ausgebüxt - und ich kann auch sagen, auch in einem profanen Raum können sie sich sehr leicht unsichtbar machen :ohmy: . Da kamen bei euren Fotos viele Erinnerungen hoch :) . Allerdings waren unsere im Vergleich zu eurer Zwerge :lol: .

Vielen Dank für die schöne Frühstückslektüre und jetzt geht's in den Endspurt - ich glaube, Ruth hat heute schon frei, von daher: einen gelungenen Start in die Ferien wünsche ich und bis ganz bald :kiss: !

Liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 21 Dez 2018 07:03 von Champagner.
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21 Dez 2018 07:52 #543079
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Hallo Ihr zwei

Schön, dass Ihr Mucheni View noch gefunden habt. Es ist ein traumhafter Platz. Mir war beim ersten Foto schon klar, dass Ihr den ersten Abend falsch abgebogen wart und auf Mucheni Gorge gelandet seit.

So sah übrigens Mucheni Gorge 2011 nach einem Brand aus.


Ich freu mich auf Matuasadona. Schöne Erinnerungen für mich.

LG
Christa
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"Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
Ernest Hemingway
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21 Dez 2018 19:26 #543148
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@Bele: Ein Hoch auf den Raptor Guide! Vielen Dank. Habe gerade mal im "normalen" Roberts nachgeschaut. Das passt ganz gut.
Zum Makro: Ja, damit haben wir die Schmetterlinge auch fotografiert, aber die gezeigten Bilder hat Ruth alle mit dem 100-400 gemacht. Im direkten Vergleich waren die Makro-Aufnahmen nicht "besser".
Über die Stabheuschrecke haben wir uns sehr gefreut. So ein faszinierendes Tier!

@Christa: So passiert es eben: Da bereitet man sich ewig auf diese Reise vor, und vor Ort vertut man sich dann beim Stellplatz. Ich war am ersten Abend auch total irritiert. Auf Fotos hatte die Aussicht ganz anders ausgesehen. Und am nächsten Morgen wollten wir eigentlich zuerst Richtung Headquarter fahren, haben uns dann aber doch entschieden, noch kurz "diesen Aussichtspunkt" mitzunehmen. Da wäre uns fast ein Highlight entgangen. Das war einer der schönsten Stellplätze, an denen wir je übernachtet haben.
Auf deinem Foto sieht es so aus, als habe es auch vor dem Brand nur die Plattform gegeben. Das Schattendach muss erst später gebaut worden sein.

Liebe Grüße
Uwe
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