Kurz nach 14.00 Uhr brachen wir wieder auf. Diesmal fuhren wir nach Westen entlang des Sambesi. Auch bei unserer Nachmittagstour sahen wir keine besonderen Säugetiere. Mit den Vögeln hatten wir erneut mehr Glück. Ein paar Erstsichtungen konnten wir verzeichnen, darunter einen Paradiesschnäpper.
Am Flussufer saßen Bienenfresser, Hippos und Krokodile lagen im Wasser.
Die untere Kante der Baumkrone wird von den Antilopen ordentlich und gleichmäßig gestutzt.
Einige Elefanten kreuzten zwischen uns und einem entgegenkommenden offenen Safari-Fahrzeug die Straße.
Während die größeren Tiere völlig unbeeindruckt ruhig davonzogen, entschied sich ein kleiner Elefant anders und kehrte noch einmal um. Mit aufgestellten Ohren lief er schnurstracks auf das Auto zu und kam sich mächtig mutig vor. Dann wusste er aber auch nicht weiter und stand einen Augenblick unschlüssig unmittelbar vor dem Fahrzeug. In diesem Moment hätten wir auch gerne im anderen Auto gesessen.
Auf dem Rückweg hielten wir längere Zeit an einem Tümpel, auf dem Witwenenten, verschiedene Reiher und Nilgänse zwischen den Wasserpflanzen saßen.
Schwarzkopfreiher
Witwenente
Schwarzohrpirol
Braunkopfliest
Wir mögen die einmalige Landschaft in Mana Pools mit den vielen hohen Bäumen und ihren ineinander verschachtelten Ästen, den Termitenhügeln und kleinen Tümpeln, besonders im späten Nachmittagslicht.
Nahe dem Camp kamen wir noch an einer kleinen Elefantenherde vorbei, und ein großer, einzelner Bulle reckte sich nach den obersten Zweigen in einem Baum. Die Elefanten, die sich auf die Hinterbeine stellen können, sind mittlerweile mit einem Sender ausgestattet, um besser gefunden zu werden. Dieser hier kam aber anscheinend auch ohne ein solches Kunststück an ausreichend Nahrung.
Zum Abendessen aß Ruth den Rest der Nudeln, und Uwe backte Brot. Beim Kneten bekam er eine leichte Panikattacke, denn die Stärke aus dem Kartoffelmehl war so pappig, dass seine Hände eins mit dem Teig wurden und er ewig brauchte, bis er sich wieder von dem klebrigen Zeug befreit hatte.
Leider ließen wir das Brot dann auch noch ein bisschen zu lange im Potije, so dass es oben ein wenig verbrannte. Aber der Rest schmeckte gut, und wir aßen ein paar Scheiben mit selbstgemachtem Obazda.
Zwischendurch hörten wir einen Waldkauz rufen und liefen im Dunkeln zu dem Baum. Tatsächlich fand Ruth die Eule auf einem Ast.
Lilli kam von ihrer Campsite herüber und machte uns auf die heutige Mondfinsternis aufmerksam. Und wirklich war vom Vollmond bereits ein großer Teil verdeckt. Wir beobachteten, wie der Mond nach und nach vollständig verschwand bzw. wie er sich rot färbte. Dabei wurde es zunehmend dunkler, und die Sterne kamen zum Vorschein. Das war ein ungewöhnliches Schauspiel. Sehr deutlich war auch der Mars am Nachthimmel zu sehen.
Während wir spät unser Geschirr spülten, liefen wieder Hyänen durch das Camp. Ein Elefant stand in unmittelbarer Nähe unterhalb unseres Stellplatzes im Wasser. Eine Zibetkatze lief durch die Dunkelheit.
Als wir ins Zelt gingen, wunderten wir uns noch etwas über das Verhalten unseres Campnachbarn. Ganz alleine saß er mit Stirn- und Taschenlampe auf seinem Platz, um dann plötzlich aufzuspringen und den Hyänen hinterher zu laufen. Allerdings kam er nicht nach einigen Metern zurück, sondern folgte ihnen mehrere hundert Meter immer wieder quer über den ganzen Platz. Auch aus dem Zelt heraus beobachteten wir noch lange das Hin- und Hergefuchtel mit seiner Taschenlampe. Warum er das tat, wurde uns allerdings nicht klar.
Kilometer: 60