THEMA: Namibia Juli 2018 - Die Winteredition!
30 Nov 2018 10:21 #541019
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  • Martina56 am 30 Nov 2018 10:21
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Hallo Stefanie,
gerne bin bei Eurer Mädelstour dabei und freue mich auf die Fortsetzung. Schon Euer entspanntes Ankommen gefällt mir sehr gut!
Martina
2020: Februar/März Kuba und mehr martinasreisen.blog/
2019 Mai/Juni: Botswana - Caprivi - Vic Falls hier im Forum www.namibia-forum.ch...-okavango-delta.html
2018 Sizilien, Äolische Inseln, La Reunion und mehr: martinasreisen.blog/
2018 Ost-Sizilien und Liparische Inseln Reisebericht: www.umdiewelt.de/mTravelogue.php?t=9215&m=p
2017 Island - Spitzbergen - Nordkap - Norwegen Reisebericht: www.umdiewelt.de/Eur...-9019/Kapitel-0.html
2016 Vietnam Reisebericht: www.vivien-und-erhar...isebericht/&pageNo=1
2015 Namibia Reisebericht: www.namibia-forum.ch...-2015-ein-traum.html
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30 Nov 2018 22:59 #541075
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@martina56: schön, das Du auch mit dabei bist! The more, the merrier!

@Friederike und @topobär: Danke für Eure anregenden Bemerkungen!

Ich habe deswegen heute viel über Zufriedenheit nachgedacht und warum es so ist, das Menschen in weniger entwickelten Ländern oft trotzdem zufriedener sind (ich denke schon dass das stimmt). Vielleicht ist das so, weil die Einzelnen wichtiger sind als in einer hochtechnisierten Gesellschaft, wo der Staat ja viel von der Verantwortung des Einzelnen übernimmt. Es macht einen größeren Unterschied, in einem weniger entwickelten Land, ob man Geld nach Hause bringt, und damit vielleicht seinen Kindern, Nichten und Neffen den Schulbesuch ermöglichen kann oder den nächsten Arztbesuch der Mutter bezahlen kann. Und man muss auch mehr kommunizieren mit anderen, um das Leben zu regeln - ich denke wir Menschen brauchen diese Kontakte und sind glücklicher als Teil einer Gemeinschaft.

Ich war erst eine Woche vor dem Abflug nach Namibia aus Freetown in Sierra Leone zurück gekehrt, wo ich das letzte Jahr gelebt habe. Im Vergleich zu den Slums in Freetown kam mir Katutura sehr geordnet vor, viel weiter entwickelt und eigentlich kein richtiger Slum mehr. Es gibt Strom und Kanalisation, Bürgersteige, die Häuser sind gar nicht mal so klein und die Wände vieler Häuser fest gemauert, oft nur das Dach aus Wellblech. Ich fand es auch eigentlich ziemlich ordentlich und aufgeräumt und die vielen Kinder in Schuluniformen auf der Straße machten auch einen guten Eindruck. Es hat auf mich wie ein aufstrebender Ort gewirkt. Trotzdem wäre ich natürlich nur sehr ungern dort in der Dämmerung liegen geblieben! :S :dry:

Liebe Grüße, Stefanie
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30 Nov 2018 23:17 #541077
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Auf dem Weg zur Waterberg Wilderness machen wir in Okahandja halt, um Geld zu ziehen, zu tanken und Einzukaufen. Wir haben ausgemacht, wenn wir in einer Stadt sind, unsere Wertsachen nicht im Auto zu lassen und so haben wir beide unsere Rucksäcke mit allem Wichtigen drin auf dem Rücken als wir zum ATM gehen. Dort ist eine lange Schlange und wir sind nicht die einzigen, die Geld ziehen wollen. Ein Security Mann steht neben dem ATM. Vor uns steht eine weiße Namibianerin und hinter uns ein junger schwarzer Mann. Beide wollen sich mit uns internationalen Besuchern unterhalten und so geht die Wartezeit schnell rum. Wir erfahren, das eine Kaltfront im Anmarsch ist. Dann geht es für uns noch zum Tanken und zum Einkaufen in Spar. Im Spar hängt sich ein Hawker an uns ran und will irgendetwas verkaufen. Das verhagelt Inga so richtig die Stimmung und sie faucht noch eine ganze Weile. Ich bin der Meinung, sie soll das nicht so persönlich nehmen. Es gibt hier halt keine Sozialhilfe und manche Leute werden aggressiv bis an die Grenze zur Belästigung, bei ihren Versuchen etwas zu verkaufen.

So, nun sind wir auf dem Weg gen Norden, ausgestattet mit Knabberzeug, Obst und Getränken für unterwegs. Die Straße ist super. Ein bisschen gefahren und gequatscht, da kommt auch schon rechts der Abzweig auf die Schotterpiste zur Waterberg Wilderness. Man kann den Tafelberg schon von weitem sehen und es ist landschaftlich ganz schön hier.

Die erste Nacht verbringen wir in der Valley Lodge in den festen Zelten.



Inga gefallen die Zelte gar nicht, weil sie nicht komplett abgedichtet sind, zur Terrasse hin gibt es einen kleinen offenen Spalt unten.



Über den Betten hängen Moskitonetze, sie könnten ein bisschen größer sein, um komplett dicht zu sein, ein paar Wäscheklammern wären dafür nicht schlecht, um sie zu verschließen.



Jetzt ist es allerdings Winter, und Krabbelviecher, vor denen Inga sich sorgt, bekommt man jetzt kaum zu sehen. Ich finde es eigentlich ganz hübsch hier.



Warmes Wasser wird in Donkeys mit Feuerholz erzeugt und am frühen Abend riecht es schön nach den Feuern, mit denen die Donkeys beheizt werden und ganz romantisch sieht das auch aus. Umweltfreundlich ist es auch. Die Vegetation sieht hier komplett anders aus, als alles, was ich bisher im südlichen Afrika gesehen habe und eine Pflanze, die ein bisschen wie Aloe aussieht, bedeckt hier oft die Ebene.

Das Ganze ist praktisch umschlossen von Felswänden und bildet eine Art Talkessel.



Als ich auf meine Terrasse komme und herunterschaue, sitzt ein Hase direkt davor. Nein, wie süß! Und mir gelingt sogar ein Foto!



Riechen tut es auch gut – ich mag den Geruch der Vegetation hier im Tal.

Nach einem kurzen Abendspaziergang ist es schon Zeit für das Abendessen, das im Hauptzelt serviert wird.



In dem offenen Restaurant wird ein Lagerfeuer angezündet, da der angekündigte kalte Ostwind eingesetzt hat. Es gibt Suppe, einen kleinen Salat, Bobotie, das südafrikanische Nationalgericht und ein Dessert. Es schmeckt alles sehr lecker.

Wir unterhalten uns nach dem Essen noch ein bisschen mit den Angestellten. Sie erzählen uns, das ihre Familien weiter weg leben und dass sie, wenn sie hier arbeiten, auch hier übernachten. Das geht wohl immer so im Wechsel von ein paar Wochen arbeiten und dann haben sie 1-2 Wochen frei. Obwohl sie ihre Familien nicht immer sehen können sind sie froh über das Einkommen. Nachdem wir eine Weile geschnackt haben, fordern sie uns auf, doch mal mit zu kommen, sie möchten uns etwas zeigen! Hinter der Küche hofft ein Stachelschwein darauf, dass etwas Essbares abfällt und eine Ginsterkatze sitzt im Baum. Wahnsinn! Das ist meine allererste Ginsterkatze überhaupt. Eine Kamera habe ich natürlich nicht dabei und es ist auch viel zu dunkel für Fotos.

Die Tür an Inga’s Zelthäuschen lässt sich nicht richtig schließen und so kommt noch ein Mechaniker, der den Mechanismus wieder an der richtigen Stelle anschraubt – offensichtlich hatte das Holz sich verzogen…. dann ziehen wir uns jede in ihr eigenes Zelt zurück.

In der Nacht rüttelt der Ostwind an den Zeltwänden und mitten in der Nacht bricht ein wahnsinniges Geschrei los, welches in dem Talkessel wirklich ohrenbetäubend widerhallt. Für mich klingt es nach Pavianen. Nachdem das Geschrei aufhört, schlafe ich weiter. Das Bett ist sehr gemütlich und kalt ist es auch nicht unter der dicken Decke. Das Klappern der Zeltwände durch den Wind nervt mich etwas. Inga hat wohl die meiste Zeit kein Auge zugetan wegen der Geräusche und der ungewohnten Umgebung.
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03 Dez 2018 20:13 #541382
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Beim Frühstück fragen wir den Kellner, was denn da so geschrien hat in der Nacht? Er antwortet: „Das waren die Paviane, die ihre Babys gegen die Leoparden verteidigen wollen.“ Leoparden?? Oh, oh. Inga schaut äußerst alarmiert drein. Paviane? Leoparden? Der Kellner sagt, sie müsse sich aber keine Sorgen machen, die Paviane seien total scheu und würden weglaufen, wenn sie Menschen sehen und die Leoparden würde man normalerweise auch nicht zu Gesicht bekommen.

Nach dem Frühstück ziehen wir um in die Wilderness Lodge, das ehemalige Farmgebäude, aus der Zeit, als die Waterberg Wilderness eine Farm war.





Die Gebäude sind schon etwas älter, es gibt einen künstlichen Teich und tolle Bepflanzung rund um die Lodge.



Inga ist sehr froh, jetzt in einen Raum mit gemauerten Wänden umzuziehen.

Um die Mittagszeit gehen wir wandern, das Wetter ist jetzt, während der Kaltfront, auch Mittags angenehm zum Laufen.







Nachmittags schläft Inga ein bisschen, während ich versuche, ein paar dringende Emails loszuschicken. Das versuche ich schon seit gestern – ohne Erfolg! Das Netz ist hier im Restaurantbereich „am besten“.





Was das angeht, muss ich immer wieder auf dieser Reise an den Hummeldumm Roman denken. Der Roman ist zwar schon älter, aber das Problem des nicht vorhandenen Netzes ist so aktuell wie eh und je. Na ja, es hat ja auch was, mal ein paar Tage nicht erreichbar zu sein. Während der erfolglosen Versuche, Emails zu verschicken, trinke ich Kaffee und unterhalte mich mit ein paar Niederländern, die hier ebenfalls Kaffeepause machen.

Dann kommt Inga und schon bald werden wir abgeholt zum Gamedrive und verlassen das Gelände. Auf dem Gamedrive sehen wir Giraffen, Zebras und Gnus, Perlhühner und Nashörner. Die Nashörner hier sind fast zahm und ich bin noch nie so nah dran gewesen. Wir dürfen den Wagen verlassen und sie ziehen um uns herum…. Das ist schon beeindruckend.









Mit uns sind hauptsächlich ein paar Paare in ihren Zwanzigern unterwegs, die sehr viel miteinander quatschen. Der Guide ist recht nett und erzählt ein paar Anekdoten aus der namibischen Politik.



Perlhühner im Abendlicht



Ein Nashorn läuft ganz lange vor uns her.



Dann wird es langsam zu dunkel für Bilder.

Wir kehren im Dunkeln zurück und gehen direkt zum Essen. Das Abendessen mit der üblichen Speisefolge (Suppe, Salat, Hauptgericht, Dessert) ist lecker und wir kommen langsam auf einen neueren Stand im Leben des anderen.
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05 Dez 2018 21:21 #541595
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kalaharicalling schrieb:
Im Spar hängt sich ein Hawker an uns ran und will irgendetwas verkaufen. Das verhagelt Inga so richtig die Stimmung und sie faucht noch eine ganze Weile. Ich bin der Meinung, sie soll das nicht so persönlich nehmen. Es gibt hier halt keine Sozialhilfe und manche Leute werden aggressiv bis an die Grenze zur Belästigung, bei ihren Versuchen etwas zu verkaufen.

Da empfehle ich der guten Inga doch mal einen 14-tägigen Aufenthalt beispielsweise in Kairo, um ein wenig die Perspektiven gerade zu rücken.... ;)

Dagegen ist Namibia doch Kinderkacke....

LG
Logi
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07 Dez 2018 00:01 #541745
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  • kalaharicalling am 30 Nov 2018 22:59
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Logi schrieb:
kalaharicalling schrieb:
Im Spar hängt sich ein Hawker an uns ran und will irgendetwas verkaufen. Das verhagelt Inga so richtig die Stimmung und sie faucht noch eine ganze Weile. Ich bin der Meinung, sie soll das nicht so persönlich nehmen. Es gibt hier halt keine Sozialhilfe und manche Leute werden aggressiv bis an die Grenze zur Belästigung, bei ihren Versuchen etwas zu verkaufen.

Da empfehle ich der guten Inga doch mal einen 14-tägigen Aufenthalt beispielsweise in Kairo, um ein wenig die Perspektiven gerade zu rücken.... ;)

Dagegen ist Namibia doch Kinderkacke....

LG
Logi

Na ja, so hat Sie das halt empfunden - und es war schließlich auch ihre erste Reise auf diesem Kontinent.
Ich fand es ganz schön, mit einer Freundin unterwegs zu sein, für die alles komplett neu ist.

LG Stefanie
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