Und auf gehts weiter !
14.09.18: Früh morgens hatte das erste Licht des Tages mich geweckt, ich schnappte mir meine Kamera und ging in den bush, um den Tag zu begrüßen. Diese „blaue Stunde“ hat für mich etwas magisches: die Schrecken der Nacht (zumindest für die Tiere) verschwinden, ein neuer Tag kündigt sich langsam an, die ersten Vogelstimmen sind zu hören, alles wirkt frisch und neu.
Nach dem Frühstück ging es los über die C15 Richtung Kalahari Red Dunes Lodge. Ich richtete mich mit meinen Kameras gemütlich im Auto (Toyota Hilux Double Cab) ein und schaute begierig in die Landschaft auf der Suche nach Tieren. Kurz hinter Dordabis sahen wir einen Vogel (es ging alles so schnell, weiß leider nicht mehr was es für einer war) auf der Pad, der auf einen langen Zweig (?) rumpickte. Auf einmal bewegte sich der Zweig, es war eine Schlange !! Holger vollführte eine schnelle Bremsung – es war keiner hinter uns – und wir hechteten aus dem Auto, ich natürlich „bewaffnet“ (Schlangen sind bestimmt nicht meine Lieblinge). Nein, nicht was ihr denkt, bewaffnet mit der Kamera
Der Vogel flog wegen uns davon (oh je, jetzt hatten wir ihm das Frühstück vermiest), die Schlange verschwand von der Pad ins Gras und Holger hinterher. Ich blieb schön im Windschatten, aber das Interesse war trotzdem groß. Zum Glück gab Holger Entwarnung, es handelte sich lediglich um eine ungiftige Maulwurfsnatter. Sie hatte aber immerhin eine Länge von ca. 1,5 Metern. Na das ging ja gut los mit dem Kriechkram !!
Je weiter wir nach Süden fuhren, desto ausgetrockneter wurde die Landschaft und die Flächen komplett abgeweidet, die Temperaturen stiegen auch. Wir sahen die ersten 3 Oryxantilopen und eine kleine Warzenschweinfamilie, dazu diverse Vögel wie Gabelracke, Webervögel und Gelbschnabeltokos, aber das war auch schon alles. Es war einfach zu trocken und laut Holger sind viele Tiere verendet. Mittags hielten wir unter einem großen Baum zu einem wunderbaren Picknick: Holger hatte an alles gedacht, sogar mein heiß geliebtes Rauchfleisch war dabei !! jamjamjam
Und hier unser gemeinsamer Pferdekarren, mit dem ich Euch mit auf die Tour nehme
Am frühen Nachmittag kamen wir in der Kalahari Red Dunes Lodge an. Die Lodge ist ein Traum: Holzstege führen zum Haupthaus, das in einer Art Pfanne liegt die von Dünen umgeben ist, es gibt einen kleinen Pool und eine Beobachtungsdeck, von dem man die beiden Wasserlöcher im Blick hat.
Es gab wie so oft einen schönen kühlen Drink und eine Einweisung in das Procedere der Lodge. Ich bekam das Haus Nr. 7. Als ich dort ankam, war ich wirklich begeistert ! Es war riesengroß, hatte neben dem Schlaf- eine Art Wohnbereich mit großem Sofa und Sitzmöbeln, einem Panoramafenster mit Blick in die Pfanne, der obligatorischen Kaffee-/Teestation, eine große Innendusche, eine Außendusche (selbstverständlich von mir genutzt !!) und draußen eine Art überdachte Lapa mit zwei Liege- und Sitzmöglichkeiten. Der Abstand zu den Nachbarn war groß genug, so dass man hier wirklich seine absolute Ruhe hatte, relaxen und die Tiere beobachten konnte. Wegen der großen Trockenheit und dem damit verbundenen Nahrungsmangel hatte man den Wildtieren in der Pfanne Luzerne ausgelegt. Bei unserer Ankunft tummelten sich eine Menge Elands hier herum, einige liefen sogar auf dem Parkplatz zwischen den Autos durch. Vielleicht waren sie aber auch nur auf der Suche nach den Leckereien die sich in unserem Auto befanden
Am späten Nachmittag sind Holger und ich wieder zu einem bushwalk losgegangen. Wieder habe ich viel dazu gelernt: wie z.B. der Eingang eines Skorpionbaus aussieht und viel über die Flora der Region. Endlich sahen wir mal eine größere Ansammlung von Oryx (sind doch wirklich hübsch !!) und vereinzelt Springböcke. Die rötliche Umgebung ist für mich mit die schönste Landschaft Namibias, es ist eine Wohltat für die Augen !! Einfach wunderschön
Abends gab es ein reichhaltiges Menü was keine Wünsche offen ließ !
Leider mussten wir morgen schon wieder weiter. Beim nächsten Mal würde ich hier 2 Nächte bleiben, einfach um die Lodge und die schöne Umgebung mehr genießen zu können.
Liebe Grüße
Anneliese