Ich erzähl mal gleich weiter:
17.09.18: Auch heute ging es relativ früh los – 6.30h Frühstück – da wir einen langen Weg bis nach Swakopmund vor uns hatten. Wir fuhren auf der C14 über Ghaub Pass und Kuiseb Pass.
Bei der Abfahrt gab es wieder eine schöne morgendliche Stimmung: noch auf dem Lodgegelände konnten wir im Morgennebel
2 Oryxbullen kämpfen sehen. Aber bis wir mit dem Auto in Position standen war alles leider schon wieder vorbei. Was für ein Start in den Tag, so können sie immer beginnen
Wenn ich da schon gewusst hätte was noch kommen sollte!!!!
Bei Solitaire den obligatorischen Halt gemacht, allerdings nicht für Apfelkuchen sondern als Fotostop. In dem schönen Morgenlicht hatte ich die alten Autos noch nie fotografiert, immer nur nachmittags.
Auf dem ersten Abschnitt hatten wir wieder nur ein paar versprengte Oryx, Springböcke und ein Straußenpaar gesehen. Auf einem Zaunpfahl saß ein hübscher Steppenfalke
und in weiter Entfernung die erste Zebras.
Dann aber, ein paar Kilometer weiter, war meine erste „tierische“ Überraschung: auf einmal sah ich links ein Tier parallel zur Pad laufen und als wir näher kamen sahen wir: einen ERDWOLF!!!!! Er war noch auf Nahrungssuche und wuselte eifrig herum. DANKE liebe Sichtungsfee!! Ich war komplett von den Socken und wollte mein Glück kaum glauben! Den hatte ich live noch nie live gesehen!! Ich konnte sogar brauchbare Fotos machen bis er dann aber in Richtung Horizont davon eilte.
Puuhh, jetzt musste ich erst einmal durchatmen, was für eine Aufregung am frühen Morgen, auf jeden Fall war ich jetzt hellwach
Diese Strecke nach Swakop finde ich persönlich immer sehr schön da sie landschaftlich sehr abwechslungsreich ist. Sogar das Gras hatte eine leicht grünliche Farbe und stand im Vergleich zur Kalahari sehr hoch. Das erste Erdhörnchen erschien und die erste große Bergzebraherde in weiter Entfernung. Dann sahen wir – allerdings auch recht weit entfernt – eine Ansammlung von Geiern am Boden sitzen. Also angehalten und mit dem Fernglas nachgeschaut Es waren Ohrengeier und Weißrückengeier (einige für Studienzwecke mit einer gelben Markierung versehen), die neben einem toten Zebra hockten. Kein anderes Raubtier war weit und breit zu sehen.
Schade, das wäre es jetzt noch gewesen wenn z.B. ein Leopard dort gewesen wäre. Aber ich war glücklich mit dem bisher Gesehenen.
Weiter ging es zum Kuiseb Canyon, wo wir einen Schlenker machten zu einem view point (mit permit), von dem man aus in das Rivier rein schauen konnte. Auch hier waren wir die Einzigen, ich konnte alles wunderbar in mir aufnehmen.
Kurz nach dem Kuiseb Pass an dem bekannten view point mit den Köcherbäumen angehalten (ist das eigentlich das Karpfenkliff ?)
Hier war allerdings viel zu viel los und das Verhalten der Leute wenn man gerade ein Foto machen will ist einfach unglaublich rücksichtslos!!! Also war hier nix mit genießen sondern nur ein paar Fotos und wieder weiter. Am Vogelfederberg wollte ich auf jeden Fall noch einen Stop einlegen, denn es ist mein Lieblings“berg“! Holger hatte Zweifel, ob wir dort in Ruhe picknicken können – bei der Masse an Leuten die momentan unterwegs waren. Allerdings – was soll ich Euch sagen – war das Glück schon wieder auf meiner Seite (wie heißt eigentlich diese „Fee“???): als wir ankamen waren wir die ersten und konnten in Ruhe unser Equipment auspacken – also ehrlicherweise hatte Holger alles ausgepackt und ich war mit der Kamera schon in den Steinen unterwegs. Es war ein wunderbares Picknick, denn wir konnten gelassen beobachten, wie ein Auto nach dem anderen an der Einfahrt vorbei fuhr.
Von hier ging es dann nach Walvis Bay und über die Küstenstraße nach Swakop rein. Wenn ich in Swakop bin übernachte ich immer im Hotel à la Mer. Ich fühle mich hier wohl, die Lage ist günstig, ich kann den Atlantik rauschen hören und die Zimmer gefallen mir. Diese Mal hatte ich sogar einen luxury room, der sich im Nebengebäude befindet und einen Balkon hat, von dem ich das Meer und die Jetty sehen konnte. Es erinnert mich als Norddeutsche immer an die Nordsee wenn ich das Meer nachts rauschen höre, für mich eine schöne Geräuschkulisse.