THEMA: Nkosi Sikelele Africa - Mom & Daughter die Fünfte
21 Jul 2018 17:33 #526704
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Fortsetzung 12.06.

Gegen 16 Uhr brechen wir auf zu einer kleinen Tour nach Rietfontein, denn diese Strecke hat uns in den letzten Jahren gen Sundowner hin immer schöne Sichtungen beschert. Außerdem wollen wir natürlich nach den Löwen schauen.

Zunächst sehen wir ein paar Kilometer nach Halali Hartebeester in den Büschen und ich kann mein erstes Porträt dieser Tiere schießen. Allerdings weiß ich immer noch nicht, ob es mir gefällt oder nicht :lol: Diese Antilopen sind schwer, zu porträtieren denke ich. Höchstens hochkant, aber davon bin ich kein Fan mehr.











An der Hauptstraße hält ein Auto und wir scannen die Gegend ab. Zuerst vermuten wir, die Leute fotografieren den Schakal, der herum streift, dann aber fällt mir neben ihm aufgewirbelter Staub auf und ich erkenne einen Honigdachs. Leider ist er nicht sehr geschäftstüchtig und zeigt sich uns auch nach etwas Wartezeit nicht richtig.



Kurz vor Rietfontein entdecke ich noch eine kleine dunkle Gestalt und wir stoppen. Toll, ein Löffelhund! Und er schaut auch noch direkt in die Kamera!



Also mein Soll ist für diese kleine Tour schon erfüllt B) Bei Rietfontein checken wir natürlich sofort, was die Löwen treiben. Und, Überraschung: Nichts! :laugh: Was Löwen oft am besten können, aber hey, sie sind immerhin noch da! Die Giraffen sind immer noch sehr angespannt und waren noch nicht trinken. Zu ihnen haben sich noch Zebras und Hartebeester gesellt.













Nach einer Weile kommt plötzlich etwas Bewegung in die Sache und natürlich wird sofort der Auslöser gedrückt, wenn ein Löwe sich bewegt :lol:







Auf der Stelle sind alle Tiere noch angespannter und äugen unsicher in diese eine Richtung. Eine Gruppe Kudus traut sich nicht aus dem Waldstück heraus.





Leider war es das für heute. Da wir nicht auf den letzten Drücker los fahren wollen, machen wir uns zeitig auf den Heimweg, denn dort fahren wir immer sehr langsam und suchen alles ab.

"Stopp Mama, da bewegt sich was!" - "Wooo?" - "Na da hinten!" - "Kind, deine Augen hast du definitiv nicht von mir geerbt..."
Ich vermute einen weiteren Löffelhund oder den von eben, allerdings zeigt sich das Kerlchen nun Breitseite und ich kann meinen Augen kaum trauen! "Erdwolf!!!!!!!!" - "Waaaaas?!". Tatsächlich, unser 4. Erdwolf und es bietet sich zum ersten Mal an, endlich auch ein Foto zu bekommen! Leider ist er weit weg und mein Zoom gibt alles, aber man erkennt ihn!





Einfach Klasse!!!!! Wir beobachten ihn noch, bis er nicht mehr zu sehen ist und können mal wieder unser Glück kaum fassen.



Bei dem Abzweig von der Hauptstraße ins Camp finde ich weit weg noch eine ganze Familie Löffelhunde! Wir sind schon ein super Team, Petra als Fahrerin und ich als Späher :laugh: Wir zählen fünf Tiere, können aber nur zwei halbwegs gut erwischen.



An uns rasen drei Autos vorbei, die ein ganz schönes Tempo drauf haben. Wir warten kurz, um nicht in ihrem Staub zu fahren. Auf einmal denke ich, ich sehe nicht richtig, da steht eine ganze Elefantenherde direkt an der Pad und die Autos vor uns sind einfach vorbei gedonnert :huh: Petra ist wie immer bei Elefanten nicht ganz wohl und wir lassen den Motor laufen. Mir fällt auf, dass eine Kuh ein Halsband trägt und etwas abseits ein junger Bulle steht. In mir keimt der Verdacht, dass wir diese Herde vielleicht letztes Jahr am Nuamses Wasserloch gesehen haben, als der junge Bulle unser Auto so unter die Lupe nahm. Es könnte auf jeden Fall sein!
Petra winkt einem Auto, das sich von hinten nähert, langsam zu machen und auch sie sehen die Elefanten erst ganz spät, bedanken sich aber für den Hinweis.













Petra meint nur, ich solle jetzt mal aufhören zu peilen, was sollen wir denn bitte noch alles sehen?! Ich solle die Sichtungsfee nicht so ausreizen... Außerdem will sie zurück ins Camp :laugh:
Einmal muss ich uns aber dennoch stoppen, als ein wunderschöner Kudubulle nahe am Straßenrand steht.





Als sich erneut ein Auto von hinten nähert, winkt sie wieder, denn der Kudubulle bewegt sich langsam Richtung Straße. Das Auto kommt näher, der Kudu springt los und sie können gerade noch bremsen. Leute, wir geben nicht umsonst Warnzeichen - das war knapp!


Leider konnte ich ihn in der Aufregung nicht im Sprung erwischen

Im Camp lassen wir uns viel Zeit, bis wir zum Wasserloch gehen.

In den nächsten 3,5 Stunden beobachten wir dort einige Elefanten, Hyänen, Zweihörnchen und Schakale.










Leider verschwommen, aber es sah so aus, als hätten sie sich Küsschen gegeben :kiss: Ist in meinem Etosha-Film auf Video besser zu sehen.





Wir finden schnell heraus, dass Petras Panasonic die besseren Bilder macht. Ich probiere bei der Sony alle Einstellungen durch und nur eine funktioniert halbwegs. Dadurch, dass ich dabei aber den ISO nicht mehr einstellen kann, schießt dieser so in die Höhe, dass alle Bilder stark verkrisselt sind. Dafür macht sie aber die besseren Videoaufnahmen.

Als wir schon aufbrechen wollen, erscheint auf einmal ein Koloss von einem Elefantenbullen, wie wir ihn hier noch nie gesehen haben! Sehr alt, sehr gewaltig, mit starken Stoßzähnen und offensichtlich in der Musth.






Hier im Vergleich zu einer Kuh mit Kalb :blink:




Der Rüssel scheint auch sehr schwer zu sein :cheer:





Gegen 23:30 Uhr ist aber endgültig Schluss. Eigentlich ist es gar nicht so kalt, aber ich habe zwei Jacken an und friere so doll, dass ich sogar zittere. Petra geht es ähnlich. Zum Glück haben wir uns die Betten mit Wärmflaschen vorgeheizt und schlafen schnell ein.

Gefahrene Kilometer: 160
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Letzte Änderung: 21 Jul 2018 18:25 von Flash2010.
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21 Jul 2018 21:38 #526719
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Hammer! Hammer! Hammer!

Und erst der Erdwolf, das ist doch der Knaller überhaupt...

Ich bin ganz :sick: vor Neid.

LG
Logi
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21 Jul 2018 21:48 #526721
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Hallo ihr beiden, da ich ja zur Zeit All In gebucht habe im Aachener Klinikum hatte ich endlich Zeit euren Bericht zu lesen. Ich hatte ja schon das Vergnügen ein paar Bilder zu sehen, aber fas ist natürlich gar nichts gegen den ganzen Bericht.
Welches Glück ihr hattet. Toll. Es sei Euch gegönnt. Ich hoffe sehr, dass ich in zwei Wochen ich im Flieger sitze und meinen Virus nicht nur mit Reiseberichten stillen muss.
Löffelhund und Honigdachs stehen auch auf meiner Wunschliste. Den Erdwolf hatten wir ja letztes Jahr.
Es ist immer wieder schön zu lesen wie ihr euch freuen könnt. Den Menschen mit freundlichkeit und Respekt begegnet. Das ist soooooo wichtig. Ich war letztes Jahr auch erstaunt, welche Angestellten in den Lodges sich an uns erinnerten. Das ist einfach toll, wenn man in guter Erinnerung bleibt.
Danke fürs Schreiben und mitträumen dürfen.
Liebe Grüße
Sasa
Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo seine Faust die Nase eines anderen trifft.
3 Generationen zum ersten Mal auf Pad, Namibia 2016:
www.namibia-forum.ch...a-erstlingstour.html
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22 Jul 2018 09:23 #526739
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Hi Laura,
gratuliere zum Erdwolf - und das bei Tageslicht - genial!
Deine Augen würde ich mir auch gerne ausleihen...
Beste Grüße,
Nette
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22 Jul 2018 15:43 #526778
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Liebe Logi,
vielen lieben Dank :cheer:

Liebe Sasa,
ach du sch.... :dry: Ich hoffe doch sehr, dass eure Reise nicht auf dem Spiel steht???
Hab vielen Dank für deine lieben Worte, ich freue mich, dass es auch so rüber kommt, wie wir diese ganzen Begegnungen erleben :)
Und jetzt werde schnell gesund, damit alles glatt läuft in zwei Wochen! Mensch, bei euch ist auch schon wieder ein Jahr rum... Die Zeit rennt wirklich!

Liebe Nette,
vielen Dank :) Petra meinte auch, ich könnte locker mit Rodney zusammen in den Busch fahren, wir beiden wären unschlagbar :laugh:

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Laura & Petra
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22 Jul 2018 15:56 #526781
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13.06. // Der Tag der Gentle Giants of Etosha - Oder auch: Die erste Schnappatmung

Nach einem rekordverdächtigen 10 Minuten Frühstück verlassen wir mit Toröffnung pünktlich das Camp Richtung Namutoni. Allerdings nehmen wir die Hauptstraße und fahren nicht über Goas. Es ist eine Qual, nun gegen die Sonne zu fahren, denn unsere Frontscheibe ist wie sandgestrahlt durch einen vorherigen Mieter, der wohl in einem heftigen Sandsturm war. Die Raser, die uns überholen, machen die Sache auch nicht leichter.





Ich weiß nicht wie oft wir links halten, um die deutlich schnelleren Autos vorbei zu lassen. Plötzlich entdecke ich links von uns in den Büschen eine große graue Gestalt. Ui, ein Zweihörnchen :cheer: Wieder sind anscheinend alle Autos daran vorbei gefahren.





Naja, oder das, was von einem Zweihörnchen übrig ist. Es ist ein trauriger Anblick, dass man diesen stolzen Tieren ihre Hörner nehmen muss, damit sie überleben. Das ist unsere erste richtige Sichtung eines enthornten Tieres. In mir kocht kurz die Wut auf, dass es immer noch so dumme Menschen gibt, die denken, die Hörner hätten irgendeine Wirkung. Wie lange wird es diese Tiere noch in Freiheit geben? Werde ich, wenn ich mal Kinder habe, ihnen jemals diese Geschöpfe in Afrika zeigen können?

Petra lässt den Fuß immerzu am Gas, bereit wegzufahren, da wir vor Zweihörnchen noch mehr Respekt als vor Elefanten haben. Dieses hier ist aber entspannt und möchte einfach nur in Ruhe die Zweige abzupfen.

Unterwegs bieten sich uns viele schöne Fotomotive














Das ist einfach - Ein Singhabicht :)




Auch diesen gefiederten Freund kann ich identifizieren: Ein Gleitaar

Die Pad lässt sich super fahren und wir erreichen schließlich den Mopanewald in der Nähe von Okerfontein, wo wir aber auf dem Rückweg vorbei schauen möchten. Links von uns sehe in den dichten Büschen einen einsamen Elefantenbullen genüsslich fressen. Wir stoppen und ich setze die Kamera an....



.....als Petra plötzlich kein Wort mehr raus bringt, sondern mich nur noch mit einem hohen "hhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!" am Ärmel zuppelt. Mit ihrer Schnappatmung im Nacken drehe ich mich um, mache auch erst einmal große Augen und bekomme einen gehörigen Schreck :laugh: Steht doch rechts neben uns tatsächlich ein weiterer Bulle etwa 15 Meter entfernt und lässt sich sowas von überhaupt nicht von uns stören.













Ich muss innerlich schon herzlich über die Situation lachen. Mama Petra muss ich mal wieder beruhigen, dass er doch total desinteressiert an uns wirkt, erst dann kann auch sie die Kamera ansetzen. Ich erkläre ihr, dass es sich um die Gentle Giants of Etosha handelt, die hier in der Gegend anzutreffen sind. Sie haben ihren Namen nicht umsonst. Trotzdem lassen wir auch hier natürlich den Motor laufen.

Auf einmal setzt er sich in Bewegung, wir machen ihm brav Platz und er überquert in Zeitlupe hinter uns die Pad.





Es dauert nicht lange, bis wir den nächsten Gentleman sichten:




Springböcke im Morgenlicht - ich liebe es!




Bitte lächeln :laugh:

Bei Kalkheuvel lassen wir uns viel Zeit und mampfen unsere geschmierten Brote. Ein Singhabicht vollzieht gerade seine Morgenwäsche und es wimmelt hier von Landfrauen (Perlhühner). Einzelne Impalas kommen vorbei und bald löschen die ersten Zebras ihren Durst. Ein wunderschönes Plätzchen! Wenngleich auch die Wasserstelle künstlich ist und man das klar erkennt.






Waffenkiebitz



Bei Koinachas beobachten wir einige Springböcke und Zebras und ich kann endlich mal einen Graulärmvogel fotografieren. Wobei mir bei diesem Gesellen der englische Begriff ja tausend mal besser gefällt: Grey go-away-bird :laugh:





Weiter geht's für eine kurze Rast nach Namutoni....

Fortsetzung folgt!
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Letzte Änderung: 23 Jul 2018 10:22 von Flash2010.
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