14.06. // Fast wie Tick, Trick und Track
Auch heute knacken wir wieder unseren Frühstücksrekord und brauchen nur 5 Minuten, den Geruch der gebackenen Eier ist einfach unerträglich... Das Tor öffnet, wir stehen schon bereit und los geht's!
Bei Rietfontein ist zunächst nichts zu sehen außer zwei Schakalen. Wir stellen den Motor ab und warten. Weit hinten zieht eine Hyäne zurück in die Büsche, aber die Löwen sind erst mal nicht zu sehen. Bis plötzlich ein paar Pfoten aus dem Grad herausluken und wir erkennen die verletzte Löwin.
Irgendwann erhebt sich auch eines der Männchen, aber das Stärkere bleibt zunächst gut getarnt.
Der Löwenkater schreitet am Wasser entlang und lässt sich faul ins Gras fallen, da fällt uns auch der zweite Pascha auf, der genau dort gerade faulenzt.
Hinter uns hält nun ein offenes Auto voller Asiaten. Das Palaber (kennt ihr den Ausdruck? Auf Hochdeutsch: Geplapper!) geht los. So etwas Rücksichtsloses haben wir selten erlebt und das auch noch mit einem schwarzen Guide dabei. Diese wunderschöne Stille wird gestört und sie ernten zunächst einige böse Blicke von uns.
Als die Löwin sich erhebt, wird das Gelaber noch lauter und man macht sich offensichtlich noch lustig über diese Situation! Jetzt reichts!
Petra öffnet die Tür zu dem Wagen und schnautzt alle dermaßen an, dass sie auf einmal ganz klein mit Hut werden. Danke! Endlich Ruhe..
Der Anblick der verletzten Löwin ist auch heute einfach nur traurig. Die Konstellation dieser drei wundert mich aber auch. Zwei Männchen und eine Löwin.
Die folgenden Herrschaften waren mit dem neuen deutschen Gesetz zum Datenschutz nicht einverstanden und wollten nicht erkannt werden. Das Unkenntlichmachen haben sie mir freundlicherweise abgenommen.
Als sich eine Weile nichts mehr tut, wollen wir die Rietfontein Detour machen, nach der wir nochmal hier vorbei kommen. Dort begegnen wir einem Auto der Wilddog Safaris, denen ich auf Instagram folge und sie mir. Leider versäume ich dies zu erwähnen, aber der Guide erklärt uns, wo sie eben ein Zweihörnchen gesehen haben. Leider haben wir kein Glück, allerdings entsteht auf diesem Loop mein Lieblings-Birder-Bild, auf das ich mächtig stolz bin
Gleich noch eins hinterher
Zurück bei Rietfontein stehen einige mehr Autos dort und ich erkenne, dass der stärkere Pascha sich in Bewegung gesetzt hat. Nun können wir ihn endlich in seiner vollen Pracht bestaunen. Er ist wirklich ein sehr stattlicher Löwenmann!
Er verzieht sich immer mehr in das dichte Buschwerk und als er nicht mehr zu sehen ist, verlassen wir das Wasserloch Richtung Okaukuejo.
Selbstverständlich fahren wir wieder parallel der Hauptstraße unsere Lieblingsstrecke! Beim Salvadora-Baum machen wir Frühstückspause mit den geschmierten Broten.
Morgens erscheint der Baum in viel schönerem Licht zum Fotografieren und auch die Umgebung wirkt nicht so hell und trocken, sondern die frühe Sonne taucht sie in ein wunderschönes Licht.
Wir möchten unser Glück heute noch einmal bei Homob versuchen und nehmen die kaputte Pad dorthin nochmals in Kauf. Leider haben wir auch heute kein Glück und bis auf ein paar Kudus herrscht tote Hose.
Nach langer Warterei auf Nichts, fahren wir zurück zur Hauptstraße. Ich merke stark, wie mir immer wieder die Augen zufallen und irgendwann kann ich wirklich nichts mehr dagegen tun...... Ich nicke tatsächlich weg
Sowas von dämlich oder?! Petra lässt mich aber etwas schlafen, es geht ohnehin durch die offene Savannenlandschaft. Kurz vor Nebrowni komme ich wieder zu mir und könnte mich ärgern, dass ich ausgerechnet in der Etosha ein Nickerchen halten muss... Aber der Körper nimmt sich, was er braucht.
Hier war ich ja zuerst sowas von ratlos und nahm an, dass es ein besonderer Vogel sein muss, da er noch nicht mal in der Etosha Karte zu finden ist. Allerdings sah ich in einem anderen Reisebericht letztens den selben Raubvogel und kann ihn daher simpel bestimmen: Ein junger Singhabicht
Und kurz vor Okaukuejo finden wir noch ein erwachsenes Exemplar
Ich bin wirklich froh, dass wir nun, wenn auch etwas früh, in Okaukuejo sind. Ich bin einfach platt und muss mir die Füße vertreten! Wir schnappen uns zwei Savanna aus der Coolbox, die wir Meriam und der anderen Dame zum Dank schenken wollen. Die beiden freuen sich riesig und wir halten einen kleinen Schwatz. Leider können wir noch nicht die Zimmerschlüssel bekommen und wollen zunächst zum Kiosk, einen kleinen Toast essen.
Vorher treffen wir "mal wieder" Rodney
der mit Gästen unterwegs ist und von Gemsbokvlakte kommt. Er erzählt uns von einem großen Rudel Löwen, das sich dort gerade aufhält und wir sollen uns beeilen, sie sind bestimmt noch einige Stunden da. Also steht unser nächstes Ziel fest.
Hatte ich eigentlich erwähnt, dass ich Rodney vor zwei Tagen fragte, was "unser" Okondeka-Rudel macht? Er meinte, es wäre sehr ruhig momentan, aber sie würden bald wieder kommen. Ob er Recht behält??? Er ist einfach unser Glücksbringer!
An der Bar bestelle ich uns zwei Malawi Shandys, die mit viiieeel Liebe zubereitet werde, anders kann ich mir die lange Wartezeit nicht vorstellen
Um 13:30 Uhr holen wir uns endlich unsere Schlüssel und fahren zu unserem Waterhole Chalet Nr. 27. Mittlerweile müssen wir auch nicht mehr suchen, sondern werden direkt fündig und begrüßen als Erstes unsere neuen Nachbarn aus Canada, die ebenfalls drei Nächte hier sind. Ein sehr nettes älteres Ehepaar.
Wir packen alles aus und entspannen noch ein wenig auf der Terrasse.
Für alle, die es interessiert, was wir für einen Blick vom Chalet aus haben. Man schaut nicht genau aufs Wasserloch, sieht aber, wenn Elefanten im Anmarsch sind.
Hier der Blick Richtung Wasserloch
Am Wasserloch finden sich gerade viele Elefantenbullen ein und wir schlendern ein paar Meter nach vorne, um uns das genauer anzuschauen. Schnell stelle ich fest, dass untern ihnen ein sehr starker Bulle mit riesigen Stoßzähnen ist und schnappe mir schnell noch meine Kamera vom Zimmer. Mensch, was für ein Prachtkerl!!!
Wir setzen uns noch etwas auf die Bank, möchten allerdings zeitig wieder aufbrechen und Rodeys Rat befolgen, nach Gemsbokvlakte zu fahren.
Fortsetzung folgt...... Dort erwartet uns etwas, womit wir nicht gerechnet haben und Rodney verschwiegen hatte