Kapitel 3
Nimm's mal mit Gemütlichkeit - Zur Spitzkoppe
Montag, 15. Januar 2018
Omandumba - Spitzkoppe
Ein- oder Zweimal wache ich auf in der Nacht und merke vor allem eines: es ist unvergleichlich ruhig hier draussen. Nichts, aber auch gar nichts ist zu hören, nicht einmal Grillen zirpen, kein Kauz ruft und, klar, schon gar nicht irgendwelche Zivilisationsgeräusche sind zu vernehmen. So schlafe ich natürlich bestens unter dem freien Himmel und der Kaffee nach dem Aufstehen schmeckt gleich doppelt so gut wie sonst.
Wir lassen es äusserst gemütlich angehen, denn auch heute haben wir keine allzu lange Strecke vor uns. Es ist ein wunderschöner Morgen und wir sitzen auf der Terasse, glotzen in das Tal, geniessen die Sonne und beobachten Vögel.
African Red-eyed Bulbul / Maskenbülbül
Nach einem späten Frühstück fangen wir an, unser Küchenmaterial und Gepäck wieder zum Auto runterzutragen und zusammen zu packen. Aber eben, wir nehmen uns Zeit und so fahren wir erst kurz vor dem Mittag los.
Unterwegs auf dem Gelände der Omandumba-Gästefarm. Was für eine Landschaft!
Typisches Gestein der Erongo Berge
Schon ein paar Kilometer nach Verlassen der Farm wird die Landschaft zusehends flacher und vor uns tut sich eine endlose Ebene auf, nur mehr vereinzelt ragen Felsformationen hinaus. Allen voran natürlich die Spitzkoppe, die wir schon von weit weg erblicken können.
Wie zwei «Büppis» erheben sich die beiden markanten Gipfel des Spitzkoppe-Massivs aus der flachen Ebene. Und es ist brüllend heiss hier draussen. Foto machen und schnell wieder ins klimatisierte Auto hüpfen!
An der Rezeption angekommen, werden wir freundlich begrüsst und wir dürfen uns eine freie Campsite aussuchen. Diese sind weit verteilt über das ganze Gelände rund um die Grosse Spitzkoppe, Pontok Mountains und Sugarloaf und eine ist schöner als die andere. Sie sind allesamt sehr einfach ausgestattet und verfügen lediglich über ein Plumpsklo, eine Feuerstelle und eine Abfalltonne. Dafür sind sie aber alle für sich alleine und man bekommt von den Nachbarn absolut nichts mit. Wir kurven ein bisschen rum, einige wenige aber halt auch besten Plätze sind bereits besetzt, mit der «Secret B» finden wir dann aber doch eine tolle Site und vor allem auch mit Schatten. Wir richten uns ein, die Abläufe funktionieren schon wieder besser - wir sind zurück im Camping-Leben.
Am späteren Nachmittag gehen wir auf «Vogeljagd». Es gibt einige Rosy-faced Lovebirds hier, aber auf Chip kann ich sie leider nicht bannen, viel zu schnell sind sie immer davon geflattert.
Dafür den da, aber wie es scheint, haben wir diesen nicht bestimmt oder dann ergeben meine Listen keinen Sinn. Irgend ein Schmätzer? - Mountain Wheatear / Bergschmätzer (Danke an @Bele und @fotomatte!)
Ein Birder mit seinem brandneuen Spitzenfernglas (Swarowski SLC 10x 56) schleicht durch den Busch auf der Suche nach Rosenpapageien.
Und kurz vor Sonnenuntergang machen wir ein paar (überhaupt nicht gestellte) Fotos von mir in Aktion beim Laufen über das Gelände.
Trailrunning am Fusse der Spitzkoppe.
Vorbildlicher Laufstil in Bilderbuchlandschaft!
Zum Abendessen schmeissen wir ein monströses T-Bone auf den Grill und machen uns eine grosse Schüssel Griechischen Salat dazu. Es schmeckt wieder fantastisch, wir kommen aus dem Schwärmen fast nicht mehr raus. Nach dem Essen bestaunen wir den Sternenhimmel und geniessen die Ruhe hier draussen. Auch hier fällt mir wieder auf, wie unglaublich still es ist. So lässt sich dann in meinem Bodenzelt natürlich auch wunderbar einschlafen.
Sternenhimmel am Fusse vom Sugarloaf und Grosse Spitzkoppe.
Tageskilometer: 105km
Gesamtreisezeit: 3h 20min
Tageshöchsttemperatur: 36° C