Immer am Kunene lang
Mit Vorfreude schauen wir schon mal vom Hügel in Richtung der Strecke, die jetzt vor uns liegt, ein bisschen Aufregung mischt sich auch dazu. Also tschüss schöner Baobab, wir müssen los.
Zuerst verfranzen wir uns ein bisschen im Dorf bis wir die Spur am Ufer finden, wo der Ranger auch gleich einen Wasservogel entdeckt.
Wild ist der Fluss, fast unwirklich schön und irgendwie ein ganz besonderes Gefühl zu wissen, dass auf der anderen Seite schon Angola liegt.
Wahrscheinlich liegt es an unserer Staubfahne – immer wieder kommen Kinder angelaufen, reiben sich die kleinen Bäuche oder verlangen nach Sweets. Süßigkeiten gibt’s bei uns nicht, aber ein paar letzte Äpfel und Bananen finden ihre Abnehmer. (Bis heute weiß ich nicht, was in solchen Situationen ein angemessenes und ein gutes Verhalten ist – und hab oft sehr gemischte Gefühle)
Die Strecke ist gut machbar, bei Regen müsste ich allerdings hier eher nicht unterwegs sein. Teilweise wird es steil, belohnt werden die Steigungen von traumhaften Ausblicken.
Entfernt sich die Strecke vom Fluss, kommt sofort die Frage auf, ob wir noch richtig sind – die Spuren des vorletzten Tages sind noch nicht ganz verwischt.
Doch die Pad kehrt an den Kunene zurück – wir ganz allein. Das hat schon was. Insgesamt begegnen uns 2 Fahrzeuge auf der Strecke, eins davon ist das des deutschen Botschafters.
So erreichen wir die Kunene River Lodge für unsere Verhältnisse eigentlich früh, für einen Lunch aber natürlich zu spät. Und für die Bootsfahrt, auf die ich mich so gefreut hatte, hat der Kunene zu wenig Wasser. Also gibt’s ne Stulle am Häuschen mit Graulärm
und einen Drink auf der Terrasse mit herrlichem Blick.