Endlich geht es in die Serengeti
Wir erreichen das Nabi Eingangstor zur Serengeti und bleiben für ein Foto stehen. Auch hier sehen wir Jungen, die alleine ihren Weg zum Mann gehen müssen. Sie betteln aber nicht.
Kurz hinter dem Gate befindet sich ein Picknickplatz mit einem Office, an dem man seine Permits überprüfen lässt, ein Aussichtspunkt, ein Shop und Toiletten. Samwel möchte hier eine Lunchpause machen:
Wir bekommen große Lunchboxen von Prosper, gut gefüllt mit Hähnchenfleisch, Sandwich, Kuchen, Apfel und Apfelsine, einer Tüte Chips und Schokolade und einem Saft. Besonders nett hat er eine Serviette gefaltet, in der ein Zahnstocher steckt. Er denkt aber auch an alles!
(Nur interessant für all diejenigen, die auch einmal mit Prosper unterwegs sind.
)
Wir sitzen auf einer Mauer, umgeben von vielen Vögeln und Mäusen. Ein Marabu nähert sich ganz frech und entspannt. Die Tiere sind hier so zahm.
Später erklimmen wir den Aussichtspunkt. Auf den Granitfelsen thronen rotblaue Agamen in der Sonne.
Red-Headed Agame
Ein paar aloe-ähnliche Pflanzen und Sträucher umgeben den Felsen und nur wenige Meter entfernt, wandert der Blick in die endlose Ebene der Serengeti. Der Blick verliert sich in der Hitze.
Die Serengeti ist eine flache Grassavanne, vereinzelnd stehen riesige Schirmakazien oder mächtige (Würge)-Feigen in der Landschaft, die Kopjes, eine kleine Felsengruppe oder grüne Palmen an Flussläufen lockern die Landschaft auf. Unser heutiges Camp befindet sich in der touristisch sehr attraktiven Seronera-Area.
Bevor wir unser Zelt aufstellen, folgt aber noch ein sehr erfolgreicher Gamedrive. Schon auf dem Weg ins Zentrum der Seronera Area entdecken wir einen Serval, der hungrig durchs Gras läuft. Leider gelingt es ihm nicht einmal, eine Maus zu fangen. Aus weiter Ferne nähert er sich unserem Fahrzeug.
Wir erblicken viele Gazellen. Am häufigsten kommt hier die kleine Thomson`s Gazelle vor. In ihrer Nähe befinden sich einzelne Grant`s Gazellen. Die Thomson`s Gazelle hat viel Ähnlichkeit mit den Springböcken, so dass wir die Unterschiede erst beim genauen Hinsehen erkennen.
Von der Hauptroute biegen wir nach links (südwest) ab, stehen an einem Flusslauf ...
... viele Hippos dösen im schlammigen Wasser
und dann sind wir bereits von Zebras umgeben. Kurz darauf ziehen 3 Löwinnen hinter dem Wagen entlang. Sie sind ganz offensichtlich auf der Jagd. Wir beobachten sie, bis sie in einem Flussbett nicht mehr zu sehen sind. An dieser Stelle stehen Zebras und ein Wasserbüffel liegt gut sichtbar am Fluss. Die Löwinnen beachten diesen aber nicht, sondern wandern in eine andere Richtung zu einer großen Zebraherde. Einzelne Tiere zu jagen wäre in unseren Augen deutlich einfacher, als sich auf eine Herde zu stürzen. Wir fahren ein bisschen vor und stehen direkt bei der Zebraherde, die Löwinnen folgen uns aber nicht. Sie sind zum Wasser abgebogen und damit aus unserem Sichtfeld verschwunden. Der Fluss ist an dieser Stelle nur noch ein schlammigeres Rinnsal. Wir sehen ein Zebra, das den Anschluss an seine Gruppe verloren hat und verzweifelt mit dem Schlamm kämpft, in dem es immer wieder stecken bleibt und somit dieses Rinnsal nicht überqueren kann. Ich befürchte schon das Schlimmste. Am liebsten würde ich aussteigen und dem Tier aus dem Matsch helfen, aber da schafft es das doch noch selber aus eigener und letzter Kraft. Wären die Löwen hier gewesen, hätte es keine Chance gehabt.
Hinter unserem Wagen schleichen drei Löwinnen entlang...
die Sonne senkt sich langsam, aber irgendwie sehen die Löwen vor den Palmen gut aus
... und dann sind sie irgendwie außer Sichtweite,
wir stehen beim armen Zebra...
" und wie komme ich da hinüber?"
Das Zebra ist wenigstens für heute gerettet. Es beginnt zu dämmern und wir müssen uns zur Campsite aufmachen. Von den Löwinnen sehen wir nichts mehr,
Biggi