15.9.2017 Tag 2/ Teil1 Morning walk
Auf eine kurze Nacht folgt ein langer Tag.
Die Nacht findet ein jähes Ende. Um 2 wache ich auf weil ich Pipi muss. Ich horche angestrengt in die Nacht hinein ob wir safe sind. Das hat Sari, ein Mädchen aus dem NY-Asphaltjungel mindestens jede Stunde 1x gefragt: Are we safe?
Ich höre Atem-, dann Kaugeräusche. Ich schaue durch das Mückenschutzfenster und als die Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben, sehe ich einen riesigen schwarzen Schatten direkt neben dem Zelt. Dann kann ich ihn auch riechen und ich sehe wie die Stoßzähne des Elefanten schimmern.
Nichts ist es mit Pipi gehen.
Der Eli frisst und frisst und hat alle Zeit der Welt. Ich aber nicht. Ich habe das Gefühl ich platze gleich.
Nach etwa 1 Stunde geht er dann durch das Camp und verschwindet – hoffe ich.
Ich warte noch eine Weile, aber dann MUSS ich. Aber die 10 m bis zum Klozelt kommen gar nicht in Frage.
Hier ist die Erde mit so viel Elefanten und Hippopipi getränkt, da kommt es auf meine auch nicht an.
Ich krabble aus dem Zelt, 3 Schritte ums Eck, Zelt im Rücken und mit der Taschenlampe leuchte ich nach vorne ins Gebüsch.
Wenn schon, dann möchte ich den Tod ins Auge schauen.
Schnell wieder ins Zelt und bevor ich wieder einschlafe ist schon der nächste da. Der macht sich ein Spaß und schält die Rinde von dem Baum der direkt neben dem Zelt steht. Das macht ein quietschendes Geräusch und in dieser Nacht ist nicht mehr an Schlaf zu denken. Ich liebe Elefanten, aber nicht nachts neben mein Bett!
Um 5:30 wäre Wecken angesagt, ein Morning Walk steht auf dem Programm. Ich bin aber froh, als ich die Jungs um 5 höre wie sie Feuer machen. Ich krabble aus dem Zelt und da ist auf einmal ein jesusmäßiges Gebrüll. Da stehen mir die Haare echt zu Berge und ich lege den Rückwärtsgang ein und krabble wieder ins Zelt. Warte eine Weile bis ich mich wieder hinaustraue. Die Jungs sagen es waren 2 Löwenmännchen die sich keine 200 Meter hinter dem Camp angebrüllt haben. Und die Jungs gehen dabei ganz relaxed ihre Arbeit nach.
Der Guggumann schläft währenddessen Seelen ruhig und bekommt davon nichts mit. Zeit dem er als Kind eine
Mittelohrentzündung hatte, ist er auf ein Ohr ziemlich taub (manchmal auch auf beide
). Jetzt liegt er auf dem guten Ohr und hört gar nichts. Ist manchmal echt von Vorteil.
Ich trau mich dann gar nicht zu zeigen wie viel Angst ich eigentlich hatte. Ich bin ja diejenige die das Norwegische Entdeckergen habe und unsere Reisen Plane. Darf ich mich also nicht als Oberschisserin outen.
Ich muss hier auch mal den Guggumann loben. Nicht dass er keine Freude daran hat, aber er wäre mit Reisezielen die etwas näher liegen und vielleicht nicht so spannend sind auch zufrieden. Er hat mir zu liebe den halben Globus bereist und in so manche abenteuerliche Hütte gehaust. Da bin ich schon dankbar dafür.
Um 6 gibt es Kaffee, Tee, Rusk, Joghurt und Cerealien.
Unser Boot dümpelt vor sich hin und ein Pied Kingfischer sitzt daneben auf einem Schilfhalm.
Mit etwas Verspätung startet unser Morning Walk.
Nach den nächtlichen Erlebnissen, frage ich KK ob er eine Waffe dabei hat.
We don´t do it that way sagt er.
Okeee, then we do it your way.
Hintereinander, mit nicht mehr als 1 m Abstand laufen ist die Order. KK vorne, wir Frauen in der Mitte und Guggumann bildet die Nachhut. So bewegen wir und als großes Tier mi 8 Füßen vorwärts.
Ein ausgebleichter Hippokopf liegt neben die Pad. Man kann auch sagen der ist nimmer guat beinand
Die Landschaft nimmt mich gefangen, es ist ein schönes Gefühl in Gänsemarsch über Chiefs Island zu laufen.
Das Gras schimmert rot
2 Babons turnen auf einem Termithügel herum.
Eine alte Weisheit besagt, dass der schlechteste Platz zum Übernachten unter einem Leberwurstbaum ist. Wenn man nicht von den bis zu fünf kg schweren Früchten erschlagen wird, dann wird man von den Elefanten, die zum Fressen der Früchte kommen, vertrieben.
Die großen Blüten haben einen Durchmesser von etwa 13 cm. Die Blüten erzeugen, wenn sie sich abends öffnen, eine beachtliche Menge an Nektar, der für uns Menschen einen unangenehmen Duft verströmt.
Die Landschaft ist immer noch zum niederknien
Etwas weiter weg sehen wir Giraffen und wir werden versuchen uns heran zu pirschen.
Es ist schon ein anderes Gefühl als auf dem Gamedrive-Wagen zu sitzen.
Als wir näher kommen merken wir auch wie groß sie eigentlich sind.
Es sind 3 Erwachsene und 1 Junges der voller Madenhacker ist.
Es ist dann Zeit zum Umkehren.
Chicho und System warten mit dem Frühstück.
Sie werden dann das Camp abbauen und nach Xaxaba verlegen, während wir wieder
ein Boatcruise upstream machen bis wir dann auch in Xaxaba sind….