Windhoek und 1. Tag auf Hohewarte
Nach einem schnellen Frühstück verstauen wir das ganze Gepäck im Auto, verabschieden uns wehmütig von den Vierbeinern und ab geht's Richtung Windhoek. Auf dem Weg nach Kamanjab verabschieden uns noch zwei Giraffen, die Spalier stehen und wir sagen innerlich 'Auf Wiedersehen'.
Bis Outjo fährt noch Enginie mit und wir sind recht schnell in Otjiwarongo. Dort möchte ich im Spar noch ein bestimmtes Gewürz kaufen und Jutta stellt fest, dass das Hundefutter momentan sehr günstig ist. Da sie nicht sicher ist, ob in ein paar Tagen noch so viele Säcke auf Lager sind, kaufen wir einfach mal 15 Säcke und teilen sie zusammen mit 15 weiteren Säcken Katzenfutter auf zwei Einkaufswagen auf. Als wir zurück zum Auto kommen und Petra sieht, was wir dabei haben, lacht sie sich erst einmal kaputt.
Wir machen noch eine kurze Pause in Okahandja und sind gegen 15 Uhr bei der Pension Steiner in Windhoek. Leider überschnitt sich unsere Buchung auf Hohewarte und wir verbringen noch eine Nacht hier, dadurch verlieren wir keinen Reittag .
Die Pension Steiner ist wirklich zu empfehlen, wir waren 2014 an unserem letzten Tag hier. Der Service ist sehr nett und man fragt uns direkt, ob wir eine Reservierung zum Abendessen in der Stadt machen möchten und ein Taxi bräuchten. Nach Wolfgangs Tipp (hier noch einmal danke dafür, BikeAfrica) wollen wir unbedingt Joe's Beerhouse besuchen.
Wir fahren schon gegen 17:30 Uhr zum Abendessen, da wir platt von der langen Fahrt sind. Wir kommen an und was soll ich sagen, es gefällt uns auf Anhieb hier, genau unser Stil!
Die Essensauswahl ist nicht riesig, was wir aber gut finden, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Zur Vorspeise teilen Petra und ich uns eine Butternusssuppe und zum Hauptgang nimmt sie ein Kudusteak. Ich kann mich nicht entscheiden und nehme daher den Buschmannspieß mit Springbock, Oryx, Zebra, Krokodil und Kudu. Krokodil hätte ich mir niemals einzeln bestellt und habe das auch noch nie gegessen. Da dies hier dabei ist, denke ich, das wäre mal eine Gelegenheit. Jutta entscheidet sich für Nudeln.
Sauerkrautliebhaber? Nein, nur der Weinkühler
Bis auf das Krokodil ist das Fleisch hervorragend! Die Milliepap Kroketten schmecken mehr nach Fett als nach etwas anderem, aber gehen auch. Wir teilen uns auch noch einen leckeren Nachtisch und sind nun pappsatt.
Zurück beim Steiner lernen wir noch einen netten Mann kennen, mit dem wir ins Gespräch kommen. Marco McDonald setzt sich gegen Wilderer ein, in und um Etosha und in Mosambique. Wir hören gespannt zu, es ist super interessant, was er zu erzählen hat. Er erzählt, mal froh zu sein, eine Nacht schlafen zu können, da sich seine Arbeit von nachmittags bis in die Morgenstunden abspielt. Ich lasse mir noch die Facebookseite der Organisation zeigen und wir wünschen ihm alles erdenklich Gute.
Ich verbringe eine ruhige Nacht, dank Ohropax, Petra eher weniger. Mitten in der Nacht zieht anscheinend eine Gang durch die Straßen, die einen Höllen Lärm macht. Petra ist ein wenig besorgt wegen eines Überfalls, aber beim Steiner kann man sich schon recht sicher fühlen.
Das Frühstück beim Steiner ist wirklich klasse, da gibt es absolut nichts zu meckern. Wenn nicht sogar das Beste, was wir aus Unterkünften außerhalb von Robyn und Hohewarte kennen.
Draußen treffen wir wieder Marco McDonald und er schenkt uns ein Cappi seiner Organisation, das schon beim Kampf gegen die Wilderei mit im Busch war. Sehr cooles Geschenk, wir freuen uns wirklich darüber und machen noch ein Erinnerungsselfie.
Ein paar Tage vorher hatte ich mich informiert, dass die Touriläden auf der Independence Avenue sonntags bis 12 Uhr geöffnet hätten und Jutta möchte sich gerne noch mit einer Freundin treffen. Da wir erst mittags auf Hohewarte erwartet werden, nutzen wir die Zeit, um noch ein wenig zu bummeln. Sonntags ist der Besuch Windhoeks wirklich angenehm stellen wir fest, denn es ist kaum etwas los. Wir besuchen Bushman's Art und co. und am Schluss noch den kleinen Himbamarkt.
Petra möchte unbedingt ein handgefertigtes Armband der Himbas kaufen und ich meine nur "Na dann mach mal"
Man wird dort wirklich extrem bequatscht, das sollte man vorher wissen. Am Ende lasse ich mir auch noch eins aufschwätzen und wir handeln nicht, da sie wirklich nicht so penetrant sind, wie wir es schon einmal erlebt haben. An einem anderen Stand finde ich auch endlich einen passenden handmade Tischläufer.
Dort gabelt uns auch Jutta kurz darauf auf und wir halten in Richtung Hohewarte bzw. Flughafen noch auf der Hauptstraße bei Trophäendienste, da Heike letztes Jahr meinte, es wäre ein tolles Souvenirgeschäft.
Wir parken hinten im Hof und irgendwie scheint alles etwas verlassen zu sein und nicht unbedingt einladend. Wir erhaschen einen Blick in die Ausstellungshalle der Trophäen, wo steht, dass man vor Eintritt bitte im Büro Bescheid geben soll. Wir gehen also in Richtung Büro und betreten somit auch den Souvenirladen, der einfach riesig ist. Von außen so unscheinbar, aber von innen sehr schön geordnet mit der größten Auswahl, von dem was wir bereits kennen.
Wir finden beide noch eine Kleinigkeit und gehen rüber in die Halle, was ich mir unbedingt anschauen möchte, da hier auch mein Kudufell her stammt. Ich poste hier keine Bilder davon, es sind wirklich Sachen dabei, die nicht sein müssen
ansonsten sind es aber sehr gute Arbeiten.
Auf Hohewarte begrüßt uns Heike herzlich und wir freuen uns sehr, sie wiederzusehen. Wir essen dort noch zu Mittag und es gibt Nudeln mit Oryxhackbällchen in Soße, was unheimlich lecker ist! Vorsichtig fragen wir Heike, ob wir nicht heute schon mal eine Runde reiten würden oder ob es ihr zu stressig wäre. Im Gegenteil - sie freut sich sehr, direkt mit uns durch zu starten.
Im Zimmer fischen wir schnell die Reitklamotten aus den Koffern und machen uns fertig. Heike wartet schon bei den Pferden auf uns. Wie die Jahre zuvor, darf ich Lalandi reiten und begrüße ihn mit großer Freude. Petra geht mit dem Halfter auf Maverick zu und kassiert von Heike die ersten ermahnenden Worte, sie solle doch ihr Pferd erstmal begrüßen und nicht direkt so überfallen
Heike schwingt sich ohne Sattel, nur mit Pad und Halfter auf Jack und wir sitzen noch etwas unsicher auf. Dennoch fühlt es sich dieses Jahr nicht ganz so ungewohnt an, da ich mich zu Hause wieder ohne Sattel auf mein Pony schwinge und Petra ebenfalls dazu überreden konnte.
Lalandi ist ein Kleinpferd und nicht so viel größer als mein Pony Flash, aber Petra hat auf Mav den besten Ausblick, denn er ist einfach riesig! Normalerweise ist er ein sanfter fauler Riese, aber Petra hat ganz schön mit ihm zu kämpfen unterwegs. Heike meint, das läge am fehlenden Gewicht, da er schon mit Kraft oder eher Energie vorwärts geritten werden möchte.
Für mich ist es sehr entspannend, da Lalandi ja so einen Vorwärtsdrang hat und die anderen beiden ihm gerne den Vortriitt lassen.
Auf einmal hängt Petra mit Mav plötzlich mit allen Vieren in der Luft und ich bekomme einen richtigen Schreck. Der Koloss wirkt sehr aufmerksam und bockt weiterhin, aber Petra hält sich super im Westernsattel und ich bin stolz, dass sie keine Angst hat oder sich dadurch entmutigen lässt.
In den folgenden Tagen gibt es dann mehr Reitbilder!
Unterwegs begegnen wir Schweinchen, Kudus und Oryxantilopen. Wir reiten auch fast nur Schritt, um die Pferde (wieder) kennenzulernen und haben einfach nur einen heiden Spaß.
Mit strahlenden Gesichtern reiten wir wieder auf den Hof, satteln die Pferde ab und bringen sie zurück in den Gral, wo schon eine extra Portion Futter wartet.
Danach haben wir Gelegenheit, uns frisch zu machen und wir genießen alle unseren Sundowner.
Vor dem Abendessen machen wir uns die Betten noch schön warm
Es gibt Tomaten-Kokosnuss-Suppe und zum Hauptgang überbackene Elandsteaks mit Ofenkartoffeln und Gemüse. Alles sehr lecker!
Satt und ein wenig frierend gehen wir ins Bett und freuen uns sehr auf die kommenden Tage!