THEMA: NamBotSimSam - eine Tour zur Regenzeit!
26 Mär 2017 08:51 #469008
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  • rhh64 am 26 Mär 2017 08:51
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Burschi schrieb:
Aber das Feuer für das Land ist wie die untergehende Sonne Afrikas erloschen.
Viele liebe Grüße - ich gönne euch den Urlaub in Namibia, aber ich suche andere Ziele:
Burschi


Hallo Burschi,

auch ich kann viele deiner Einschätzungen nachvollziehen. Beim letzten Geldwechseln in Windhoek traf ich auf einen RTL2-Lidl-Touristen. Es hat noch der 10 Liter Eimer mit Sangria gefehlt ...

Vor 15 Jahren waren wir das erste Mal in Afrika. In Westafrika (Senegal) waren wir 2 Mal: das erste und das letzte Mal. Ost-Afrika reizt uns nicht mehr. Und das südliche Afrika ist nach mehreren Reisen für uns nun nur noch eines von vielen lukrativen Reisezielen auf der großen weiten Welt. Wir wenden uns in den nächsten Jahren anderen Ländern außerhalb Afrikas zu. Wenn wir eines Jahres nach Afrika zurückkehren, dann wird es Namibia sein.

Dies ist mein vorläufig letzter Beitrag in diesem Forum. Danke euch allen! :kiss:


Beste Grüße

rhh64
Letzte Änderung: 26 Mär 2017 08:55 von rhh64.
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26 Mär 2017 14:41 #469055
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  • Applegreen am 26 Mär 2017 14:41
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Einen schönen Sonntag Burschi und vielen Dank für Deinen ehrlichen und informativen Bericht, den ich gerade eben in einem Rutsch durchgelesen habe.

Dein Fazit und Deine Schilderungen haben auch mich sehr nachdenklich gemacht - bestätigen aber nur meine an anderer Stelle bereits formulierten Befürchtungen.

Wir sind vor einer Woche ca. von der Gardenroute zurück - obgleich nicht ganz vergleichbar mit Namibia oder Botswana, da schon länger im Focus der Touristenströme - und doch habe ich auch dort im Vergleich zu unserer letztjährigen Reise den diesjährigen Boom und die deutliche Zunahme an Touristen - zumindest an den "Must-Sees" - zum Teil als sehr unangenehm wahrgenommen. Den krönenden Abschluss für mich waren wirklich saublöde und respektlose Entgleisungen eines stark angetrunkenen PAX gegenüber einem Flugbegleiter auf unserem Rückflug von SA - ich hätte ihn am liebsten aus dem Flieger geworfen :evil: Da war Fremdschämen angesagt und während einer internen Unterhaltung der FB in der Galley war von "Crazy Germans" die Rede :pinch:

Übrigens merkt man den Boom natürlich auch an den Preisen, überall (Unterkünfte, Restaurants, Aktivitäten, etc.) wurde im direkten Vergleich zum Vorjahr eine ordentliche Schippe draufgelegt :ohmy: Einhergehend mit der Entwicklung des ZAR dann doch eine ordentliche Preissteigerung. Die Lodgen und Gästehäuser waren bis unters Dach voll, die Flieger sowieso und die Restaurants auch. Und alles größtenteils in deutschsprachiger Hand :sick: Einzig die Wanderwege und Nebenstrecken waren nach wie vor ruhig und fast menschenleer B)

Vor zwei Jahren waren wir erstmals in Namibia und haben glücklicherweise nur wenige negative Erfahrungen machen dürfen - hatten manche Lodges sogar fast für uns alleine. Auch ich bereise den Afrikanischen Kontinent, wenn auch nicht jährlich und durchgängig seit Anfang der 90er Jahre und das in früheren Zeiten auch nicht ausschließlich als Tourist. Das Victoria Falls Hotel durfte ich 1991 auch besuchen und es freut mich zu lesen, dass sich zumindest dort die Gepflogenheiten nicht geändert haben ;) Im August werde ich vielleicht doch mal auf einen High Tea dort vorbeischauen :P Und wenn ich von Anfang der 90er spreche, gehören wir ja noch zu den Rookies B)

Es gibt einige Fomis, die Afrika schon bereisten, da war ich zumindest noch in der Grundschule B) Dazu gibt es ja einen separaten Thread - sehr interessant zu lesen, wie sehr sich seitdem natürlich auch auf dem Afrikanischen Kontinent die Welt geändert hat. Aber das ist sicherlich überall so - der Fortschritt macht nirgendwo Halt und somit wird irgendwann dann auch der touristische Sektor auf Maximallast ausgebaut.

Wirkliche Paradiese werden wohl nur noch immer schwerer zu finden sein. Und die Menschen in den vermeintlichen Paradiesen haben eben auch einen Anspruch auf Fortschritt und Entwicklung - auch wenn das uns Urlaubern nicht sonderlich gefällt... Sicherlich kann der touristische Boom ein Segen für die Bevölkerung sein, bleibt zu hoffen, dass auch alle etwas vom großen Kuchen abbekommen und die zum Teil durchaus fragile Lage in diesen Ländern auch noch weiterhin stabil bleibt.

Türkei, Ägypten & Co. sind grade nicht so hoch im Kurs und Malle, Teneriffa & Co. quellen über - also fährt "man" halt mal nach Namibia oder Südafrika. Eine Tendenz, die wir auch in unserem Umfeld wahrnehmen. Als unser Sohn vor zwei Jahren in Windhuk ein FJA gemacht hat, wurden wir noch für verrückt und zu Rabeneltern erklärt :dry: Plötzlich stehen Südafrika und Namibia im touristischen Focus (A..i&Co. sei Dank) - vor zwei Jahren waren es noch die "Epizentren" des Bösen, wo man sein Kind auf keinen Fall für ein Jahr alleine hinschicken kann.

Wir werden in diesem Jahr mehr oder weniger eher ungeplant mit Freunden in Botswana sein und ich habe vor zwei Wochen eine weitere Reise für Anfang 2018 nach Namibia gefixt. Alleine die Tatsache, mehr als ein Jahr im voraus buchen zu MÜSSEN, damit man auch alle Wunschunterkünfte, Autos etc. bekommt - widerstrebt mir ganz besonders.

Und auch wir sind uns einig, dass diese beiden bevorstehenden Reisen sehr wahrscheinlich die vorerst letzten Reisen ins südliche Afrika sein werden und wir hoffen dann doch noch ein paar stille und schöne Plätzchen zu finden und dass wir von den in Deinem Bericht erwähnten Kegelbrüdern & Co. verschont bleiben :sick:

Wie Du siehst, Du bist mit Deinem Empfinden durchaus nicht alleine! Vielleicht berichtest Du uns dann mal, wo es Euch in Zukunft als nächstes hinzieht?

Liebe Grüße und nochmals vielen Dank für den Reisebericht!

Sabine
Letzte Änderung: 26 Mär 2017 14:54 von Applegreen.
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27 Mär 2017 08:15 #469120
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  • Yoda911 am 27 Mär 2017 08:15
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Irgendwie ist das mit den 'Plagen' des Tourismus aber auch seltsam egoistisch. Also am liebsten sollen überall SPAR-Läden zur Verfügung stehen, günstige Flüge angeboten werden, vegetarische Menüs und ein hübsch gelegener Pool in den Lodges vorhanden sein, die Hilux günstig und voll ausgestattet und mit 24/7-Service vermietet werden, die Pads nach einem Unwetter schnell wieder gegradet und gleichzeitig die Top-Hotspots möglichst leer, die Einheimischen freundlich in die Kamera grinsen, während sie mit einem Hölzchen Feuer machen und dafür natürlich keinen Eintritt nehmen, die Campingplätze leer, etc.

Von Wiesbaden nach Frankfurt stand jahrelang an der Autobahnbrücke "Mecker nicht über den Stau, Du bist der Stau." Was erhebt einen Doublecab-Dachzelt-Individual-Touristen über einen RTL-2-Lidl-Hummeldumm-Touristen außer der Zahlungskraft?
Namibia für die Lieben, Mallorca für die Bösen?
(Ironiemodus off)


P.S.
Danke für den Bericht und die Bilder. In ein paar Jahre wirst Du sicher doch wieder Namibia-Fernweh bekommen, auch wenn eben nicht mehr alles wie früher ist.
Letzte Änderung: 27 Mär 2017 12:55 von Yoda911.
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27 Mär 2017 08:37 #469123
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27 Mär 2017 09:53 #469129
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Yoda911 schrieb:

Was erhebt einen Doublecab-Dachzelt-Individual-Touristen über einen RTL-2-Lidl-Hummeldumm-Touristen außer der Zahlungskraft?
Namibia für die Lieben, Mallorca für die Bösen?
(Ironiemodus off)

Vielleicht der Anstand?

Als ich vor 2 Wochen von JHB nach Asien geflogen bin, war im Airport Restaurant eine Art "Musikantenstadel" in Gang. Eine deutsche Reisegruppe hat dort Schunckellieder gesungen und war nervig laut, betrunken dazu.

Solche Szenen kenne ich von Mallorca Airport. Ich fände es schade, wenn das südliche Afrika zu einer Art "Putzfrauendestination" verkommt. Das ist im Moment in Asien im Gange. Dorthin kann man für 500 Euro fliegen, und dort sind immer mehr Leute unterwegs, die nicht die geringste Ahnung von Land und Kultur haben, und von einem Fettnapf in den anderen treten.
Letzte Änderung: 27 Mär 2017 09:53 von Maputo.
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27 Mär 2017 10:07 #469132
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  • Oliver74 am 27 Mär 2017 10:07
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Liebe Forumskollegen,

ich kann nur aus meiner aktuellen Erfahrung im November und Dezember 2016 sprechen. In vielen Unterkünften waren wir komplett alleine zu zweit: im Namib Dune Star Camp, in der Dornhügel Guest Farm nahe Grootfontein, in der Ndhovu Lodge am Okavango (hier war nicht einmal ein Manager vor Ort), in der ersten Nacht im Camp Kwando (danach waren wir zu sechst) und auch am Ende unserer Reise, Mitte Dezember in der Kalahari Bush Breaks (dort sind die nächsten Gäste erst 3 Tage später gekommen). Dazwischen noch 2 Nächte auf dem Hausboott auf dem Chobe (Chobe Princess 3) - dort waren wir insgesamt 4 Gäste.

Etwas mehr Gäste waren nur in der Bagatelle Kalahari Ranch und in der Chobe Safari Lodge. Selbst in der CSL waren aber wahrscheinlich nicht mehr als max. insgesamt 30 Gäste auf der gesamten Anlage. In der Wüstenquell waren wir insgesamt 8 Gäste bei Oliver Rust. Manchmal war es fast ein wenig zu einsam ;) .

Aber auch bei mir ist es nach einigen Besuchen im südlichen Afrika spürbar (über 17 Jahre verteilt), dass der Zauber der ersten Reisen - für mich persönlich - naturgemäß etwas nachgelassen hat. Ich bin aber absolut überzeugt, dass es nach wie vor genug Möglichkeiten - vorallem im Süd-Sommer - für einen ruhigen Namibia-Urlaub gibt.

Schöne Grüße, Oliver
Reisebericht Südafrika 2020:
www.namibia-forum.ch...suedafrika-2020.html

2020 Südafrika / 2016 Namibia + Botswana / 2015 Tansania + Sansibar / 2014 Namibia + Südafrika / 2012 Südafrika / 2010 Südafrika / 2008 Südafrika / 2006 Namibia, Botswana + Zimbabwe / 2003 Kenia / 2002 Namibia + Südafrika / 2000 Südafrika + Mauritius
Letzte Änderung: 27 Mär 2017 10:11 von Oliver74.
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