THEMA: Entspannte 6 Wochen im Bushcamper durch Bots & Nam
29 Jan 2017 14:58 #461341
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Es geht weiter...ich will mich ja nicht unbeliebt machen!

27.09.
Als ich am nächsten morgen aufwache, ist alles wie immer...aber die Möglichkeit, dass alles ganz anders wäre, ist heute viel größer als sonst. Folgendes hat sich in der Nacht zugetragen: R. wachte wegen eines starken Grummelns in Magen und Darm auf und wollte nur noch eines, nämlich ´raus und am liebsten zur Toilette. Er fand seine Stirnlampe in der Eile nicht, schaffte es aber gerade noch, Sandalen anzuziehen. Er versuchte es zunächst in der Nähe des Autos. Die Sache wurde aber immer schlimmer und er entschied sich, zum Waschhaus zu gehen. In der stockfinsteren Nacht, ohne Lampe, nackt, nur mit Sandalen 100 Meter durch afrikanische Wildnis, völlig ungeschützt und nach einer (!) Stunde wieder zurück. Wie oft hatten wir darüber geredet, wie es sein würde und wie man sich zu verhalten hat in den nicht eingezäunten Camps. Ihm war auch klar, dass das "nicht ganz ohne" war (O-Ton), aber in der Situation war die Vorsicht für ihn in die zweite oder dritte Reihe gerückt. Ich war jedenfalls fassungslos und habe auch nicht kapiert, warum er mich nicht geweckt hat, etc., etc. Ich hatte jede Menge Vorschläge, wie man das Problem besser gelöst hätte. Mir saß aber auch den ganzen Tag ein Klops im Hals ob der Dinge, die hätten passieren können.
Genug der Konjunktive, alles ist gut gegangen, dat Glück is mit die Doofen, sozusagen.
Die körperliche Verfasstheit des Kamikaze-Urlaubers war wieder in Ordnung und wir verliessen den Ort des möglichen Grauens in Richtung North Gate. Die Strecke war anspruchsvoll mit stark ausgefahrenen, ausgehärteten Schlammlöchern und ein paar Wasserquerungen. Gegen mittag erreichten wir das Khwai Camp. Es ist weitläufig und wir hatten Schwierigkeiten unseren Platz zu finden. Wir standen in der Nähe eines Waschhauses...für alle Fälle, beruhigend.


Der Platz ist einsam und wir sehen andere nur in grosser Entfernung. Es ist brüllheiss und es gibt nicht viel Schatten. Diese Gegend scheint uns sehr wildreich und wir erleben die höchste Tierdichte unserer bisherigen Reise. Der kleine Fluss Khwai beherbergt Hippos und Crocs und rundherum sehen wir viele Elefanten, Wasserböcke, Wasservögel.


Es sind einige Fahrzeuge unterwegs. Schöne Gegend, hier gefällt es mir gut. Am Abend ein mega Sternenhimmel und im nahen Dorf Khwai ist heute Chorprobe, die sehr gut zu hören ist. Sehr stimmungsvoll!
28.09.
Den nächsten Tag vertreiben wir uns mit Sunrise- und Sunset-Gamedrives und einem Besuch im Dorf. Leider fehlen mir von diesem und in Teilen dem nächsten Tag ca. 60 Fotos. Ich fürchte, ich habe sie versehentlich gelöscht oder eine SD Card verloren.
Seitdem ich zwei Tage vor Ende meines allerersten Südafrika Urlaubs meine Kamera auf dem Autodach vergessen habe :woohoo:
alle Fotos auf einer Karte, benutze ich die Karten so wie früher Filme, also pro Karte nur so 50-100 fotos. Die Kamera mit all meinen schönen Afrikabildern war weg, das zeckt mich heute noch an. Es ist ja nie wieder so, wie beim ersten mal! Diese manchmal unübersichtliche Praxis ist mir jetzt scheinbar auf die Füße gefallen. Die Fahrten waren sehr ergiebig. Neue Tiere für uns: Klunkerkranich und rote Moorantilope-ohne Fotos.
29.09.
Hier hätte ich noch einen Tag länger bleiben können, aber wir haben gebucht, und zwar Savuti. Streckenmässig ist alles dabei. Dann, kurz nach dem North Gate...LÖWEN!!! Vier Löwinnen, zwei Jungtiere und ein Löwe haben es sich unter einem Baum gemütlich gemacht. Wir sind ganz aus dem Häuschen und vor allem alleine! Wir machen fotos und gucken der Bande eine Stunde beim ´rumgammeln zu.






Wir reissen uns schließlich los und fahren nun stundenlang durch öde Vegetation, anfangs noch gespickt mit Elefanten und Giraffen.
Jetzt sind wir gespannt auf die legendäre Savuti Campsite. Der gesamte Platz liegt schön und unsere Campsite ist auch gut, zwar nicht in der ersten Reihe, aber mit Aussicht und der Canal ist eh trocken. Die Elefantensichere Waschhausfestung ist ebenfalls sehenswert. Die Wasserhähne auf den Plätzen sind in Minibunker eingemauert und man muss tief den Arm ´reinstecken um an den Knauf zu kommen. Nachdem ich einmal Wasser geholt habe, lungern einige Mangusten und Hörnchen an der Wasserstelle herum und kriechen immer wieder in die Öffnung. Das ist ein lustiges Programm bis wir uns wieder im Tiere gucken versuchen. Wir kaufen noch Feuerholz in dem klitzekleinen Shop und kommen mit ein paar Angestellten ins Gespräch . Wir erfahren, daß heute eine Party mit Misswahl und allem drum und dran zu Feier der Nation stattfindet. Wir sind eingeladen! Morgen ist Botswana seit 50Jahren unabhängig. Während der ganzen reise durch botswana haben wir überall Hinweise darauf gefunden. Offenbar hat jedes Dorf drei Eimer Nationalfarben bekommen um an den Ortseingängen Zäune, Mauern, Steine,etc. damit zu schmücken. Bei der Einreise empfing uns diese Installation


Am auffälligsten aber waren die T-Shirts, die ein Großteil der Bevölkerung trug. Verschiedene Schnitte, Stoffe, Designs, für Frauen, Kinder und Männer in blau-weiß-schwarz. Ich konnte nicht herausfinden, ob die Shirts vom Staat gesponsert waren, nehme es aber stark an. R. fragt noch die aktuellen Ergebnisse der Champions League ab, die Jungs sind bestens informiert.
Nun geht es auf Pirsch und wir sehen....NICHTS! Wirklich kein einziges Tier und das in Savuti. Oh Mann, ist das frustrierend. Heute Abend gibt es einen doppelten Gin&Tonic. Auf die Party haben wir keine Lust, besonders laut ist sie nicht, aber wir brauchen trotzdem Ohrstöpsel. Unsere Ohren sind ja so verwöhnt!
30.09. Savuti-Senyati
Unsere Motivation, früh aufzustehen um nach Tieren zu suchen geht gegen null. Gemütlich gehen wir den neuen Tag an. wir nehmen Kurs auf das Ghoha North Gate. Was jetzt kommt, wird der anstrengendste Abschnitt der ganzen Reise. Die Piste ist abwechselnd tiefsandig, ausgefahren, Wellblech oder alles gleichzeitig. Als wir nach Ngoma wieder Luft aufpumpen sind wir richtig groggy. Wir nehmen die Transitstrecke nach Kasane. Irgendwie entspannend, mal wieder auf Teer zu fahren. Heute ist der große Feiertag, die meisten Geschäfte sind geschlossen und ALLE tragen ihr T-Shirt!
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29 Jan 2017 16:33 #461360
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  • lisolu am 29 Jan 2017 16:33
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Hallo Sabine,

Wusste ich doch, als wir uns im Boot kennenlernten, daß Dein Mann mir irgendwie bekannt vorkam ;)

." Die Sache wurde aber immer schlimmer und er entschied sich, zum Waschhaus zu gehen. In der stockfinsteren Nacht, ohne Lampe, nackt, nur mit Sandalen 100 Meter durch afrikanische Wildnis, völlig ungeschützt und nach einer (!) Stunde wieder zurück."

Nein Scherz, tatsächlich waren wir etwas früher (am 24. und 25.) auf Third Bridge, aber ich habe eben festgestellt, dass wir uns schon auf Savuti hätten kennenlernen können. Wir waren nämlich auf der Unabhängigkeitsfeier und die Miss-Wahl war der Hammer. Es war wohl eigentlich eine Feier für die Angestellten und kaum einer der Campinggäste hat diese Einladung angenommen. Somit waren unsere Freunde und wir zuerst die einzigen Weißen, später kamen noch andere Campinggäste dazu (drei Erwachsen und zwei Kinder). Es war wirklich ein extrem lustiger Abend, mit tollen Gesängen und Tanz . Für uns eine unvergessliche Feier.

LG
Lisolu
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29 Jan 2017 19:10 #461414
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Hallo Lisolu, ich hoffe, ihr hattet mehr Erfolg mit Tiersichtungen in Savuti. Wegen der Feier hatte ich am nächsten Tag schon bereut, nicht hingegangen zu sein. Um so mehr nach Deinem Beitrag hier. Solche Gelegenheiten gibt´s nicht alle Tage.
Viele Grüße, Sabine
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30 Jan 2017 13:41 #461536
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Hallo Puffi, das hat man von seiner Sensationsgier - die gruseligen Vorstellungen, die ich mir gemacht hatte, lösen sich in DÜNNPFIFF auf....
...aber im Ernst: Hätte auch böse ausgehen können!
Gruß
Friederike
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30 Jan 2017 14:54 #461549
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Puffi schrieb:
Nun geht es auf Pirsch und wir sehen....NICHTS! Wirklich kein einziges Tier und das in Savuti. Oh Mann, ist das frustrierend.
Wir haben beim Game Drive am 5.10. ausser Elefanten beim Wasserloch auf der anderen Channel Seitre auch kein einziges Tier in Savuti gesehen. Am Abend kamen sie dann den Kanal runter. Der nächste Tag an der Marsh Road war besser (inc 2x Löwen).

Felix
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12 Feb 2017 11:14 #463533
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Fortsetzung Senyati Campsite 30.09.
Der Campingplatz gefällt uns sofort, obwohl er voll ist. Man hat seine eigenen Sanitäreinrichtungen und eine kleine Terrasse, was uns sehr luxuriös erscheint nach all den Tagen im Sand. Wir sind nun daran gewöhnt, dass überall im Auto der Sand knirscht, und dass alles staubig ist. Ete Petete muss bei einem solchen Vorhaben zu Hause bleiben.


Es gibt ein Wasserloch mit Bar, die zur Sundowner Zeit aber so rummelig ist, dass es uns keinen Spass macht.



01.10.
Morgens bin ich gleich ans Wasserloch, es war nichts los.


Heute ist rumgammeln geplant- und Haushaltstag. Wir geben die Bettwäsche zum waschen (wir haben für 6 Wochen tatsächlich nur eine Garnitur bekommen) und machen die Kühlbox zum wiederholten male sauber. Es ist unvorstellbar, was bei den ruppigen Fahrten alles kaputtgeschuckelt wird.
Wir buchen für den nächsten Tag einen Ausflug zu den Victoria Falls und für den übernächsten Tag eine Bootsfahrt auf dem Chobe.
Am nachmittag entdecke ich unterhalb der Bar einen Platz, wo man ungestörter und noch näher am Wasserloch sitzen kann. Ich beobachte Warzenschweine, Paviane und eine Giraffe. Später kommt eine Herde Elefanten mit zwei Kleinen angelaufen. Je näher sie dem Wasser kommen, desto schneller werden sie, denn jeder will zuerst an die Frischwasserquelle. Die Großen lassen den Kleinen den Vortritt.






Abends gibt es wieder Mücken und ein köstliches Potje-Gericht.

02.10
Um 7h am Morgen werden wir abgeholt. Mit uns in dem ziemlich klapprigen Kleintransporter sitzen zwei ältere Damen aus Südafrika und ein Honeymoon Pärchen aus Holland. Eine nette Gesellschaft. Der Fahrer ist ein Zimbabwer und er fährt einen heissen Reifen.
er kennt jede Menge Abkürzungen und ist sehr gesprächig. Am Grenzübergang geht es afrikanisch zu und es dauert ca. eine Stunde bis wir sechs durch sind. Als wir da sind, haben wir drei stunden zur freien Verfügung. Wir gehen in jede zugängliche Ecke und bestaunen das Naturschauspiel aus jeder möglichen Perspektive.








Der Sambezi führt nicht viel Wasser, das hat für uns den Vorteil, dass es nicht allzuviel Gischt gibt und man immer eine klare Sicht auf die Fälle hat. Der Nachteil ist, dass das Wasser nicht in voller Breite ´runterrauscht. Auf dem rückweg machen wir einen Abstecher zum berühmten Victoria Falls Hotel, in dem wir sogar herumlaufen und die Terrasse hinuntergehen dürfen bis zum Aussichtspunkt.


Auf der Rückfahrt verteilen die Ladies aus Südafrika ihre Schnittchen, die ihre Gatten in den frühen Morgenstunden hergestellt haben. Wir greifen alle gerne zu.
Abends gibt es plötzlich einen extrem heftigen Sturm. Volle Wasserflaschen werden vom Tisch geweht. wir werfen uns über alles dessen wir habhaft werden können. Nach ca. einer Minute ist alles vorbei...und verwüstet. Eine Riesenschweinerei, alles voller Sand. Putzen ist angesagt! Der Tag klingt aber dennoch schön aus, aber das beim nächsten mal...
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