19.09.
Die nächste schöne Stimmung stellt sich gleich am nächsten morgen bei Sonnenaufgang ein. Es ist noch kühl, das Licht ist weich und die Vögel singen...so müsste jeder Tag beginnen!
Nach Abwicklung aller Notwendigkeiten brechen wir auf zur Sunday Pan. Erster Stop am Motopi Wasserloch, das den Namen nicht mehr verdient. In den verbliebenen Pfützen und Matschlöchern versuchen dennoch einige Tiere ihren Durst zu stillen.
Wir schauen eine Weile zu und fahren weiter Richtung Passarge Wasserloch. Dort treffen wir auf einen Sekretär und drei Autos aus Südafrika.
Ich komme mit den Leuten ins Gespräch und sie erzählen mir, dass wir seit 5 Tagen die ersten Menschen sind. Ausserdem bekomme ich noch eine schaurige Geschichte über Bekannte von ihnen erzählt, die sich in dieser Gegend zweimal direkt hintereinander festgefahren haben und jeweils 3 Tage auf das nächste Fahrzeug warten mussten. Kann mich überhaupt nicht erschüttern! Wir haben schliesslich Wasser und Lebensmittel für weitere 6 Tage dabei! Ab ins Auto und in flotter Fahrt geht es unbeirrt weiter.
Der weitere Weg hält fahrtechnisch einige Herausforderungen bereit, aber alles geht gut.
Unterwegs halten wir erwartungsvoll Ausschau nach mal anderen Tieren als bisher, Löwen oder so, aber die Sichtungsfee war uns noch nie besonders wohl gesonnen, das sollte sich auch hier nicht ändern. Gegen Mittag erreichen wir Sunday Pan und gucken erst mal ein bisschen am solarbetriebenen Wasserloch. Mehrere Oryxantilopen stehen im Wasser und versuchen, sich nicht zu bewegen, denn es ist sehr heiss.
Wir suchen unsere Campsite auf und auch sie gefällt uns wieder auf Anhieb. Sie ist sehr groß, hat eine gute Aussicht und einen riesigen Baum mit Webervogelnest in der Mitte
Und wieder Bushklo und Bucketshower. Diese Bushklos sind mir nicht geheuer, ich nehme lieber den Spaten!
Im Schatten des Baumes machen wir uns breit. Ich stelle eine Wasserschale für die Vögel,etc. auf und wir nehmen, bereit für die Show, mit diversen Erfrischungen versorgt. auf unseren Stühlen Platz. Es dauert nicht lange und eine große Schar Webervögel macht den Anfang. Es kommen noch Tokos, Rotbauchwürger, Spatzen und Mangusten und ich muss hin und wieder Wasser nachfüllen.
Am späten nachmittag fahren wir noch mal zum Wasserloch. Wieder oder immer noch stehen die Oryxe darin, wollen dieses Wasser aber irgendwie nicht trinken. Sie starren auf die Quelle, die aber gerade nicht aktiv ist. Sie stecken ihre Köpfe in die Öffnung und scharren mit den Hufen davor, in der Hoffnung, dass sie dann sprudelt. Das Wasser im Becken stinkt und hat schon eine gewisse Viskosität. Ein Schakal erscheint, schnuppert daran und verzichtet. Rundherum halten sich Impalas, Nyalas und ein paar Gnus auf. Alle sind ziemlich mager.
Der Abend wird genauso schön wie der Vorherige!
20.09.
Heute machen wir einen Ausflug ins Deception Valley. Der Weg dorthin ist beschwerlich, wir werden extrem durchgeschüttelt.
Wir sehen jede Menge Borstenhörnchen, Riesentrappen, Impalas, Springböcke. Das Highlight an diesem Tag und für uns eine Erstsichtung: Löffelhunde. Etwas versteckt im Gras, die Fotos werden nicht gut.
Wir machen Pause in einem kleinen Hain, wo auch schönes Feuerholz liegt. Für die große Runde ist es bereits zu spät, wir müssen wieder zur Sunday Pan zurück. Am dortigen Wasserloch das gleiche Bild wie gestern und noch zwei andere Autos. Wir sind etwas enttäuscht von den Tiersichtungen. Wir hatten erwartet, dass wegen der grossen Trockenheit auch die Raubtiere sich in Nähe der Wasserstellen aufhalten würden. Zurück auf der Campsite geht es an den gemütlichen Teil des Abends. Sundowner, Essen vorbereiten, Feuer machen. Da die Campsites nicht eingezäunt sind, könnten jederzeit alle möglichen Tiere hier erscheinen...
ich weiß nicht, ob mich das ängstigen soll, oder ob ich es mir wünschen soll....
21.09.
Wieder keine Löwenspuren auf unserem Platz!
Heute machen wir eine Pirschfahrt in die andere Richtung, vorbei an Leopard Pan, Richtung Passarge. Keine gute Entscheidung. Keine Tiere, schlechte Piste, aber wir sammeln wertvolle Erfahrungen hinsichtlich der Fahrkünste. Wir fahren durch Passarge Valley, Richtung Phokoje und durch Deception Valley wieder "nach Hause". Wir sehen die gleichen Tiere wie gestern, auch wieder Löffelhunde.
Puh, das war anstrengend heute. Es gibt einen besonders schönen Sonnenuntergang und einen besonders schönen Sternenhimmel an diesem letzten Abend in der Central Kalahari.
22.09.
Wir verlassen den CKGR auf tiefsandigen Wegen durch das Matswere Gate und nehmen Kurs auf Rakops. Vorher muss wieder Luft auf die Reifen. In Rakops tanken wir Diesel und Brauchwasser. Milch und Trinkwasser kaufen wir in einem seltsamen Shop neben der Tankstelle. Dort gab dicke Wintermäntel von der Armee, Messer, Hüte, Zelte, Milch und Wasser.
Wir fahren ca. 1,5 Stunden auf Teer nach Khumaga.. Viele Rinder kreuzen die Strasse, vom Boteti kommend. Sie sind extrem mager. Alles ist öde, staubig, trocken und grau. Als wir an die Fähre kommen, tut sich plötzlich eine völlig andere Welt auf.
Große, grüne Bäume, Wasser mit Grünzeug ´drauf...eine Wohltat für´s Auge! Der lustige Färmann kommt von seinem Rastplatz im -schatten und winkt uns auf die Fähre.
Wir checken in den Makgadikgadi NP ein und gleich hinter dem Gate steht eine Herde Elefanten. auf der anderen Seite kommt eine große Herde Zebras vom Boteti hoch. Und das alles im besten Licht des Tages.
Wir kommen zur Campsite und hier ist es nun vorläufig vorbei mit der Einsamkeit. Alle Plätze sind belegt und wir haben einen mittendrin. Es gibt kaum Privatsphäre, dafür ein Waschhaus mit fliessendem Wasser und richtigen Toiletten. Na ja!
23.09.
Wir stellen uns vorsichtshalber den Wecker, denn wir wollen ganz früh los, entlang des Flusses. Es lohnt sich, wir sehen viele Gnus, Kudus, Giraffen und einen Elefanten beim Baden. Die Tiere sind wenig scheu.
Es ist wahnsinnig heiss und wir verbringen die Mittagszeit auf der Campsite im Schatten. Am Nachmittag fahren wir noch mal los, sehen die gleichen Tiere wie morgens. Als wir zum Platz zurückkommen, haben Vervet Monkeys die Spülschüssel und die Küchenbox untersucht. Also alles abwaschen! Die Übeltäter sind noch in der Nähe und beobachten uns beim Essen vorbereiten. Als sie uns zu nahe kommen, zeige ich unsere Zwille und mit lautem Geschrei klettern sie in die höchsten Bäume. Ich habe sie wirklich nur hergezeigt, noch nicht mal gespannt!
24.09.
Heute geht es wieder auf die Fähre und dann nach Maun, Versorgungstag. Dort füllen wir alle Vorräte auf und quartieren uns im Audi Camp ein. Was für ein hässlicher Platz! Die Bar, das Restaurant und die Sitzecken drumherum sind allerdings nett gestaltet. Dort verbringen wir den nachmittag und lassen uns am Abend mal wieder bewirten. Das Restaurant ist bumsvoll. Nach den Tagen der Stille und Einsamkeit ist das hier zuviel für uns und wir sind froh, Maun am nächsten Morgen Richtung Moremi verlassen zu können.