Wir beeilten uns, nach Twee Rivieren zu kommen, da Mittag bereits vorbei war. Dort tankten wir. Zum Glück gab es am Grenzposten Diesel, denn die Tankstelle wurde zurzeit renoviert. Dann erledigten wir die Grenzformalitäten für Botswana. Im Shop holten wir noch einmal Geld am Automaten und nahmen ein paar Säcke Feuerholz mit – besonders wichtig gegen die abendliche Kälte. Dann fuhren wir auf den Campingplatz, wo wir duschten, das Geschirr spülten und ein Picknick machten.
Anschließend pirschten wir einigen Vögeln auf dem Gelände von Twee Rivieren hinterher, die an einem tropfenden Wasserrohr tranken und ihr Gefieder säuberten.
Priritschnäpper
Schwalbenschwanz-Bienenfresser
Weißrücken-Mausvogel
weiblicher Maskenweber
Rotkopfamadine
Schnurrbärtchen
Maricoschnäpper
Elfenastrild
Spät verließen wir das Camp und fuhren wieder bis Kij Kij. Am Rand der Pad entdeckten wir kurz nach Verlassen des Camps ein einzelnes Erdmännchen, welches nach Kameraden oder Feinden Ausschau hielt.
Felsenbussard
Die Löwen lagen noch in etwa an derselben Stelle. Sie hatten sich nur wenig bewegt. Allerdings waren nun auch zwei ausgewachsene Männchen zum Rudel gestoßen. Während das eine gesund und kräftig aussah, humpelte das zweite stark und wirkte ziemlich ramponiert und abgekämpft.
Wir beobachteten sie noch ein wenig, sahen Springböcken beim Springen zu und fuhren dann wieder zurück nach Rooiputs. Wieder erblickten wir ein Erdmännchen. Das putzige, kleine Kerlchen grub wie wild im Sand, hielt aber immer wieder inne, um angestrengt in alle Richtungen zu spähen.
Das letzte Nachmittagslicht war wunderschön. Wieder hatten wir viel gesehen und einige Vögel bestimmt.
Am Camp zogen wir uns warme Sachen an und machten Feuer.
Ein weiteres Stück Wildfleisch landete auf dem Grill. Dazu gab es Folienkartoffeln und Salat mit Tomaten, Gurke und Feta. Wir beeilten uns mit dem Essen, da es heute noch ein wenig kälter wurde. Während wir aßen, raschelte es ständig um uns herum im hohen Gras. Neugierig leuchteten wir immer wieder mit der Taschenlampe. Die reflektierenden Augen konnten wir zunächst nicht genau zuordnen, doch als die Tiere in kleinen Sprüngen hin und her hopsten, erkannten wir, dass es Springhasen waren.
Bei unter fünf Grad kletterten wir schließlich immer wieder von Löwengebrüll begleitet ins Zelt. Es war herrlich, im warmen Schlafsack zu liegen und dem Konzert der Katzen zuzuhören, welches mal von hier und mal von dort aus unterschiedlichen Richtungen und Entfernungen zu uns herüberdrang. Gespannt warteten wir darauf, ob die Löwen uns wohl einen Besuch abstatten würden, aber die hatten offensichtlich Besseres zu tun, denn ihr Brüllen kam nicht mehr näher.
Kilometer: 130