Donnerstag 25. Aug. Mediclinic Otjiwarongo, Kapitel Bettpfanne
Also zurück zum Thema Bettpfanne. Wem das peinlich ist, bitte ein Kapitel überspringen. Aver ich finde es gar nicht so unwichtig, denn täglich sind davon zillionen Frauen (und natürlich auch Männer) betroffen. Bei Männern ist es halt einfacher, denn die Installationen sind eben überputz
.
Ich gehe davon aus, alle wissen, was das .... Ding... ist?
Nix zum Steaks braten jedenfalls.
Also, als ich den Knopf drücke erscheint eine Schwester, eine von der Sorte Matrone Hühnerbein. Ich verkünde mein Begehr und sehe in ihren Augen erst Panik und dann Fluchtinstinkte aufflackern. Aber nur kurz. Dann fasst sie sich und kommt, ein metallenes Nachkriegsgerät in der Hand, zurück. Schluck
Aber nu - Augen zu und durch- Peinlichkeit hin oder her.!
Gut, dass ich einigermaßen sportlich bin. Hose runter muss ich selber schaffen, sie hilft mir nicht. (Bitte selbst versuchen: auf dem Bett liegend und dabei ein Bein auf gar keinen Fall belastend oder bewegend.) Dann schiebt sie mit langem Arm die Pfanne unter ... ach falsch, doch nochmal umdrehen... und geht. Ich hoffe inständig sie weiß was sie tut und hat das Bauteil nu richtig rum eingesetzt, denn ich bin Einsteiger und kenne mich definitiv (noch) nicht aus. Sie geht glücklich und ich liege da wie eine Falschrum-Banane. Bestimmt ist diese Stellung gut für irgendwas und hat im Yoga einen blumigen Namen wie "liegende Mondsichel " oder so. Ich tue also, was getan werden muss (keine Sorge, nur Nummer 1 und das bleibt auch so bis ich Krücken bekomme- Danke lieber Gott
) und hole meine Gesundheitsassistentin wIeder her. Sie kommt zum Glück zügig und möchte mir das Ding unterm Hintern wegziehen. Stopp, ich brauche doch erst Papier, wieso hat sie keins mitgebracht, verflixt nochmal. Genervt eilt sie von dannen, ich arbeite derweil weiter an meiner "Mondsichel ", und sie kehrt mit einer kleinen Handvoll der ersehnten weißen Blättchen zurück. Ich will jetze nich ins Detail gehen
, aber man braucht mehr als normal. Merkt Euch das, falls ihr mal das Vergnügen haben solltet! Ich nehme, was ich kriegen kann und .... also diesen Schritt überspringen wir großzügig
. Matrone nimmt am langen Arm die Schüssel mit und verschwindet. Ich liege da, mit meinem weißen Knöllchen in der Hand, das seine Bestimmung nun erfüllt hat. Matrone kommt zurück und eilt hin und her, kommt aber nicht auf die Idee mir das Ding abzunehmen. Ich muss sie darum bitten. Irgendwie Händewaschen? Fehlanzeige, sie hat ja Gummihandschuhe und denkt nicht an mich. Das war's. So ist das. Nur mit einer saftigen Portion Galgenhumor ist diese extrem unangenehme und peinliche Situation überhaupt zu überstehen.
Darum liebe Krankenschwestern, Sisters und Nurses dieser Welt, bitte ich Euch um Souveränität, Freundlichkeit und Zuvorkommenheit, und dass man nicht noch um alles bitten und ein genervtes Gesicht ertragen muss in so einer schwer auszuhaltenden Lage.
Und Ihr Medizintechniker/innen, Weltraumingenieure/innen und überhaupt Schlaumeier dieser Welt, könnt ihr nicht mal was praktisches, vielleicht auch diskreteres mit Selbstbedienung dafür erfinden?