THEMA: Kavango, Kwando, Kalahari
16 Mär 2016 16:15 #423864
  • fotomatte
  • fotomattes Avatar
  • Beiträge: 2409
  • Dank erhalten: 9289
  • fotomatte am 16 Mär 2016 16:15
  • fotomattes Avatar
24. Januar :

Nachts, wir haben schon geraume Zeit geschlafen, wird plötzlich die gesamte Anlage beschallt. Die mittlerweile restlos besoffenen Helden der Kalahari gedenken wohl nun nach Hause zu fahren und wollen das auch allen Anwesenden kundtun, jedenfalls lassen sie ihre Motoren aufjaulen und die Radios sind voll aufgedreht. Was Typen! Eine Schande fürs Geschlecht.

Der nächste Morgen ist Sonntag, und da wir ja kein Gas mehr haben, müssen wir warten, bis der Frühstückstisch gedeckt wird.
Also schnappen wir uns die Ferngläser und gehen vorab auf Vogelpirsch.
Da wir noch keinen Hunger haben, trinken wir nur zwei Tassen Kaffee, zahlen unsere Zeche, packen ein und fahren das kurze Stück zurück nach Ghanzi.
Hier kaufen wir noch Lebensmittel ein, dann versuchen wir, natürlich absehbar erfolglos, unsere Gasflasche füllen zu lassen.

Auf einer ordentlichen Teerpad cruisen wir Richtung Süden. Immer wieder werden wir gezwungen anzuhalten, denn öfters stehen Esel, Ziegen, aber auch Rinder und Pferde mitten auf der Strasse.
Und so kommt, was kommen muss. Wir passieren kurz hinter einander die frischtoten Kadaver zuerst einer Kuh, dann eines Pferdes. Hey, hier ist was los. Jeweils runde fünfzig Geier sitzen auf den Körpern und in den umliegenden Büschen. Jedes Mal, wenn ein LKW vorbei röhrt, fliegen alle auf, um umgehend wieder zu landen.


Lappet-faced Vulture-Ohrengeier


schaurig-schönes Spektakel


interessant ist die Interaktion zwischen den Geiern.


deutlich sind die Neuankömmlinge an ihren noch sauberen Hälsen auszumachen.

In Kang fahren wir in den abseits liegenden Ort, aber eigentlich wissen wir, dass wir auch hier kein Gas erhalten werden.

Dann biegen wir Richtung Hukuntsi ab. Hier muss es unlängst geregnet zu haben, denn auf dem Boden kriechen niedrige, gelbblühende Pflanzen, und Gruppen ebenfalls gelbblühender Sträucher, die aus der Ferne an Forsythien erinnern, leuchten uns regelrecht entgegen.





In Hukuntsi tanken wir voll, und im Supermarkt erstehen wir noch einen Sack Holzkohle. Damit sollten wir über die Runden kommen, denn es ist klar, dass es die nächste Woche kein Gas geben wird.

Weiter geht die Fahrt über Zutshwa, der letzten Ortschaft vor dem KTP. Hier erwischt uns ein Gewitterschauer. Schlagartig wird aus der Gravel Pad eine sandige Fahrspur, und ich schalte den Allrad zu.

Schlagartig ändert sich auch die eher langweilige Savanne in eine fast englisch anmutende Parklandschaft. Grosse Bäume, sanfte Hügel, überall wächst ein grüner Grasteppich, und schon bald sehen wir die ersten Tiere. Herden von Tieren. Hunderte Springböcke, dazu vielleicht eine dreistellige Anzahl Gnus sowie geschätzte fünfzig Hartebeester.
Wir sind in der Kaa Kalahari Concession Nr.2 angekommen. Was aber auffällt, ist dass die Tiere eine grosse Fluchtdistanz einhalten. Erst später erfahren wir, dass es eine Jagdkonzession ist.


Kalahari at its best.

Eigentlich haben wir vorgehabt, noch bis zum Kaa Gate zu fahren, aber diesen Plan schmeissen wir sofort über Bord, als wir an einen Wegweiser "Name Pan Campsite" kommen. Wir inspizieren den Platz auf einer kleinen Anhöhe mit Blick auf die Pan, auf der Herden von Tieren grasen.
Wir sind uns einig, einen schöneren Platz gibt es nicht, der ist unser.

Wir stellen die Zelte auf und buddeln an einer alten Feuerstelle ein Loch, dann entzünden wir ein Kochfeuer. Nebenbei bekommen wir schon Besuch von zwei neugierigen Schakalen.




Stilleben


dank der Wolken erleben wir einen spektakulären Sonnenuntergang.


Name Pan.


was für ein schöner Abend.


wir geniessen den Abendfrieden nach dem langen Fahrtag.

Auch hier singt wieder eine Zwergohreule, und später brüllt ein Löwe, deutlich näher als in Nambwa.
Der volle Mond spendet helles Licht, und als das Feuer herunter gebrannt ist, verschwinden wir in den Zelten. Sofort sind die Schakale wieder da und kontrollieren, ob wir nicht etwas für sie übrig gelassen haben. Einer kommt bis auf einen halben Meter an mein Mossinetz, er kann mich aber nicht sehen.

Morgen also, endlich, geht es wieder in den Kgalagadi Transfrontier Park.


bis dahin,
Matthias
Letzte Änderung: 25 Mär 2016 16:46 von fotomatte.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel, Fluchtmann, lilytrotter, ANNICK, Topobär, Butterblume, Champagner, BriZA, Guggu, THBiker und weitere 10
25 Mär 2016 15:21 #424880
  • fotomatte
  • fotomattes Avatar
  • Beiträge: 2409
  • Dank erhalten: 9289
  • fotomatte am 16 Mär 2016 16:15
  • fotomattes Avatar
25. Januar :

Wir haben wunderbar geschlafen und sind entsprechend erholt, es hat uns ja auch keine grölende bierseelige Meute gestört. Die Restglut lässt sich wieder anfeuern, und schon bald singt unser Teekessel wieder.
Was für ein schöner und friedlicher Platz. Ich habe noch nie vorher, weder in Reiseführern noch im Forum, von dieser "Name Pan" gelesen. Gewundert habe ich mich auch, dass dieser schöne Platz umsonst sein soll? Jedenfalls war nirgends etwas über eine Gebühr zu lesen.
Die Schakale sind auch wieder anwesend, aber auch heute fällt nichts für sie ab.
Wir packen zusammen, und gegen acht Uhr sind wir reisefertig.


noch niemals vorher habe ich fünfhundertstückstarke Herden Springböcke gesehen, hier finden wir drei solch riesige Gruppen, die sich das frische Gras schmecken lassen.


zurück am Abdreh zur Name Pan.


die Agame nutzt die frühe Sonne für eine Aufwärmrunde.


auch der Vierstreifenmaus gefällt das Frühstück draussen besser.


dann fühlen wir uns in einen amerikanischen Western versetzt. Vor uns flüchten allerdings keine Büffel, sondern eine mindestens 300 Köpfe zählende Herde Elands geht in voller Flucht ab, so dass es trotz feuchtem Boden nur so staubt. Hinter der nächsten Kuppe warten sie dann auf uns, und die Stampede geht von Neuem los.


es sind hauptsächlich Kühe mit Kälbern, aber auch ein paar tonnenschwere Bullen stehen in der Herde.


wir passieren blühende Landschaften, wohlwissend, dass aus den so schön gelb blühenden Blümchen bald schon gemein pieksende Morgensterne werden.


regelmässig sehen wir Weissbürzel-Singhabichte, die es oberhalb Mauns gar nicht hatte.


auf einer vegetationslosen Pan hat es weitere Elands, dazu Gnus, Hartebeester und Oryx. Sie alle scharren an Löchern mit den Hufen und nehmen wohl Salze auf.


Gemsböcke

Dann erreichen wir das Kaa Gate, und hier löst sich auch das Rätsel mit der Bezahlung der Name Pan Campsite. Pro Nase und Fahrzeug fallen fünfzig Pula an, zahlbar in Zutshwa. Vielleicht lässt sich hier der "Service" noch etwas optimieren, denn ein Schild in Zutshwa selbst haben wir nicht gesehen. Fürs nächste Mal aber merke ich mir das Prozedere, der Platz ist die Gebühr auf alle Fälle wert.
Überhaupt sind wir froh, dass wir nicht gestern Abend noch die fünfzig Kilometer haben fahren müssen, gegen die Uhr und die sinkende Sonne, denn heute haben wir in aller Ruhe dreieinhalb Stunden für die Strecke gebraucht.
Wir stören den Ranger bei seiner bestimmt schweren Arbeit hier im Nirgendwo, das grosse Buch verrät, dass wir heute seine ersten Kunden sind.

In der grössten Mittagshitze nehmen wir nun die 84 km Richtung Kannaguass unter die Räder.
Ich zeige hier einen Plan vom Park, damit sich auch die nichtortskundigen Leser ein Bild machen können.




immer wieder sehen wir Steppe Buzzards, aber alle sind überaus scheu und flüchten sofort, kaum dass der Wagen anhält.


einen einzelnen Sekretär stören wir bei seiner mittäglichen Exkursion. Grössere Wildtiere sind fast keine auszumachen, sie stehen jetzt alle im Schatten grosser Bäume.

Dafür finden wir drei Erdmännchen, die ihrem Namen gerecht werdend genau so auf ihrem Bau stehen. Der Hitze und der blaustichigen Farben gedankt unternehmen wir keine Anstalten zu fotografieren, sondern beobachten sie nur eine Weile.

Die Strecke ist teilweise tiefsandig und öfters zugewachsen, und als wir gerade über eine Kuppe kommen und nach unten fahren, steuern wir auf einen etwa 70 Grad geneigten Kameldorn zu, der einen Meter neben der Spur steht. Auf den schräg stehenden, schattigen Stamm hat sich eine quietschgelbe Kapkobra in die Borke geklemmt und gedenkt hier ihren Schlaf zu halten. Da wir direkt auf sie zu halten, fühlt sie sich bedroht, spreizt die Haube, reisst das Maul auf und, so sieht es zumindest aus, faucht uns an. Dazu züngelt sie ununterbrochen.
Im selben Moment passieren wir sie auch schon, den rechten Arm habe ich schnell eingefahren, und im Spiegel sehe ich, dass sie sich in eine Baumhöhle zurück ziehen will.
Bis ich gewendet habe, vorbei gefahren bin und wiederum gewendet habe, sehen wir gerade noch, wie die Schlange
den Kopf aus der Höhle streckt, dabei immer wieder züngelnd. Dann taucht sie ab.
Wir warten rund zwanzig Minuten mit fertig fokussierten Kameras, bis uns die Arme schwer werden.
Die Schlange hat die bessere Geduld, und einmal an der Rinde zu kratzen, dazu kann ich mich dann auch nicht aufraffen. Vielleicht versteht sie ja keinen Spass...


Singhabicht

Endlich erreichen wir das Nossobtal, und gemütlich nehmen wir die restliche Strecke bis Polentswa in Angriff.
Dort belegen wir unsere Campsite, geniessen ein kühles Savannah und kochen dann.
Für einen Abenddrive fehlt uns jegliche Motivation, die Hitze hat uns geschlaucht, und so bleiben wir einfach unter unserem A-Frame sitzen und sehen der Sonne beim untergehen zu.





aus dem löchrigen Fundament kommen, nachdem die Sonne weg ist, einige Tubercled Geckos hervor gekrochen.

Hinter unserem Camp fängt ein Rufous-cheeked Nightjar an zu singen.


bis zum nächsten Kapitelchen wünsche ich
schöne Ostern,

Matthias
Letzte Änderung: 26 Mär 2016 12:18 von fotomatte.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Pascalinah, Tanja, Eulenmuckel, Fluchtmann, lilytrotter, Topobär, Champagner, BriZA, freshy, Guggu und weitere 11
27 Mär 2016 13:42 #425042
  • fotomatte
  • fotomattes Avatar
  • Beiträge: 2409
  • Dank erhalten: 9289
  • fotomatte am 16 Mär 2016 16:15
  • fotomattes Avatar
26. Januar :

Kurz nach sechs Uhr starten wir zu unserem ersten Gamedrive im Park. Es hat noch einiges Gewölk am Himmel, die Gewitter haben sich noch nicht alle aufgelöst.


Dämmerung über Polentswa


erster Stopp an der Polentswa Pan: "nur" ein paar Springböcke

Wir entscheiden uns Richtung Süden zu fahren.


Red-necked Falcon. Nachdem wir 2013 so einen Falken erstmalig auf weite Distanz gesehen haben, bleibt dieser zu unserer Freude völlig entspannt sitzen und geniesst die ersten Sonnenstrahlen des Tages.

Wir biegen zu unserem ersten Wasserloch Kousant ab, das ein paar Meter abseits der Durchgangsstrasse liegt. Hier stehen wir einige Zeit und warten mal ab, ob Tiere zum Trinken auftauchen. Aber es hat "nur" Vögel hier, hauptsächlich Täubchen und Webervögel. Das Wasser scheint ziemlich brackig zu sein, auf der Erde sieht man Salzkristalle.
Nach rund einer halben Stunde beschliessen wir weiter zu fahren. Als wir zurück an die Hauptpad kommen, nähert sich von links ein Auto und bremst abrupt direkt vor uns. Was ist los? In dem Moment kommt ein Leopard über die linke Strassenböschung, quert völlig unbeeindruckt die Pad und kommt auf vier, fünf Meter an uns vorbei. Ich fahre rückwärts parallel zum Leppard, und mit einer Hand fotografiere ich blindlings.


der Strauch ist scharf geworden. Man kann aber schön sehen, wie das Tarnfleckmuster die Konturen des Tieres auflöst.


on the move. Offensichtlich ein Kuder. Noch keine Stunde unterwegs, und wir haben unsere erste Katze im Kasten, und dann noch ein Leo. Wie geil ist das denn? Der Tag ist gelaufen, oder was kann jetzt noch kommen?
Am Meisten freue ich mich für Andreas, denn es ist sein erster Leo.


an einer Regenwasserpfütze schlabbert der Leo für drei Minuten Wasser.


und ab


da geht er hin und verschwindet über die Düne. In dem Moment kommt ein weiteres Auto angefahren, leider etwas zu spät. So kann es auch gehen.
Völlig entspannt fahren wir weiter in südlicher Richtung. Bald stehen zwei Fahrzeuge rechts am Rand, und wir nehmen unsere erste Löwin mit.


sie widmet sich der Fellpflege, und so fahren wir bald weiter.


Cape Crow. Es sind unsere ersten Krähen überhaupt während der Reise, sie sind wesentlich seltener als ihre Genossen in Deutschland.


Gauklerpaar beim Horstbau.


Fiscal Shrike-Fiskalwürger


Mittlerweile hat die Sonne die Wolken vertrieben, es ist wieder heiss geworden, und den Red-headed Finchs-Rotkopfamadinen ist nach einem Mittagsschlaf.


Kalahari Scrub-robin-Kalahariheckensänger


Grey-backed Finchlark-Nonnenlerche

Wir beschliessen umzukehren und zu frühstücken, bevor auch wir uns einen Power-nap gönnen.


unser Hausvögelchen. Es wird immer zutraulicher und wuselt bald zwischen unseren Füssen rum. Fawn-coloured Lark-Steppenlerche.

Was kann der Abenddrive noch bieten? Geht da noch was on top? Demnächst hier.

bis dahin,

Matthias
Letzte Änderung: 27 Mär 2016 14:47 von fotomatte.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Pascalinah, Tanja, Eulenmuckel, panther, Fluchtmann, Andrea 1961, lilytrotter, ANNICK, Topobär, Champagner und weitere 18
28 Mär 2016 12:56 #425188
  • fotomatte
  • fotomattes Avatar
  • Beiträge: 2409
  • Dank erhalten: 9289
  • fotomatte am 16 Mär 2016 16:15
  • fotomattes Avatar
noch 26. Januar :

Die kleine Lerche wird immer zutraulicher, zuletzt sitzt sie zwischen uns mit leicht abgewinkelten Schwingen, sodass der Wind etwas Durchschlupf findet und für Kühlung sorgt.



Wir verlassen unseren kleinen Freund und begeben uns wieder auf die Piste, wiederum in südlicher Richtung.
Gleich an der Polentswa Pan sitzt ein Tawny Eagle in einem toten Kameldorn und beobachtet, was so am Wasserloch kommt und geht.


Raubadler


Secretary Bird, er versucht durch Trampeln kleine Echsen oder Schlangen zur Flucht zu bewegen, um sie dann mit eleganten Schritten zu verfolgen.


auf der Strasse kommt uns diese Slender Mongoose-Schlankichneumon entgegen, leider verschwindet sie in der Deckung des Banketts und taucht nicht wieder auf.


ich bin nicht ganz sicher, es wird wohl auch eine Steppenlerche sein. Aber die Lerchen, die Pieper und besonders die ganzen Cisticolen bringen uns öfters zum Verzweifeln. Oft lassen sie sich nur durch ihren Gesang zweifelsfrei zuordnen.


der ist eindeutig, das ist ein Kalahariheckensänger in typischer Haltung.

Über dem Nossob beobachten wir eine Gruppe von mindestens zwölf Lannerfalken, begleitet von Gauklern, Raubadlern und einem Wahlbergadler, die alle irgendwelche Insekten in der Luft jagen. Andreas übt sich mit Flugstudien, während ich mich mit beobachten begnüge.


Gnu vor Gewitterhimmel


Gewitterstimmung im Nossobtal


es ist mittlerweile 19.23 Uhr, und wir müssen uns sputen, um rechtzeitig zurück im Camp zu sein. Dabei könnten wir es hier noch eine ganze Weile, so kurz vor Sonnenuntergang, aushalten.


an dem Roadblock kommen wir aber nicht so einfach vorbei. Was für ein Anblick, mit dem gerade noch zu ahnenden Regenbogen im Hintergrund.


also gut, wir geben fünf Minuten zu. Dann fahren wir aber ganz langsam und äusserst rechts an den Damen vorbei, und sind kurz darauf zurück in Polentswa.

Dort geniessen wir den Abendfrieden, der leider nach Sonnenuntergang von den Südafrikanern von Site 1 mit einem unangemessen lauten Kompressor gestört wird. Grrr, ich wünsche ihnen einen Kolbenfresser.


Der nächste Tag führt uns das Nossobtal abwärts bis nach... Nossob eben.

Grüsse von Matthias cliffhanger fotomatte.
Letzte Änderung: 28 Mär 2016 13:09 von fotomatte.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Pascalinah, Tanja, Eulenmuckel, Fluchtmann, Andrea 1961, lilytrotter, ANNICK, Topobär, Champagner, BriZA und weitere 16
03 Apr 2016 18:58 #426202
  • fotomatte
  • fotomattes Avatar
  • Beiträge: 2409
  • Dank erhalten: 9289
  • fotomatte am 16 Mär 2016 16:15
  • fotomattes Avatar
27. Januar :

In aller Frühe sind wir auf, und da wir uns mangels Gas nicht mit Wasserkochen aufhalten müssen, haben wir flott unser Lager abgebrochen und sind kurz nach sechs Uhr reisefertig.


noch weit vor Sonnenaufgang unser erstes "Wild" : eine zuckersüße Elefantenspitzmaus. Leider ist es nicht einfach, dieses hyperaktive Tierchen ohne verdeckende Grashalme zu fotografieren.

Den nächsten Stopp legen wir wieder am Wasserloch Kousant ein, denn insgeheim hoffen wir, dass diese Station fest im Tagesablauf des Leokuders verankert ist und er es erneut besuchen wird.

Die Sonne geht auf und beleuchtet das Geschehen mit einem schönen, weichen Licht, aber der Leo hat andere Pläne.


Nun, die Täubchen sind zuverlässig wieder da.


Lark-like Bunting-Lerchenammer


Namaqua Dove-Kaptäubchen

Nach einer guten Stunde fahren wir langsam weiter, und schon bald fällt uns eine merkwürdige Erhebung auf einer weiten, kahlen Fläche auf. Der Blick durchs Fernglas offenbart zwei Löwen am frischen Gnuriss.


Löwen an noch dampfendem Gnu.


dieser Blick...


mittlerweile ist es kurz vor acht Uhr, die Sonne brennt schon anständig, und ich bin mir sicher, dass die Löwen es nicht mehr allzu lange auf der freien Fläche aushalten werden. Aber was machen mit dem Gnu? Es ist noch mehr als hälftig vorhanden, so einen fetten Braten überlässt man doch nicht einfach den schon wartenden Schakalen.


der Pascha gibt als Erster auf, und da der einzige grössere Baum in näherem Umkreis direkt vor uns an der Pad steht, kommt er langsam näher und legt sich vier Meter vor uns in den Schatten.




schon bald fängt die Löwin an, den Gnukadaver weg zu schleifen. Dieser scheint immer noch recht schwer zu sein, jedenfalls schafft sie immer nur ein paar Meter, dann lässt sie ab und braucht eine ganze Weile, um zu verschnaufen.


währenddessen liegt der Gemahl sabbernd im Schatten.


einmal mehr muss sie verschnaufen.


gleich hat sie es auch in den Schatten geschafft.


Er beobachtet das Ganze aus seiner Schattenparkerposition.


endlich Schatten.


da liegen sie dann alle drei vereint. Nur die Schakale wollen nicht hierher folgen, sie trollen sich hungrig davon.


die völlig ausgepumpte Löwin.


leise Sohlen


Aug´ in Aug´

Dieses Spektakel haben wir alleine geniessen dürfen, und jetzt, wo die beiden Löwen im Schatten liegen, kommt ein weiterer Wagen dazu. Wir verlassen diesen Platz, denn vermutlich tut sich hier die nächsten Stunden nichts Spektakuläres mehr. Schlafen ist angesagt.

Langsam fahren wir weiter Richtung Süden.


Gemsböcke an einer Wasserpfütze trinkend.


eine männliche Ground Agama auf ihrem Ausguck. Ich kann mir nicht helfen, immer wenn ich das Bild sehe, muss ich an Kermit denken.

Wir finden noch einen Pygmy Falcon, aber er sitzt gegen den Himmel voll im Gegenlicht, das Foto spare ich auf.
Ebenso wie die Schnurrbärtchen, die es verstehen, immer im Schatten zu bleiben, und das bei einer nicht gerade fotofreundlichen Fluchtdistanz.

Kurz vor der Mittagspause erreichen wir Nossob und checken für den Campingplatz ein. Nachdem wir uns eingerichtet haben, genehmigen wir uns ein verspätetes Frühstück.
Anschliessend statten wir dem Pool einen Besuch ab.

Der abendliche Gamedrive führt uns entlang der beiden Kehren des Nossob bis nach Kaspersdraai.


imposante Wolkentürme


Raubadler

Es ist immer noch brüllheiß, und ausser dem Raubadler entdecken wir nichts "Gescheites", sodaß wir wieder zurück fahren und den Sonnenuntergang im campeigenen Hide verbringen. Aber auch hier ist tote Hose, wahrscheinlich ist es einfach noch zu warm.

Zurück auf unserem Platz starten wir ein Grillfeuer und bereiten unser Abendessen zu, dazu geniessen wir einen GT mit Blick in den Abendhimmel. Es fliegen ein paar Ziegenmelker durchs Bild, und eine Schleiereule schnarcht. Leider ist von der Weissgesichtsohreule, die hier residieren soll, nichts zu bemerken.

Kosten: Campsite Nossob: 255.- Rand pSite
Conservation Fee: 280.- Rand pP


viele Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 08 Apr 2016 17:18 von fotomatte.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Tanja, Eulenmuckel, Fluchtmann, Andrea 1961, lilytrotter, ANNICK, Butterblume, Champagner, BriZA, freshy und weitere 17
16 Apr 2016 15:56 #427857
  • fotomatte
  • fotomattes Avatar
  • Beiträge: 2409
  • Dank erhalten: 9289
  • fotomatte am 16 Mär 2016 16:15
  • fotomattes Avatar
28. Januar :

Ein makelloser Tag bricht an, und wir verlassen Nossob noch im Dunklen in nördlicher Richtung.
Es gibt kurz hinter dem Camp einen Aussichtshügel, wo man aussteigen darf. Hier erwarten wir den Sonnenaufgang.




die ersten Sonnenstrahlen belecken den oberen Rand des Nossobtals.

Bei Kwang finden wir die ersten Tiere.


Riesentrappe


Schakal

Kurze Zeit später treffen wir mal wieder auf Löwen, diesmal vier Miezen auf dem Laufsteg.


eine ganze Weile fahren wir langsam hinter ihnen her, und als die einzelne Löwin nach links in die Botanik ausweicht, passieren wir die Gruppe, fahren ein Stück vor und erwarten sie dann von vorne.






es sind allesamt noch Jungkatzen.


schöne Rücken...


so sieht ein wenige Sekunden alter Tatzenabdruck aus.

Die Löwinnen verlassen die Pad und schlagen sich rechterhand in die Büsche. Auf einem Hügel mit Aussicht legen sie sich in den Schatten, und sind von der Strasse aus praktisch nicht mehr zu sehen.


Chat Flycatcher-Drosselschnäpper


auf sie haben wir schon lange gewartet, unsere ersten Namaqua Sandgrouse-Namaflughühner. Bislang haben wir sie nur hoch überfliegend gehört.


und dann endlich, das erste Schnurrbärtchen, das nicht im Schatten sitzt und nicht sofort flüchtet. Dafür scheint es schon ziemlich schläfrig zu sein. ( Scaly-feathered Finch )


Herr und Frau Gelbbauchgirlitz- Yellow Canary.

Ein wolkenloser Tag im Nossobtal bedeutet auch wieder Hitze, und so beschliessen wir zurück zu fahren.
Wir frühstücken in aller Ruhe, denn das Camp ist fast vollständig verwaist, alle anderen Camper sind unterwegs. Nur die Erdhörnchen versammeln sich um uns und hoffen auf leichte Beute, aber... mir gäbet nix.
Wir packen zusammen, kaufen noch eine Boerewors für heute Abend im Shop, und nachdem wir getankt haben, verlassen wir Nossob in südlicher Richtung.


Black-breasted Snake-Eagle-Schwarzbrustschlangenadler


dann der nächste Roadblock. Fünf wiederum junge Löwen nutzen das immer kleiner werdende Schattenfenster eines Kameldorns, zwei weitere sollen weiter oben im Hang liegen.


alle sind sehr schläfrig, und zur Kontrolle reicht es völlig, wenn man ein Auge mal knapp öffnet.


es sind alles noch Milchbärte, die sich da zusammen gerottet haben.


und dann: Action ist angesagt, vier von fünf Löwen kucken.


die Zähne sind ohne Befund, aber gegen Parasiten- wohl was unseren Hirschläusen vergleichbares- sollte mal wieder was getan werden.


nach einigen Malen innbrünstiger Gähnattacken verfällt die Truppe wieder in den Ruhemodus, und wir fahren weiter in das nahegelegene Dikbaardskolk, wo man aussteigen und picknicken darf.
Was einen gewissen Nervenkitzel erhält, wenn man weiss, dass 100 Meter weiter ein paar Löwen liegen. Hier aber belästigen uns nur die Siedelweber, die wohl der irrigen Annahme sind, wir würden unsere Kekse mit ihnen teilen. Aber die Brösel sind ihnen gut genug, und sie hopsen zwischen unseren Zehen rum.


wir passieren ein ganzes Feld blühender Nerinen.




darüber haben wir uns dann riesig gefreut: endlich ein Lanner auf freundliche Distanz, und da es ausserhalb des Schattens mörderheiss ist, bleibt er auch brav im Schatten sitzen.

Dann erreichen wir völlig gerädert Rooiputs und wir kippen als erstes zwei Liter gekühlten Ceres-Fruchtsaft in uns rein, bevor wir uns in den Schatten des A-Frames auf unsere Matten legen und einen auf Löwe machen. Langsam kehren die Lebensgeister zurück, und wir erkunden die Umgebung des Camps.
Direkt im Busch neben unserer Site baut ein Pärchen Brubrus ein Nest, aber es will nicht gelingen, ein ordentliches Bild zu schiessen.


die Äste davor sind scharf :whistle: ,trotzdem zeige ich den Brubru, denn was Besseres habe ich nicht hinbekommen, grrr.

Auf einen Abenddrive haben wir beide keine Lust, es ist nach wie vor heiss, und wir erkunden zu Fuss die Umgebung.


die Dornbüsche fangen zu blühen an, es hat wohl kürzlich etwas geregnet.

Dann geniessen wir den Abend an unserem Platz mit einem ausgiebigen Nachtmahl. Lediglich der Generator der in Sichtweite befindlichen Lodge nervt, aber um 22.00 Uhr erstirbt auch dieses Fremdgeräusch, und wir können nun das Nachtkonzert für Ziegenmelker, Weissgesichtsohreulen und Bellgeckos geniessen.
Nachts wache ich auf, weil eine Schleiereule auf dem nahe befindlichen Wasserbassin herumturnt und schnarcht.
Ich verlasse das Zelt und sauge die Stimmung der vom Dreiviertel-Mond erhellten Szenerie in absolut friedlicher Stille ein.

Der nächste Tag sieht uns im unteren Nossobtal, unter anderem sind mal wieder Löwen angesagt, viele Löwen.

Bis dahin,
freundliche Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 09 Nov 2016 22:10 von fotomatte.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Pascalinah, Hanne, jaffles, Tanja, Eulenmuckel, casimodo, Fluchtmann, lilytrotter, ANNICK, Topobär und weitere 14
Powered by Kunena Forum