30. August 2015 – Etosha (Halali) Tag 3 (Teil 1)

Vor sechs Uhr stehe ich auf und erwische tatsächlich den Vollmond.



Leider wirkt er über dem leeren Wasserloch nicht sehr beeindruckend (daher auch kein Foto) und so mache ich mich schnell wieder auf den Rückweg und sehe schon die Sonne durch die Zweige blinzeln.



Nach einem nicht spektakulären, aber sättigenden Frühstück machen wir uns bereit für einen reinen Game-Drive-Tag, kein Auschecken, kein Einchecken, wie schön !

Vor der Abfahrt noch schnell ein neues Vögäli für meine Liste: Akaziendrossel (Groundscraper Trush)!



Dann geht es grobe Richtung Kalkheuwel, das sollte heute unser östlichstes Ziel sein (aber manchmal kommt es eben anders als man denkt ). Wir fahren eine schöne Strecke zwischen Büschen und Bäumen hindurch – auch wenn es auf diesem Foto mal wieder sehr winterlich aussieht




Die Zebras zeigen uns den Weg zum Wasserloch Goas.




Wir treffen tatsächlich viele Zebras und Giraffen an, aber irgendwie finden wir keine schöne Fotoposition – man ist recht weit entfernt - und fahren daher bald weiter.





Hier hätten wir gerne die Lottas oder Petra vor Ort – wird das wieder ???





Zebras machen immer ein gutes Bild....







Ein singender Habicht mit Bürzel



Ja, und während wir gemütlich durch den Park cruisen meint Rennade plötzlich: "Du, mir hend fai nur noch zwoi Strichla“. Ähh..... Irmela und ich schauen uns ratlos an - was will sie uns damit sagen?? "Naja, zwoi Strichla von zehn." Ahhhhjjjjja ! Irgendwann kapieren auch wir, dass sie sich Sorgen um unseren Benzinvorrat macht . Hmmm.... jetzt wo sie es sagt – eigentlich wollte ich dass wir in Okaukuejo tanken (hab’s aber vergessen). Okay – da wir schon über die Hälfte der Strecke zwischen Halali und Namutoni hinter uns haben ist Umdrehen keine Option.

Rennade droht zusätzlich: "Wenn ich beim Abzweig zu Kalkheuwel nur noch einen Strich habe, dann fahre ich zu keinem Wasserloch mehr, bevor nicht vollgetankt ist!!!" Tatsächlich – kurze Zeit später haben wir auch unseren vorletzten Strich verloren – also nichts wie nach Namutoni. Mich ärgert das, weil ich ja eben heute nicht dorthin wollte, sondern dies erst morgen auf dem Plan hatte . Aber angesichts der schwindenden Strichlein fahren wir schnurstracks für einen Tankstopp gen Osten.

Irmela merkt zwischendurch süffisant an, dass es durchaus einen Zusammenhang zwischen Benzinverbrauch und Fahrweise gäbe . Zum Dank lässt Rennade sie nach dem Tanken ans Steuer . Doch kaum haben wir Fahrt aufgenommen ruft Rennade: "Da wackled zwoi Ohra!" Die Frau sieht Sachen !!

Wir sind wirklich nicht langsam unterwegs und die Schakalohren sind weit weg vom Straßenrand – keine Ahnung wie sie das erkennen kann. Autofahren in Afrika ist ja schon lange kein Problem mehr für sie, als Superspotterin hat sie sich jetzt auch qualifiziert – wenn das mit den Antilopen und Vögeln noch ein bisschen besser wird, kann sie ihren Lehrerjob an den Nagel hängen und in Afrika als Guide ihre Brötchen verdienen...

Auf jeden Fall nötigt sie Irmela das gute Stück, das wir schon weitergefahren sind, im Rückwärtsgang zurück zu legen, damit die „Ohra“ auch dokumentiert werden können.

Seht selbst – aus der Distanz nicht leicht zu erkennen:





So, jetzt würden wir gerne straight zum Wasserloch Kalkheuwel düsen, aber es kommen uns 2 Elefanten und 1 Zebra dazwischen









So, jetzt aber – Kalkheuwel

Endlich wieder Elefanten!!!



Hier sieht man mindestens 20 Stück (die Juniors sind beim Mittagschlaf) – aber es gibt eigentlich drei zu beobachtende Stellen:

1. die betonierte Wasserstelle selbst



2. Die undichte Stelle an der Pumpe weiter oben, wo ständig rumgefummelt wird



und 3. die daraus resultierende Matschkuhle etwas weiter unten.



Überall befinden sich die Dickhäuter – neben Giraffen, Springböcken, Schwarznasenimpalas, Kudus, Warzenschweinen, Zebras, Straußen.















Bei einer Zählung sind wir auf knapp 50 Elefanten gekommen!!!

Es ist ein ständiges Kommen und gehen , plötzlich mischt sich ein einzelner hellgrauer Riese dazwischen







und die vielen Kleinen sind einfach nur süß!






















Gerüssel












Noch ein Rüssel – er gehört dem migranten, daher nicht immer in Etosha anzutreffenden deutschnorwegischen Guggu (female adult). Wieder was Neues auf meiner Sichtungsliste



Auch hier gibt es wieder das Zebramobbing



was zu einem kleinen Problem bei uns führt : Irmela, stets in Sorge um die Benachteiligten, weigert sich diese Wasserstelle zu verlassen, bevor sie nicht mit eigenen Augen gesehen hat, dass auch die Zebras Zugang zum erfrischenden Nass bekommen haben..... Ööhmm.....das kann unter Umständen eine längere Angelegenheit werden, denn ein Ende der Elefantenschwemme ist nicht abzusehen.

Für diejenigen die die Bühne nach rechts verlassen




kommen von oben immer Neue nach, was kurzfristig auch für Aufregung sorgt










Okay, warten wir eben noch eine Weile – das gibt uns Gelegenheit für ein paar weitere Schnappschüsse (haha, ich kann euer Stöhnen „nooooch mehr Elefantenfotos“ bis hierher auf meine Couch hören – aber da müsst Ihr jetzt durch, ich hab euch ja 2011 nicht quälen dürfen ).

Bei 1,5 Stunden kommt eben auch einiges zusammen....














Eines meiner Lieblingsbilder (diese Ohren!!!! )



Irgendwann können wir Irmela davon überzeugen, dass die Natur das mit den Zebras und dem Wasser schon richten wird und bringen sie dazu, das Auto zu starten und uns Richtung Halali zu chauffieren.

Und nun passiert das Unglaubliche – ich, Bele, mache eine Sichtung . Nach meinen trinkenden Löwenpavianen am Chobe letztes Jahr bin ich ja seeehr vorsichtig geworden mit „Da ist was“-Rufen, aber so unter uns traue ich mich doch und melde zwei graue Walzen von rechts! (Hier sind sie schon ein gutes Stück näher gekommen...)



Irmela ist leicht gestresst ob der Tatsache, dass sich zwei Spitzmaulnashörner in exakt derjenigen Geschwindigkeit auf die Straße zu bewegen, die ein Aufeinandertreffen (nicht Prallen!!!!) mit uns fast unumgänglich macht. „Was soll I macha?“ „Hmm, am besten Anhalten und warten!“, entscheiden wir. Ganz wohl ist ihr dabei nicht, aber Weiterfahren scheint noch weniger sinnvoll .

Witzigerweise scheinen die Beiden erst neulich beim Kleinen Zebra (unserem Verkehrserziehungstheaterstück an der Schule) dabei gewesen zu sein , denn sie halten brav am Straßenrand an und schauen nach rechts und links (oder so ähnlich).....





Ja und dann...... dann bin ich so überrascht darüber, dass ich mal etwas entdeckt habe, dass ich viel zu langsam am Auslöser bin und an dieser Stelle an Renate übergebe, die einfach jünger, fitter und mit einer besseren Reaktionsfähigkeit ausgestattet ist ....

...und eben diese junge , fittte , reaktionsfähige Mitreisende sitzt natürlich sofort im Beifahrerseitenfenster - ein recht gemütlicher Ausguck - und hält drauf: Zuerst die Mutter

..und das Junge gleich hinterher


Ich könnte jetzt auch noch ein paar nette Elefanten hochladen, aber es gab auch noch andere süße Tiere :
Gleich morgens direkt vor der Haustüre:
Erdhörnchen




und außer ein paar Schakalohren habe ich im Gebüsch auch noch eine süße Antilope entdeckt - Dikdik?

Hallo Bele,

super wie immer, aber hier hast du mich bestimmt bis nach Churchhome lachen gehört
War schon eine coole Sache da im Kalkheuwel viele Fotos können wir 1:1 austauschen

Liebe Grüße und fröhliches Weiterschreiben
Gudrun

Na, das ist ja mal ein tolles Foto!


Elefanten sind doch total langweilig!

Liebe Grüße
Papa Kenia

Rennade schrieb:
Renate, tut mir leid - du musst leider doch noch mindestens einen Durchgang 1/2 oder 3/4 machen :das ist ein Steenbok (Steinböckchen)-Weibchen! (Aber ich beneide dich ums Foto - meins ist unscharf Wie gut dass wir zu zweit fotografiert haben )

LG Bele

Halali Teil 2

Zurück in Halali setzte ich mich als Erste ans Wasserloch. Zuerst dachte ich, da sei gar nichts los, aber dann entdeckte ich einen Adler .


Kurz darauf tauchte dann ein einzelnes Nashorn auf


kratzte sich zuerst genüsslich an einem Baumstamm



und dann ging's zum Fotoshooting ans Wasser - mit Spiegelung




In der Zwischenzeit hatten sich im Hintergrund ein paar Zebras an einer Pfütze versammelten.


Nach einer Weile tauchte ein zweites Nashorn auf, wurde erst vorsichtig beschnuppert,


und durfte dann auch ans Wasserloch.