Namibia - Caprivi - Zambesi-Region
12.12.2013 - 03.01.2014
Ich bin immer wieder erstaunt über die Sehnsucht nach dem südlichen Africa, die man trotz unzähliger Reisen dorthin entwickelt. So viele Male haben wir das südliche Africa bereist. Mal nur Namibia, Botswana, Südafrika, mal in Kombination Südafrika/Namibia, Namibia/Botswana. Nie mit einer Reisegruppe und immer als Selbstfahrer. Manchmal vor gebucht und manchmal nicht. Gerade so wie es uns in den Sinn kam.
Anfangs packt man viel zu viel in die knappe Zeit um möglichst alles zu sehen. Mit den Jahren merkt man, dass man sich Zeit nehmen muss, um die unendliche Schönheit dieser Länder wirklich geniessen zu können. Wir können einfach nicht genug davon bekommen.
Für unsere 15. Reise in den Süden Afrikas haben wir die Zambesi-Region (neue Bezeichnung seit Aug. 2013, früher Caprivi-Strip) ausgesucht. 2010 haben wir das erste Mal Botswana bereist, uns aber mehr in der Central Kalahari, Chobe und Moremi bewegt. Die Rückreise durch den Caprivistrip durchfuhren wir an einem Tag. Damals mussten wir kurzfristig umdisponieren, weil wir vom Chobe wegen der Wassermengen nicht durch den Savuti und dann weiter zum Moremi kamen. So haben wir den emensen Umweg über den Caprivi in Kauf genommen um das Moremi Game Reserve aufzusuchen. Schon auf diesem Weg war uns klar, die Zambezi-Region mir ihren freundlichen Einwohnern ist eine Reise wert.
Also los!
Unsere Route:
12.12.13 Abflug FFM mit Air Namibia
13.12.13 Ankunft, Autoübernahme, Fahrt
nach Buitepos/Kalahari Bush Breaks
14.12.13 Ghanzi - Dqae Qare Guest House
15.12.13 Maun - Discovery Bed and Breakfast
16.12.13 Maun - Discovery Bed and Breakfast
17.12.13 Guma Lagoon Tented Camp
18.12.13 Guma Lagoon Tented Camp
19.12.13 Kongola - Mazambala Island Lodge
20.12.13 Kongola - Mazambala Island Lodge
21.12.13 Kasane - Senyati Safari Camp
22.12.13 Kasane - Senyati Safari Camp
23.12.13 Kasane - Senyati Safari Camp
24.12.13 Kongola - Camp Kwando
25.12.13 Kongola - Camp Kwando
26.12.13 Divundu - Nunda River Lodge
27.12.13 Divundu - Nunda River Lodge
28.12.13 Rundu - Hakusembe Lodge
29.12.13 Otavi - Fiume Lodge
30.12.13 Kalkfeld - Mount Etjo Lodge
31.12.13 Kalkfeld - Mount Etjo Lodge
01.01.14 Windhoek - Hilton Hotel
02.01.14 Windhoek - Autoabgabe/Abflug
03.01.14 Ankunft Frankfurt
Unser Auto:
gemietet über
www.come-along-safari.com
Abholstation in Windhoek: Africa 4x4 rentals
Eine lange Vorbereitungszeit ist dieser Reise vorausgegangen. Ich plane unsere Afrika-Reisen ca. ein drei viertel Jahr vorher. Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr steigt die Spannung und die Vorfreude. Wir bevorzugen den Direktflug und da gab es bis Dato nur eine Airline die in Frage kam. Ich werde jedes Jahr das Gefühl nicht los, dass das Anklicken und Anschauen der Website mit der Zeit die Preise erhöht. Von einem Tag zum anderen kosteten die Flüge plötzlich mehr. Das Abwarten hat uns von einem Tag auf den anderen €200,00 gekostet. Ärgerlich, aber nicht zu ändern.
Heute nun ist endlich der Tag des Abfluges gekommen und ich verspüre immer wieder das Reisefieber. Erst am Flughafen in Frankfurt bin ich froh angekommen zu sein und das Gepäck aufgegeben zu haben. Dann endlich fällt die Anspannung. Es ist und bleibt immer etwas Besonderes - das Abenteuer Afrika!
Wir flogen mit der neuen A330 und ich war erstaunt - die Neue hat tatsächlich mehr Beinfreiheit. Aber entspanntes Schlafen? Nein, nein - mein Hintermann vergraulte es mir mit lautstarkem Geschnarche.
So freute ich mich umso mehr auf die Landung. Ich liebe es wenn am frühen Morgen die Sonne rot am Horizont aufgeht, nach einiger Zeit die Etoschapfanne in Sichtweite kommt, der Waterberg überflogen wird und die einheimischen Stimmen (meist Internatsschüler, die ihre Weihnachtsferien zu Hause in Namibia bei ihren Familien verbringen), sich über das Wetter und den zu erwartenden Regen unterhalten. “Hat es wohl schon geregnet?”Ja, es hat!“Wie viel mm werden es wohl gewesen sein und hoffentlich hat unsere Farm etwas abbekommen”Gern lausche ich diesen Gesprächen. Unter uns ist der Busch grün und ein paar Springböcke grasen in aller Ruhe. Der Abstand zwischen Flugzeug und der Buschlandschaft verringert sich stetig, man sieht weder etwas von einer Landebahn noch von irgendwelchen Gebäuden. Da werden sich diejenigen, die zum ersten Mal nach Namibia reisen fragen “wo landen wir hier bloß - mitten im Busch?”
Planmässig rollt die A330 auf ihre Position. Als wir auf der Rolltreppe nach unten und über das Rollfeld zum Flughafengebäude gehen (ja, hier geht man noch zu Fuß!), geniessen wir beide die frische afrikanische Morgenluft und das wunderbare Licht. Im Gebäude angekommen, folgen die üblichen Einreiseformalitäten. Mein Mann wartet am Gepäckband, während ich schon durch den Zoll gehe, mich um das Geldwechseln und die namibische SIM-Card kümmere. Ein wenig muss ich noch warten, finde zwischenzeitlich den Fahrer, der uns nach Windhoek fahren soll und dann kommt auch schon mein Mann mit dem Gepäck. Der Fahrer bringt uns zu 4x4 rentals und unser Auto steht schon bereit, hat den gewünschten 2. Reservereifen, den Kühlschrank, den wir extra bestellt haben und der Tank soll auch voll sein.
Zum Einkaufen fahren wir in die Maerua Mall um ein paar Getränke und Kleinigkeiten zu kaufen. Wir brauchen in diesem Jahr nicht viel, weil wir Lodges gebucht haben und dort verpflegt werden. Ausser Senyati - da müssen wir uns selbst versorgen. Aber das dauert ja noch eine Weile bis wir dort sind. Als alles im Auto verstaut ist freuen wir uns, dass es endich los geht.
Wir fahren auf der B6 wieder am Flughafen vorbei in Richtung Gobabis zu Kalahari Brush Breaks. Obwohl die Strecke (Teer Strasse) etwas eintönig ist, geniessen wir sie trotzdem. Die Müdigkeit bei uns beiden zwang uns jedoch, immer wieder zu einem Fahrerwechsel. Wir nahmen uns vor, dass es das letzte Mal ist, eine 300km-Strecke am ersten Tag zu fahren. Das nächste Mal bleiben wir in der näheren Umgebung von Windhoek.
Der Empfang ist herzlich, die Häuschen nett und alles ist sauber, ebenso der Pool. Wir könnten hier eine Wanderung unternehmen, entscheiden uns aber für die Liegen am Pool und sind dort im Nu eingeschlafen.
Später machen wir uns zum Dinner fertig, nehmen einen Sundowner und geniessen das gute Essen und den Wein.
Während wir essen, kommt noch ein junges Pärchen und gesellt sich zu uns. Sie erzählen uns, dass sie am Tag vorher aus Amerika in Johannesburg angekommen sind, direkt über die Central Kalahari zur Kalahari Bush Breaks Lodge gefahren und nun total übermüdet sind.
Morgen wollen sie ganz früh eine Wanderung hier machen und dann sofort nach Swakopmund (halt an´s Meer!), dann weiter ebenfalls ohne weiteren Stop nach Cape Town. Dort wird in ein paar Tagen geheiratet. Ich war platt. Das nenne ich mal einen Schnelldurchlauf!
Hoffentlich sind sie gut angekommen.
Am nächsten Morgen, nach einem reichhaltigen und guten Frühstück machen wir uns wieder auf den Weg, fahren zurück auf die B6 und weiter zur Grenze nach Buitepos. Es ist nicht viel los und wir können nach Erledigung aller Formalitäten aus Namibia ausreisen und in Botswana einreisen. Während wir so über die Schlaglöcher fahren, die 2010 auch schon an gleicher Stelle waren, grübele ich über die Zahlungsmodalitäten für die Einreise des Autos nach und werde das Gefühl nicht los, dass wir schon wieder einmal ganz freundlich betuppt worden sind. Also kein Wort mehr darüber - vergiss es, Edith!