Sorry, dass ich immer so lange brauche.
@Nogrila: Och, wir haben uns essenstechnisch eigentlich immer alles gegönnt. Vielleicht noch anzumerken ist, dass die Ausgaben alle nur bis Maun aufgeschrieben wurden, da ich ab da alleine gereist bin.
@fotomatte: Ja, ist schwer zu sagen. Kann auch sein, dass ich mich völlig verschätzt habe. Mich würde jedenfalls interessieren, was der Biss einer White Lady wirklich für Folgen hat...
@Butterblume:Ja, Douglas ist wirklich super nett. Thommy war am gleichen Tag auch mit einer Truppe unterwegs, da waren es glaube ich auch 3 Autos.
Weiter ging es 160km, sogar dieses Mal auf viel Asphalt, zur Spitzkoppe, dem Matterhorn Namibias.
Als wir am Gate des Naturparks unser Permit und die Campinggebühren bezahlt hatten, gab es jedoch ein größeres Problem:
Der Wagen sprang nicht mehr an.
Na klasse, als absolute Mechanik-Null die Batterie durchgemessen und ausgetauscht, doch noch immer tat sich nix, rein gar nix. Die zwei Herren vom Gate haben geschaut und auch nix gefunden, ihr Bier haben sie trotzdem von uns bekommen, weil sie wirklich sehr freundlich waren.
Also bei HH angerufen, der sofort aus der nächstgelegenen ,,Stadt” einen Mechaniker schicken wollte.
Ein findiger Namibianer, der Manager dieser Anlage, entdeckte nach einiger Zeit, dass eine Sicherung durchgebrannt war.
Also kurzgeschlossen und erstmal zum Berg gefahren, wo wir alles aufgebaut haben.
Der Tag wurde der dann mit einem Lagerfeuer und gegrilltem Kudu-Steak mit Kartoffelpüree ausgeklungen.
Kudu schmeckt wirklich super, besser als Oryx finden wir und unsere Aussicht hier war auch nicht von schlechten Eltern. Auf einigen Felsen tummelten sich noch Klippschlieffer. Doch der Mechaniker, der unmittelbar losgefahren sein sollte, ließ sich heute nicht mehr blicken, this is Africa…
Am nächsten Tag hüllte das Morgenlicht den Berg in ein angenehmes rot. Wir informierten Hubert über den immer noch fehlenden Mechaniker. Hubert hat Temperament und stellte fest, dass der Mechaniker ein kleines Stück Scheiße sei.
Doch es dauerte nicht lange, da wurden wir informiert, dass der Mechaniker bereits um 6Uhr in der Frühe losgefahren sei und gleich ankommen müsse.
Keine Ahnung was er die ganze Zeit am Sicherungskasten im Motorraum gemacht hat, ich wollte es auch gar nicht so genau wissen, jedenfalls ging das Auto nach einer Stunde wieder. Nach einer Dusche mit Panoramablick wollten wir gegen Mittag den durchaus breiten Berg mit dem Auto umfahren.
Auf der anderen Seite des Berges , in der absoluten Einöde, stellte ich dann fest, dass dIe Drehzahlanzeige und einige anderen Dinge nicht mehr funktionieren. Ich ahnte, dass wieder iwas im Argen ist, also noch schnell, zum Leidwesen von Dorits Nerven, einen schönen Platz angesteuert, wo man notfalls campen und die Nacht verbringen könnte. Dort angekommen, stoppte ich den Motor. Und nun spitzte sich das ganze zu, denn der Motor startete natürliche nicht mehr. Aber ok, Handy raus und Hubert anrufen, wenn Empfang da wäre, ist er aber nicht.
Egal, wozu hat man ein Satellitentelefon dabei?
Doch der Satellit versteckt sich vermutlich gerade an der anderen Seite des Berges, jedenfalls konnten wir keine Verbindung aufbauen.
Nun saßen wir da in der Pampa. Nach einiger Zeit tauchte ein Jugendlicher auf einem Pferd auf, den wir angehalten haben. Ich habe ihm die Situation geschildert und gebeten, am Gate Bescheid zu sagen und dort die Nummer von Hubert anzurufen. Motiviert habe ich ihn dann noch mit ein bisschen Kleingeld. Kurze Zeit später stellte ich fest, dass ich ihm nicht Huberts, sondern die Nummer von unserem Handy in Namibia gegeben habe, Sch****!
Also Motorhaube auf und nachgeschaut, prima, die Sicherung, die gestern im Eimer war, wurde nicht erneuert, sondern irgendwie einfach zusammengefuscht, was natürlich nicht der Sinn einer Sicherung ist. Ebenfalls war nun eine viel größere Sicherung im Eimer.
Ein Plan B musste her, am Vortag schwärmte ich noch von dem Typen, der mit nem Kupferdraht unser Auto kurzgeschlossen hat. Da hat mich Dorit gefragt, ob ich das net auch könne.
Als ich dann bereit war, hatte sie Angst dass ich gleich mitm Stromschlag neben dem Auto lag. Das Schweizertaschenmesser wurde also mit einer Plastiktüte und meiner ausladenden Boxershorts isoliert. Ich überbrückte die Sicherung mit dem Messer und Dorit zündete, taddaaa, die Kiste lief!
Also nichts wie zurück zum Gate, dort war natürlich kein Reiter angekommen.
Der soll mir nochmal unter die Augen treten, dann gibts Pferdesuppe!
Hubert hatte dann, ich zitiere ,,die Schnauze voll von dem Auto” und schickte aus Windhoek einen Fahrer mit einem anderen Auto los, das wir entgegennehmen sollen. Also mussten wir noch eine Übernachtung mehr als geplant einlegen.
Der Fahrer Jan kam dann passend zum Einbruch der Dunkelheit inklusive seiner Familie vorbei.
Also habe ich mein Wissen über die Startprozedur des Autos an ihn weitergegeben (dieses Mal wurde die Boxershorts durch ein Geschirrtuch ersetzt).
So zogen sie von dannen in die Dunkelheit Namibias, während das Licht ihres Auto vor sich hin flackerte. Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Wir haben unterdessen auf dem Lagerfeuer Gemsquash und Folienkartoffeln gegessen.
Um 7 Uhr weckte uns der Wecker und nach dem Frühstück haben wir uns noch schnell den Bogenfelsen an der Spitzkoppe angeschaut, bevor es nach der Dusche weiter ca. 150km zum Brandberg ging.
Camping an der Spitzkoppe:
Die Angstellten am Gate und auch Manager+Frau sind super nett und sehr hilfsbereit. Wegen unserer Autopannen konnten wir leider nicht einen Campingplatz auf der anderen Seite des Berges ansteuern, sondern mussten mit einem auf der Vorderseite am Gate Vorlieb nehmen, die aber für den Sonnenaufgang sehr schön sind.
Die Campingplätze liegen alle sehr weit auseinander, die vorne am Gate sind natürlich näher an den Sanitäranlagen, wenn man hinter dem Berg campt, muss man mit dem Auto zum Klo/Dusche fahren.
Dennoch ist die Aussicht auf der Rückseite einfach wunderschön.
Laut Manager und Angestellten muss man sich seit ca. 1 Jahr keine Sorgen mehr wegen Diebstahl und Überfällen machen.
Note: 2+