Der Tag fing mit dem Miez-Miez Highlight an und er endete mit Miez-Miez und ..... ?
Nach über zwei Stunden verließen wir diesen Platz. Der Gestank des verwesenden Hippos und die Ausscheidungen der Löwen um uns herum, waren nicht mehr auszuhalten. Welch ein Glück, dass sich Gerüche noch nicht durchs Internet verbreiten.
Wir machten uns auf dem Weg zum Mababe Gate. Die Sandridge Road hatte kurz hinter Savuti die Form einer Achterbahn. Es ging immer wieder hoch und runter. Im eng bewachsenen Mopanewald wird sie sehr tiefsandig.
Eine wunderschöne Strecke durchfuhren wir. Nach ca. 1 Stunde öffnete sich die Landschaft und die Strecke teilte sich. Wir entschieden uns für die östlichere Pad, direkt an der Marsch gelegen. Der Untergrund wurde fester und wir konnten die Geschwindigkeit erhöhen. Als sich eine weite Savannenlandschaft mit ein paar Akazien zeigte, hielten wir zu unserem Frühstück. Wir fanden ein schönes Plätzchen unter einer der großen Dornenstrauchakazien.
Hier war die Luft klar und es roch wieder angenehm, obwohl wir immer noch den Geruch des toten Hippos in der Nase hatten. Uih...! Nach einer guten Stunde war unser Frühstück beendet und wir folgten wieder den Spuren zum Mababe Gate. Gras- und Rappelpiste wechselten sich mit Tiefsand und Gravel ab. Nach 2,5 Stunden erreichten wir das Gate zum Moremi.(Gesamtzeit: Savuti-Mababe) Dort trafen wir auf eine Familie aus Sachsen, die mit Opa unterwegs war und gerne noch ein paar Infos zu Savuti hätten. Wir erzählten von den Löwen .... Ob sie die noch fanden?
Zum North Gate wählten wir die kürzeste Verbindung, d.h. wir fuhren diagonal (so ungefähr) zur "neuen" Straße, die von Maun kommt. Diese kleine, sehr kurvige und holperig, unebene Abkürzung war tierlos und so erreichten wir schnell die Verbindungsstraße in den Moremi. Die sogenannte neue Straße war schon mit vielen Schlaglöchern versehen, aber brachte uns dennoch mit heilen Reifen schnell zum Khwai Dorf. Kurz vor dem Dorf gab es jetzt, zu unserem Erstaunen, eine Brücke, die mit großen Betonklötzen erstellt wurde. Wir waren auf eine Wasserdurchfahrt eingestellt. Also, inzwischen ist die Tour ganz easy!
Im Dorf deckten wir uns mit Feuerholz ein und machten dabei wieder eine kinderreiche Familie glücklich. Beim Einchecken im North Gate gab es noch ein kleines Problem, weil ich nur eine Bestätigung über die Buchung, nicht aber einen Einzahlungsbeleg bei mir hatte. Nur die Anzahlung war erkennbar. So musste die Rangerin erst in Maun anrufen und meine Einzahlung überprüfen lassen. Tja, auch in Afrika muss alles seine Ordnung haben! Nach wenigen Minuten kam dann der erlösende Anruf, dass alles bezahlt sei. Wir nutzten die Zeit des Wartens und schauten auf die Auslagen vor dem Office. Hier liegen immer Flechtarbeiten der Dorfbevölkerung zum Verkauf. Ich fand aber dieses Mal auch ein Buch über die Säugetiere im Park. Ich hatte bereits von Dan (Mavunje Camp) ein ähnliches Buch über die Tiere im Caprivi geschenkt bekommen, aber dieses war noch einmal ausführlicher.
Wir richteten uns auf unserem Platz Nr. 6 ein (wir hatten schon schönere Plätze!) und verbrachten die nächsten Stunden mit Tagebuch schreiben, Hosenwaschen und Lesen.
Gegen 16.30 Uhr fuhren wir noch einmal los. Irgendwie hat man nie wirklich Ruhe, denn das Gefühl, etwas zu verpassen lässt mich nicht los. Tja, und fast hätten wir auch wieder ein Miez-Miez-Erlebnis verpasst. Wir entschieden uns, dem Khwai-River nach Nordosten zu folgen. Unterwegs begegnete uns noch ein Safarijeep mit Touris, diesem folgten wir ein Stückchen, bis wir auf Höhe des Sango Camps waren. Eine kleine Waldinsel lag vor uns, man konnte sie gut von Süden und von Norden umfahren, so nahmen wir die Nordstrecke und wen trafen wir?
Sie waren wieder da, eine Miez-Miez-Familie. Drei Löwinnen und ein Löwe hatte einen Wasserbüffel gerissen.
Es war wirklich unser absoluter Miez-Miez-Tag! So viele Löwen an einem Tag, das haben wir nicht erwartet, außerdem zogen sie nicht einfach an uns vorbei, nein, wir hatten die Möglichkeit sie längere Zeit zu beobachten. Toll, toll, toll.
Vor uns steht der Safarijeep, der die andere Richtung fuhr und eindeutig das bessere Licht hat. Auch wir drehten irgendwann und befuhren die andere Richtung.
Die Aufnahme ist leider in bisschen unscharf, aber ich finde den Löwen so .... hässlich, dass ich euch das Bild nicht vorenthalten möchte.
Der Löwe hatte ziemlich viele Mitbewohner.
Nach dem guten Mahl verzog er sich zum Nickerchen und überließ den Weibchen den Rest vom Braten.
Augenkontakt?
Die Zuschauer nahmen zu, sie bevölkerten die umliegenden Bäume und allmählich näherten sie sich auch auf dem Boden dem Abenddinner. Wir konnten später noch beobachten, wie der Löwe die Geier vertrieb.
Sie hatten alles im Blick!
Es schmeckt noch immer! Guten Appetit
Schleich, schleich...
Wir haben inzwischen den Wagen gedreht, die Löwen wurden durch den abfahrenden Safarijeep eventuell erschreckt und versteckten sich im Gestrüpp. Nach einer Weile des Wartens erschienen sie aber wieder...
Wäre das Fell sauberer, könnte man es fast mit einem Bären verwechseln
Und wieder Abtauchen ins Paradies
Der Löwe ließ die Weibchen nie ganz aus den Augen. "Big brother is watching you!"
Noch liegt er ruhig und schlummert,
dann macht er sich auf, die dreisten Geier zu verscheuchen.
Ein letzter Gruß und dann verließen wir den Spot.
Auf dem Rückweg standen die großen Elis noch im Weg
Nach dem herrlichen Dinner (ihr wisst ja, es gab das lecker, lecker Fleisch
) machten wir es uns am Feuer gemütlich und schalteten den Khwai-Krimi ein: Das Feuer prasselte, die Geräuschkulisse hörte sich nach Elefanten an und dann geschah auch das noch. Mein Chefpilot schreckte aus seinem Fernsehsessel, weil er ein großes Tier auf uns zu kommen sah. Ich schnellte ebenfalls hoch und im Lichtschein der Stirnlampe stand eine Hyäne vor uns. Zum Glück war sie so geblendet, dass sie hinter unserem Auto entlang verschwand. Puh, der Tag hatte es in sich!
Gerade am Nachmittag hatte ich noch in dem neu erworbenen Büchlein gelesen, dass ein Hyänenbiss 800kg/cm² an Kraft hat. Aber Hyänen haben auch Angst vor Feuer und das brannte ja noch.
Kurze Zeit später meinte eine Elefantentruppe, dass die Bäume auf unserem Campsite besonders schmackhaft sind und so trampelten sie einfach an uns vorbei.
Am nächsten Tag starteten wir durch den Moremi nach Third Bridge....
Biggi