THEMA: Die Eulenmuckels auf Pad von Küste zu Küste
24 Mär 2013 20:58 #282331
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Donnerstag, 19. Juli 2012 – Immer Richtung Osten

Wir standen gegen viertel vor acht auf und frühstückten, nachdem alle geduscht waren. Peter kümmerte sich um die Adresse eines Kundendienstes, der den defekten Kühlschrank reparieren konnte. Als alles gegessen, gespült und eingepackt war, brachen wir auf. Bis zur Stadt Kuruman war es nicht weit, und wir steuerten als erstes den Kühlschrank-Service an. Es war gar nicht leicht, jemanden zu finden, der sich das gute Stück vornahm. Während Peter sich weiter darum kümmerte, nahmen wir Michaela mit zu einem Metzger und kauften Rindfleisch und Hühnchenspieße. Es verging schon wieder sehr viel Zeit, ohne dass wir von der Tagesetappe etwas gefahren wären. Zurück beim Kühlschrank wurde klar, dass er ohne Weiteres nicht zu reparieren war. Der Plan war, ihn wieder zusammenzuschrauben und in einer anderen Stadt zu einem offiziellen Engel-Service zu fahren. Uns dauerte dies jedoch zu lange, und so entschieden wir, alleine voraus zu fahren. Wir wollten keinesfalls wie gestern in die Dunkelheit kommen. So verabredeten wir uns mit Peter und Michaela bei unserem Tagesziel, dem Two Tree Camp im Boskop Dam Nature Reserve.
Dann ging es los. Glücklicherweise hatten wir ausschließlich Teerstraßen zu fahren. Zunächst ging es nach Vryburg, wo wir tankten, Geld holten und bei Wimpy zwei Burger mit Pommes kauften, die wir unterwegs verzehrten. Ohne weitere Pause ging es vorbei an endlosen, abgeernteten Maisfeldern, auf denen teilweise Kühe weideten. Insgesamt war die Landschaft wenig abwechslungsreich und in erster Linie von Landwirtschaft geprägt. Die Ortschaften und Städte, durch die wir kamen, waren bunt und voller Menschen.



Besonders in den größeren Städten gab es jede Menge Geschäfte. An den Ampeln standen Verkäufer, die uns am Auto Sonnenbrillen und Handy-Ladekabel verkaufen wollten.





Kurz nach fünf erreichten wir die Einfahrt zum Boskop Dam Nature Reserve und erfuhren, dass das Tor nur bis 18.30 Uhr geöffnet ist. Wir bezahlten den Eintritt und kündigten unsere Reisepartner an in der Hoffnung, dass sie noch rechtzeitig eintreffen würden. Dann fuhren wir entlang des Sees und suchten uns einen Stellplatz. Auf dem Weg sahen wir ein paar Blässböcke und Weißschwanzgnus. Wie geplant hielten wir am Two Tree Platz pünktlich zum Sonnenuntergang. Leider war die Gegend wohl vor kurzem einem Buschbrand zum Opfer gefallen, und weite Bereiche waren schwarz verkohlt. Nur vereinzelt spross schon wieder zartes Grün zwischen den rußigen Halmen hervor. Bereits jetzt kühlte es merklich ab, und von den angenehmen Temperaturen vom Morgen werden wir kommende Nacht wohl nur träumen können. Wir schauten den kleinen Tauchern und Hühnchen auf dem See zu, machten Feuer und grillten Rindfleisch.





Es war sehr lecker. Dazu gab es heute nur ein paar Folienkartoffeln mit Butter. Per SMS erfuhren wir von Michaela, dass sie erst nach Torschluss angekommen waren und nun in der Nähe ein Chalet gemietet hatten. Wir verabredeten uns für morgen früh, um die kommende, noch längere Etappe wieder gemeinsam zu fahren.
Mit der letzten Glut kochten wir endlich unseren Potjie mit Wasser aus, damit wir ihn in den kommenden Tagen benutzen können. Danach ging es rasch in den warmen Schlafsack.

Tageskilometer: 452

zum nächsten Tag
Letzte Änderung: 17 Apr 2013 20:16 von Eulenmuckel.
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24 Mär 2013 21:17 #282334
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Hallo Ruth und Uwe,
Diese führte uns bei völliger Dunkelheit über 30 Kilometer durch Farmgebiet.

Und genau über diese Farmpad hat uns unser T4A letztes Jahr auch geschickt. Allerdings hat es bei uns nur geregnet. Bei Dunkelheit stelle ich mir den Weg schon ziemlich anstrengend vor :blink:

Wir kamen auch ziemlich groggy in Red Sands an.

Viele Grüße
Casimodo
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24 Mär 2013 21:30 #282337
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Hallo Casimodo,

im Regen ist die Strecke bestimmt auch nicht so toll. Ein nachträglicher Blick auf die Karte zeigt, dass es zwar wohl die kürzere Strecke ist, jedoch wahrscheinlich nicht die schnellere.

Viele Grüße,
Uwe
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25 Mär 2013 19:30 #282450
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Freitag, 20. Juli 2012 – Weiter Richtung Osten

Die Nacht war wieder recht kalt. Die Aussicht aus dem Zelt über den See war schön, als wir bei Sonnenaufgang und minus 2 Grad aufstanden. So langsam schlägt das eisige Wetter Ruth wieder ein wenig auf die Laune. Da sie sich ohnehin nur wenig aus einem Frühstück macht, ist sie bei solchen Temperaturen noch weniger davon begeistert. Nach einer Katzenwäsche klappten wir das Zelt ein, stöpselten einige Akkus zum Aufladen während der Fahrt an den Konverter und starteten.
Im Park gab es außer ein paar Antilopen in der Ferne nichts zu sehen, und so erreichten wir kurz vor acht Uhr den vereinbarten Treffpunkt. Nach ein paar Minuten trafen Peter, Michaela, Jonas und Leonie ein, und wir fuhren gemeinsam weiter.
Das GPS-Gerät schickte uns eine Strecke, die unmittelbar um Johannisburg herumführte. Der Eindruck, den wir dabei von der Stadt bekamen, war, dass sie riesengroß ist und fürchterlich schlechte Luft hat. Es herrschte Smog, so dass man kaum das Fenster öffnen konnte. Wir kamen an armseligen Vororten, Mittelstandshäusern und Reichenvierteln vorbei.



Männer in Anzügen fuhren per Anhalter auf der Ladefläche von Pickups zur Arbeit. Auf der Straße gab es viele Baustellen. Immer wieder wunderten wir uns über Straßenbauangestellte, die mit gelben oder roten Fahnen am Fahrbahnrand standen und die Fahrzeuge vorbeiwinkten. Das war nett von ihnen, aber der Verkehr wäre auch ohne diese Dienstleistung nicht zum Erliegen gekommen. Wir freuten uns für die Leute, die eine Arbeit und damit hoffentlich ein Auskommen haben. Auf den mehrspurigen Straßen war die Hölle los.



Vor uns verlor ein LKW einige seiner geladenen Reifen. Glücklicherweise kam es dabei zu keinem Unfall.
Die Landschaft wurde hügeliger, je weiter wir nach Osten kamen. Bei einer großen Tankstelle hielten wir an, füllten Diesel auf und aßen im angeschlossenen Schnellrestaurant Burger mit Pommes. Dann kauften wir noch Brot und fuhren weiter. Bei einer weiteren Tankstelle hielten wir, weil Jonas dort einen Geocache suchen wollte. Zu dem Rastplatz gehört ein Gehege, in dem drei Nashörner, Elands, Büffel und Strauße leben. Während wir ein wenig die Tiere beobachteten, suchten die anderen den Cache. Schließlich fand Jonas ihn und trug sich in dessen Finder-Liste ein.
Wir kamen durch bewaldetes Gebiet und durch Zitrus-Anbaugebiete. Oft hatten wir tolle Aussichten, wenn wir eine Hügelkuppe erklommen hatten und die Straße auf der Rückseite wieder hinunter führte.



Gegen 15.30 Uhr erreichten wir das Numbi-Gate des Krüger-Nationalparks. Wir registrierten uns und fuhren in den Park. Kurz vor unserem Übernachtungscamp Pretoriuskop drehten wir noch eine Runde in der Hoffnung auf Tierbegegnungen. Wir sahen ein paar Wasserböcke, Kudus und zwei Büffel.



Auf dem weiteren Weg bemerkten wir, dass auch hier weite Teile des Gebiets verbrannt waren. Der schwarze Boden schwelte noch an vielen Stellen, und sogar kleine Feuer brannten noch.
Kurz vor Torschluss erreichten wir das Camp, bezahlten dort noch eine Gebühr und suchten uns einen Campingplatz. Das war gar nicht so einfach, da bereits viele Camper sämtliche Stellplätze belegt hatten. Glücklicherweise fanden Peter und Michaela noch ein Plätzchen für zwei Autos. Wir kochten Nudeln mit Soße und aßen dazu gegrillte Hähnchenspieße. Hier war es endlich angenehm warm, so dass Uwe nach dem Abendessen noch duschen konnte.

Tageskilometer: 578
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25 Mär 2013 20:48 #282463
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Samstag, 21. Juli 2012 – Endlich wieder auf Pirsch

Nach einer vergleichsweise kurzen Nacht standen wir um halb sechs auf. Da es nicht kalt war, fiel uns das auch nicht allzu schwer. Beinahe pünktlich starteten wir noch vor Sonnenaufgang in den Park. Zunächst sahen wir fast keine Tiere, außer ein paar Giraffen. Dann standen zwei Autos auf der Straße, und einer der Fahrer zeigte uns, dass ein einzelner Löwe durch das Gebüsch lief. Er war jedoch schon weit entfernt. So konnten wir kein gutes Foto mehr machen. Während wir ihm noch hinterher schauten, lief ein zweiter Löwe über die Straße. Doch bis wir den entdeckt hatten, folgte er auch schon dem ersten und war bald kaum noch zu sehen.



Unmittelbar neben der Straße entdeckte Ruth ein Klippspringer-Pärchen. Die beiden knabberten an den grünen Blättern eines Baumes. Es überraschte uns, dass sie uns in ihrer Nähe zuließen, anstatt sofort das Weite zu suchen.



Als die Sonne schon höher stand, beobachteten wir eine ganze Zeit lang einen Rotschnabel-Toko, der neben unserem Auto auf einem Ast saß und sein Gefieder pflegte.





Plötzlich würgte er einen Stein oder etwas ähnliches aus, hielt es kurz in seinem Schnabel und schluckte es wieder herunter. Fressen Tokos Steine, oder warum würgen sie halbverdaute Klumpen hervor?



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25 Mär 2013 20:50 #282464
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Bei unserer Fahrt versuchten wir stets, die grobe Richtung Südosten zu unserem nächsten Camp einzuhalten. Als wir jedoch irgendwann immer weiter in die falsche Richtung fuhren, stellten wir fest, dass wir an einer Gabelung den verkehrten Abzweig genommen hatten. Trotz sofortiger Umkehr kostete uns dieser Fehler mindestens eine halbe Stunde.
Kurz zuvor hatten wir drei Breitmaul-Nashörner gesehen. Aber auch diese Tiere waren recht weit entfernt und teilweise hinter Büschen versteckt. Gegen Mittag befanden wir uns auf den letzten Kilometern vor dem Camp „Berg en Dal“. Von einer Brücke aus beobachteten wir einen Reiher, der einen Frosch gefangen hatte. Immer wieder zog er seine Beute durch das Wasser oder ließ sie frei, um sie unmittelbar danach wieder zu fangen. Irgendwann verschlang er den Frosch.







Im Camp machten wir eine lange Mittagspause. Ruth duschte und wusch Wäsche. Uwe sicherte Fotos und kochte den Rest Nudeln vom Vorabend. Es war kein besonderes, sondern Reste-Mittagessen. Danach krabbelte Ruth auf der Suche nach irgendwelchem Federvieh durch die Büsche. Sie war begeistert, denn es wimmelte hier nur so von Glanzstaren. Hauben- und Halsband-Bartvögel und einige Graukopfwürger, die wir bisher noch nicht so zutraulich erlebt hatten, hüpften ebenfalls durch die Äste. Besonders freute sie sich über einige Glanzhauben-Turakos, die immer gut versteckt und hektisch durch die höchsten Baumwipfel turnten.







(Grüße an fotomatte! Gute Besserung auch von uns.)
Letzte Änderung: 25 Mär 2013 20:54 von Eulenmuckel.
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