14.8.2012 Tok Tokkie Trail Tag 3
Um 6:15 kommt der Weckdienst mit Tee und warmem Wasser für die Katzenwäsche
angeschlottert. Wir haben dicker, fetter Nebel und 4°, immerhin mit ein + als Vorzeichen, und es macht richtig Spaß aufzustehen.
Wir ziehen noch Windjacken über die Schlafmontur und darüber noch den Poncho. Franz und Bellinda frieren und sie tun mir richtig leid, der Frühstücktisch wird aber gedeckt wie immer. Ich trinke Kaffee und esse nur Porridge mit braunem Zucker, alles andere ist mir zu kalt. Mit viel Galgenhumor und Geschlottere sind wir 7:45 wieder startklar. Es weht ein kalter Wind, der dann aber den Nebel weg bläst. Um 9 scheint wieder die Sonne. So ist es in der Wüste, innerhalb kurzester Zeit große Temperaturschwankungen.
Domingo schreitet weiter zügig voran über die jetzt unbewachsenen Dünen. Eine Düne hoch zu laufen ist wie eine Rolltreppe entgegen der Laufrichtung hochsteigen. Es ist ziemlich mühsam wegen des weichen und nachgebenden Sandes.
Domingo erzählt, der Sand komme aus den Drakensbergen im Osten Südafrikas. Von dort hat ihn der Oranjefluss, gut zweitausend Kilometer mitgeführt. An der Flussmündung hat der Benguela-Meeresstrom die Sedimente mitgerissen und weiter im Süden wieder an Land gespült. Von dort hat der Südwestwind die feinen Körner landeinwärts getragen und so, nach und nach, diesen 95 000 Quadratkilometer großen Sandkasten angelegt, durch den unsere Gruppe seit zwei Tagen stapft.
„So was geschieht natürlich nicht über Nacht“, sagt Domingo.
Im Gegenteil: 80 Millionen Jahre habe das gedauert. „Es heißt, die Namib sei die älteste Wüste der Welt“, fährt er fort.
Domingo entdeckt dann ein Namaqua-Chameleon, den wurden wir niemals sehen.
Während der Wanderung besuchten wir NaDEET (Namib Desert Environmental Educational Project), wo uns bei einer kurzen Führung die Ziele des Projektes erklärt wurden und was die Schulkinder hier bei Ihren Klassenausflügen lernen können.
Gegen Mittag erreichten wir wieder das Tok Tokkie Farmhaus, an dem unser Trail zu Ende ist. Zum Abschluss gab es noch einen leckeren Kuchen, so dass wir die Weiterfahrt nach Sechsriem gestärkt in Angriff nehmen konnten.
Leider gingen diese Tage, denen wir der Natur so nahe sein durften, viel zu schnell vorbei.
Maura und Luca fahren in die Wolwedans Lodge, die Chemnitzer in der Sossusvlei Lodge und wir ins Desert Camp. Die Chemnitzer werden in der Lodge einen Tisch für 6 reservieren, dann können wir den Abend noch zusammen verbringen.
Wir bewältigen wieder die Farmpad, Maura & Luca warten am letzten Tor ob wir es auch schaffen. Nett!
Die restlichen 100 km; ein Kinderspiel....