Hallo zusammen!
@juma: Willkommen an Bord!
@Sandra: Wow - Neid, ihr hattet Wasser auf Ameib ... schöne Fotos hast du da (noch einmal *Neid*
)
Und es geht weiter!
16. Mai 2012
Hohenstein Lodge – Swakopmund via Spitzkoppe und Cape Cross
oder auch: „On the road again“
Teil 1: „Steffis und Gabis Steinegucken der konfusen Art“
Ich liebe ja Steinegucken! Fast so sehr wie Antilopen und den dämlichen Gnu-Gesichtsausdruck!
Setzt mich im Südwesten der USA aus und ich wusel euch bis zum Verdursten mit verzücktem Gesichtsausdruck fröhlich umher…
Insofern war von vorneherein klar, dass Gabi auf unserer Namibia-Reise zu einem Zwangsbesuch der Spitzkoppe verdonnert wurde. Okay, ich glaube, auch hier war der Widerstand gleich null
– wobei ich befürchte, dass ich da auch etwas diktatorisch aufgetreten bin!
Als ich 2011 mit dem Göttergatten unterwegs war, hatten wir die Spitzkoppe und den Erongo rechts liegen gelassen und sind von Swakopmund aus direkt ins Damaraland gefahren. Deswegen wollte ich mir die Gegend dieses Mal zumindest kurz einmal ansehen.
Wenn man nicht campt, heißt Spitzkoppe ansehen aber – sofern man das Teil im schönem Morgenlicht haben möchte und danach auch noch etwas vor hat: Verdammt bald aufstehen!
Mal wieder …!
Wir waren ja mittlerweile gestählt! Selbst Gabi…
Gabi hatte sich am Abend zuvor übrigens einem neuen Wunsch-Gebiet zugewandt: Sie wünschte sich nun von der Wolkenfee hübsche Wölkchen zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang
. Auch hier war sie sehr zuversichtlich, dass das klappen würde…
Der 16. Mai 2012 begann also wie die meisten Tage unseres Urlaubs. Steffi hüpfte, Gabi grummelte, und dann trieb Steffi die liebe Gabi noch halb in den Wahnsinn, weil sie meinte, kurz vor sechs Uhr morgens im Schein der Taschenlampe ihre Reisetasche auf der Suche nach einem bestimmten Unterwäscheteil durchsuchen zu müssen.
Ist vielleicht nicht die beste Idee – zugegebenermassen
. Vor allem wenn man das Teil schon am Abend zuvor bei Tageslicht auf die Schnelle nicht finden konnte
. Vor mich hinschimpfend, dass das Teil bei Abreise in Halali noch da gewesen sei, bugsierte mich Gabi irgendwann samt Tasche aus dem Zimmer heraus und ins Auto mit dem Vorschlag, am Abend in Swakopmund doch in aller Ruhe nach dem vermissten Teil in der Tasche zu suchen.
Gar kein schlechter Vorschlag … sehr sinnvoll sogar
… ich war besänftigt!
Gabis Wolkenbestellung war über Nacht im Übrigen eingetroffen: Der ganze Himmel hing voller Wolken!
Die ersten paar Kilometer Fahrt diskutierten wir ausführlich, ob das mit den Wolken nun schlecht für den Sonnenaufgang sei oder gut und einigten usn darauf, dass er entweder phänomenal werden würde oder nicht-existent.
Ein paar Minuten später: Seht selbst…
Im Übrigen würden wir nie, nie, niemals jemand empfehlen im Erongo nachts Auto zu fahren. Also grundsätzlich würde ich das ja in Namibia niemanden empfehlen – aber bei unserer frühmorgendlichen Fahrt zur Spitzkoppe, bekamen wir mal wieder vor Augen geführt, warum man es konkret tulichst lassen sollte: Da schlafen nämlich die Kühe und Esel auf der Straße!
Und die finden es schon um halb sieben Uhr morgens, wenn die Sonne schon aufgegangen ist, totaaaal doof für so einen doofen Hilux Platz zu machen
. Wir durften auf der Strecke sicherlich 10 Mal lustiges Esel-Kuh-Weck-Kommando spielen, meistens begleitet davon, dass wir mindestens 2 Minuten stehen bleiben mussten, bis sich das Tier gemähchlich auf die Beine gestellt bekommen hatte und dann laaaangsam davontrottete
.
Peggy-Schatten im Morgenlicht
.
Und dann sahen wir sie schon: die Spitzkoppe von Weitem…
… Unser Besuch der Spitzkoppe in drei Worte zusammengefasst: Spaßig, konfus, ineffizient! oder auch:
Und das kam so!
Als wir um kurz nach sieben ans Eingangstor der Spitzkoppe fuhren, war da niemand. Nachdem wir fünf Minuten gewartet hatten, kam ein junger Mann angerannt, bei dem ich unseren Eintritt bezahlen konnte. Auf meine Frage, ob er auch eine Karte für uns hätte, meinte er „no map“ … okay
… er zauberte dann sein Exemplar von Karte aus der Tasche und zeigte darauf … in die rechte Richtung dürften wir nicht fahren
… nur mit geführter Tour … wann die stattfinden? „Don’t know. Come back later!“
…. Hhhmm … gut bleibt ja noch die linke Seite! Da dürften wir aber auch nur gerade aus und dann die dritte links fahren. … und dann irgendwann auch rechts! AHA!
Dritte links …. Umgucken … wieder zurück auf die „Hauptstraße“ … dann irgendwann rechts … das müsste schon irgendwie gehen … meinten wir!
Also optimistisch losgetuckert, festgestellt das Ausschilderung hier Fehlanzeige ist, dritte links genommen … und… wir standen auf einen leeren Campingplatz
. Fein, wir waren uns recht sicher, dass wir da genau nicht hinsollten
. Da sich die Sonne aber gerade hinter eine Wolkenwand geschoben hatte und hier eh niemand war, schoben wir ein kleines Frühstückspicknick ein.
Ums vorweg zu nehmen: Die Campingplätze sind an der Spitzkoppe echt ein Traum (yap, wir sind aus Versehen noch auf ein paar anderen gestrandet…
) … wenn ich Camper wäre, ich würde dort sofort mein Lager aufschlagen
. Allerdings waren die Campingplätze auch sehr verdreckt, die Mülltonnen quollen über, der Müll würde vom Wind durch die Gegend getragen – das war eher nicht schön.
Danach versuchten wir weiter angestrengt, den richtigen erlaubten Weg zu finden und fuhren – befürchte ich – damit sämtliche Gebiete ab, die uns eigentlich verboten waren
. Aber wieso markiert man das dann nicht entsprechend?
… wir waren reichlich frustriert in unserer Wegfindung … und dazu muss man ja sagen, dass das Spitzkoppe-Gebiet echt nicht groß ist.
Aber eins muss man sagen: Vom Fahrerischen machte unsere Spitzkoppe-Odysee ziemlich viel Spaß!
Unterwegs kamen uns einige wenige Autos entgegen, die alle genauso ratlos aussahen wie wir … irgendwann nahmen wir es nur noch mit Humor und genossen die Landschaft um uns herum …
Richtig Wandern trauten wir uns dann aber nicht – da waren wir uns einfach zu unsicher, ob man das nun dürfte oder nicht
… und ohne Plan … naja
… Und so verließen wir eher als eigentlich eingeplant um kurz nach halb zehn Uhr morgens das Spitzkoppe-Gebiet auch schon wieder…
Die Spitzkoppe haben wir daher mit einem recht zwiespältigem Gefühl verlassen. Zum einen ist es dort schon wirklich hübsch, das Gebiet – auch wenn es überschaubar ist, hat, finde ich, riesiges Potential – nur wird es derzeit wohl recht lieblos „gepflegt“. Und das ist schade…
Wir haben im Laufe unserer Reise noch andere Reisende getroffen, die die Spitzkoppe besucht haben. Und was einem so erzählt wurde, scheint die Tagesform derer, die das Gebiet verwalten auch sehr schwankend zu sein. Die einen waren drei Tage nach uns dort und berichteten von absolut sauberen Campingplätzen, wieder andere meinten, der Plan – den es bei uns nicht gab – hätte bei ihnen in der totkopierten Form 10 Nam-Dollar gekostet (was ich persönlich eine Frechheit finde), wäre aber nicht sonderlich akurat gewesen, sodass sie sich auch schnell verfahren hätten. Wieder andere berichteten, dass man ihnen als Tagesbesucher derart aufdringlich eine teure geführte Tour aufdrängen wollte, dass sie nach einer halben Stunde mehr oder weniger die Flucht ergriffen haben…
Was ist das Fazit von unserem kurzen Abstecher in den Erongo und zur Spitzkoppe: Der Erongo hat uns recht gut gefallen
, hier würde ich auch jederzeit wieder einen Zwischenstopp auf den Weg in den Etosha einlegen. Wobei ich persönlich auch sagen muss, dass mir das Damaraland fast besser gefällt als das, was ich vom Erongo gesehen habe – schön ist er aber allemal und es würde mich auch sehr reizen das Gebiet etwas ausführlicher zu entdecken – gerade eben auch, weil man dort sicherlich sehr schön wandern kann.
Die Spitzkoppe würde ich als Tagesbesucher nicht noch einmal besuchen. Zumindest nicht, solange ich nicht aus verlässlicher Quelle weiß, dass das Gebiet besser gemanagt wird und man zumindest, wenn man Eintritt bezahlt, einen Plan in die Hand gedrückt bekommt, auf den man sich dann auch verlassen kann…und wenn ich mir sicher sein kann, dass nicht mehr als das halbe Gebiet „off limits“ ist und ich es mir auch in Ruhe ansehen kann. Denn zum Steine angucken brauche ich persönlich keinen Guide…
Weiter dann im nächsten Tag mit ganz vielen Robben am Cape Cross … mit vielen Fotos und ein, zwei Videos. Ihr bekommt sozusagen die VIP-Cape-Cross-Präsentation mit dem Ausblick, der Geräuschkulisse aber ohne Gestank!
LG
Steffi