20.08 Sossusvlei, Sesriem Canyon
Die Nacht war kalt. Dietmar weckte uns um 4 Uhr 45. Es dürfte nur knapp über 0 °C gehabt haben. Stirnlampe auf den Kopf und raus in die morgendliche Kälte. Die Kinder setzten wir samt Pyjama und Schlafsäcken ins Auto. Das erstmalige Zusammenlegen der Zelte in der Finsternis war nur eine kleine Herausforderung. Auch bei den meisten Nachbarn waren Aktivitäten zu sehen. Pünktlich um 5:30 waren wir am Gate. Die ersten Frühaufsteher waren bereits eingelassen worden. Alles wurde genau notiert: Kennzeichen, Name, Personenanzahl, Permit. Irgendwelche Listen, die sie ausfüllen können, haben sie generell gerne in diesem Land. Es war immer noch stockdunkel. Die ersten Kilometer tasteten wir uns mit 60 km/h voran, um keine Gazellen zu überfahren. Tatsächlich lief, nein ging, kurz nach dem Gate eine kleine Herde vor dem Auto über die Straße. Als es heller wurde, fuhren wir schneller. Zuletzt schon mit über 100, um noch vor Sonnenaufgang bei den Dünen zu sein. Mächtige Dünen tauchten im morgendlichen Licht auf.
Wir schafften es gerade noch zur Düne 45. Hier war schon einiges los. Eine Menschenkarawane erklomm bereits den Dnnenkamm. Raus aus dem Auto, die Kinder noch rasch warm angezogen und hinterher.
Auf halber Höhe kam die Sonne hervor. Die geht hier nicht einfach gemütlich auf, nein sie schießt nahezu senkrecht vom Horizont in den blauen Himmel. Der Dünensand beginnt aufzuflammen.
Die Kämme werfen scharfe Schatten. Die älteste Wüste der Welt erwacht.
Als wir oben ankamen, begann die Menschkarawane schon wieder den Rückweg. Wir gingen den Kamm entlang. Der Wind wehte den Sand über den Kamm wie Pulverschnee.
Wir genossen die Ruhe und das Farbenspiel
http://www.youtube.com/watch?v=Q490Io9TvJc
Vom Kamm gab es einen wunderbaren Ausblick.
Die Kinder liefen den Hang hinunter, kletterten wieder herauf und wieder von vorn.
Unglaublich welche Energie die haben. Als unten der nächste Schub von Besuchern, alle jene die vor den Toren des Parks übernachten mußten, ankam, machten wir uns auf den Rückweg. Ein Teil von uns lief den steilen Dünenhang zum Fuß der Düne 45 hinunter – welch ein Spaß.
http://www.youtube.com/watch?v=IrFRR8aEBJw
Jetzt waren wir alle hungrig. Das Frühstück bei der Kulisse war ein besonderer Genuss.
Jonas und Magdalena, die beiden am Fuß der Düne, spielten beim größten Sandhaufen der Welt.
Die Straße führte weiter entlang der Dünen bis zum 2x4 Parkplatz.
Nach kurzem Überlegen nahmen wir den 4 km langen Weg durch den Wüstensand in Angriff. Der Wagen grub sich durch den Sand. Die Fahrspuren der anderen Autos zogen das Auto immer wieder in ihre Spur.
http://www.youtube.com/watch?v=NqLqlk8oMVA
Es fühlte sich an, als ob man durch hohen Schneematsch fährt. Bald erreichten wir den Parkplatz zum Dead Vlei. Vom Parkplatz ging es zu Fuß weiter zum Vlei. Es war mittlerweile schon ziemlich warm. So um die 30 °C. Es ging zäh voran, vor allem weil Jonas schon ein bisschen müde vom Dünenlaufen war.
Vom letzen Sandrücken aus, bot sich ein wunderschöner Ausblick ins Vlei.
Die Bäume auf der weißen Fläche ragten wie Kunstwerke vor dem roten Sand in die Höhe. Umrahmt wurde das ganze noch von einem schon fast kitschigen tiefblauen Himmel. Wir durchstreiften das Vlei und machten viele Fotos.
Florian war nicht zu halten, er musste eine der Düne erklimmen, um wieder herunter zu tollen. Nach einiger Zeit wurde es uns zu heiß und wir wanderten zurück zum Parkplatz. Unser Fahrzeug kämpfte sich wieder durch den Sand zurück zur Teerstraße. Wieder umrahmt von der spektakulären Dünenlandschaft.
Die Bäume waren saftgrün vom vielen Regen im namibischen Sommer.
Nach einem kleinen Imbiss fuhren wir zurück Richtung NWR Campingplatz. Feenkreise und Luftspiegelungen begleiteten uns.
Das Gras leuchtet in der Sonne. Vereinzelt waren Springböcke zu sehen. Sie zeigten aber keine Angst, da sie im Park nicht gejagt werden dürfen.
Vor dem Parkeingang erledigten wir noch schnell ein paar Einkäufe in dem kleinen Laden bei der Tankstelle. Wir würden auch wieder Bargeld benötigen. Aber hier gab es nur wieder den Bankomat der Bank of Windhoek derleider nur die Visacard akzeptiert. Na gut, bis Swakopmund wird es schon noch reichen. Es war nun früher Nachmittag. Wir beschlossen zum Sesriem Canyon zu fahren. Hier hat sich der Tsauchab einen Slot-Canyon gegraben. Über einen einfachen Einstieg gelangt man zum Grund des Canyons, der in Richtung Sossusvlei immer breiter wird. Die Sonne färbt diesen Sandstein mit Schottereinschlüssen gold-gelb.
In der anderen Richtung verengt er sich zusehends.
Hier unten ist es angenehm kühl und man riecht die Feuchtigkeit. Nach 100 bis 200m kommt ein Wasserloch über die ganze Breite. Dahinter ist der Canyon durch einen Steinschlag verlegt.
Schon beim Eingang in den Canyon wurden wir von anderen Besuchern gewarnt, dass sich Schlangen beim Wasserloch befinden. Tatsächlich lag eine am Rand Pfütze.
Wir spazierten wieder langsam zurück zum Parkplatz und fuhren dann zum Campingplatz.
Die Zelte standen wieder schnell und ein Abendessen wurde zubereitet.
Ein Windhoek Lager durfte natürlich nicht fehlen.
Bei Sonnenuntergang trat unsere Fotografin in Aktion.
Ihr gelangen auch ein paar brauchbare Fotos.
Als es finster wurde zündeten wir noch ein Lagerfeuer an,beobachtet von den Schakalen im hohen Gras.