01.09.2011: Fahrt in die Tirasberge
Wir haben uns entschlossen, morgens nicht gleich Richtung Aus zu fahren, sondern erstmal in die entgegengesetzte Richtung zur Mesosaurus Fossil Site. Nicht, weil wir noch nicht genug Köcherbäume gesehen haben, aber die Fossilien wollte ich auf jeden Fall noch sehen. Herr Steenkamp (ich glaube so hieß er und es war der Vater, nicht der Sohn, andere eifrige Berichteleser werden die Anspielung verstehen) war schon vor Ort und hat uns dann herumgeführt und alles erklärt. Lustigerweise auf Deutsch, denn die vier Spanier, die noch mit dabei waren, leben in Deutschland und wollten die Führung daher lieber auf Deutsch als auf Englisch. Sollte uns nur recht sein. Sehr faszinierend, dass bei den Fossilien auch jedes noch so kleine Detail (Fingerknöchel) zu erkennen ist. Und auch die musikalischen Fähigkeiten von Herrn Steenkamp auf seiner Steinorgel können sich hören lassen. Die Köcherbäume auf dem Farmgelände sind auch sehr schön.
Wenn ich nochmal zu den Köcherbäumen fahren würde, würde ich gleich bis zum Mesosaurus Camp fahren und dort zelten. Diesmal haben wir nur dort nicht übernachtet, weil meine Eltern ja eine feste Unterkunft gebraucht haben und wir zusammen grillen wollten.
Gegen Mittag (wir mussten erst noch die Nadel im Heuhaufen suchen, da Carsten beim Fotografieren der Fossilien irgendwo seine Sonnenbrille verloren hatte - aber wir haben sie wiedergefunden) sind wir dann über Keetmanshoop (wir haben das kleine Museum in der ehemaligen Kirche besichtigt,ist ganz nett) bis Aus gefahren. Dort mussten wir das erste Mal tanken. Der Tankwart konnte gar nicht glauben, wie viel in unseren Tank reingeht, bei 100 Litern hat er nur noch ungläubig auf die Anzeige auf der Zapfsäule geschaut. Er hat wahrscheinlich nicht gewusst, dass wir zwei Tanks mit insgesamt 140 Litern besitzen.
Danach haben wir eine kurze Kaffepause mit Schwarzwälderkirschtorte im Bahnhofshotel eingelegt, bevor wir uns auf unsere erste richtige Pad Richtung Tirasberge begeben haben. Die D707 war sehr schön und angenehm zu fahren und wir haben immer mehr Springböcke, Oryxe und Strauße gesehen. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir auf der Farm Namtib angekommen und wurden sehr nett von dem jungen Farmer und seinem Sohn, der gerade Schulferien hatte, empfangen. Er hatte schon auf den anderen Farmen nachgefragt, wo wir denn bleiben oder ob er sich im Datum vertan hat, weil wir so spät noch nicht da waren. Offensichtlich tauschen sich die Farmen gegenseitig über die Gäste aus, wenn man also mal von einer zur anderen Farm liegenbleibt, besteht durchaus die Chance, dass einen jemand sucht
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Sowohl von den Campingplätzen als auch vom Haupthaus hat man einen tollen Sonnenuntergang. Die Campingplätze haben eine Grillstelle und zum Duschen muss man im Badehaus den Donkey einheizen. Meine Eltern fanden das Essen mit den Gastgebern und die Gespräche sehr nett. Diese Übernachtungsmöglichkeit können wir wirklich nur jedem empfehlen, egal ob Camping oder feste Unterkunft.
Ursprünglich wollte ich die drei Nächte in den Tirasbergen auf die Farm Tiras und Koiimasis aufteilen, aber Tiras war schon voll und so habe ich Namtib gewählt, es aber überhaupt nicht bereut, hier würde ich mal gerne im April, wenn noch mehr Pflanzen blühen, nochmal herkommen.
So, das soll´s für heute gewesen sein, lg Jennifer.