19. Juni 2011
Nach einer guten Nacht starten wir gegen 6.30 wieder zu unserem Morgenspaziergang. Das Thermometer zeigt 4°. Im Flussbett ist es noch recht kühl, die Nasen laufen und die Tiere halten sich bedeckt. Wir sind allein mit Jan und den Hunden unterwegs, geniessen wieder die Stille und die Natur, bekommen aber auch wieder viele Erklärungen. Irgendwann hören wir den Alarmschrei eines Go-away-Birds und dicht vor uns fliegt ein African Hawk Eagle vorbei - zum Nest. Dort sitzt das Weibchen und erwartet ihn bereits. Jan ist völlig aus dem Häuschen:
![:silly: :silly:](/media/kunena/emoticons/silly.png)
Endlich weiss er, wo das neue Nest ist! Das alte haben wir in den letzten Tagen mehrmals gesehen und Jan sagte immer „wenn ich nur wüsste, wo die jetzt sind...“ Die location wird wieder sorgfältig im Buch notiert.
Pünktlich zum Frühstück sind wir zurück. Die Gruppe ist heute klein, denn die Schnupfennasen bleiben alle im Bett. Das tut der Auswahl aber keinen Abbruch - wie zuvor ist es wieder köstlich und umfangreich. Dies ist unsere letzte Mahlzeit hier und wir mögen uns gar nicht trennen.
Wir wissen schon die ganze Zeit über, dass die Huab Lodge zu unseren Lieblingsunterkünften dieses Urlaubs zählen wird. Rückblickend ist sie DIE Lieblingslodge!
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Hier stimmt für uns einfach Alles, es ist ein rundes Ganzes hier. Und wenn ich die Kosten vergleiche, dann ist die Huab Lodge mit den Aktivitäten, Verpflegung und Getränken günstiger als z.B. Erongo Wilderness und Camp Kipwe. Aber nach unseren Erfahrungen sind sie nicht zu vergleichen! Ihr werdet lesen, warum...
Um 9.55 sind wir dann fertig zur Abfahrt, das Thermometer zeigt 19° und wir werden vor unserer Tür von einem Red-eyed Bulbul mit lautem Gezwitscher verabschiedet. Der Abschied von den Mitarbeitern und anderen Gästen ist ausgesprochen herzlich.
Bis zur C35 brauchen wir wieder 45 Minuten, dann geht es nach Khorixas. Die C35 ist glatt und gut zu fahren, die C 39 geht anfangs auch. In Khorixas machen wir die üblichen Stopps zum Tanken und Mini-Einkauf. Es ist Sonntag und im Ort ist außer an der Tankstelle und im Supermarkt nichts los.
Ab dem Abzweig der D2628 wird die C39 allerdings unangenehm: Viele Löcher, sehr viel gravel und teilweise große Steine liegen auf der pad. Die Reviere sind steil, eng, tief und unten drin oft voll mit losem Geröll. Normale PKW müssen hier aufpassen, nicht aufzusetzen. Wir gucken mit langem Hals erst mal über die Kuppen, bevor wir uns hinunter stürzen...
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Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie es noch vor Kurzem hier ausgesehen haben mag...
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Mittlerweile haben wir 28°, das Fahren ist anstrengend und macht Magenschmerzen.
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Aber die Landschaft ist sehr schön.
Den offiziellen Petrified Forest lassen wir rechts liegen und halten ca. 52km westlich von Khorixas auf der
Blooukrans Farm, um uns dort den
„Tsubes Petrified Forest“ anzusehen. Die Farm liegt in einer Senke auf der linken Seite und die weiße Toreinfahrt ist gut zu erkennen. Zum „state of the art“ office fährt man ein Stück von der Straße weg.
Für 40 NAM$ pro Person bringt uns unser Führer Ben von dort einen steinigen Weg bergauf zu den Versteinerungen. Hier sind feste Schuhe sehr zu empfehlen! Leider ist Ben des Englischen kaum mächtig und so bleiben unsere Fragen unbeantwortet. Einen kleinen Zettel mit Erklärungen gibt er uns immerhin als wir wieder beim Auto ankommen. Aber auch ohne viele Worte sind wir von den Versteinerungen beeindruckt.
Teilweise sind sie von Felsen umschlossen und nur bei genauem Hinsehen erkennbar.
Meist liegen sie aber wie hingestreut herum
Die Strukturen faszinieren uns: Die Stücke sehen aus wie Holz, fühlen sich aber wie Stein an und sind auch so schwer.
Neben vielen kleinen Stücken gibt es auch noch einige lange Baumstämme.
Und auch einige Welwitschias wachsen hier.
Wer viele Erklärungen bekommen möchte ist hier vielleicht nicht so gut aufgehoben. Für uns ist es so OK. Und wir sind alleine hier, das ist ja auch was!
Die pad bleibt heftig und die Landschaft weiterhin sehr schön
Wir kommen danach noch an etlichen Schildern "Petrified Forest" vorbei, haben aber keine Ahnung, was es dort zu sehen gibt.
Die D2612 bildet dann den Höhepunkt des Tages: Ganz übles Wellblech mit viel losem Sand und Steinen obenauf.
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Wir schleichen mit 40-50 km h dahin und fluchen. Um die Landschaft zu geniessen halten wir zwischendurch an, denn bei dem Geholper geht das sonst gar nicht. Leider ist es sehr diesig und die Fotos sind nicht so toll. Aber die unterschiedlichen Felsformationen dicht nebeneinander, die weite Ebene und das hohe Gras sehen sehr schön aus.
Um 14.40 erreichen wir nach 181 km unser heutiges Ziel:
Camp Kipwe
Die Häuser der Lodge schmiegen sich an einen Granithügel und verschmelzen fast damit.