THEMA: A coldfront is coming... Namibia im Winter 2011
10 Aug 2011 16:16 #199967
  • Beate2
  • Beate2s Avatar
  • Beiträge: 1106
  • Dank erhalten: 369
  • Beate2 am 10 Aug 2011 16:16
  • Beate2s Avatar
Außerdem sind jetzt große Vogelschwärme in dunklen Wellen und Wolken unterwegs, die immer kurz zum Wasser hinunter fliegen, trinken und schon sind sie wieder weg... Ein Rauschen und Zwitschern liegt in der Luft. Wir können leider nicht auszumachen, welche Art es ist, wahrscheinlich Common waxbill.

Im meinem Magen macht sich ein Hungergefühl breit - ganz was Neues! - und ich beschließe mal zu gucken, was die Köche denn zu bieten haben. Das Angebot im Kiosk ist durchweg fettig: Burger, Sandwich und Chips. :( Im Restaurant jedoch bin ich angenehm überrascht über die kleine aber gute Auswahl: Greek Salad, Gemüsesuppe, Fischfilet und Game Steak. Der Fisch lacht mich sofort an - gebratenes Hakefilet mit Reis und frischem Gemüse. :cheer: Leute - ein geschmacklicher Hochgenuss!!! :cheer: :cheer: Saftiger Fisch, Reis mit frischen Kräutern dazu knackige Möhren, Blumenkohl und Brokkoli. Da bleibt nicht ein Reiskorn übrig. Dies ist seit 1 Woche meine erste Mahlzeit und sie schmeckt ausgezeichnet! Da mir bisher schon beim Gedanken an Essen übel wurde, finde ich das einen enormen Fortschritt. Ich bin ja so glücklich!!! :) :) :) Dann geht es jetzt wohl endlich bergauf mit mir. Und 70$ finde ich einen total akzeptablen Preis dafür.

Frau kann nicht alles haben - während ich beim Essen war, kam ein Elefant zum Trinken und Duschen. :S Er hat sich sehr gekonnt von oben bis unten mit Matsch eingesprüht und ist sah ihn gerade noch abwandern.



Einige Oryx kommen dazu. Ein kleines hat ein verkümmertes Horn, das wird ihm bald Schwierigkeiten bereiten.





Die meisten Tiere gehen und wir entschließen uns zu einem Schönheitsschlaf. ;) Gegen 16.00 bin ich wieder zurück, die Tiere sind aber noch unterwegs. Dafür landet eine Busgruppe. Eine der Frauen ist so begeistert von den 3 Zebras vor ihr am Wasserloch, dass sie laut in die Hände klatscht, um den Rest ihrer Truppe darauf aufmerksam zu machen. Die kriegen aber Nichts mit, also klatscht sie noch mal. Dann dreht sie sich zum Wasserloch um und „.... oh, :S die Tiere sind ja weg...“ Tja, dumm gelaufen. Wieso niemand mehr da ist, will sich ihr nicht erschließen... :whistle:

Da wenig los ist sinniere ich über unsere Tage im Etosha. Ich bin froh, dass wir hinein gefahren sind und nicht irgendwo draußen auf einer Lodge abgewartet haben. Dafür, dass wir so angeschlagen und fertig waren, haben wir uns sehr gut gehalten und viel unternehmen können. In den letzten Tagen war es für mich oft eine Gratwanderung zwischen „ich will noch mehr, nein alles sehen“ und „toll, dass wir so viel sehen“. Ich musste mich manchmal schon selbst in die Seite knuffen um nicht zu viel zu verlangen. Aber so ist es wohl, wenn man sich so lange auf etwas so Besonderes freut, und dann zurückstecken muss. Dennoch, wir waren in den Tagen hier alles Andere als entspannt.
Wir sind sehr angetan von den großen Tiergruppen, insbesondere den Zebras. Es ist wunderschön, sie in der Ferne über die weiten Flächen ziehen zu sehen. Unsere Begegnungen mit den Elefanten waren imponierend. :whistle: Auch wenn es nicht die erhofften großen Gruppen waren. Leider kamen die Raubkatzen viel zu kurz. :( Aber wir haben auch viele Tiere gesehen, die sonst unter „ferner liefen“ rangieren, und die möchte ich nicht missen. :)

Insgesamt ist es heute ruhiger als gestern, nur wenige Zebras sind da, einige Schakale versuchen wieder ihr Glück beim Vogelfang. Zwei Impala kommen dazu.



Mit dem Sonnenuntergang kommt dann noch ein Elefant und löscht den Durst.



Er trinkt am Zufluss zum Wasserloch und bläst Luft in das Wasser hinein. Das blubbert ganz laut und hört sich an, als ob man Luft in einen Strohhalm in sein Getränk bläst. Das habe ich als Kind gerne gemacht...
Aber ob hier wirklich Wasser eingeleitet wird, wage ich bei seiner Schlagseite doch zu bezweifeln. :woohoo: :woohoo:



Ihm schmeckt es jedenfalls und er lässt sich richtig Zeit.

Schließlich kommen noch zwei Giraffen. Sie nähern sich wieder nur sehr vorsichtig. Der Schatz geht zurück und will Tagebuch schreiben und dann die anstehende Mondfinsternis aufnehmen.
Im Lauf der Zeit kommen noch zwei Elefanten, ein Black Rhino und wieder etliche Schakale. Die Schakale ärgern das Rhino. Aber nur so lange, bis dies heftig mit dem Fuss aufstampft. Dann ist Ruhe! Ein Small-spotted Genet guckt auch noch vorbei. Im Baum landen zwei Reiher und zwei Eulen. Es tut sich lange nichts, aber gerade als ich gehen will, kommen Mama und Kind Black Rhino zum Trinken. Ich bin ganz zufrieden soweit.

Ätzend an diesem Abend ist fürchterlich laute Musik, die aus der Ferne bis ans Wasserloch dringt. :sick: Die Bässe wummern im Bauch. Wir vermuten, dass deswegen so wenig Tiere da sind. Als ich um 20.30 gehe muss ich doch mal nachsehen, wo die Musik eigentlich herkommt. Am Wasserloch waren wir alle ziemlich sauer über den Lärm. Ich gehe Richtung Campsite und es wird immer lauter. Dann stehe ich aber vor dem Zaun des Camps und stelle fest, der Lärm kommt von außerhalb: Die Quelle liegt im ja doch etliche hundert Meter entfernten Angestelltencamp! :sick: Nichts gegen einen netten Abend mit Mucke - aber da schießen sie doch übers Ziel hinaus. Ich beschließe, mich am nächsten Tag darüber zu beschweren. An der Rezeption ist jetzt eh niemand mehr zu erreichen.

Mein Schatz ist sauer, als er feststellt, dass die Zeitangaben im Internet für die Mondfinsternis nicht stimmen. :angry: Es gibt mindestens 1 Stunde Differenz und der Mond ist schon zu zwei Dritteln im Schatten, als er rausgeht. So ein Mist!!! Dennoch ist es ein schönes Bild. So wie der Sternenhimmel überhaupt grandios ist.

Im Osten hören wir einen Löwen brüllen und gehen noch mal schnell ans Wasserloch. Alle Besucher sind eingefroren und mucksmäuschenstill: Am Wasser sind ein Black Rhino und zwei Löwinnen mit zwei Jungen. Entfernt steht eine Giraffe und wartet ab. Als die Löwinnen gehen kommt sie langsam näher.

Wir gehen auch, schreiben Tagebuch, essen mal wieder Cräcker (heute schmecken sie dem Mann zum ersten Mal, :cheer: es geht auch ihm besser!) und planen die morgige Fahrt. Um 22.00 liegen wir im Bett.
Letzte Änderung: 20 Jul 2013 13:46 von Beate2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Sanne, TanjaH, Champagner, Maria 58, SpottedDrum
13 Aug 2011 10:53 #200349
  • Beate2
  • Beate2s Avatar
  • Beiträge: 1106
  • Dank erhalten: 369
  • Beate2 am 10 Aug 2011 16:16
  • Beate2s Avatar
16. Juni 2011

Noch vor dem Wecker werden wir wach. Wir haben gut geschlafen und fühlen uns recht fit. Um 5.15 sehen wir noch einmal beim Wasserloch im Camp vorbei, aber es ist niemand da. Den Sonnenaufgang wollen wir auf dem Turm erleben und wir sind auch rechtzeitig oben. Oh, ist das ein kalter Wind hier oben!!! Ich ziehe über die Fleece Jacke noch die Goretex Jacke, zum Stirnband kommt noch die Kapuze dazu - und ich zittere trotzdem wie Espenlaub. Aber der Blick ist wunderschön: Im Westen hängt noch der Vollmond am Himmel.



Im Osten geht die Sonne über der Ebene auf.



Wir checken aus, das geht völlig unproblematisch und ohne Check des Bungalows bekommen wir unsere Kaution zurück. Im Restaurant ist es schön warm und das Buffet sieht wieder gut aus, nichts fehlt. Mein Schatz gönnt sich leckeres frisches Obst und Müsli. Ich nehme zum Toast erstmals Wurst und ein gekochtes Ei. Lecker! Aber der Kaffee schmeckt nicht, das ist eine dünne Brühe. Also noch mal Tee...

Um 7.30 fahren wir bei 8° los in Richtung Andersson Gate. Gelobt sei die Sitzheizung... Es ist wenig Verkehr, nur einige Tourwagen von außerhalb verbreiten Hektik. Das sanfte Morgenlicht ist wieder sehr schön und wir sehen nochmals Zebras, Springböcke und Giraffen.
Wieder mal ein Tier mit vielen Beinen und zwei Köpfen



Und dann: Im Gleichschritt - Marsch! Na, das üben wir noch mit rechts und links...



Die C38 nach Outjo finden wir beide sehr eintönig. Mir fallen fast die Augen zu. Unterwegs können wir noch nicht einordnen, warum die Mopanebäume fast durchgängig so viele braune Blätter haben. Damit sehen sie im oberen Teil ziemlich trostlos und vertrocknet aus. Der untere Teil der Blätter ist noch grün. Später erfahren wir, dass es in den Nächten zuvor starken Frost gab und die Blätter erfroren sind. Die Bäume würden sich aber wieder erholen.

Kurz vor 9.00 erreichen wir Outjo, tanken und kaufen beim Bäcker einige Blätterteigteilchen für unterwegs.
Unser heutige Ziel ist die "Huab Lodge & Bush Spa". Also geht es einige Kilometer zurück und auf die C40, die auch recht langweilig ist. Die D3236 ist wunderbar glatt und gut zu fahren. Es ist kein Verkehr, nur 1 Oryx kreuzt die pad. Leider ist es auch heute wieder sehr diesig. Kurz vor der C35 wird die Landschaft abwechslungsreicher, es kommen Berge dazu und wir lassen uns den Kuchen schmecken. Nicht schlecht!



Die D2670 zieht sich dann noch mal 35 km durch die Berge bis ans Ende der Welt...



Sie ist anfangs gut zu fahren, später kommen recht steinige, steile und holperige Abschnitte. Für diese 35 km brauchen wir 45 Minuten. Aber wir halten auch oft wegen der tollen Ausblicke an. Leider lassen die sich im Foto nicht so gut einfangen - da müsst ihr selbst mal hinfahren...
Letzte Änderung: 20 Jul 2013 13:46 von Beate2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
13 Aug 2011 11:15 #200355
  • Beate2
  • Beate2s Avatar
  • Beiträge: 1106
  • Dank erhalten: 369
  • Beate2 am 10 Aug 2011 16:16
  • Beate2s Avatar
16. Juni.2011 Fortsetzung

Um 12.00 erreichen wir unsere Unterkunft für die nächsten 3 Tage, die Huab Lodge. Jaap und Cathy heissen uns willkommen, wir bekommen einen kalten Saft und haben Zeit, die ersten Eindrücke zu verarbeiten. Und die gefallen uns ausgesprochen gut!
Die Lodge liegt eingebettet zwischen vielen Bäumen und Büschen am Ufer des Huab. Zwischen den Gebäuden gibt es viel Platz, so dass man immer nur einen Ausschnitt der Anlage sieht. Meist ist nur ein Teil des Daches aus der Ferne zu sehen.
Die Lounge mit Essbereich und Bar ist ein riesiger offener Raum, dessen Dach von enormen Eukalyptusstämmen aus Tzaneen getragen wird.







Wir bekommen Bungalow Nr 2 und sind begeistert. Das große, helle Zimmer ist sehr liebevoll eingerichtet, mit allem was man braucht. Im Bad gibt es mal wieder Waschlappen - das ist in Namibia ja nicht selbstverständlich. Und die große Terrasse liegt in Richtung Flussbett - ein schöner Platz.





Wir fühlen uns sofort sehr wohl hier und ich glaube, dies ist in unserer Verfassung der richtige Ort, um gesund zu werden. Wir packen schnell einige Dinge aus den Koffern in die Schränke. Meinen teile ich mit einer Agame, die dort an der Wand sitzt. Die Koffer selbst bleiben mal wieder zu.
Um 13.00 gibt es Lunch. Meinem Schatz hat das Geholper über die Pisten ziemlich zugesetzt. Er bekam Magenschmerzen und sagte unterwegs, sein Magen fühle sich an, als ob er nicht verankert sei, sondern frei im Bauchraum schwebe.:S Das wird heute wohl noch mal schmale Kost für ihn.

Beim Lunch treffen wir dann Jan, den Besitzer und die fünf anderen Gäste. Jaap, Cathy und Thomas, die auf Huab arbeiten, essen auch mit uns. Es ist eine schöne entspannte Atmosphäre. Und obwohl alle anderen sich seit Jahren kennen, fühlen wir uns nicht einen Moment fremd in der Runde. Suzie, Jan‘s Frau ist leider krank, wir werden sie in den nächsten Tagen kaum sehen.
Die Küche hat einen Greek Salad, gegrillte Hähnchenflügel und Nudelauflauf bereitet. Als Dessert gibt es Eiscreme. Es schmeckt sehr gut und ich habe richtig Appetit. Der Mann hält sich noch zurück.

Nach dem Essen gucken wir kurz zum pool



und zur heißen Quelle



Hier gibt es ein Thermalbecken mit 40° heißem Wasser und ein Abkühlbecken mit 20° kaltem Wasser. Das müssen wir später unbedingt testen!

Als wir in unser Zimmer zurück kommen sehen wir, dass ein Besucher einen Apfel angeknabbert hat, der auf dem Tisch liegt. Saubere Abdrücke langer Nagezähne zeichnen sich im Fruchtfleisch ab. Ok, also nichts herum liegen lassen- der Apfel wird entsorgt. Später erfahren wir, dass es eines dieser kleinen Kerlchen war, die mit unglaublicher Geschicklichkeit am Haus hochklettern und irgendwo in der Dachkonstruktion den Besuchereingang haben.



Wir entscheiden uns für einen faulen Nachmittag, machen erst mal ein Nickerchen und setzen uns dann in die Lapa, schreiben Tagebuch, trinken Kaffee und erledigen Post. Thomas repariert noch das W-LAN, das beim letzten Gewitter beschädigt wurde, dann haben wir mal wieder Verbindung zu unseren Lieben und ich kann meine Geburtstagspost lesen.
Die anderen Gäste sind beim Nachmittagsdrive. So teilen wir uns die Lounge mit Vögeln, Eidechsen und Libellen. Herrlich!

Bei der Rückkehr in unser Zimmer muss ich lachen. Dort, wo vorhin der Apfel lag, liegt nun ein Buch. Und in der Zwischenzeit hatten wir wieder Besuch. Der war offensichtlich über das fehlende Leckerchen verärgert und hinterliess eine deutliche Nachricht: Das Buch wurde mit einem Köttel dekoriert... :whistle:

Um 19.00 gibt es Dinner, vorher trifft man sich zum Aperitif und Schwatz an der Bar. Alle essen wieder zusammen an einer langen Tafel und Jan stellt die Weine, die er für heute ausgesucht hat, vor. Es gibt einen leckeren Starter. Die Atmosphäre ist sehr angenehm.
Das Menü wird von Massia, der Köchin, auf Damara-Nama vorgetragen und ihre Assistentin Ingrid übersetzt es für uns ins Deutsche: gemischter Salat, Kingklipfilet, Rindergulasch, Kürbisgemüse, gefüllte Rote Beete und Reis. Als Dessert gibt es Apfelkuchen. Alles ist frisch, das Gemüse knackig und es schmeckt sehr gut. Ich genieße die Auswahl und die gute Zubereitung und freue mich auf unseren Aufenthalt hier.
Leichte Gespräche vertreiben die Zeit und wir sind satt und zufrieden. Um 21.00 gehen alle auf ihre Bungalows. Gut ausgestattet mit Taschenlampen und einer Thermosflasche mit heißem Wasser für den späten oder frühen Kaffee.
Letzte Änderung: 20 Jul 2013 13:47 von Beate2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Namibianer1
13 Aug 2011 14:18 #200377
  • Beate2
  • Beate2s Avatar
  • Beiträge: 1106
  • Dank erhalten: 369
  • Beate2 am 10 Aug 2011 16:16
  • Beate2s Avatar
17. Juni 2011

Um 5.40 klingelt nach einer kühlen, aber guten, Nacht der Wecker. Für 6.15 ist das Treffen für den Early Morning Walk angesetzt. Wir genehmigen uns einen starken Kaffee und hausgebackene Kekse. Die Morgenstimmung ist mal wieder wunderschön.



Zu dritt gehen wir mit Jan und drei Hunden im Flussbett lang. Es ist noch kühl und Jan erzählt, dass es vor einigen Nächten mit -6° die kälteste Nacht der letzten 20 Jahre gegeben habe. Bei der Kaltfront haben auch die Mopanebäume, die wir unterwegs gesehen haben, ihre Frostschäden abbekommen.
Jan ist ein wandelndes Lexikon und kann sehr gut und anschaulich erklären.



Flora, Fauna, politische Entwicklung, Erdgeschichte - keine Frage bleibt unbeantwortet. Wir kommen an der Seilbahn vorbei, die bei Hochwasser die Verbindung zur Außenwelt bildet. Überall im Flussbett gibt es Wildspuren - Oryx, Zebras, Kudus, Paviane waren in der Nacht unterwegs. An manchen Stellen haben Oryx nach Wasser gegraben, das hier dicht unter der Erdoberfläche zu finden ist. Die Pfützen, in die wir hinein fassen, haben alle eine unterschiedliche Temperatur: Von kalt über lauwarm bis hin zu heiss. Das warme Wasser für die Mitarbeiter, die in den Häusern der alten Farm auf der anderen Flussseite wohnen, kommt mit 60° direkt aus der Erde.

Kurz vor 8.00 sind wir zurück zum Frühstück. Dies gibt es auf der Terrasse in der Morgensonne - wunderbar! Wie schon Lunch und Dinner ist das Frühstück ausgezeichnet: :cheer: Jeden Tag gibt es 4 Sorten selbst gebackenes Brot, frisches Obst, Müsli, leckere Wurst und guten Käse, Eierspeisen, Tomaten, Gurke, Avocado, Marmeladen, Kaffee, Tee, Saft... Ein guter Start in den Tag!

Wir gehen nur kurz auf unser Zimmer, das schon aufgeräumt ist, und treffen uns um 10.00 zum Morning Drive. Jan zeigt uns die alten Farmgebäude, wir passieren „Huab International Airport“ und fahren wieder ins Flussbett. Heute umfasst die dreiteilige Farm 8000 ha. Innerhalb dieses Gebietes gibt es keine Zäune mehr und auch für die Wüstenelefanten wurde ein Korridor geschaffen, durch den sie wandern können. Als Jan 1992 die Farm gekauft hat „war hier kein Schwanz mehr zu sehen. Alle Tiere wurden abgeschossen.“ Seitdem haben sich wieder Oryx, Kudus, Bergzebras, Warzenschweine, Klippschliefer angesiedelt. Leider sind die Wüstenelefanten in diesem Jahr, bedingt durch die guten Regenfälle, erst zwei mal auf der Farm gewesen. Wir werden sie hier leider nicht sehen. :(
Dafür steht die Flora auf dem Programm:
Blutfruchtbaum



Anabaum



Bergkastanie



Unter einem gewaltigen Ahnenbaum / Leadwood - oder auch Omumborombonga. Was für eine Name! - gibt es einen cooldrink. Die Struktur des verwitterten Holzes finde ich sehr interessant.



Durch den vielen Regen steht auch hier das Gras sehr hoch und die Vegetation ist üppig. In der Ferne sehen wir eine Gruppe Oryx vorbei ziehen



Auf der Spitze einer Bergkastanie entdecke ich einen Vogel - einen Black Eagle! Wow! Er fliegt vor uns über den Hügel und landet ein Stück weiter auf den Felsen. Durch das Fernglas können wir ihn gut beobachten. Jan führt akribisch Buch darüber, wo er wann welche Tiere sieht.
An Vögeln haben wir heute Vormittag noch Go Away Birds, Crimson-breasted Shrike, Drongo, Violet Woodhoopoe, Pearl spotted Owl, Damara Hornbill, Yellow Hornbill, Buffalo Weaver, Red-billed Quelea, Glossy Starling und sicher noch etliche mehr gesehen.

Pünktlich zum Lunch sind wir zurück. Heute gibt es gemischten Salat, Bohnensalat, Kürbis-Orangen-Mandel-Salat, Spinatquiche und Mett im Blätterteig. Als Dessert: Kuchen. Alles ist wieder ausgesprochen schmackhaft und wir lassen es uns gut gehen. :) Selbst mein Schatz hat Appetit, obwohl ihm die Fahrt vorhin nicht so gut bekommen ist.

Danach müssen wir uns von den Anstrengungen des Tages erholen. Der Schatz ruht. Ich gehe ins Spa - ich bin alleine dort und es tut gut! Aber lange halte ich es in dem warmen Wasser nicht aus. Das kalte Becken daneben ist dann sehr erfrischend.

Schnell einen Kaffee trinken (warme und kalte Getränke sind im Preis inbegriffen und stehen den ganzen Tag zur Verfügung), dazu wieder leckere selbst gebackene Kekse. Heute gibt es sie als Ausstechplätzchen in Hippoform - süss! :kiss:
Um 15.30 geht es dann zum Afternoon Drive. Wir sind wieder nur zu viert, denn die Krankenfraktion hütet mit Magen, Rücken und Erkältung die Betten. (Wir haben die Lodge schon in „Huab Sanatorium“ umgetauft. Trotz der Zipperlein sind alle aber gut drauf.)
Es geht ins Flussbett und dann in Richtung Bergkette. Wir sehen etliche Oryx, 3 mal treffen wir auf Warzenschweine und dann entdecken wir auch noch Bergzebras.



Sie spielen verstecken hinter den Bäumen, aber immerhin können wir sie eine ganze Zeit lang beobachten.

Den sundowner gibt es mit einem interessanten Gespräch im Flussbett



Wir verzichten heute auf den Aperitif und sind erst kurz vor der Essenszeit in der Lapa. Neue Gäste sind angekommen und es werden wieder die abendlichen Rituale zelebriert: Zum Starter werden die Weine vorgestellt (je 1 Weißwein, Rosé und Rotwein) und das Menü wird uns zweisprachig erklärt. Heute gibt es gemischten Salat, Huhn in Erdnusssauce, gefüllte Oryxsteaks, Kartoffeln auf 2 Arten zubereitet und Kürbisgemüse. Als Dessert: Lemon Meringue, :) ! Alles ist wieder sehr lecker, die Weine schmecken gut, die Gespräche sind locker und vielfältig und die Bettschwere macht sich bald bemerkbar.
Um 21.15 liegen wir schon wieder im Bett.
Letzte Änderung: 20 Jul 2013 13:47 von Beate2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Kiboko, Champagner, Namibianer1
13 Aug 2011 16:19 #200388
  • Beate2
  • Beate2s Avatar
  • Beiträge: 1106
  • Dank erhalten: 369
  • Beate2 am 10 Aug 2011 16:16
  • Beate2s Avatar
18. Juni 2011

Um 6.15 treffen wir uns wieder zum Spaziergang. Der Kaffee weckt die Lebensgeister. Durch die Teleskope bewundern wir noch mal den klaren Mond mit seinen Kratern. Auf der anderen Seite ist Jupiter mit einigen seiner Monde zu sehen. Das ist sehr beeindruckend.
Die Nacht empfanden wir wärmer als die zuvor, jetzt finden wir es jedoch durch eine hohe Luftfeuchtigkeit kühl. Aber beim Gehen wird uns warm und die Nasen fangen an zu laufen. Die Morgenröte im Flussbett ist wieder sehr schön.



Wir besteigen den Kanonenhügel und haben von dort einen tollen Blick auf die umliegenden Bergketten. In einigen Bereichen des Flussbettes gibt es tiefe Auswaschungen. Die Seitenwände sind hier bis zu 4 m hoch. Wir treffen wieder auf Oryx und auf einem Baum sonnt sich eine Gruppe Rosy-faced Lovebird.

Auf dem Rückweg kommen wir an der Solarstation vorbei, die seit 1993 die Lodge mit Strom versorgt. Der Generator muss nur bei bedecktem Himmel kurzfristig zugeschaltet werden.





Das Frühstück gibt es wieder gut und ausgiebig in der Morgensonne. Danach fahren wir beide mit Jan ins Gelände. Es macht Spass zu erleben, wie sehr Jan seine Farm liebt und wie zufrieden er hier ist. Wir unterhalten uns angeregt, bekommen jede Menge Erklärungen und genießen die Umgebung.
Vögel kommen auch heute wieder nicht zu kurz: Cape Turtle Dove, Laughing Dove, Namaqua Dove, Drongo, Short-toed Rock Thrush, Brown Snake Eagle, Lilac-breasted Roller, Palm-Swift und Purple Roller



Wir passieren etliche Wasserstellen und sehen nach, ob dort alles in Ordnung ist. Jan macht uns auf dem Berg zu unseren linken Seite auf eine Reihe Mopanebäume aufmerksam, die eine Wasserader anzeigt. Während er uns dies erklärt, schnauft es direkt rechts neben uns. Bergzebras stehen keine 10 m von uns entfernt im Gebüsch! Wir sind mal wieder begeistert!



Leider sind wir nicht den erhofften Kudus begegnet. Aber - man kann nicht alles haben... ;)

Ohne auf die Uhr zu gucken sind wir rechtzeitig zum Lunch zurück auf der Lodge. Die Kranken fühlen sich besser und wir lassen uns einmal mehr mit Greek Salad, Spaghetti Bolognaise und Kuchen verwöhnen.

Die Nachmittagsfahrt lassen heute alle ausfallen, jeder macht es sich irgendwo bequem. Wir halten die geliebte Siesta und gehen dann zur heißen Quelle. Das heiße Wasser ist sehr schön entspannend. Aber bei 30° Außentemperatur wird es doch schnell zu heiß. Es ist ein schöner, ruhiger Ort hier.
Auf dem Rückweg haben wir am Pool wieder eine dieser Begegnungen: In einem Grasbüschel, das im Kiesbett direkt neben dem Weg steht, raschelt es als wir daran vorbei gehen. Ich denke noch, na das ist für eine Eidechse aber ziemlich laut... :unsure: Als ich den Kopf zur Seite drehe, sehe ich gerade noch, wie eine Schlange aus dem Grasbüschel die dahinter liegende Mauer hoch schnellt und im Gebüsch verschwindet. :woohoo: Himmel, ich schon wieder!!! :woohoo: Diese Schlange war vollkommen in ihrem Versteck eingerollt, damit unsichtbar und nur gut einen Meter von mir entfernt. Wie nahe kommen wir uns denn noch?! :dry: Auf Grund der Schnelligkeit, Größe und Färbung vermuten wir, dass es eine Whip Snake war.

Wir lassen den Nachmittag in der Lapa mit Kaffee, Keksen, Tagebuch schreiben und schwatzen ausklingen. Ich beobachte dabei die Eidechsen und Agamen, die sich in der Sonne wärmen.









Heute treffen wir uns alle zu einem frühen sundowner: Camelthorn Bockbier vom Fass! Oh, ist das lecker. :lol: Dazu Nüsse, Biltong, Droewors, gute Gespräche und viel Gelächter. Was für ein Leben! :P

Und auch das Dinner ist wieder fein: Nach den bekannten Ritualen gibt es gemischten Salat, Rinderfilet mit Rotweinsauce, Schweinekotelett, Kartoffelbrei, Erbsen, Möhren, Bohnen, Blumenkohl - und natürlich Kuchen. Der Wind frischt auf, wir lassen die Rollos herunter, ziehen noch eine Jacke an und sitzen noch bis 21.45 zusammen. Der Sternenhimmel ist wieder mal gigantisch. Aber es ist zu kalt, um noch lange draußen herum zu stehen.
Anhang:
Letzte Änderung: 20 Jul 2013 13:48 von Beate2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Kiboko, Namibianer1
13 Aug 2011 16:39 #200389
  • Butterblume
  • Butterblumes Avatar
  • Beiträge: 3700
  • Dank erhalten: 2663
  • Butterblume am 13 Aug 2011 16:39
  • Butterblumes Avatar
Hallo Beate,
Hier gibt es ein Thermalbecken mit 40° heißem Wasser und ein Abkühlbecken mit 20° kaltem Wasser. Das müssen wir später unbedingt testen!

Welches der beiden wolltet Ihr denn testen? Lass mich raten...:woohoo: :woohoo: :woohoo:

Danke, für die Beschreibung dieser Unterkunft. Habe ich zu meinen Favoriten gepackt, da wir ja auch immer gerne im afrikanischen Winter reisen. Und so eine große Wärmflasche auf dem Lodgegelände ist sicher nicht verkehrt.

Herzliche Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.