THEMA: Namibia Reise 2011
28 Mai 2011 11:17 #188815
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  • Erika am 28 Mai 2011 11:17
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Hallo Serengeti

Es geht in erster Linie darum, dass du dich so abschätzig über diese Gruppenreisenden äusserst. Namibia wird in den Reisebüros als das Land mit den unendlichen Weiten verkauft. Dass jedoch Zehntausende andere Leute diese unendlichen Weiten ebenfalls erleben wollen, ist euch bei der Vorbereitung der Reise überhaupt nicht bewusst geworden. Namibia ist für Afrika das Einsteigerland schlechthin, besonders für Selbstfahrer. Es wird deutsch gesprochen, es gibt deutsche Kultur, deutsches Essen, deutsche Städte usw. Viele Leute möchten dem Stress mit den Vorbuchungen aus dem Wege gehen und schliessen sich deshalb einer Reisegruppe an. Dass sie manchmal nicht genau wissen, wo sie jetzt gerade sind und wo sie als Nächstes hinfahren, finde ich nicht schlimm. Jedem das Seine. Die meisten von ihnen kommen begeistert nach Hause und haben viel zu erzählen.

Allein auf eigene Faust mit einem Mietwagen loszufahren, nachdem zuvor minutiös jede Unterkunft vorgebucht wurde, ist weder eine Kunst noch eine besondere Leistung und schon gar kein aussergewöhnliches Abenteuer.

Ich finde, ein wenig mehr Toleranz wäre schon angebracht, unter dem Motto „leben und leben lassen“.

Um das menschen- und touristenleere Namibia erleben zu können, hättest du mindestens 20 Jahre früher dort hin fahren müssen.

Grüessli
Erika
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
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28 Mai 2011 11:30 #188816
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  • Serengeti am 28 Mai 2011 11:30
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Hi Erika,

ist angekommen.
Das mit den 20 Jahren früher, da hast Du sicherlich recht. Daß ich nicht alleine in Namibia unterwegs sein werde, nun, so weltfremd bin ich nicht, das war mir klar. Diese, gleich am Anfang der Reise allerdings geballte, Erfahrung hatte ich, trotz vielen Lesens von Berichten und Infos aus Foren nicht so erwartet. Übrigens, ich hatte auch nie behauptet, daß ich künstlerisch tätig war, als ich es trotz meiner bajuwarischen "Einfältigkeit" schaffte, Unterkünfte vorauszubuchen. Ob es abenteuerlich wird, hängt dann wieder von den Umständen und dem Reiseverlauf ab, der trotz gebuchter Unterkünfte von Spontanität geprägt sein kann.

Serengeti
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28 Mai 2011 11:31 #188817
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  • Pascalinah am 28 Mai 2011 11:31
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Hallo zusammen,

zum Glück kamnn man ja nicht alle Burrundreisenden / Kleingruppenreisende über einen Kamm scheren. Und wie Beate2 schon schreibt gibt es auch Auf-eigene-Faust-Reisende, die keinen Fettnapf auslassen.

Nur seien wir mal ehrlich:...;) ;) ;) warten wir bei Bus- und Kleingruppenreisenden nicht schon förmlich darauf, dass jemand von ihnen "hummeldummt" Das Buch hat bei jedem von uns Spuren hinterlassen auf denen wir jetzt wandeln.

Und noch mal ehrlich sein: hat sich nicht jeder von uns mal in eine Lage gebracht, wo man hinterher über sich selbst den Kopf geschüttelt hat?

Hier noch ein Auszug aus einem meiner Reiseberichte, wo wir auf eine Hummeldumm-Truppe gestossen sind. Nur - hätten wir ohne Tommy Jaud auch so direkt darauf geachtet?... :

Wir fahren ein Stück weiter, halten an der alten Bahnstation Gharub. Hier treffen wir auf eine wirkliche Hummeldumm-Truppe – nur die Holzgirafe auf dem Dach fehlt (noch)! Damit Madam mit ihren strassbesetzten Sandälchen nicht zu weit laufen muss, fährt „Bahee“ seinen 8-Sitzer-Bus bis dicht an das verfallene Bahnhäuschen heran und fährt sich prompt samt Gepäckanhänger im tiefen Sand fest. Keiner weiss, warum er nicht auf dem harten Stück stehen geblieben ist... Man bloss keinen Meter zu Fuss gehen! Einige Leute bleiben auch stur im Bus sitzen, andere versuchen ihn raus zu schieben. Ergebnis: „Bahee“ sitzt 2 Meter weiter wieder fest! Nein, da braucht die Hummeldumm-Truppe gar nicht so zu uns rüber zu schauen. Wir schieben garantiert nicht mit! Endlich kommt einer auf die Idee, den Anhänger ab zu hängen, dann geht’s vielleicht besser! Kopfschütteln unsererseits, rote Köpfe auf Seiten der Hummelsdumms. Grinsend fahren wir weiter...

LG Pascalinah
Nimm dich vor Leuten in Acht, die damit angeben, wer sie sind.
Ein Löwe wird dir nie sagen müssen, dass er ein Löwe ist.
Letzte Änderung: 28 Mai 2011 12:25 von Pascalinah.
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28 Mai 2011 11:46 #188818
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  • eggitom am 28 Mai 2011 11:46
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Erika schrieb:
Allein auf eigene Faust mit einem Mietwagen loszufahren, nachdem zuvor minutiös jede Unterkunft vorgebucht wurde, ist weder eine Kunst noch eine besondere Leistung und schon gar kein aussergewöhnliches Abenteuer.

Ich finde, ein wenig mehr Toleranz wäre schon angebracht, unter dem Motto „leben und leben lassen“.

Hallo Erika,

Das passt nun in meinen Augen nicht wirklich: Wenn du schon - und da stimme ich mit dir überein - Toleranz predigst, dann musst du sie auch für dich anwenden. Es gibt viele Leute - ich zähle auch dazu - für welche die Vorausplanung schon die halbe Reise ist. Dass man damit nicht nur die negativen Ueberraschungen auf ein Minimum reduziert, ist die Kehrseite.

Bei uns funktioniert das gut, weil meine Frau eher von der anderen Truppe ist; wir treffen uns irgendwo in der Mitte ;)

Und zum Thema Bustouristen gäbe es noch so Einiges zu sagen: vergesst nicht die Scharen von Japanern und - zunehmend - Indern, die in Europa einfallen. Inbesondere die Inder sollen scheinbar noch viel schlimmer sein, als die Europäer...

Kritik ist meines Erachtens durchaus zulässig, solange man sich bewusst ist, dass die Medaille immer zwei Seiten hat. Und dass Serengeti sich dessen bewusst ist, hat er mit der souveränen Replik auf Carsten's Bemerkung gezeigt. Also, Serengeti: Nur weiter so - und ich bin überzeugt, am Schluss der Reise wirst du dich auf "Ethosha" umtaufen...

Sonnige Grüsse
Thomas
Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht
(Fritz Grünbaum)

Reisebericht: 50 Tage NamBots (PDF ganz am Ende)
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28 Mai 2011 12:35 #188822
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  • Wakter am 28 Mai 2011 12:35
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Noch 7 Wochen bis zu unserer Reise nach Namibia.

Und ich lese hier jeden der Reiseberichte.

Und die kritische Haltung und auch die Anmerkungen habe ich schon mit gemischten Gefühlen gelesen, zudem wir ebenfalls auch 2 Nächte auf Anib sind.

Ich plane nun schon mehr als 6 Monate, und diese Planung macht viel Freude und gehört für uns einfach mit dazu. Und unsere Erfahrungen vom letzten Jahr in Namibia fließen mit ein.

Und auch damals hatten wir eine Begegnung mit einer Reisegruppe. Aber es war eine besondere Erfahrung.
Es war eine sehr kultivierte Gesellschaft, ältere Herrschaften, die zudem wohl eine Selbstfahrertour nicht mehr machen könnten. Aber es waren sehr interessierte, sehr ruhige und auch sehr interessante Gesprächspartner, die uns ob unserer eigenen Tour ausfragten und uns wohl auch beneideten. Und gewundert haben wir uns über ein auch allein reisendes Pärchen, die sich sehr ablehnend, ja fast überheblich und auch abfällig dieser Reisegruppe gegenüber verhielt.
Diese Reisegruppe störte uns keinesfalls, und wir gehören bestimmt zu den sich insgesamt sehr zurückziehenden Reisenden, die jeden Rummel meiden. Und Busreisen kämen uns nie in den Sinn (aber weiß man es?).
Zum Glück kann man nicht alles über einen Kamm scheren. Aber ich glaube, der „typische Mallorcaurlauber“ ist bestimmt nicht der Namibiaurlauber.

Walter
Letzte Änderung: 28 Mai 2011 12:35 von Wakter.
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28 Mai 2011 12:59 #188825
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  • Gerd1942 am 28 Mai 2011 12:59
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Hallo Walter,

freu' Dich auf Deinen Urlaub. Er wird bestimmt supertoll. Lies mal den Bericht von Alex - die hat wie viele andere Fomis auch - die Anib ganz anders erlebt und deshalb auch ganz anders in Erinnerung. Jeder erlebt die Dinge aus seiner Sicht und da ist es ganz selbstverständlich, dass auch die Urteile unterschiedlich ausfallen.

Ich selbst fahre seit Jahrenden regelmäßig zur Anib. Als Vicky und Ernst die Anib abgegeben haben und Gondwana diesen enormen Ausbau vornahm, sind wir aus Protest auch erst in die Bagatelle und in die Zebra Lodge gefahren, weil wir mit soooo einem Rummel nichts zu tun haben wollten. Gott sei Dank hat unsere Freundin Isolde, die da 2006 ihren 50. feiern wollte, darauf bestanden, doch zur Anib zu fahren. Wir waren sehr positiv überrascht, wie gut das baulich gelöst war und wie wenig sich die Qualität von Service und Essen verschlechtert haben. Seitdem sind wir immer wieder dahin gefahren. Natürlich haben auch wir schon Busgruppen erlebt, natürlich haben wir auch schon erlebt, dass beim Game Drive mehrere Autos standen.

Aber die meisten Gruppen waren eben keine Ballermann-Touristen, sondern zivilisierte Touristen, die sich nur nicht trauten, alleine in einem fremden Land (und das noch in Afrika) zu reisen und für die es bequem war, dass sie eine fertige Reise bekommen und keine selbst gestrickte, die dann doch fast immer auf den gleichen Wegen geht. Denn eines muss man sagen - die organisierten Reisen fahren dort hin, wo es etwas zu sehen gibt. Und das wollen auch wir Individualtouristen. Und dann begegnen wir den Gruppen immer wieder - ob in der Lodge, am Diaz Point oder am Wasserloch, ob auf dem Meer bei der Delfintour oder bei der Living Desert Tour in Swakopmund. Aber - wie schon gesagt - benehmen sich die meisten Leute besser, als man hier den Eindruck hat. Und was die Game Drives auf der Anib angeht - die Wagen fahren nicht alle hintereinander her, sondern das Farmgelände ist so groß, dass Du die anderen Autos (fast) nie siehst.

Zu guter Letzt noch ein Ratschlag: Wenn Dich wirklich auf der Anib oder einer anderen großen Lodge eine Busgruppe stört, dann setze Dich halt abseits davon hin und nimm sie nicht zur Kenntnis. Es gibt überall den abgelegenen Platz zum Verweilen, so dass man sich nicht den Urlaub vermiesen lassen muss. Und schon mal gar nicht von Berge- und Meer-Fahrern.

In diesem Sinne wünsche ich Dir einen einmalig schönen Urlaub.

Liebe Grüße
Gerd
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