THEMA: Vorsicht im Busch !
13 Jun 2011 06:55 #190803
  • Alex0807
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  • Alex0807 am 13 Jun 2011 06:55
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Sorry heute muss ich beim Berichten auschweifen!

DO.12.5.

Ohne Wecker geht heute gar nichts. Aber auf Elvis ist Verlass :) . Viva Las Vegas schmettert er aus dem Handy. Wir haben sooo gut geschlafen. Heute früh geht es zu den Löwen, die hier auf der Farm ein zu Hause gefunden haben. Um 6.00 Uhr gibt es an der Lapa Kaffee und Kekse. Dort wartet Franko von AfriCat North Foundation auf uns. Und natürlich Reinhold, auch er wird uns begleiten. Wir düsen im Safarikarren los. Franko und Reinhold vorne, wir beiden ganz alleine hinter ihnen. Ein abenteuerlicher Tag liegt vor uns.

Zuerst halten wir an einer Schule, die auf dem Farmgelände errichtet wurde. Franko erklärt uns, dass die namibische Löwenpopulation die einzige in Afrika ist, die
noch frei von FIV (Katzenaids) ist. Immer wieder türmen Löwen durch den defekten Etosha Zaun und reißen auf den angrenzenden Farmen Rinder. Der Zaun von Etosha ist alt, wird von Elefanten niedergerissen und Warzenschweine graben Löcher darunter. So gibt es immer wieder Schlupflöcher für die Löwen. Ein Rind hat einen Wert von ca. 1000 Euro. Wenn einem Farmer Rinder gerissen werden, und er sich nicht mehr zu helfen weiß, werden die Löwen geschossen. Die Regierung hilft den Farmern nicht! Die Löwen dürfen geschossen werden. Auch Fußfesseln sind erlaubt. Dort wirken circa 80kg Gewicht auf 1cm² Löwenfuß :ohmy: . Dann liegt der Löwe da und verendet elendig :pinch: . Jedes Jahr werden so im Land ungefähr 50-60 Löwen geschossen. In Namibia leben noch circa 600-1000 Löwen. Die Erneuerung des Etosha Zaunes würde 250 Millionen Euro kosten. Franko von AfriCat versucht die Löwen zu schützen in dem er zu Farmern Kontakt aufnimmt, deren Rinder gerissen wurde. Er versetzt den Rinderkadaver mit Schlaftabletten (der Löwe kommt immer wieder zur Beute zurück). Wenn der Löwe benebelt ist, wird er richtig betäubt. Er bekommt ein Halsband zur Überwachung angelegt und wird ganz im Nordosten von Etosha wieder ausgesetzt. Der defekte Zaun wird an der Stelle repariert. Da die Regierung kein Geld hierfür bereitstellt, finanziert sich AfriCat selbst und aus Spenden. In der eigens errichteten Schule wird Kindern nahegebracht, wie wichtig der Erhalt des Löwen ist. Sie bauen mit den Kindern Krale auf Farmen, wo dann abends die Schafe oder Kühe hineingetrieben werden. Auf diese Weise schützen auch die Himba und Massai ihre Tiere.
Nach diesen Informationen geht es auf zu den Löwen. Wir fahren ein Stück weiter, steigen aus und nähern uns dann ganz leise zu Fuß dem Löwengehege. Hier leben 3 Löwen und eine Löwin. Franko hat sie aufgezogen, als die Mütter erschossen wurden. Die Löwen leben auf einem Riesenterrain. Sie jagen selbst. Doch es wird auch zugefüttert. Heute haben die Löwen Esel(armer armer Esel :( , heul!) zum Frühstück. Wir setzen uns direkt hinter einen Zaun. Als wir sitzen, wird eine Klappe aufgemacht, direkt vor unseren Köpfen + Oberkörpern. Jetzt trennt uns hier gefühlt gar nichts mehr von den Löwen :woohoo: (außer einem Elektrozaun im Gehege :whistle: ). Die Löwen sind teilweise nur 3 Meter von uns entfernt. Sie fressen und trinken. Laufen wahrlich majestätisch auf und ab. Wunderschöne Tiere. Der jüngste Löwe bekommt später einmal eine schwarze Mähne! Man sieht jetzt schon, dass er einmal der größte sein wird. Ich möchte unbedingt sehen, wie er sich entwickelt. In 3 Jahren bin ich wieder hier, spätestens. Wir schauen den Löwen eine halbe Stunde zu.







Danach gibt es Frühstück. Und was für eins. Selbstgebackene Brötchen :woohoo: . Noch warm. Das beste Frühstück auf unsere Reise, nicht nur wegen der Brötchen. Überall unter den Bildern und der Deko an der Wand schauen halbe Echsen hervor :cheer: . Man könnte meinen, auch sie gehören einfach zur Deko. Aber sie sind echt! Das ist voll lustig :silly: .



Während wir so frühstücken, kommt Franko nochmal. Fragt, ob wir am Abend einen Game Drive machen wollen. Wir sagen ja, wenn wir mit nur 2 Leuten nicht zu wenig sind. Wir wollen schließlich keine Umstände machen :blush: . Franko erzählt, dass sie seit 4 Monaten 2 Nashörner auf der Farm haben. Die haben sie von der Regierung bekommen. Bis jetzt haben sie noch keine Touris zu den Rhinos mitgenommen. Er fragt uns, ob wir die ersten sein wollen! Was für eine Frage B) : YES!!YES!!YES!!. Klar kommen wir mit.
Er sagt, er weiß nicht, ob es klappt. Sie würden die Nashörner suchen gehen. Würden sie sie finden, würden sie Reinhold, der mir uns den Game-Drive macht, anfunken. Dann könnten wir mit zum Rhino Tracking. Ob das gefährlich ist :huh: ? Egal :cheer: ! Wir haben schon so viel überlebt :P ! Dann schaffen wir das doch locker. Ich wünschte, es wäre schon Nachmittag, wir freuen uns total.

Um uns die Zeit zu vertreiben, wandern wir ein wenig durch die Gegend. Es gibt einen Rundwanderweg. Von einer kleinen Hütte aus können wir ein Wasserloch sehen. Aus dem Busch rennt plötzlich Familie Warzenschwein.



Kurz darauf folgt eine Schar Perlhühner. Wir schauen ihnen eine ganze Weile aus unserem Versteck zu. Weiter auf dem Weg genießen wir die Aussicht und nehmen einige Pflanzen unter die Lupe. Plötzlich habe ich fürchterlichen Durst :S ! Sowas blödes, kein Wasser dabei. Die Sonne brennt uns auf den Schädel, die Hüte liegen im Auto :pinch: . Toll! Wie kann man so blöd sein :whistle: ? Wir eiern die 1,5 km zurück durch den Busch :S und schaffen es gerade noch so zum rettenden Wasserhahn. Nach diesem Stress müssen wir erst mal Siesta machen.

Später geht’s an den Pool. Dort treffen wir auf Janet. Sie gehört zum Personal und ist total lieb. Wir schauen uns Pflanzen und Insekten an! Schauen in unserem schlauen Buch, was das alles so ist, was wir uns anschauen. Janet will wissen, welche Pflanzen es in Deutschland gibt. Sie ist so ein nettes Mädel.







Die Zeit vergeht wie im Flug und schon gibt es Kaffee und sausauleckeres banana bread. Reinhold taucht auch wieder auf. Er holt uns ab zum Game Drive. Ob Franko ein Nashorn für uns gesichtet hat, wissen wir nicht. Also fahren wir so durch die Gegend. Reinhold fährt und wir 2 sitzen erhöht hinter ihm im Karren. Ganz allein.



Wir sehen zur Abwechslung mal Warzenschweine :woohoo: . Und diese hysterischen Vögel, Perhühner, die vorm Auto herlaufen wie gestört :blink: . Anstatt einfach wegzufliegen, laufen sie je näher das Auto kommt umso panischer durch die Gegend. Nur immer dann, wenn ich sie filmen will, dann schlagen sie sich in den Busch :dry: ! Wir fahren und fahren. Und plötzlich ein Funkspruch! Unser Nashorn ist aufgetaucht. Reinhold steigert unser gemächliches Game Drive Tempo ins schier Unermessliche :woohoo: . Er holt alles raus, was aus der Karre rauszuholen ist. Und so holpern wir Kilometer um Kilometer im Affenzahn durch den Busch. Heia Safari :P ! Unsere rasante Fahrt wird von Franko gestoppt, der irgendwann am Wegrand steht. Wir steigen aus. Er erklärt uns, was wir zu tun haben. Das Nashorn, das wir verfolgen ist das weibliche. Und wie kann es anders sein? Es ist ebsch :P! Ganz leise sein! Okay! Immer hinter Franko herlaufen, letzter ist Reinhold! Kein Problem! Nur fotografieren, wenn Franko es erlaubt! Auch gut! Wenn das Nashorn auf uns zu läuft, hinter einen Baum stellen :blink:! AHA! Und wenn kein Baum da ist :whistle: ? Wenn wir eine Schlange oder einen Löwen sehen einfach stehen bleiben! Was, wie bitte! Ach, ein Scherz :laugh: ! Ich schaue Franko an und lache. Nein, kein Scherz :huh: ? AHA :blink: ! Und los geht’s. Wir laufen durch den Busch. Durch dichtes hohes Gras. Wie soll ich denn hier aufpassen, dass ich nicht auf eine Schlange trete? Ich sehe ja nicht, wo ich hintrete. Bin froh, dass Reimund vor mir läuft :P ! Wir laufen und laufen und laufen. Plötzlich bleibt Franko stehen und pfeift. Das macht er noch paar Mal. Bis er Antwort bekommt. Sein Tracker ist noch im Busch, hat das Nashorn in seiner Abwesenheit weiter beobachtet. Wir müssen aber schnell die Richtung wechseln, da wir im Wind stehen. So kann das Nashorn uns wittern. Wir laufen ein Stück weiter und dort treffen wir den Tracker. Und da unter einem Baum fast gar nicht zu erkennen, sehe ich den Hintern vom Nashorn. Doch plötzlich gibt uns der Tracker Zeichen zum Rückzug :ohmy: . Irgendwie sind wir dem Rhino zu nah gekommen. Ich halte mich an den Tracker, der sieht aus, als wüsste er, was er tut. Vorsichtshalber peile ich schon mal den nächsten Baum an ;) . Ein Stück weiter sehen wir das Nashorn wieder. Wenn ich nicht wüsste, dass es da ist, würde ich es gar nicht sehen. Es hat die gleiche Farbe wie die Rinde des Baumes unter dessen Astgabeln es steht. Es wackelt mit den Ohren. Wir gehen noch ein Stück weiter und plötzlich rast es circa 30 m vor uns vorbei :woohoo: . Wahnsinn. Schnell ist es, und es ist eine gewaltige Masse, die da in Bewegung ist. Wir sind völlig fasziniert. Um die Schlangen habe ich mir schon lange keine Gedanken mehr gemacht, so aufregend ist dieses Nashorn. Leider ist es schon nicht mehr weit bis zum Sonnenuntergang. Franko fragt, ob es schlimm ist, dass wir kein Foto machen konnten. Nein, ist es nicht. Wir wissen, was wir gesehen haben.
Wir laufen alle zurück durch den Busch zum Auto. Franko und den Tracker setzen wir bei ihrem Auto ab. Es wird schon dunkel, als wir uns auf den Weg zurück zur Lodge machen. Reinhold stört das nicht, seine Sonnenbrille ist ein „MUSS“ B) ! Wir scheinen auf eher weniger genutzten Wegen unterwegs zu sein. Wir düsen auf einen Abhang zu, Reinhold will bremsen, die Bremse greift aber wohl nicht so richtig;) . Zum Glück sehe ich nicht, dass er die Kupplung durchtritt. Ich habe blindes Vertrauen zu ihm, denke , er wird schon wissen, was er tut. Schon rasen wir den Weg hinunter, und werden schneller und schneller :woohoo: . Unten sehen wir ein großes breites Loch im Weg, dort wo es dann wieder berghoch geht, auf uns zurasen :blink: . Ach Du Schande! Wir halten alles fest, was festzuhalten geht. Und dann rasen wir in dieses Loch, befinden uns einen Moment im freien Fall und setzten dann sauber wieder auf :silly: ! Das der Karren in diesem Loch nicht umkippt, grenzt an ein Wunder. Reinhold dreht sich um, die Sonnenbrille noch immer auf der Nase, strahlt uns an und fragt: Everything allright B) ? JA KLAR :laugh: ! Alles bestens. Wir lachen uns kaputt! Was für ein Höllenritt! Aber Spaß hat´s gemacht :P .

Zurück am Lagerfeuer trinken wir ein Bier. Reinhold und Janet sitzen bei uns. Sie wollen wissen, wo wir herkommen. Als wir sagen aus der Nähe von Frankfurt, sagt Janet sie hätte in ihrem Zimmer ein Poster von der Skyline von Frankfurt hängen, with the very big river! Sie meint den Main. Wir erzählen, dass wir auf dem Land leben. Das Reimund jeden Tag zur Arbeit 60 km hin und 60 zurück fährt. Das wir zum nächsten Supermarkt 8km zu fahren haben. Sie sagt, das gehen sie zu Fuß. Dann erzählen die beiden, dass die Menschen bei ihnen darauf angewiesen sind, per Anhalter zu fahren. Die nächste Einkaufmöglichkeit ist oft ganz weit weg. Viel viel weiter als 8 km. Und jetzt verstehe ich, warum überall im Land, oft unter Straßenschildern und an Kreuzungen so viele Menschen stehen oder sitzen.Sie haben fast alle keine Autos. Sie suchen eine Mitfahrgelegenheit um zum Einkaufen oder vom Einkaufen heim zukommen. Sie haben keine andere Möglichkeit.

Zum Abendessen gibt es heute Selleriecremesuppe. Oryxcordonbleu, Reis, gemischtes Gemüse, Kartoffelquiche, grünen und Tomatensalat. Das Essen ist wirklich ausgezeichnet und nur für uns allein. Zum Nachtisch noch Orangenpudding mit Kuchen und Sahne. Ein Gedicht.

Später in unserem schönen urgemütlichen Buschchalet schreiben wir Tagebuch und lachen uns kaputt über den heutigen Tag. Der Höllenritt mit Reinhold war schon genial :silly: :laugh: . Hinter uns liegt ein wirklich lustiger und spannender Tag.


Heute haben wir unser Leben riskiert. Der Einsatz hat sich gelohnt!
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13 Jun 2011 07:21 #190804
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  • engelstrompete am 13 Jun 2011 07:21
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Hallo Alex,
eigentlich wollte ich Deinen Bericht "Zitieren", und nur ja ja ja darunter schreiben.:woohoo: :woohoo: Die kavita Lion Lodge, hast Du so gut beschrieben, dass ich jeder Buchstabe bestätigen möchte. Janet, Franko, die Löwen die Lodge selber ,das Lagerfeuer, das Essen...... ich bin mir auch sicher, das wir dort nochmals hin möchten. Wir waren dort 2010. Das war wirklich ein schönes Erlebnis. :woohoo:

Liebe Grüße
Cécile :)
"I never knew of a morning in africa when I woke up and was not happy". Ernest Hemingway
Reisebericht:2010 "Nach 4 Anläufen als Selbstfahrer in Namibia"
namibia-forum.ch/for...hrer-in-namibia.html
Reisebericht 2011 Eine neue Erfahrung....
www.namibia-forum.ch...eiseberichte/187663- eine-neue-erfahrung.html[/size]
2007 ,2008 ,2009 2mal ,2010,2011 Namibia Botswana.
2011 Shanghai, 2012 Florida Virgin islands Karibik.
2012 Namibia und KTP
2013 Das erste Mal Südafrika Kruger NP
2014 Kapstadt und Kruger NP
2015 Kruger National Park
2016 kruger National Park
2017 Kruger National Park
[/url]
2 KLICKS auf die "SONNE" und man liest den Reisebericht OHNE Kommentare !!!!!
Letzte Änderung: 13 Jun 2011 07:32 von engelstrompete.
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13 Jun 2011 07:29 #190805
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  • estefe am 13 Jun 2011 07:29
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Hallo Alex, das war ja spannend. Hatte richtig Herzklopfen beim Lesen. Danke für Deinen tollen Bericht.
Gruß Edith
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13 Jun 2011 10:59 #190843
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  • Alex0807 am 13 Jun 2011 06:55
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Hallo Cecile,

ich glaube ich habe die Kavita Lion Lodge damals auf Empfehlung von Dir gebucht. Das hat sich gelohnt. Da ist es wirklich wahnsinnig schön. Danke für den Tipp :kiss: !

Hallo Edith,

ja das war für uns ein ganz abenteuerlicher Tag und hat voll viel Spaß gemacht...:silly:

Lieb Grüße
Alex
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14 Jun 2011 09:24 #190977
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  • Alex0807 am 13 Jun 2011 06:55
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FR.13.5

6.00 Uhr! Die Nacht ist für uns vorbei. Aber freiwillig. Vom Bett aus beobachten wir den Sonnenaufgang über dem Busch! Es ist eine Schande, dass wir dieses himmlische Fleckchen Erde schon wieder verlassen müssen. Als wir mit unseren 2x20kg plus Handgepäck zum Auto kommen, trauen wir unseren Augen nicht :blink: . Unser schönes dreckiges Auto ist wieder weiß :S :S ? Wir haben uns doch so eine Mühe gegeben, keine Pfütze auszulassen :pinch: . Ein junger Mann steht da, Rodney heißt er, nur mit einem Eimer und Zeitungspapier bewaffnet. Oh Gott, der arme Kerl hat von Hand unser riesengroßes saudreckiges Auto geschrubbt :blush: . Wir dürfen gar nicht böse sein, weil unser Auto jetzt sauber ist. Schön artig bedanken wir uns, freuen uns ganz anständig über das saubere Auto :) . Geben dem Mann eine Hand voll Dollar. Geben ihm noch ein paar Dollar mehr :) . Ich gehe zur Lapa, will schon mal nen Kaffee trinken. Da kommt mein Mann und bittet mich mitzukommen. Rodney will ein Bild von sich und dem sauberen Auto :woohoo: . Klar doch! Dann noch ein Bild von sich und dem sauberen Auto mit Reimund :woohoo: . Machen wir! Dann noch ein Bild von sich und dem sauberen Auto mit Alex :woohoo: . Auch gut! Wir werden ihm die Bilder schicken.



Es gibt ein genauso sensationelles Frühstück wie gestern. Mit den weltbesten warmen Brötchen. Dann müssen wir los. Aber ich komme wieder, will schließlich sehen, wie der schwarzmähnige Löwe aussieht, wenn er ausgewachsen ist.
Um 8.50 Uhr verlassen wir die Kavita Lion Lodge. Wir fahren die C35 zurück Richtung Kamanjab. Plötzlich überquert eine riesige Giraffe die Straße und es folgt ihr ein Baby! Wie süß. Wir beobachten die beiden eine ganze Weile.



Weiter auf der C40 langweilen wir uns fürchterlich :blush: ! Teerstraße! Wie ungewohnt :blink: . Gar nicht gut :huh: ! Die nächste Gelegenheit nutzen wir und schlagen uns wieder in den Busch. Wir biegen ab auf die D 3248. Es gibt da oben entlang Etosha wohl jede Menge Farmtore, aber die nehmen wir gerne in Kauf, wenn wir nur nicht auf Teer fahren müssen. Zur Belohnung für die Farmtore, die ich anfangs alle gefühlten 3 Meter öffnen und schließen musste (manche Schließmechanismen sind echt abenteuerlich) machen wir einen letzten Frühschoppen mitten im Busch mit Aussteigen, bevor wir morgen nach Etosha fahren. Da darf man ja schließlich nicht aussteigen!





Irgendwann erreichen wir die Vreugde Guestfarm. Wir werden sehr sehr herzlich von Elsie und Danie Brand und deren Hunde begrüsst. Wir haben ein wirklich schönes Zimmer. Unter der Lapa trinken wir mit den Hausherren etwas und unterhalten uns mit ihnen eine Weile. Wirklich wahnsinnig nette Leute. Man fühlt sich sofort wohl. Den Nachmittag verbringen wir am Pool. Um 15.30 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen.

Danach starten wir mit Danie und seiner Schwiegertochter Rachel, sowie Bill und Lisa aus Texas zur Farmrundfahrt. Wir erzählen den beiden, dass wir schon in den USA waren, nur nicht in Texas. Sie wollen wissen wo. Wir berichten von unseren Motorradtouren, die wir da gemacht haben. Bill meint, es wäre total crazy, bei uns in Dschörmenie sei Helmpflicht. Bei Ihnen dürfte man ohne Helm fahren. Lisa sagt, wie bekloppt sie die Motorradfahrer ohne Helm findet. Wollen die alle sterben, fragt sie. Reimund versteht wohl nicht so richtig, was sie sagen :woohoo: . Er freut sich total und sagt: Wir sind 5.500km ohne Helm gefahren. Ups :blush: ! Bill und Lisa gefriert das Lächeln im Gesicht, einen Moment herrscht Stille. Ich find´s lustig :laugh: B) .
Später steigen noch 2 Kinder der Angestellten zu, die momentan Ferien haben. Die Farmrundfahrt ist sehr informativ, mal was anderes als ein Game Drive. Wir fahren an einen Stachelschweinbau. Dort finden wir unseren zweiten Stachel. Toll! Das Schwein zu den Stacheln haben wir noch nicht gesehen.





An einer Stelle auf dem Farmgelände liegen jede Menge kleine Steine herum, die da nicht hingehören. Bei den Steinen wurden Werkzeuge und Pfeilspitzen aus Stein gefunden. Familie Brand dachte immer, es würde sich hierbei um Hinterlassenschaften der San handeln. Ein Archäologe erklärte ihnen, dass es sich aber um Überbleibsel aus der Steinzeit handelt.
Plötzlich schlägt Rachel panisch mit einer Hand aufs Führerhaus und ruft ihrem Schwiegervater zu, er solle sofort anhalten. Und dann sehe ich, was sie sieht :ohmy: :ohmy: . Quer über dem Weg ein riesiges Spinnennetz. Und die dazugehörige Monsterspinne sitzt mittendrin.



Rachel sagt ihrem Schwiegervater, wenn er weiterfährt und die Spinne im Auto ist, springt sie raus! Ich hinterher :sick: !Also gut! Einer der kleinen Jungs steigt aus dem Auto, nimmt einen Stock und entfernt das Netz. Dieses scheint sehr zäh und klebrig zu sein. Pfui! Ein Stück weiter sehen wir noch mehr solcher Netze zwischen den Bäumen.



Eine Spinne ist so wahnsinnig groß und dick! Mir läuft es eiskalt den Rücken herunter. Solche Mutanten existieren also tatsächlich :blink: . Den Sundowner nehmen wir heute mitten im Busch samt Spinne in einer etwas sparsameren Ausführung als die zuvor.



Als wir zurück kommen, brennt bereits ein Lagerfeuer, an dem sich die Gäste vor dem Essen versammeln. Das Essen wird in Damara vorgestellt. So lange wie die Dame am Klicken und am Schnalzen ist, muss das Buffet 5 Kilometer lang sein :woohoo: . Das Essen ist hervorragend. Kudufilet und Lammkeule, wirklich richtig gut. Wir sitzen mit Elsie und Danie am Tisch und es ist tatsächlich so, als würde man sich schon ewig kennen. Nach dem Essen gibt es noch eine Runde Lagerfeuer. Heute ist es schon 21.30 Uhr als wir ins Bett gehen. Jetzt ganz schnell schlafen, morgen ist Etosha angesagt.

Auch einen Freitag den 13ten haben wir in Afrika unbeschadet überstanden. Zum Glück weiß ich heute noch nicht, was ich morgen überleben muss!
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14 Jun 2011 09:53 #190980
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  • Alex_ am 14 Jun 2011 09:53
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Moin Alex,

"...Zum Glück weiß ich heute noch nicht, was ich morgen überleben muss!"

Cool, ich liebe solche Cliffhanger :) !

Gespannte Grüße
Alex
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