Mi.11.5.
Es bleibt die ganze Nacht trotz einem mit voller Power aufs Bett gerichteten Ventilator unerträglich heiß und stickig
![:sick: :sick:](/media/kunena/emoticons/sick.png)
. Wir sind froh, als wir ganz früh am Morgen die Bude verlassen können. Das Haupthaus, der Pool, und die Landschaft sind echt toll. Auch das Frühstück ist super. Außer unserem sind nur 4 andere Tische besetzt.
Wir verlassen die Lodge um 7.40 Uhr Richtung Petrified forest. Denken wir zumindest
![;) ;)](/media/kunena/emoticons/wink.png)
! Doch erst mal fahren wir in die falsche Richtung
![:whistle: :whistle:](/media/kunena/emoticons/whistling.png)
. Soll man gar nicht meinen, dass man sich bei den wenigen Straßen auch noch verfahren kann. Aber vor lauter Geplapper und Urlaubsfreude fahren wir aufs geradewohl drauf los. Prima! Aber was soll`s? Umgekehrt und weiter.
Irgendwann kommen wir auch am richtigen echten Petrified Forest an. Vorher gibt es ungefähr 47 unechte Petrified Foreste
![:woohoo: :woohoo:](/media/kunena/emoticons/w00t.png)
. Wir bekommen einen guide zur Seite gestellt. Am Eingang wird mit 352 Jahren(ich weiß nicht mehr genau wie viele, aber es waren erschreckend viele Jahre) Gefängnis gedroht, wenn man ein Stückchen Steinholz mitgehen lässt. Och Menno
![:dry: :dry:](/media/kunena/emoticons/ermm.png)
, so ein klitzekleines Stückchen für daheim würde mir schon gefallen. Das Holz sieht nämlich aus wie Holz, ist aber Stein. Und auch genauso schwer wie Stein. Hochheben darf ich ein Stück. Aber ich lege es dann ganz schnell wieder hin
![:S :S](/media/kunena/emoticons/dizzy.png)
. Ich will zwar gerne hierbleiben, aber vorzugsweise nicht im Knast. Vor 280 Millionen Jahren wurden Pinien aus Zentralafrika durch eine große Flut nach Namibia gespült. Sie sind dann dort versteinert und durch die Erosion wieder zu Tage getreten. Man kann sogar die Jahresringe erkennen, echt klasse!
Was wir auch sehen ist eine Babywelwitschia. Sie ist bereits 10 Jahre alt. Bei diesem Exemplar kann man genau sehen, dass diese Pflanze tatsächlich nur 2 Blätter hat.
Zurück auf der C39 hält ein Auto. Ein Mann mit einem Stock hält einen Skorpion im Zaum. Er zeigt ihn seinen beiden Begleitern, die mit ihm eine geführt Tour machen. Wir halten und steigen aus. Sofort fallen die 3 über mich her
![:woohoo: :woohoo:](/media/kunena/emoticons/w00t.png)
. Weil ich keine Schuhe an habe. Mein Gott, ich bin 10 Meter von dem Skorpion weg, ich habe auch nicht vor, mich ihm zu nähern. Die Autotür ist offen, ich bin ganz schnell wieder drinnen, wenn der Skorpion beschließen sollte, mich ins Visier zu nehmen
![:blush: :blush:](/media/kunena/emoticons/blush.png)
. Die anderen haben vorbildlich bis in die 3/4 Wade geschnürte Schuhe an, dazu kurze Höschen. Okay, ich verhalte mich halt nicht immer vorbildlich
![:whistle: :whistle:](/media/kunena/emoticons/whistling.png)
. Behandelt werde ich wie eine Lebensmüde, dabei passe ich jetzt schon seit vielen Tagen so gut auf mich und meinen Mann auf
![:lol: :lol:](/media/kunena/emoticons/grin.png)
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Weiter auf der C43 ein Stück vor Palmwag ruft Reimund plötzlich: Was ist das denn? Ich schaue und kann nicht so richtig einordnen, was ich da sehe. Weil ich das so noch nie gesehen habe. Er fragt: Ist das ein Elefant? Ich schaue,…….schaue nochmal.
![:woohoo: :woohoo:](/media/kunena/emoticons/w00t.png)
JA! Elefant, zwar leicht beige in der Farbe, aber Elefant! Und nicht nur einer sondern 7. Dazu noch ein Kleiner. Ungefähr 200-250 m von der Straße weg! Wahnsinn. Meine größte Angst: Nach Afrika und keine Elefanten sehen, bestätigt sich nicht. Hier sind sie: Wüstenelefanten. Groß sind sie! Riesig. Und die Ohren! Jedes mindestens 10 Quadratmeter
![:blink: :blink:](/media/kunena/emoticons/blink.png)
! Mein Mann sagt, wenn wir einen „Popo“ in der Hose hätten, würden wir ein Stück näher gehen. Nein mein Schatz, das tun wir nicht
![:angry: :angry:](/media/kunena/emoticons/angry.png)
! Ich bin doch nicht lebensmüde. Wir schauen ihnen 15 Minuten zu. Nach und nach verschwinden sie im Dickicht. Wären wir nur ein wenig später gekommen, hätten wir sie nicht gesehen. Ich muss sofort eine sms heim absetzen: Wir haben Elefanten gesehen! YES!!YES!!YES!!
Die Landschaft an der C43 ist so schön. Farblich gar nicht zu beschreiben. Braunrotes Gestein, Grün in allen Schattierungen, silber und gold schimmerndes Gras, dazwischen silberne buschige Pflanzen, der blaue blaue Himmel. Hier sage ich zum ersten Mal laut, was ich schon lange denke: Das ist schöner, als alles, was ich bis jetzt gesehen habe (ausgenommen Mesa-Arch, CanyonlandsNP,Utah USA, da ist es auch super schön).
Ein Stück weiter auf der Straße liegt ganz frischer Elefantendung. Ein Baum am Wegrand ist in der Mitte durchgebrochen.
Reimund steigt aus und peilt die Lage. Ich nicht, bin ja schließlich nicht lebensmüde
![:lol: :lol:](/media/kunena/emoticons/grin.png)
. Kein Eli zu sehen…okay, weiter geht’s. Die C40 ist in einem schlechten Zustand. Teilweise weggespült und notdürftig wieder gerichtet. Uns macht das Spaß
![:cheer: :cheer:](/media/kunena/emoticons/cheerful.png)
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In Palmwag tanken wir. Dann fahren wir den Grootberg Pass.
Ein Kudu springt über die Straße. Auf der anderen Seite des Passes sind jede Menge Kudus im Busch, sie schauen uns neugierig an. Kurz vor Kamanjab liegt eine Schlange auf der Straße, sie hat einen Knoten. Wie sie das geschafft hat, wissen wir nicht. Fakt ist, sie hat das nicht überlebt.
Ein Stück weiter halten wir nochmal bei Giraffen an.
In Kamanjab kaufe ich nun doch die Glascolaflasche für meinen Sohn. Das muss einfach sein. Und wir kaufen eine Tafel Nestle Luftschokolade. In Afrika! Wir essen die gleich im Auto….Lecker! Unser heutiges Ziel ist die Kavita Lion Lodge. Dort angekommen, werden wir sehr nett empfangen. Ein Schwarzer mit Sonnnebrille stellt sich uns vor. Hello, my name is Reinhold. Er kuckt ein bisschen komisch, als sich mein Mann vorstellt
![:blink: :blink:](/media/kunena/emoticons/blink.png)
: Hello my name is Reimund! Dann muss Reinhold aber lachen. Wir sind die einzigen Gäste. Wir haben hier ein knuddeliges Haus mit Empore. Mitten im Busch. Traumhaft. Strom gibt es nur vormittags. Wir sollen immer auf den Wegen bleiben, weil es viele Skorpione und Schlangen gibt. Solange es keine Spinnen sind, ist mir das wurschdi. Wir sitzen eine Weile auf unserer Veranda, im Busch gegenüber sitzt ein großer grauer Vogel, ein Go away Bird. Warzenschweine kommen auch. Wir trinken unser Windhoek Lager und genießen das Leben. Sauwohl fühlen wir uns hier. Wieder so ein Ort, den man am liebsten nie wieder verlassen möchte.
Fürs Abendessen werden wir am Lagerfeuer erwartet. Das Feuer riecht unheimlich gut. Holz vom Mopane Baum wird hier verbrannt, ich habe noch nie so ein gutes Feuer gerochen. Hier gibt es zuerst eine Karottencremesuppe. Am Tisch folgen Oryxgeschnezeltes, mit Gemüse gefüllter Blätterteig, Reis Bratkartoffeln und Bohnen, Tomaten- und grüner Salat. Zum Nachtisch frischer Obstsalat mit heißer Vanillesoße. Wahnsinnig gutes Essen, super nette Leute. Man erzählt uns, dass wir mitten im Busch sind und dass es jede Menge Wild gibt. Und auch jede Menge Reptilien. Unter anderem Felswarane, aber auch Zebraschlangen, Mambas und ganz viele Speikobras. So wird der Weg zurück zum Haus spannend. Ich schicke Reimund vor, ich bin ja schließlich nicht lebensmüde
![:P :P](/media/kunena/emoticons/tongue.png)
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Wir beschließen ab sofort unser Leben wieder ein bisschen gefährdeter zu sehen! Wir sind ja schließlich in Afrika.