THEMA: Namibia September 2010
26 Sep 2010 21:45 #157218
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8. Tag

Frenus hat das Frühstück schon vorbereitet. Im Alternative Space ist der Frühstücksraum eingedeckt, in der Küche gibt es eine große Auswahl an morgendlichen Getränken, die man sich selbst zubereitet. Auf dem Herd steht die Pfanne, wer möchte, kann sich Eier braten. Wir haben aber nicht viel Zeit, denn schließlich erwartet uns Jeanne um 7.45 Uhr in Walvis Bay. Auf der Fahrt dorthin sehen wir schon die ersten Delphine.




Mit dem Landrover werden wir zum Pelican Point gebracht. Jeanne erklärt die vielen Vogelarten, auch die Funktion der Salzbecken. Am Zielpunkt angekommen, bekommen wir warme Fleecejacken und Regenjacken, sowie Wasserschuhe. Schwimmweste und Spritzschutz angezogen, vorher die provisorische Sand-„Toilette“ aufgesucht. Wir werden ins Kanu gepackt und ins Wasser geschoben.



Als erstes paddeln wir zu den Delphinen. Leider kann man nichts im Wasser sehen, so dass es immer wieder überraschend ist, wo die nächsten Delphine auftauchen. Wir haben unseren Spaß! Weiter paddeln wir zur Robbenkolonie. Diese Tiere sind besser zu sehen, sie spielen und springen neben unserem Kanu, legen sich auf den Rücken und wedeln mit ihren Flossen.




Nach ca. 2 Stunden kehren wir zurück und bekommen heißen Tee/Kaffee und belegte Brötchen. In der Nähe landet ein Pelikan.




Auf meine Frage, ob es in diesem September auch Wale gebe, weist der Kayakführer hinaus aufs Meer. Tatsächlich da schwimmen 2 Wale in der Bucht. Unglaublich, die Fotoapparate laufen heiß.




Ralf und ich werden von Jürgen von Mola Mola aufgenommen, denn wir haben auch die Sandwich Harbour Tour gebucht. Mit zwei jungen italienischen Studenten, die zur Zeit in Angola studieren, sitzen wir im Landrover. Da die Flut noch zu hoch ist, beginnt zuerst die Fahrt über die Dünen. Die Sonne ist mittlerweile hervorgekommen. Jürgen sagt, es ist wie Achterbahnfahren. Ganz so ernst habe ich ihn wohl nicht genommen, er fährt auf eine Düne und sehr steil auf der anderen Seite wieder herunter, was mir einen spitzen Schrei entlockt.




Zur allgemeinen Entspannung wird in der Wüste der Lunch-Tisch gedeckt. Für unser Empfinden – Luxus pur.



Nun können wir zum Sandwich Harbour starten, die Ebbe hat eingesetzt. Alleine hätten wir uns diese Tour auf gar keinen Fall zugetraut. Am Harbour angekommen, dürfen wir die dahinter liegende Düne erklimmen. Die Sicht von oben ist traumhaft.




Gegen 16.30 Uhr kommen wir wieder nach Walvis Bay zurück und wollen uns im Café Probst stärken. Doch es war Samstagnachmittag, alles ist geschlossen, der Ort wirkt wie ausgestorben. Wir kaufen im Spar in Swakopmund ein deutsches Abendessen ein und lassen den Tag am brennenden Kamin ausklingen.

Tageskilometer: 85
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26 Sep 2010 21:54 #157219
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9. Tag

Heute Nacht wird die Zeit umgestellt, die Sommerzeit ist nun aktiv. Angenehmer für uns Touristen, jetzt geht die Sonne erst um 19 Uhr unter. Wir genießen noch einmal das gute Frühstück, das nette Gespräch mit deutschen Touristen aus unserer heimischen „Nachbarschaft“, und starten zur Jetty. Endlich mal kein Nebel, es ist etwas zu sehen.




Die Fahrstrecke ist heute recht lang, so starten wir Richtung Henties Bay. Die Temperatur hat wieder unerschrocken 16 Grad erreicht. Ist das kalt!!! Unterwegs sehen wir ein Schiffswrack, ein paar Edelsteinverkäufer am Strand erklären uns den Strandungsgrund.




Doch wir wollen weiter zum Cape Cross. Dort erwartet uns eine große Robbenkolonie. Über eine Stunde schauen wir den Tieren zu, der angekündigte Gestank ist zu ertragen.




Wir fahren nach Henties Bay zurück und biegen auf die C 1918 ein. Je weiter weg wir vom Atlantik kommen, desto besser wird das Wetter. Wir begrüßen die Sonne und die steigenden Temperaturen. Den ersten Berg, der in Sicht kommt, betitele ich als Spitzkoppe – nun die kommt erst später in Sicht. Wir hören einen deutschen Radiosender, der über die Probleme von Alleinerziehenden berichtet. Auch gut … Vor der Spitzkoppe halten wir bei den Edelsteinverkäufern, auch hier taucht die Frage nach Essen auf.




Quer durch das Damaraland fahren wir am Rande des Erongo vorbei und sehen auf der D 2315 das erste Verkehrsschild, dass auf Elefanten verweist. Doch so sehr wir auch schauen, es ist keiner in Sicht.




Endlich erreichen wir den Abzweig zur Gästefarm Eileen (auf der Reise Know How Karte nicht richtig eingezeichnet). Noch 7 km Gravelfarmpad, die mit aufmunternden Hinweisen versehen ist, haben wir unser Tagesziel erreicht und werden herzlich mit einem Kaffee begrüßt. Der Abend endet mit einem Braai.




Übernachtung: Farm Eileen, nettes Zimmer, schöne Gartenanlage mit Swimmingpool, leckeres Essen (nette Einrichtung eines Nachmittagskaffees), sehr herzliche Atmosphäre

Tageskilometer: 303


So, Fortsetzung folgt in den nächsten Tagen. Gute Nacht!

Petra
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27 Sep 2010 11:04 #157253
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Sehr schöner Bericht.

Ich bewundere Deinen Fleiss. Ich bin froh, wenn ich es schaffe, einen Urlaubstag pro Woche zu schreiben.
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27 Sep 2010 17:59 #157298
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Und weiter gehts ... Die Tagesberichte sind fertig, nur das Einfügen der Bilder dauert so seine Zeit ...


10. Tag




Heute frühstücken wir spät, erst um 8.30 Uhr.



Gleich danach lädt uns Herr van Alphen zur Farmrundfahrt ein. Wir lernen viel über die Botanik, Tierhaltung, Bohren von Wasserquellen und dürfen „wünscheln“. Den Nachmittag verbringen wir so richtig urlaubsmäßig am Swimmingpool (auch kaltes Wasser) und auf den Sonnenliegen. 15.30 Uhr wird der Nachmittagskaffee serviert, dann bereiten wir uns auf den Sundowner auf dem nahe gelegenen Plateau vor
(… doch vorher gibt es noch diesen netten kleinen Wanderweg …).




Tageskilometer: -
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27 Sep 2010 18:09 #157299
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11. Tag

Das heutige Tagesziel heißt Camp Xaragu in der Nähe von Twyfelfontein. In der Nähe der Farm Eileen gibt es ein Living Museum der San. Dies zu besuchen wurde uns sehr empfohlen. Auf dem Weg dorthin queren Steinböcke, Springböcke, Oryxe und endlich auch mal Warzenschweine unseren Weg. Die San zeigen uns Buschmannzeichnungen, ihre Jagdart und – für uns ein Highlight – das Anzünden des Feuers.




Im „Dorf“ führen sie den Giraffen- und Bienentanz auf. Der Bienentanz klappt noch nicht so recht, was zur allgemeinen Erheiterung bei Akteuren und Zuschauern führt.




In Uis war Tanken angesagt.




Das Einkaufen im Lebensmittelmarkt war lästig, da die Autoaufpasser auch „Food“ fordern. Im Café am Rand von Uis stärken wir uns in Ruhe, netterweise wird unser Auto geputzt.




Die D 2319 bringt uns nach Sorris Sorris, weiter über die D 2612 Richtung Twyfelfontein. Dies haben wir vor
zwei Jahren besucht, deshalb lassen wir es „links“ liegen und fahren zu unserem Tagesziel Camp Xaragu. Auch dieses ist falsch auf der Reise Know How Karte eingezeichnet. Wir bekommen ein Zelt zugewiesen und beobachten hier erstmalig, wie der Tourist zu heißem Duschwasser kommt: Mit Holz wird das Wasser erwärmt. Das Duschen war schon recht lustig, der Kopf schaut auf die umliegende Gegend.




Mit Hilfe der Taschenlampe erreichen wir die Lapa, dort war ist Buffet aufgebaut. Und hier sehen wir auch unsere ersten Katzen, auch wenn es sich hierbei um „gewöhnliche“ Stubentiger handelt.




Die Petroleumlampen verbreiten ein warmes Licht, Strom gibt es hier nicht. Am Steintisch werden die Reiseerlebnisse ausgetauscht und nach dem Essen gibt es ein „Touri-Programm“, das Personal singt für uns. Ist bestimmt Geschmackssache, uns hat es großen Spaß bereitet.




Übernachtung: Camp Xaragu, für eine Übernachtung gut geeignet.

Tageskilometer: 303
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27 Sep 2010 18:27 #157301
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12. Tag

Der nächtliche Toilettengang mit Blick auf die Sterne ist atemberaubend, das nächtliche Schnarchen des belgischen Zeltnachbarn gut hörbar … Wir genießen das leckere Frühstück, endlich gibt es für mich mal Honig. Heute beginnt das Abenteuer Kaokoveld. Was haben wir zu Hause überlegt, ob wir da „rauffahren“ sollen oder nicht – wir sind gespannt. Endlich ist mal ein Rivier vor uns, dass noch zart Wasser führt.




Über die C 43 fahren wir nach Palmwag. Dies ist ja noch zierlicher als Solitaire, vorbeifahren geht aber nicht, da hier der Veterinärzaun ist und wir anhalten müssen. Wir tanken. Die Rivierdurchfahren werden immer heftiger.


Kurz danach steht eine große Gruppe Giraffen am Wegesrand und wenig später sehen wir ihn – „unseren“ ersten freilaufenden Elefanten. Er marschiert durch ein Rivier und wir sehen ihm mit Gänsehaut lange zu.


Wir staunen über die ersten Himbas, in Warmwasser kaufen wir Brot in der Bäckerei. Neugierig machen wir einen Abstecher nach Sesfontein, schauen das dortige Fort von außen an und ich kaufe im Supermarkt ein. Die Regale sind ordentlich und sauber eingeräumt, aber recht leer. Ich würde gerne Käse kaufen, gibt es aber nicht. Im Markt steht ein Bankautomat, deshalb steht auch ein Sicherheitsmann hier. An der Kasse sitzt eine Hererofrau und scannt in aller Ruhe die Ware in den Rechner ein – welch ein Gegensatz.




Ralf hütet das Auto und „fällt“ einem Makalani-Verkäufer in die Hände. Okay, er schnitzt unsere Namen in die Nuss (Pedra – nun habe ich ein Unikat), dann fahren wir zurück zur C 43. Unterwegs sehen wir ein Eselsgespann. Wir pausieren am Straßenrand und auch hier kommt wieder die Frage nach Wasser und Essen auf. Sie seien auf den Weg nach Khowarib zum Arzt, ein Kind ist sichtlich krank.


Vor dem Joubert Pass kommt eine sehr unangenehme Pad-Stelle. Ich frage meinen Mann, ob er die Pad verlassen hat und nun im Flussbett weiterfahre. Nein, es war die Pad. Diese Stelle mit einem normalen PKW zu bewältigen – wir sind mal wieder dankbar für den X-Trail. Dann kommt der Pass in Sicht. Okay, in Europa werden Serpentinen gebaut um die Berge zu überwinden, hier geht es geradeaus steil hoch und auch wieder runter, immerhin ist die steilste Strecke geteert. 70 km hinter Sesfontein wird unser Tagesziel angezeigt, Camp Aussicht.


Es geht 5 km den Berg hinauf. Zum ersten und letzten Mal in Namibia zeigen sich leichte Schweißperlen auf der Stirn meines Autofahrers … Oben angekommen werden wir herzlich von Marius Steiner begrüßt, zur Nervenberuhigung gibt es einen Kaffee und eine herrliche Aussicht. Wir zeigen ihm stolz unsere erworbenen Edelsteine, darunter soll ein Dioptas sein. Er lacht nachsichtig und meint, es sei schön, wenn uns die Steine gefallen. Der Dioptas entpuppt sich als Malachit und Azurit. Auch schön. Er zeigt uns das einfache Zimmer, die Außentoilette und die Dusche.

Zum Beine-Vertreten nutzen wir den angelegten Spazier-/Wanderweg oberhalb vom Camp Aussicht. Herrlich die Aussicht vom Hochsitz. Dann beginnt das Abenteuer Duschen. Vor dem Haus stehen Wasserkanister in der Sonne. Einen davon nehmen wir und füllen die Eimerdusche. Doch zuvor huscht eine flotte Agame in die Dusche. Mit dieser duschen – geht auf gar keinen Fall. Also, erst die Agame vertrieben, dann beginnt das Duschvergnügen. Unglaublich, mit wie wenig Wasser man duschen kann.

Das Abendessen bereitet Marius selbst zu. In seinem Wohnraum mit riesigen Glasscheiben bei Kerzenschein genießen wir dieses und auch die tiefschürfenden Gespräche.

Übernachtung: Camp Aussicht, eine Reise wert.
Tageskilometer: 277
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