14. Tag
Die nächtlichen Toilettengänge sind störungsfrei verlaufen. Am Morgen gibt uns Marius Steiner noch Zweige des „Wunderbaumes“ mit. Ist so ähnlich wie die Rose von Jericho. Einen halben Tag ins Wasser gestellt erwachen die „toten“ Zweige wieder zum Leben. Wir kehren auf die C 43 zurück und fahren ohne Probleme nach Opuwo. Ups, an diese Stadt muss man sich erstmal gewöhnen. Zuerst getankt (ist problemlos), dann am Grocer Supermarkt geparkt. Ich will mal ein bisschen schauen, da soll doch ein Craft Shop sein. Finden wir nicht, dafür aber eine Möglichkeit den Lieben zu Hause per E-Mail ein Lebenszeichen zu schicken. Der Grocer Markt ist mit unserem heimischen Rewe oder Edeka vergleichbar, nur das hier keine Himbafrauen vor dem Kühlregal zum Einkaufen stehen … Vor dem Supermarkt sind einige Händlerinnen unterwegs, die ihre Ware anbieten. Mit dem Hinweis auf mein Himbaarmband nehme ich ihnen etwas den Wind aus den Segeln.
Nahe der Tankstelle ist eine Art Markt, da schauen wir noch kurz vorbei.
Das Völkergemisch in Opuwo ist sehenswert, westliche gekleidete Menschen, traditionell gekleidete Hereros und Himbas und keine Weißen in Sicht. Wir sind hier die Exoten!!! Wir trauen uns aber nicht so recht, dieses Gemisch zu fotografieren, so bleibt es „nur“ in unserem Gedächtnis gespeichert.
Nun beginnt die 3-stündige Fahrt zu den Epupa-Wasserfällen. Die Pad ist gut, die Riviere fies, bisher waren sie lang und tief nun sind sie kurz und heftig. Aber eigentlich wird vor jedem Rivier per Schild gewarnt. Nach Okongwati und der Durchquerung eines sehr breiten Riviers sehen wir diesen wunderschönen Baobob.
Am Straßenrand sehen wir immer wieder Erdhörnchen (… wo leben denn nur die Erdmännchen …), auf der Straße stehen oft unverhofft Kühe und/oder Ziegen.
Zu unserem Erstaunen gibt es viele Siedlungen am Wegesrand, wir haben uns das Kaokoveld recht unbelebt vorgestellt. Gegen 15 Uhr erreichen wir Epupa. Wir übernachten im Omarunga Camp. Es erscheint uns wie das Paradies auf Erden. Uns wird Zelt 1 zugewiesen, es liegt direkt am Ufer des Kunene.
Wir hören das Rauschen der Fälle und sehen den aufsteigenden Wasserdampf. Aufgrund der Tagestemperatur (34 Grad) und der hohen Luftfeuchtigkeit fallen wir in den großen und warmen Swimmingpool. Welch eine Erfrischung.
Später gibt es Kaffee. Und da sehe ich sie – meine erste Schlange. Sie scheint aus dem Fluss ans Ufer zu kriechen – okay, nach dem Kopf und einem Teil des Körpers sehe ich Füße. Ich frage nach, es ist ein Waran, er ist zutraulich und sucht ab und zu die Küche auf ….
Nun sind wir genug erfrischt, um die Wasserfälle in Augenschein zu nehmen. Sie sind beeindruckend, mit soviel Wasser haben wir nicht gerechnet. Es gibt keinerlei Absperrung, wir stehen direkt am Abgrund.
Einige Himbakinder kommen zu uns und wollen Süßigkeiten oder T-Shirts. Wir erklären ihnen, dass wir nichts für sie haben, so gehen sie zu den nächsten Touristen. Wir laufen an den Wasserfällen entlang, bis wir zu einem langen Sandstrand kommen mit der Warnung, nicht im Wasser zu baden. Und tatsächlich – auf der angolischen Seite liegt ein Krokodil.
Zurück zum Camp, an der Poolbar (tatsächlich, so etwas gibt es hier – ist ja fast wie am Mittelmeer …) bestellen wir einen erfrischenden Rock Shandy.
Wir freuen uns auf das Abendessen, haben aber beide mit dem Klimawechsel und der hohen Luftfeuchtigkeit zu kämpfen. Das trockene Klima in Namibia ist uns besser bekommen ….
Übernachtung: Omarunga Camp, sehr empfehlenswert, sehr schöne gepflegte Anlage, Zelte in unseren Augen luxuriös eingerichtet, im gemauerten Bad stellen sich Frosch und Agame ein … Auch hier wieder die wunderbare Einrichtung des Nachmittagskaffees, Frühstück und Abendessen ausgesprochen lecker, unaufdringliche Gästebetreuung.
Tageskilometer: 262