THEMA: Namibia September 2010
27 Sep 2010 18:46 #157302
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13. Tag

Der Toilettengang in der Nacht ist aufregend.
1. muss man dazu das Zimmer verlassen,
2. ist es draußen stockdunkel (okay, die Sterne leuchten schon) und
3. sitzt ein Stachelschwein vor der Tür. Wir erschrecken uns alle, Schwein flüchtet, wir gehen auf die Toilette. Zum Frühstück gibt es klopfende Geräusche. Erklärung: der hauseigene Strauß haut immer wieder mit dem Schnabel gegen die Küchenscheibe.

Heute ist Himba-Tag. Wir nehmen das Angebot von Marius Steiner an, uns zu zwei Himba-Dörfern zu bringen. Der Anfang des Besuches war seltsam für uns, wie begegnen wir diesen Menschen, einfach mit der Kamera auf sie zuzuhalten erschien uns doof.

Doch wir tauen auf, werden mit „Moro“ und Handschlag begrüßt und mit Hilfe der Digitalkameras schmilzt das Eis, besonders die Kinder wollen ständig „geknipst“ werden, um sich dann im Display zu bewundern

Wir begrüßen die Dorfälteste, sehen bei der Maiszubereitung zu.

Wir bekommen erklärt, wie die rote Farbe hergestellt wird, werden in eine Behausung gebeten. Dort werde ich zu einer „halben“ Himba, ich bekomme die Farbe (… sehr haltbar) aufgetragen.

Marius Steiner hat Türen für die Frauen mitgebracht, die mit viel Geschnatter (sorry, aber wo viele Frauen zusammen kommen, egal in welchem Land, wird halt geschnattert) abgeladen und begutachtet werden.


Am Ende des Besuchs wird natürlich der „Verkaufsstand“ eröffnet.


Marius wird gefragt, ob er einen kleinen Himbajungen mit ins nächste Dorf nimmt. Klar, der kleine Kerl wird eingeladen, nun sitze ich auf der Rückbank und er steht davor. Nach einer Weile lassen die Kräfte nach, er droht im Stehen einzuschlafen. Vorsichtig setze ich ihn auf die Bank, erkläre ihm beruhigend das er sich anlehnen kann, kurze Zeit später ist er eingeschlafen.

Kein Mucks ist von ihm während der Fahrt zu hören, kaum jedoch im Dorf angekommen und seinesgleichen gesehen, fängt er an zu weinen – beruhigt sich aber schnell wieder.


Wir begrüßen den Dorfältesten, schauen den Himbas noch eine Weile zu, dann fahren wir weiter. Marius zeigt uns einen riesigen Termitenbau und erklärt die Arbeitsweise.


Später hält er an einem Rivier. Hier kommen alle Tiere hin, um am felsigen Ufer Mineralien aufzunehmen. Am Nachmittag zeigt er uns noch die Dioptasmine. Im Innern hängen einige Feldermäuse – mir sind diese Tiere schon etwas unheimelig. Von den Schuttbergen dürfen wir uns einige Dioptase bzw. Chrisokolle (bläulicher Stein) mitnehmen.


Wir unternehmen noch eine Wanderung oberhalb Camp Aussicht, dann beginnt wieder das Duschvergnügen. Später „beschweren“ wir uns bei Marius, heute sei das Wasser einfach zu heiß gewesen … Noch einmal genießen wir ein leckeres Abendessen mit Krautsalat und Rosinen, Maisbrei (wie bei den Himbas) und Kudubratwurst. Ach ja …

Tageskilometer: -
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27 Sep 2010 19:05 #157305
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14. Tag

Die nächtlichen Toilettengänge sind störungsfrei verlaufen. Am Morgen gibt uns Marius Steiner noch Zweige des „Wunderbaumes“ mit. Ist so ähnlich wie die Rose von Jericho. Einen halben Tag ins Wasser gestellt erwachen die „toten“ Zweige wieder zum Leben. Wir kehren auf die C 43 zurück und fahren ohne Probleme nach Opuwo. Ups, an diese Stadt muss man sich erstmal gewöhnen. Zuerst getankt (ist problemlos), dann am Grocer Supermarkt geparkt. Ich will mal ein bisschen schauen, da soll doch ein Craft Shop sein. Finden wir nicht, dafür aber eine Möglichkeit den Lieben zu Hause per E-Mail ein Lebenszeichen zu schicken. Der Grocer Markt ist mit unserem heimischen Rewe oder Edeka vergleichbar, nur das hier keine Himbafrauen vor dem Kühlregal zum Einkaufen stehen … Vor dem Supermarkt sind einige Händlerinnen unterwegs, die ihre Ware anbieten. Mit dem Hinweis auf mein Himbaarmband nehme ich ihnen etwas den Wind aus den Segeln.

Nahe der Tankstelle ist eine Art Markt, da schauen wir noch kurz vorbei.

Das Völkergemisch in Opuwo ist sehenswert, westliche gekleidete Menschen, traditionell gekleidete Hereros und Himbas und keine Weißen in Sicht. Wir sind hier die Exoten!!! Wir trauen uns aber nicht so recht, dieses Gemisch zu fotografieren, so bleibt es „nur“ in unserem Gedächtnis gespeichert.


Nun beginnt die 3-stündige Fahrt zu den Epupa-Wasserfällen. Die Pad ist gut, die Riviere fies, bisher waren sie lang und tief nun sind sie kurz und heftig. Aber eigentlich wird vor jedem Rivier per Schild gewarnt. Nach Okongwati und der Durchquerung eines sehr breiten Riviers sehen wir diesen wunderschönen Baobob.

Am Straßenrand sehen wir immer wieder Erdhörnchen (… wo leben denn nur die Erdmännchen …), auf der Straße stehen oft unverhofft Kühe und/oder Ziegen.


Zu unserem Erstaunen gibt es viele Siedlungen am Wegesrand, wir haben uns das Kaokoveld recht unbelebt vorgestellt. Gegen 15 Uhr erreichen wir Epupa. Wir übernachten im Omarunga Camp. Es erscheint uns wie das Paradies auf Erden. Uns wird Zelt 1 zugewiesen, es liegt direkt am Ufer des Kunene.



Wir hören das Rauschen der Fälle und sehen den aufsteigenden Wasserdampf. Aufgrund der Tagestemperatur (34 Grad) und der hohen Luftfeuchtigkeit fallen wir in den großen und warmen Swimmingpool. Welch eine Erfrischung.



Später gibt es Kaffee. Und da sehe ich sie – meine erste Schlange. Sie scheint aus dem Fluss ans Ufer zu kriechen – okay, nach dem Kopf und einem Teil des Körpers sehe ich Füße. Ich frage nach, es ist ein Waran, er ist zutraulich und sucht ab und zu die Küche auf ….



Nun sind wir genug erfrischt, um die Wasserfälle in Augenschein zu nehmen. Sie sind beeindruckend, mit soviel Wasser haben wir nicht gerechnet. Es gibt keinerlei Absperrung, wir stehen direkt am Abgrund.



Einige Himbakinder kommen zu uns und wollen Süßigkeiten oder T-Shirts. Wir erklären ihnen, dass wir nichts für sie haben, so gehen sie zu den nächsten Touristen. Wir laufen an den Wasserfällen entlang, bis wir zu einem langen Sandstrand kommen mit der Warnung, nicht im Wasser zu baden. Und tatsächlich – auf der angolischen Seite liegt ein Krokodil.


Zurück zum Camp, an der Poolbar (tatsächlich, so etwas gibt es hier – ist ja fast wie am Mittelmeer …) bestellen wir einen erfrischenden Rock Shandy.



Wir freuen uns auf das Abendessen, haben aber beide mit dem Klimawechsel und der hohen Luftfeuchtigkeit zu kämpfen. Das trockene Klima in Namibia ist uns besser bekommen ….

Übernachtung: Omarunga Camp, sehr empfehlenswert, sehr schöne gepflegte Anlage, Zelte in unseren Augen luxuriös eingerichtet, im gemauerten Bad stellen sich Frosch und Agame ein … Auch hier wieder die wunderbare Einrichtung des Nachmittagskaffees, Frühstück und Abendessen ausgesprochen lecker, unaufdringliche Gästebetreuung.

Tageskilometer: 262
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27 Sep 2010 19:19 #157310
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15. Tag

Im Laufe der Nacht hat es abgekühlt, so dass wir doch gut unter unserem Moskitonetz geschlafen haben.

Nach dem Frühstück lassen wir uns den Weg am Kunene entlang erklären. Ein Hund begleitet uns. Auf den Makalani-Palmen sitzen Meerkatzen, lange schauen wir diesen anmutigen Tieren zu.

Der Hund zeigt uns auch Maulesel, Paviane und Kühe an.

Nach 1 ½ Stunden pausieren wir und sehen ein Krokodil auf der anderen Flussuferseite liegen. In der Nähe stehen 3 Kühe und trinken Wasser aus dem Fluss …

Wir laufen zurück, die Bäume am Flussufer liefern uns Halbschatten, so lässt sich die Wärme ertragen. Der Hund zeigt uns wieder Meerkatzen an. Nachdem wir diese passiert haben, läuft der Hund quer vor meine Füße und ich schaue nach rechts. Ich sehe – eine Zebraschlange. Ich stolpere schräg zurück nach hinten mit dem Ausruf „Zebraschlange“ und werfe dabei meinen Mann, der direkt hinter mir geht, um. Mein Adrenalinspiegel ist am Anschlag, Schweiß strömt aus allen Poren. Nach einer Drohgebärde verschwindet die Schlange im Gebüsch. Ich danke für den Hund, er hat die Schlange wohl wahrgenommen und uns gewarnt. Zurück im Camp verbringen wir nach diesem ereignisreichen Vormittag den Nachmittag am Pool. Nach der Kaffeepause (mit Sicht auf ein Krokodil)

gehen wir nochmals zu den Wasserfällen und sehen den Himbakindern und einigen Touristen beim Baden im Kunene zu. Nun ja.


Am Verkaufsstand der Himba „schlagen“ wir zu und kaufen ein paar Mitbringsel für zu Hause.

In der Nähe unseres Zeltes sehen wir diese wunderschöne Agame.


Abends haben wir unseren zweiten organisierten Sundowner, der Wein ist sehr lecker, die Aussicht so schön, ach hier oben ist schon ein kleines Paradies.

Tageskilometer: -
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27 Sep 2010 19:25 #157311
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16. Tag

Um 8.30 Uhr starten wir nach Opuwo und schauen, ob unserer Tageskilometer, etwas neidisch auf das kleine Flugzeug.

3 Stunden später haben wir Opuwo erreicht. Es ist sehr windig, ganz Opuwo liegt in einem kleinen Sandsturm. Tanken, Kurzeinkauf bei Grocer. Hier wollen gleich 3 Jungs auf unser Auto aufpassen und die Schmuckverkäuferinnen nahen auch schon. Ralf geht einkaufen, ich bleibe beim Auto und frage die Jungs nach der Schule aus. Die 259 km bis Kamanjab sind asphaltiert, welche Wohltat nach diesen Tagen auf Gravelpads.

Am Veterinärzaun gibt es eine Polizeikontrolle. Zu diesem Zeitpunkt fahre ich. Meine Gedanken: „So ein Mist, wieso fahre ich jetzt gerade, ich habe doch gar keinen internationalen Führerschein“. Denn meinen Führerschein wollen die netten Polizisten sehen. Ralf steigt aus, die Papiere sind im Rucksack auf der Hinterbank. Sofort kommt der Polizist zu ihm, um zu schauen, was er da so rausholt. Ich gebe meinen alten grauen Führerschein der Polizistin, die ihn anstandslos akzeptiert, dann dürfen wir weiterfahren. Erleichterung. Kurz hinter dem Zaun stehen am Wegesrand Giraffen, endlich sehen wir mal wieder diese stolzen Tiere. Wir erreichen Kamanjab und tanken, kaufen auch noch Brot. Unser Tagesziel ist die Farm Otjitotongwe, die dankeswerterweise völlig falsch auf der Karte von Reise Know How eingezeichnet ist. Wir fahren einen riesigen Umweg, erreichen dann aber nach Nachfragen doch den Beginn der Farmpad. Nachdem zwei Tore geöffnet und geschlossen werden müssen, stehen wir am Zaun des Farmgebäudes. Und da kommen sie auch schon laut schnurrend an den Zaun: die drei zahmen Geparden. Wir sind Katzenfans und freuen uns schon darauf, die Tiere zu knuddeln.


Doch zuerst bringt uns Tollie zur Unterkunft. Zu meiner Enttäuschung liegen die schönen Bungalows 2 km vom Farmhaus und damit von den Geparden entfernt. Auch hier bekommen wir in der Lapa Kaffee, anschl. tauchen wir in den kalten Pool ein. Der Sundowner wird auf dem Hochsitz eingenommen und – keine Geparden – aber Diks Diks kommen hervor und wir können sie in aller Seelenruhe beobachten.


Hier gibt es auch viele Tokkos und die Perlhühner marschieren in Formation herum. Das Abendessen mundet köstlich.

Übernachtung: Otjitotongwe Cheetah Lodge, schöne Lage, nette Gastgeber, 3 zahme Geparden, 16 wilde Geparden.
Tageskilometer: 517


So, das war es für heute - bald geht es weiter.

Petra
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27 Sep 2010 19:32 #157314
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  • ANNICK am 27 Sep 2010 19:32
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Hallo Petra,

Habe gerade in einem Zug deine 16 Tage verschlungen! :)

Danke für die nette Reise und schöne Bilder.

Für mich Urlaub vor dem kommenden Urlaub :P

Freue mich auf die Fortsetzung! :cheer:

Liebe Grüsse
Annick
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27 Sep 2010 20:12 #157326
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  • namibiafieber am 27 Sep 2010 20:12
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Hallo Petra!

Auch von mir ein herzliches Dankeschön für den schönen Bericht!

Ihr hattet wohl wirklich eine schöne Zeit !!!

Mehr davon ;-))

Danke !

Liebe Grüße
Antje
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