THEMA: Doc in Africa - 4 Wochen Namibia (+SAF) in Bildern
26 Nov 2009 00:04 #121829
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  • DocHoliday am 26 Nov 2009 00:04
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25.9.09 Where the desert meets the sea

Der Tag begann wie der gestrige - grau kühl und diesig.
Nach dem Frühstück im Hotel habe ich mich auf den Weg Richtung Norden gemacht. Kurz hinter dem Ostsausgang von Swakopmund endete der Asphalt und es begann eine Salzpiste, die überraschend gut zu fahren war, eigentlich besser als viele Asphaltstraßen.
Die Landschaft rechts und links der Straße ähnelte sehr der gestrigen - wieder eine Menge Nix ;)



Die Küste entlang, vorbei an Hentjes Bay erreochte ich nach ca. 100 km mein erstes Ziel: Cape Cross.

Hier gibt es eine riesige Robbenkolonie mit 10.000enden dieser Tiere.



Auf dem Bild sieh man nur einen kleinen Teil der Kolonie, war schon ein sehr beeindruckender Anblick. Allerdings auch ein sehr beeindruckender Geruch. Die Viecher stinken wie die Hölle!

Trotzdem bin ich sicher ein Stündchen den Boardwalk rauf und runter gelaufen und habe Fotos gemacht.



El Chefe






Abends und nachts scheint hier ganz schön was los zu sein. Im Sand unter dem Boardwalk sah man überall dutzende von Hyänen- und Schakalspuren im Sand und den überall herumliegenden Überresten von Robben nach zu urteilen, ist zumindest ein großer Teil davon nicht hungrig wieder verschwunden.

Kurze Zeit, nachdem ich wieder auf der Küstenstraße war, kam endlich auch die Sonne raus.



Auch in dieser Einöde fanden sich immer wieder Spuren vom Leben.



So ging es ohne große Änderungen der Umgebung weiter bis zur Einfahrt in den Skeleton Coast NP. Erfreulicherweise brauchte man sich nur zu rugistrieren aber keinen Eitnritt zu bezahlen, bevor das passend dekorierte Tor geöffnet wurde.



Im Park wurde die Piste etwas rauher, war aber immer noch gut zu fahren.

Ein unscheinbarer Wegweiser, den ich fast übersehen hätte, wies auf das einzige Wrack im südlichen Teil des Parks hin, das ich mir natürlich ansehen musste.





Im Norden der Skeleton Coast gibt es noch einige weitere Warcks aber vor allem wohl in dem Teil, den man nur auf geführten Touren erreichen kann.

Irgendwann muss es hier auch Minentätigkeit gegeben haben. Zumindest sah diese Rostskulptur sehr danach aus.



Zu meiner Überraschung entdeckte ich bei genauerem hinsehen auf den Stahlstreben ein paar Nester.



Und wo es potentielle Opfer gibt, waren natürlich auch die Schakale nicht weit.



Durch endlose weite Sand-und Kiesflächen fuhr ich immer wieter an der Küste entlang nach Norden. Hier geht die Namib wirklich nahtlos in den Strand über.



In der prallen Sonne sah man am Horizont diverse Luftspiegelungen. Dabei war es immer noch alles andere als warm. Vielleicht 16°C mit einem unangenehmen Wind.



Ich war schon glücklich wenn mal ein Hügel am Horizont aus der einförmigen Ebene auftauchte.



Insgesamt muss ich sagen, dass mich die Skelteküste mit ihrer scheinbar endlosen Weite und ihrer fast trostlosen Kargheit sehr beeindruckt hat. Noch nie habe ich mich in einer Landschaft bewegt, in die Menschen so wenig hinein gehören wie hier. Irgendwie wirkte jede Form von Leben hier fast wie ein Eindringling, der das Spiel von Wasser, Wind und Sand störte.

Kurz vor Torra Bay erreichte ich den Abzweig der C39, der ich RIchtung Osten ins Landesinnere folgte. So langsam wurde die Landschaft wieder etwas abwechslungsreicher.



Nach einer Weile tauchte sogar wieder etwas Vegetation am Straßenrand auf und noch ein Stückchen weiter auch der erste Oryx.





Mit jedem km, den man sich von der Küste entfernte, wurde es immer wärmer. Obwohl die Fahrt in die Höhe führte, hat die Temperatur ohne Übertreibung auf etwa 50 km um über 10°C zugenommen.

Dementsprechend staubig war es auch und ich war froh, kein Auto vor mir zu haben.



Streckenweise erinnerte mich das Damaeraland mit seinen roten Hügeln und Tafelbergen sehr an die Lanmdschaften des amerikanischen Südwestens. Das folgende Bild könnte auch in Arizona aufgenommen sein.



Kurz nach der Abzweigung der C43 Richtung Palmwag sollte bald die Piste zum Damaralandcamp abbiegen. Es kam jedoch nur ein Hügel nach dem nächsten ohne ein Schild oder einen anderen Hinweis auf das Camp. Als ein paar 8-10jährige Jungen am Straßenrand winkten, habe ich daher angehalten. SIe wollten nach Twyfelfontein mitgenommen werden oder etwas zu essen. Mit beidem konnte ich nicht dienen. Ich versprach ihnen aber etwas Geld, wenn sie mir sagten, wie ich zum Damaralandcamp käme. Die Antwort war, dass der Abzweig hinter der nächsten Kuppe käme. Na prima, das hätte ich auch selber gefunden ;)

Als ich mein Portemonnaie raus holte stellte ich fest, dass ich keinerlei Kleingeld mehr hatte. Tja, versprochen ist versprochen. Also drückte ich dem größten der Jungen einen Hunderter in die Hand. Ich habe selten so große Augen gesehen. Kaum hatte er den Schein in der Hand kam nur noch ein kurzes "Thank You, I will pray for You", dann rannten sie los als wäre der Teufel hinter ihnen her damit ich nur ja keine Zeit hätte, es mir anders zu überlegen.

Tatsächlich stand ein paar Hundert Meter weiter ein großes Hinweisschild zum Damaralandcamp. Wenn man mit einem 2WD dort hinkommt, kann man den auf einem Parkplatz abstellen und wird dort abgeholt. DIe Piste zum Camp hoch ist als 4WD-Trail ausgewiesen. 4WD habe ich nie gebraucht aber eine etwas höhere Bodenfreiheit sollte das Auto schon haben, denn die Piste ist recht rau und steinig.

Unterwegs gab es in der Nähe des Dorfes, das man durchfährt einen kleinen Verkehrsstau.



Ein paar km weiter taucht dann endlich das Camp hinter einer Kurve auf.



10 oder 12 Zelte stehen hier am Rand eines weiten Canyons um einen Zentralbereich mit Lapa, Bibliothek und Pool. Ich bekam das letzte Chalet in der Reihe mit freiem Blick in den Canyon.







Für die Sundownerfahrt war ich zu spät (die startete gerade als ich ankam). Also habe ich es mir mit einem Buch und einem kühlen Bier in der Abendsonne gemütlich gemacht. Dabei habe ich auch meinen Guide kennen gelernt - Johann. Sympathischer junger Bursche, mit dem ich mich gleich gut verstanden habe. Am nächsten Tag würden wir uns zusammen mit einem Schweizer Paar auf die Suche nach den Wüstenelefanten im Tal des Huab oder Abu Huab begeben.

Vor dem Essen gab es einen Aperitif am Lagerfeuer bevor sich alle zusammen um einen großen Tisch herum niederließen. Es war eine recht bunt gemischte Runde aus Engländern, Amerikanern, Schweizern, Italienern und mir als einzigem Deutschen. Das Essen war lecker und ich habe mich nett unterhalten.

Wieder ein schöner Tag!
Gruß

Dirk
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26 Nov 2009 00:16 #121830
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  • janet am 26 Nov 2009 00:16
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mhhhhh....

Doc fährt zum Skeleton NP, ich zum Brandberg, ich wette in Palmwag treffen wir uns wieder ;)

Klasse Bericht und ich bin auf manches schon bissl neidisch B) ... aber wird eh nicht mein letzter Besuch in diesem Land gewesen sein.

Grüssle und ich freu mich auf die Fortsetzung!
janet
Reisebericht: 3 Wochen Namibia 2009 - "suchen und finden *g*"

Reisebericht Sao Tomé 2011

Diskutiere niemals mit einem Idioten. Er zieht dich auf sein Niveau herab und schlägt dich dort durch Erfahrung!
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26 Nov 2009 00:36 #121831
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In Palmwag frühestens nächstes Jahr. Steht im November 2010 auf dem Programm.

Mich hat der Virus auch erwischt. Ich muss nächstes Jahr wieder hin ;)
Gruß

Dirk
Letzte Änderung: 26 Nov 2009 00:37 von DocHoliday.
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26 Nov 2009 07:05 #121838
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  • peweho am 26 Nov 2009 07:05
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Hallo Doc

Tolle Berichte, tolle Fotos allesamt. Klar, dass einem da der Virus erwischt... Bei mir geht's jetzt noch knapp 66h bis zum nächsten Aufbruch. Leider hab' ich im Moment noch den falschen Virus (ohne Schweine...), aber die Vorbereitungen laufen unbeirrt weiter.

Deine Aussagen zu den Webervogelnestern sind übrigens durchaus untertrieben: Es gibt keine Gewichtslimite, die werden erst dann nicht mehr weiter gebaut, wenn der Baum fällt. Und die Tierchen haben eine soziale Ader: Im Nest hat's bald auch Platz für Schlangen und andere Vogel- und Eierjäger...

Ich freue mich schon auf Deine weiteren Berichte - und hoffe, selbst einen ebenso ausführlichen Bericht machen zu können.

Viele Grüsse
P.
.
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26 Nov 2009 07:17 #121839
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janet schrieb:
ich wette in Palmwag treffen wir uns wieder ;)

Soll ich in Halali auf euch beide warten, damit wir zusammen ein Savannah nehmen können ;)

Nein, im Ernst, Dirk, ich freue mich jedesmal, wenn ein weiterer Teil deines Berichtes dasteht. Und lasse mich ab und zu davon auch ein wenig inspirieren (von deinem natürlich auch, janet!)

LG Thomas
Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht
(Fritz Grünbaum)

Reisebericht: 50 Tage NamBots (PDF ganz am Ende)
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26 Nov 2009 22:11 #121897
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Das nächste mal sollten wir wirklichein paar Treffpunkte unterwegs ausmachen, statt dauernd vor- oder nebeneinander her zu fahren ;)
Gruß

Dirk
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