THEMA: Doc in Africa - 4 Wochen Namibia (+SAF) in Bildern
26 Nov 2009 22:11 #121898
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26.9.09 Auf der Suche nach den Wüstenelefanten

Früh um 6:00h war die Nacht vorbei, um 6:30h gab es Frühstück und um 7:00h saß ich beim ersten Morgenlicht mit einem Schweizer Pärchen und "meinem" Guide Johann im Land Rover auf dem Weg zu den Wüstenelefanten im Tal des Huab Riviers.



Zunächst sahen wir nur jede Menge Gegend und ein paar Oryx.





Nach einer Weile fanden wir (=Johann) in einem trockenen Bachlauf frische Elefantenspuren, denen wir eine ganze Strecke folgten.


Schuhgröße 236?

Die Spuren führten aus dem Huabtal hinaus in das Tal des Abu Huab (Kind des Huab).



Dort folgten wir ihnen noch etwas zu Fuß aber leider führten sie weiter in die Berge, so dass wir umkehrten und unser Glück nochmal am Huab versuchten.

An diesem Baum bogen wir in das trockene Flussbett ab und folgten diesem ein ganzes Stück, bis hinter einer Biegung endlich dieser Bursche auftauchte.



So ganz hat ihm unser Besuch wohl nicht gepasst. Er wedelte kräftig mit den Ohren und machte drohend ein paar Schritte auf uns zu, verschwand dann aber ganz friedlich im Gebüsch.



Ein Stück weiter trafen wir auf eine Gruppe aus dem Doro Nawas Camp mit ihrem Guide, die uns erzählten, dass ein Stück weiter eine ganze Gruppe Elefanten unter einem Baum stünde. Da mussten wir natürlich hin!





Sie ließen sich durch unsere Anwesenheit überhaupt nicht stören und wir konnten bis auf ca. 20 m an die Gruppe heranfahren. Leider standen sie die ganze Zeit nur faul unter einem Baum herum und das auch noch mehr oder weniger im Gegenlicht. Wir entschieden uns daher, noch einmal nach dem Bullen zu suchen und später hierhin zurück zu kommen. Glücklicherweise fanden wir ihn gar nicht weit von der Stelle, wo wir ihn das erste mal gesehen hatten beim Lunch.







Was die FOtos leider nicht wiedergeben können ist die eindrucksvolle Geräuschkulisse, als er teilweise armdicke Äste zwischen seinen mächtigen Kiefern zermalmt hat.

So langsam wurde es jetzt Zeit, den Rückweg anzutreten aber vorher haben wir nochmal bei der größeren Gruppe vorbei geschaut.

Hier hatte sich inzwischen zumindest der Nachwuchs erhoben, so dass ich noch ein paar Dumbo-Fotos machen konnte.





Zwischendurch schaute auch der Herr Papa mal vorbei.



Nach einem letzten Blick in die Runde war es dann wirklich zeit für den Rückweg. Schade, ich hätte diesen grauen Riesen noch stundenlang zusehen können.



Auf dem Rückweg wieder einige Oryx (die selben wie morgens?).



Gegen 14:00h waren wir wieder zurück im Camp, wo es einen leckeren Lunch gab. Wir verabredeten uns mit Johann zu einer Wanderung mit Sundowner für den späten Nachmittag.
Ich habe die Zeit genutzt für ein kleines Nickerchen, eine Abkühlung im Pool und ein Stündchen faul in der Sonne. War auch mal schön.

So sieht übrigens der Gemeinschaftsbereich des Camps aus:

"Essecke"


Bar/Bibliothek


Pool


Frisch und ausgeruht haben wir uns später auf unsere Wanderung gemacht. Wir sind auf einen Berg in der Nähe des Camps gestiegen, von dem man einen tollen Rundblick hatte. Der Aufstieg war recht steil und ging über lockeres Gestein, so dass man das eine oder andere mal ins rutschen kam aber die Aussicht entschädigte voll und ganz.





Kurz vor Sonnenuntergang haben wir uns auf den Abstieg gemacht und durften auf einem kleineren Hügel direkt über dem Camp noch den obligatorischen Gin-Tonic als sundowner genießen.





Das Abendessen gab es heute nicht in der Lapa sondern um die Ecke in einem kleinen "Kraal". War sehr nett gemacht. Der Weg dorthin war mit Fackeln erleuchtet, es gab ein großes Lagerfeuer, viele Kerzen auf dem Tisch und die Angestellten begrüßten uns mit afrikanischen Gesängen. Das Essen vom offenen Grill war natürlich auch sehr lecker.

Morgen heißt es noch früher aufstehen (5:30h). Es steht eine Fahrt in die Umgebung des Camps zum Springbock Rivier auf dem Paln, wo wir mit ein bisschen Glück Desert-Rhinos zu Gesicht bekommen könnten.
Gruß

Dirk
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27 Nov 2009 08:59 #121910
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  • Olli Bö am 27 Nov 2009 08:59
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Hallo Dirk,

wunderbar - hab den Tag mit Deinem Bericht gestartet und ein bisschen in Afrika-Erinnerung geschwelgt.
Die Bilder sind wunderschön und bringen das Afrika-Feeling sehr gut rüber.
Danke dafür.
Freu mich auf die Fortsetzung und bin gespannt, ob ihr die Desert-Rhinos aufspüren könnt.
Kathrin und Olli

Manchmal wollen die Goetter, dass etwas nicht gelingt, damit die Menschen die Demut bewahren.
Reisebericht Botswana Apr/Mai 08:
www.namibia-forum.ch/download/olliboe08.pdf
Reisebericht Botswana Jun 09: Feuertaufe im Regenwasser
Norwegen 2010
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29 Nov 2009 09:09 #122058
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  • Nicky am 29 Nov 2009 09:09
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Hallo,
ich habe Deinen Reisebericht gelesen und finde die Fotos einfach super!
Bist Du Fotograf? Ich war selbst vor ein paar Jahren in der Kalahari und habe diesen Park so ziemlich als das Schönste in Erinnerung. Ich hoffe, dass
ich dort noch einmal hinkomme. Deine Fotos sind perfekt. Viele Grüsse
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29 Nov 2009 09:33 #122060
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  • Pascalinah am 29 Nov 2009 09:33
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Hallo Dirk,

wirklich ein klasse Bericht! Und die Bilder erst... Gib uns mehr davon.... :) Also: strapaziere die Tastatur!

Liebe Grüße
Pascalinah
Nimm dich vor Leuten in Acht, die damit angeben, wer sie sind.
Ein Löwe wird dir nie sagen müssen, dass er ein Löwe ist.
Letzte Änderung: 29 Nov 2009 09:34 von Pascalinah.
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30 Nov 2009 23:52 #122243
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Pascalinah schrieb:
Gib uns mehr davon.... :) Also: strapaziere die Tastatur!

Dein Wunsch ist mir Befehl, wenn auch etwas verspätet ;)

27.9.07 Nashörner und mehr

Um 5:00h klingelte der Wecker!
Um 5:30h saßen wir in dicke Ponchos eingepackt bereits im Auto und noch vor dem ersten Lichtstrahl waren wir unterwegs. Im offenen Landrover war es trotz der Ponchos ziemlich schattig.

Nach einer knappen Stunde hatten wir das Tal des SPringbock Riviers erreicht und genossen kurz den Sonnenaufgang.



Danach folgten wie auf der Suche nach den seltenen Desert Rhinos (Spitzmauslnashörner oder Black Rhinos, die besonders gut an das Leben in der Wüste angepasst sind) dem Flussbett.



Aufgrund des steinigen Untergrundes ging es recht langsam voran (so glatt wie auf dem Bild war der Untergrund nur selten). Als erstes begrüßte uns ein Kudu-Bulle, dann sahen wir in einiger Entfernung ein paar Zebras und Springböcke.





Aiffallend war, dass es hier wesentlich grüner war als im Huabtal, was daran liegt, dass es entlnag des Springbock Riviers mehrere permanente Wasserlöcher gibt.





Mitten im Flussbett, an einer Stelle, an der wir wegen großer Felsbrocken und tiefen Sands nur sehr langsam voran kamen, tauchte plötzlich eine Gruppe Elefanten auf und unser Guide wurde plötzlich ganz unruhig. Ich hatte kaum Gelegenheit für dieses eine Foto.



Diese Gruppe, die die "tuskless group" genannt wird war wohl auf Autos nicht gut zu sprechen. Die Camp policie sagt, das man sich ihnen auf offenem Feld nur bis 100 m nähern soll. Wir waren aber inmitten von Bäumen nur ca. 20 oder 30 m entfernt. Später hörte ich noch, dass es wohl eine Zeit zuvor einen Unfall gegeben haben muss, bei dem einer dieser Elefanten einen Land Rover umgeworfen hat, wobei sich einer der Gäste den Arm brach. Das dürfte erklären warum Johann auf einmal so nervös und unentspannt war ;).
MAn nimmt allgemein an, dass diese Elefanten noch Erfahrungen mit Jägern bzw. Wilderern gemacht haben und deshalb Autos nicht besonders mögen.

Nach diesem Intermezzo setzten wir unsere Nashornsuche fort, stießen aber zunächst auf diesen Steenbock.


Ob er mit diesen Ohren auch fliegen kann?

Gegen 9:00h sind wir auf einen Berg gekraxelt und haben erstmal das mitgebrachte Frühstück verspeist und die Aussicht genossen. Gelegentlich hörte man von dort oben die Rufe von Baboons (Pavianen): Zu Gesicht haben wir sie leider nicht bekommen.

Frisch gestärkt ging die Suche weiter. Zunächst ohne Erfolg aber etwa eine Stunde später suchten wir uns zu Fuß noch einmal einen höheren Standort mit besserem Überblick und siehe da: am Gegenüberliegenden Berghang sahen wir eine Nashornfamilie mit Jungtier!



Bei näherer BEtrachtung der Umgebung fanden sich noch zwei weitere erwachsene Nashörner an diesem Hang.





Besonders das zweite fand ich interessant mit dem ungewöhnlich langen zweiten Horn.

Leider entschlossen sie sich nach einiger Zeit in die falsche Richtung weiter zu ziehen.



Auch wenn ich mir gewünscht hätte, näher an sie heran zu kommen, war das eine faszinierende Begegnung. Nashörner haben für mich noch mehr als Elefanten etwas archaisches.

So langsam wurde es jetzt Zeit, den Rückweg anzutreten. Nach den Nashörnern stießen wir noch auf Giraffen und eine weitere Gruppe Zebras.







Kurz bevor wir das Camp erreichten hatten wir noch eine Begegnung mit diesem putzigen Krabbler.



Lt Johann der giftigste Skorpion Namibias und durchaus in der Lage, auch einen Erwachsenen mit seinem Stich schwer krank zu machen bzw. im ungünstigsten Fall zu töten.

Den Rest der Fahrt genossen wir nur noch die Landschaft.



Es war wirklich ein sehr schöner Drive mit idealer Dramaturgie dadurch, dass wir die Rhinos erst am Ende gefunden hatten.
Gegen 13.00h waren wir pünktlich zum Lunch wieder im Camp. Nach dem leckeren Essen war ich eher träge und habe den Nachmittag mit faulenzen am Pool verbracht bis mich Johann gegen 17:00h zu meiner Sundownderfahrt abholte, diesmal ohne die Schweizer, ide nach dem Lunch per Flugzeug in ihre nächste Lodge transportiert worden waren.

Im warmen Spätnachmittagslicht kamen die satten Braun-, Gelb- und Rottöne der Landschaft besonders gut zur Geltung.







Für den eigentlichen Sonnenuntergang habe ich mir diesen Felsen ausgesucht.



War nett, mit einem eisgekühlten Gin-Tonic in der Hand das Schauspiel zu genießen und ab und an mal auf den Auslöser der Kamera zu drücken ;).



Gerade rechtzeitig zum erneut sehr leckeren Diner waren wir zurück im Camp.
Gruß

Dirk
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01 Dez 2009 08:33 #122252
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DocHoliday schrieb:
Gegen 9:00h sind wir auf einen Berg gekraxelt und haben erstmal das mitgebrachte Frühstück verspeist und die Aussicht genossen. Gelegentlich hörte man von dort oben die Rufe von Baboons (Pavianen): Zu Gesicht haben wir sie leider nicht bekommen.
Ist vielleicht besser so, sonst hätten sie dir noch dein Frühstück weggefressen :huh:

Mein nächster Tag wird auch der 27.9. sein, allerdings in Etosha. Ich hoffe, ich komme morgen Abend dazu - braucht immer so viel Zeit, die Bilder zu sortieren :(

Bin ja gespannt, ob wir uns irgendwo über den Weg laufen :)

Gruss Thomas
Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht
(Fritz Grünbaum)

Reisebericht: 50 Tage NamBots (PDF ganz am Ende)
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