11. Tag - Hhluluwe-Imfolozi Nationalpark (Der nachdenklich machende Nachmittag)
Das Leben kann echt anstrengend sein, denn nach Kuchen und Pool ruft bald der nächste Game Drive. David freut sich schon uns wieder zu sehen, denn bis jetzt haben wir uns gegenseitig viel Glück gebracht. Es steigt allerdings noch eine neue Gruppe aus vier deutschen Touristen hinzu und wir merken jetzt sehr, dass die Zusammenstellung eines solchen Fahrzeugs Auswirkungen auf den Spaß haben kann.
Wir haben schnell eine weitere Nashornsichtung. Dieses Mal reißt auch endlich die graue Wolkendecke ein wenig auf und sorgt für schöneres Licht.
Es ist leicht vorzustellen, wer hier einen Zusammenstoß gewinnen würde.
Wir finden eine weitere Elefantenherde.
Ich finde es sehr schwer Elefanten fotografisch zu dokumentieren. Die Intensität des Duells zwischen diesen beiden jüngeren Elefanten kommt auf einem Foto einfach nicht rüber.
Die älteren Tiere widmen sich währenddessen komplett unbeeindruckt der Nahrungsaufnahme.
Nachdem wir aus der Ferne Büffel gesehen haben und jetzt auch noch Löwenmännchen finden, sind wir wieder einmal völlig zufrieden.
Fünf Minuten später sind die Tiere praktisch nicht mehr zu entdecken, Timing ist alles.
Jetzt merken wir jedoch die unangenehmere Seite der uns begleiteten Gruppe, die ich gerade für Vielreisende als Denkanstoß einmal wiedergeben möchte. Seit Beginn des Game Drive haben unsere vier Begleiter keine Zweifel daran gelassen, dass sie vielgereiste Afrika-Experten sind und sich von den uns gebotenen Sichtungen wenig beeindruckt gezeigt. Jede Geschichte oder Information die David auf Englisch erzählt, wird auf Deutsch kommentiert und danach oftmals auch mit einem Lachen quittiert. Aussagen wie: „Die Big Four waren ja das Standardprogramm, jetzt finde uns mal einen Leoparden“ mögen ja witzig gemeint sein, der Humor kommt aber zu mindestens bei David nicht an. Es ist wirklich schade zu sehen, wie der fröhliche und mitteilsame Guide der letzten zwei Game Drives, der auch so viele persönliche Geschichten mit uns geteilt hat, jetzt hier langsam seine gute Laune verliert. Als dann eine der mitgereisten Damen auch noch empört feststellt, dass ein Sundowner-Platz ohne feste Toilette geplant ist und wir zwanzig Minuten zu einem Picknickplatz fahren müssen, ist es um die Stimmung im Fahrzeug komplett geschehen.
Wir unterhalten uns nach der Ankunft an der Lodge noch eine Weile mit David, um ihm zu sagen wie glücklich wir mit den Game Drives sind. Man merkt aber, dass er echt geknickt ist. Auch für uns als Afrika-Neulinge ist es nicht unbedingt erfreulich gewesen zu hören, dass in anderen Nationalparks und bei früheren Urlauben „bessere“ und „spektakulärere“ Sichtungen gemacht wurden. Es hat für uns gerade den Reiz ausgemacht, dass David das Warzenschwein als sein Lieblingstier erkoren hat und wir uns mit ihm über jede Warzenschwein-Sichtung freuen konnten.