THEMA: (K)ein Reisebericht - Alleine im Süden Namibias
14 Feb 2013 14:03 #276153
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  • Guido am 14 Feb 2013 14:03
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Hallo Martha - danke Dir ich beneide Dich jetzt schon um Deine Reise.

Hallo Karl – auch Dir danke – und dann kann die Vorfreude auf 2014 ja noch richtig wachsen – da wird Dir das Forum hier sicher sehr weiterhelfen, so war es bei mir zumindest immer.

Zu den Fotos: Ich bin eher so ein Automatik-Programm-Gelegenheitsknipser mit Einsteiger-Spiegelreflexkamera, die auch schon 5 Jahre alt ist. Ich hätte auch nicht gedacht, dass die Fotos relativ gut rüberkommen.

Donnerstag, 29.11.2012, Sandfontein - Norotshama

Von Sandfontein fuhr ich nun wieder zurück via D292, D208 und D213 zur B1, die ich aber glücklicherweise nach ein paar Kilometern wieder verlassen konnte, da ich nach Norotshama über die C37 fahren wollte. Auch auf dieser Strecke sah ich bis auf das kurze Stück B1 keinerlei Fahrzeuge, es war wieder Einsamkeit pur, ich hielt wieder des Öfteren an, um Fotos zu machen oder einfach nur, um die Erhabenheit der Landschaft zu genießen.

Auf der C37:


Die Fahrt durch das Gamchab-Tal ist absolut zu empfehlen und ist auch ohne 4x4 machbar.

Ich wählte allerdings für die letzten Kilometer den Weg direkt durch das Flussbett – und das ging zu dieser Zeit nun wirklich nur mit einem höheren Fahrzeug, 4x4 ist nicht unbedingt notwendig, aber Bodenfreiheit. Die Einfahrt zu dieser Stecke ist nicht leicht zu erkennen, sie beginnt direkt an einem Zaun, da müsst Ihr vor dem Zaun rechts abbiegen und nicht durch das Tor. Der Weg führt dann die ersten Kilometer parallel zur normalen Schotterpiste.
Am Abzweig der 4x4-Strecke:


Wenn also ein 4x4 zur Verfügung steht, ist es eine tolle Strecke – Felsen rücken immer enger zusammen, hier und da stand bzw. floss sogar noch ein wenig Wasser.

Gamchab 4x4-Route:




Und dann tauchte wie eine Fata Morgana ein grünes Band auf, der Oranje und kurz später erreichte ich die Farm Aussenkehr, die größte kommerzielle Farm auf der Südhalbkugel – so wurde es mir zumindest gesagt, als ich im vorletzten Jahr das erste Mal dort war.

Riesige Weinfelder für Tafeltrauben, soweit das Auge reicht – man fährt selbst mit dem Wagen ewig daran vorbei. Und es gibt ein riesiges Dorf mit Hütten aus Blech, Stroh und Plastik für die Saisonarbeiter mit entsprechender Infrastruktur: Läden, Krankenhaus, Shebeens etc. - zu Zeiten der Ernte sollen hier 20.000 – 30.000 Arbeiter sein.

Ich nahm dann den Abzweig zum Norotshama River Resort, welches wunderschön direkt am Ufer des Oranje gelegen ist.

Das Resort besteht aus einem Haupthaus, in dem die Rezeption, das Restaurant und eine Bar untergebracht sind und an das der schöne, große Poolbereich grenzt.

Dann gibt es etwas ältere Chalets direkt an der Uferböschung, neuere Bungalows etwas höher gelegen, ganz neue, kleine Chalets etwas zurückversetzt und Campingmöglichkeiten. Die Chalets direkt auf dem Fluss gibt es nicht mehr, die hat das letzte Hochwasser zum Kentern gebracht. Wenn Ihr die Wahl habt, bucht entweder eines der Chalets 1-4 oder 7-10, die sind m.E. die schönsten.

Ich hatte das Chalet Nr.1 direkt am Ufer: sauber, großes Bett, schönes Bad inklusive Dusche mit Ausblick etc.


Die Lodge war relativ gut besucht, was nach den letzten beiden Unterkünften, die ich alleine genießen konnte, etwas ungewohnt war.

Aber ich hatte sowieso vor, den 4x4-Selfdrive zu machen. An der Rezeption erhält man dafür eine Karte und ein Funkgerät für alle Fälle. Ich habe die Tour zu keiner Zeit bereut.

Zunächst ging es in den Canyon – und das ist wirklich beeindrucken, bizarre Felsformationen, Überhänge, von der Witterung abgesprengtes Gestein, wechselnde Farbspiele, immer näher an den Weg heranrückende Klippen…kann ich nur wärmstens empfehlen, aber auch hier ist ein höheres 4x4-Fahzeug Pflicht.

Impressionen der 4x4-Tour:






Danach fährt man über eine Hochebene, später noch in ein Tal mit hunderten von Köcherbäumen, es gibt immer wieder spannende Ausblicke.



Ich habe jede Minute genossen, auch wenn der Weg manchmal nicht einfach zu finden und zu fahren war. Für die Tour sollte man ca. 2-3 Stunden einplanen.
Letzte Änderung: 14 Feb 2013 14:07 von Guido.
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14 Feb 2013 14:09 #276154
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...Teil zwei, da wieder ein paar Fotos abgeschnitten wurden...

Am Ende der Tour fuhr ich nochmals zum Canyon-Eingang, um den atemberaubenden Blick vom Sundowner-Berg auf das Oranje-Tal und die Weinberge zu genießen – wobei es dort recht stark stürmt (zumindest immer, wenn ich da war):



Irgendwann konnte ich mich losreißen und zurück zur Lodge fahren. Dort nutzte ich dann den großen Pool, der glücklicherweise nun leer war und erlebte dann den Sonnenuntergang am Fluss.




Sundowner am Oranje

Das Abendessen nahm ich auf der Terrasse unter den Weinreben und bestellte aus der reichhaltigen Karte. Das Essen war wirklich o.k., das Fleisch lecker auf offener Flamme gegrillt. Auch die Weinkarte war besser als das letzte Mal, da musste ich selbst hinter die Bar gehen und mir was aussuchen, nachdem zwei Flaschen völlig ungenießbar waren…da die Flaschen weder in einem Weinkühlschrank noch sonst wie geschützt waren, sondern offen unter der Theke lagen.

Das letzte Glas genoss ich dann vor meinem Chalet am Fluss…und fiel danach in einen ruhigen Schlaf.
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14 Feb 2013 14:13 #276156
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Wenn Du die nicht funktionierenden Links "fakepath" löschst und an den Stellen mittels "Einfügen" die nicht hochgeladenen Fotos nochmals einfügst, kannst Du weitere Bilder hochladen, ohne den Bericht zu teilen.

Es gibt nur eine Mengenbegrenzung je Hochlade-Vorgang, nicht aber je Post.
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15 Feb 2013 07:37 #276269
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Hallo Topobär - vielen Dank, hier werden Sie geholfen...;)

Dann versuche ich es gleich nochmal.

Grüße,

Guido
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15 Feb 2013 07:45 #276270
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Freitag, 30.11.2012 – Sonntag, 02.12.2012: Fish River Lodge

Zur Fish River Lodge ist ja schon viel geschrieben worden, deshalb hier ein paar ergänzende Informationen, z.B. zur Anfahrt und zum sogenannten Canyon Experience.

Das Frühstück auf Norotshama nahm ich wieder auf der Terrasse ein – das kann nicht ganz an das ordentliche Niveau des Abendessens anknüpfen, aber satt wird man trotzdem. Ich packte meine Sachen, um wiederum eine unglaublich schöne Strecke zu fahren.

Der erste Teil des Weges geht am Oranje entlang Richtung Rosh Pinah. Es war einfach traumhaft, links das klare, glitzernde Wasser des Oranje, viel Grün, rechts Felsen und Trockenheit, ein starker Kontrast. Die Straße ist in recht gutem Zustand und auch mit einem normalen Wagen problemlos zu meistern.

Dann kam ein Stückchen, das nicht so schön ist, nämlich in und um Rosh Pinah – die Stadt und die Umgebung sind doch sehr durch die Minen geprägt.

Bei Witputz (auf diversen Karten groß eingezeichnet, aber „nur“ eine kleine Farm) bog ich auf die D463 – ebenfalls eine dieser wunderschönen Strecke im Süden ohne jegliche Begegnungen mit menschlichen Wesen, die Pad führt teilweise durch die Hunsberge, die Gegend ist (glücklicherweise) kaum erschlossen und die Landschaft ist eine Wucht, Berge, Felsen, Wüste, Tiere…auch hier waren Fotostopps obligatorisch.



Die D463 ist grundsätzlich ganz in Ordnung, allerdings durchqueren sehr häufig Riviere die Straße, und das macht die Fahrt nicht ganz unanstrengend, denn in diesem Bereich war die Pad sehr häufig in schlechtem Zustand und äußerst sandig.

Einmal musste ich dann durch eine Furt fahren, in der noch sehr hoch Wasser stand - mit dem Hilux kein Thema, aber für ein normales Fahrzeug wäre es spätestens hier zu Ende gewesen.



Ich bin da schon einmal entlang gefahren, allerdings während der Regenzeit, aber da die letzte ja lange vorbei war, scheint es so, dass hier immer Wasser steht.

Vom Abzweig zur Lodge sind es dann nochmal ca. 20km, und auch diese Pad ist ein Traum – aber eigentlich nur für 4x4-Fahrzeuge geeignet.

Ich sah auf dem Weg zur Lodge – außer der unwirklichen Landschaft – auch viele Kudus, Strauße usw.

Irgendwann sieht man dann von weitem die Chalets am Horizont und die Spannung steigt. Was soll ich sagen – die Fish River Lodge war ein weiterer Höhepunkt der Reise, auch wenn ich schon einmal da war.

Der Baustil ist wieder ein völlig anderer und erinnert entfernt an den Bauhausstil – gerade Linien, nichts überfrachtet, der Hauptraum sehr klar mit meinem neuen Lieblingssofa. Und dann die Terrasse – direkt an den Canyonrand gebaut mit einem tollen Pool und schönen Sitzmöglichkeiten.



Die Chalets, 20 an der Zahl, sind ebenfalls alle am Canyonrand. Von der Terrasse hat man einen atemberaubenden Blick in die Jahrtausend – und alles wird auf einmal so unwichtig…Auf dieser Terrasse kann man Stunden verbringen und einfach nur genießen.

Von dort geht dann eine große Glastür in den Schlafbereich, der mit sehr guten Betten eingerichtet ist, dann noch mit einem Tisch, Stühlen und einem Sideboard. Das war es dann und das reicht auch. Der Raum ist sehr hoch, ich schätze mal mindestens 5m und die Oberlichter kann man öffnen, was dem Raumklima sehr gut tut, vor allem, wenn es heiß ist.

Daran schließt sich dann der ebenfalls sehr großzügige Sanitärbereich an. Und mit einer Außendusche, von der man ebenfalls in den Canyon schaut – einfach gigantisch!

Also – Tasche ins Zimmer und zuerst mal das obligatorische Windhoek Lager…und dann nur noch geschaut und genossen, entweder am Chalet, teilweise auch am Haupthaus.



Wobei es doch Leute gibt, die immer was zu meckern haben – ein Paar (auf Flugsafari) z.B. beschwerte sich massiv, dass keine Minibar auf dem Zimmer ist…

Für den Abend hatte ich den Sundowner-Drive gebucht, auch wenn ich ihn schon einmal mitgemacht hatte – aber das spricht ja für ihn.

Der Drive ist relativ kurz und führt zunächst an den alten Chalets, die jetzt als Staff-Unterkünfte genutzt werden, vorbei zu einem Aussichtspunkt in den Canyon, von dem man sich kaum losreißen möchte.



Unterwegs sieht man wieder eine Menge Tiere wie Springböcke, Kudus, Oryx etc.



Der finale Sundowner-Platz bietet – obwohl man das kaum glauben kann – nochmals eine atemberaubendere Aussicht.

Schnell wurde ein Tisch aufgebaut, leckere Speisen und Getränke kredenzt. Da es bewölkt war, war das Farben- und Lichtspiel besonders intensiv – ich glaube, die Bilder sprechen für sich!











In der Dämmerung fuhren wir dann zurück zur Lodge und dann ging es auch kurz später zum Abendessen.

Das Essen war erstklassig, drei Gänge, dazu leckeres Brot, das gegrillte Wild (ich meine mich zu erinnern, dass es Oryx war) und die Weinauswahl – was soll ich sagen – wieder klasse.

Während des Essens gab es dann noch eine Gesangseinlage der Mitarbeiter, war ganz nett gemacht…

Nach dem Essen dann wieder zurück zum Chalet und noch lange Zeit auf der Terrasse verbracht…ein Traum…und auf das Canyon Experience am nächsten Tag war ich dann umso mehr gespannt.

Letzte Änderung: 15 Feb 2013 07:48 von Guido.
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16 Feb 2013 09:46 #276445
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  • Lil am 16 Feb 2013 09:46
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Hallo Guido,

wunderschöner Bericht und traumhafte Fotos :woohoo: :woohoo: :woohoo: .

Sandfontein muss toll sein :) .

Liebe Grüsse aus Luxembourg
Lil
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