Freitag, 30.11.2012 – Sonntag, 02.12.2012: Fish River Lodge
Zur Fish River Lodge ist ja schon viel geschrieben worden, deshalb hier ein paar ergänzende Informationen, z.B. zur Anfahrt und zum sogenannten Canyon Experience.
Das Frühstück auf Norotshama nahm ich wieder auf der Terrasse ein – das kann nicht ganz an das ordentliche Niveau des Abendessens anknüpfen, aber satt wird man trotzdem. Ich packte meine Sachen, um wiederum eine unglaublich schöne Strecke zu fahren.
Der erste Teil des Weges geht am Oranje entlang Richtung Rosh Pinah. Es war einfach traumhaft, links das klare, glitzernde Wasser des Oranje, viel Grün, rechts Felsen und Trockenheit, ein starker Kontrast. Die Straße ist in recht gutem Zustand und auch mit einem normalen Wagen problemlos zu meistern.
Dann kam ein Stückchen, das nicht so schön ist, nämlich in und um Rosh Pinah – die Stadt und die Umgebung sind doch sehr durch die Minen geprägt.
Bei Witputz (auf diversen Karten groß eingezeichnet, aber „nur“ eine kleine Farm) bog ich auf die D463 – ebenfalls eine dieser wunderschönen Strecke im Süden ohne jegliche Begegnungen mit menschlichen Wesen, die Pad führt teilweise durch die Hunsberge, die Gegend ist (glücklicherweise) kaum erschlossen und die Landschaft ist eine Wucht, Berge, Felsen, Wüste, Tiere…auch hier waren Fotostopps obligatorisch.
Die D463 ist grundsätzlich ganz in Ordnung, allerdings durchqueren sehr häufig Riviere die Straße, und das macht die Fahrt nicht ganz unanstrengend, denn in diesem Bereich war die Pad sehr häufig in schlechtem Zustand und äußerst sandig.
Einmal musste ich dann durch eine Furt fahren, in der noch sehr hoch Wasser stand - mit dem Hilux kein Thema, aber für ein normales Fahrzeug wäre es spätestens hier zu Ende gewesen.
Ich bin da schon einmal entlang gefahren, allerdings während der Regenzeit, aber da die letzte ja lange vorbei war, scheint es so, dass hier immer Wasser steht.
Vom Abzweig zur Lodge sind es dann nochmal ca. 20km, und auch diese Pad ist ein Traum – aber eigentlich nur für 4x4-Fahrzeuge geeignet.
Ich sah auf dem Weg zur Lodge – außer der unwirklichen Landschaft – auch viele Kudus, Strauße usw.
Irgendwann sieht man dann von weitem die Chalets am Horizont und die Spannung steigt. Was soll ich sagen – die Fish River Lodge war ein weiterer Höhepunkt der Reise, auch wenn ich schon einmal da war.
Der Baustil ist wieder ein völlig anderer und erinnert entfernt an den Bauhausstil – gerade Linien, nichts überfrachtet, der Hauptraum sehr klar mit meinem neuen Lieblingssofa. Und dann die Terrasse – direkt an den Canyonrand gebaut mit einem tollen Pool und schönen Sitzmöglichkeiten.
Die Chalets, 20 an der Zahl, sind ebenfalls alle am Canyonrand. Von der Terrasse hat man einen atemberaubenden Blick in die Jahrtausend – und alles wird auf einmal so unwichtig…Auf dieser Terrasse kann man Stunden verbringen und einfach nur genießen.
Von dort geht dann eine große Glastür in den Schlafbereich, der mit sehr guten Betten eingerichtet ist, dann noch mit einem Tisch, Stühlen und einem Sideboard. Das war es dann und das reicht auch. Der Raum ist sehr hoch, ich schätze mal mindestens 5m und die Oberlichter kann man öffnen, was dem Raumklima sehr gut tut, vor allem, wenn es heiß ist.
Daran schließt sich dann der ebenfalls sehr großzügige Sanitärbereich an. Und mit einer Außendusche, von der man ebenfalls in den Canyon schaut – einfach gigantisch!
Also – Tasche ins Zimmer und zuerst mal das obligatorische Windhoek Lager…und dann nur noch geschaut und genossen, entweder am Chalet, teilweise auch am Haupthaus.
Wobei es doch Leute gibt, die immer was zu meckern haben – ein Paar (auf Flugsafari) z.B. beschwerte sich massiv, dass keine Minibar auf dem Zimmer ist…
Für den Abend hatte ich den Sundowner-Drive gebucht, auch wenn ich ihn schon einmal mitgemacht hatte – aber das spricht ja für ihn.
Der Drive ist relativ kurz und führt zunächst an den alten Chalets, die jetzt als Staff-Unterkünfte genutzt werden, vorbei zu einem Aussichtspunkt in den Canyon, von dem man sich kaum losreißen möchte.
Unterwegs sieht man wieder eine Menge Tiere wie Springböcke, Kudus, Oryx etc.
Der finale Sundowner-Platz bietet – obwohl man das kaum glauben kann – nochmals eine atemberaubendere Aussicht.
Schnell wurde ein Tisch aufgebaut, leckere Speisen und Getränke kredenzt. Da es bewölkt war, war das Farben- und Lichtspiel besonders intensiv – ich glaube, die Bilder sprechen für sich!
In der Dämmerung fuhren wir dann zurück zur Lodge und dann ging es auch kurz später zum Abendessen.
Das Essen war erstklassig, drei Gänge, dazu leckeres Brot, das gegrillte Wild (ich meine mich zu erinnern, dass es Oryx war) und die Weinauswahl – was soll ich sagen – wieder klasse.
Während des Essens gab es dann noch eine Gesangseinlage der Mitarbeiter, war ganz nett gemacht…
Nach dem Essen dann wieder zurück zum Chalet und noch lange Zeit auf der Terrasse verbracht…ein Traum…und auf das Canyon Experience am nächsten Tag war ich dann umso mehr gespannt.