So, weiter geht's mit einem neuen Versuch...
Sonntag, 25.11.2012 Kalahari Red Dunes Lodge – Farm Hoas
Nach einem leckeren Frühstück auf der Terrasse bei herrlichem Sonnenschein musste ich mich leider losreißen und brach weiter Richtung Süden auf.
Der Weg führte mich via Mariental auf der teils schnurgeraden B1 zunächst nach Keetmanshoop.
Zwar gehört die B1 nicht unbedingt zu den Traumstraßen Namibias, aber soooo schlimm, wie immer behauptet wird, ist es nun auch nicht.
Kurz hinter Keetmanshoop, wo ich mich nochmals mit Bargeld versorgte (Farm Hoas hatte zu der Zeit keine Kartenzahlungsmöglichkeit) bog ich dann auf die D608 ab – ich hatte gelesen, dass dies auch eine wunderschöne Strecke sein soll – und das kann ich nur bestätigen. Die Gravelroad war sehr gut in Schuss und die Ausblicke wunderschön. Die Pad fällt leicht ab und lädt immer wieder zu kurzen Fotostopps ein.
Bilder der D608:
Der einzige Gastbetrieb entlang der Strecke ist m.W. die Farm Hoas in den kleinen Karasbergen, über die ich nicht viele Informationen habe finden können. Umso mehr war ich gespannt auf diese Farm.
Nach Erreichen des Farmtors sind es noch ca. 4 km zum Farmhaus und auf dem Weg war schon eindeutig zu erkennen, dass es sich um eine „Working Farm“ handelt – sehr viele Schafe und Ziegen grasten auf dem Gelände.
Farmtor
Das ganze Farmgelände ist rd. 10.000ha groß und wird nur teilweise zum farmen genutzt.
Die Begrüßung durch die Eigentümer Sonja und Johan war sehr herzlich; sie haben die Farm vor ca. einem Jahr gekauft und bauen den Gastbetrieb gerade auf.
Das Gästehaus ist riesig und wurde von Vorbesitzern als Wohnhaus erbaut. Es liegt in einem schönen Garten, teilweise als Steingarten mit Pflanzen angelegt, ein Teil mit Rasen, dort ist dann auch der Pool.
Farmhaus und Garten mit Pool:
Das Haus besteht aus einer riesigen offenen Küche, zwei sehr großen Wohn-/Esszimmern und mehreren Schlafzimmern.
Diese haben jeweils ein eigenes Bad und sind ebenfalls sehr groß – mit herrlich bequemen Betten. Die Schlafzimmer haben alle einen eigenen Ausgang auf die wunderschöne Veranda.
Obwohl es sehr heiß war, war es im Inneren des Hauses angenehm kühl, was an der massiven Bauweise liegt.
Sonja und Johann leben mit ihren Kindern in einem anderen Gebäude auf der Farm, so dass ich, da ich der einzige Gast war zu dieser Zeit, das Haus für mich alleine hatte.
Also habe ich mich erst einmal von der Fahrt etwas erholt und auf der Veranda im Schatten ausgespannt – mit Blick auf eine Wasserstelle, an der sich u.a. Kudus und Strauße tummelten.
Am Nachmittag starteten wir dann in einem Landcruiser, der fast so alt ist wie ich, einen Game-/Sundowner-Drive in den Teil des Farmgeländes, der nicht befarmt, sondern den Wildtieren überlassen ist.
Wir sahen neben den „üblichen Verdächtigen“ (Kudus, Oryx, Springböcke) auch Impalas, die ja m.W. im Süden nicht vorkommen – ein Vorbesitzer hat sie hier angesiedelt und sie entwickeln sich lt. Johan sehr prächtig.
Die eigentliche Attraktion auf der Fahrt ist aber die Landschaft, die sehr abwechslungsreich ist – Savannenlandschaft wechselt mit Schotterfeldern, Riviere und sogar einige rote Dünen, vergleichbar mit denen in der Kalahari.
Auf einer solchen haben wir dann auch den Sundowner genossen – ein Traum…die Bilder sprechen für sich.
Viel zu schnell ging die Sonne aber unter und wir mussten zurück zum Haus. Dort hatten inzwischen Sonja und eine Mitarbeiterin das Abendessen vorbereitet – sehr leckere und reichliche – ich würde mal sagen: burische – Kost: Oryxsteaks, süße Kartoffeln, Gemüse, eine Art Pie aus Schafshackfleisch und zum Nachtisch einen frisch gebackenen Kuchen.
Sonja und Johan saßen wie auch am nächsten Tag beim Frühstück mit am Tisch – es war sehr interessant, mit ihnen zu plaudern, ich erfuhr eine Menge über Land und Leute aus ihrer Perspektive, über die Farmerei und auch über ihre Pläne den Gästebetrieb betreffend.
Wenn sie nur die Hälfte von dem, was sie planen, umsetzten, dann kann dieser Gästebetrieb ein kleines Juwel werden:
Die Anfahrt alleine ist schon toll, die Landschaft ist atemberaubend, der Tierbestand groß, das Gästehaus sehr schön – nun soll noch ein Campingbereich in den Dünen eingerichtet und Wanderwege ausgewiesen werden, außerdem wollen sie Ausritte auf Pferden anbieten und man will die 4x4-Tour, die wohl etwas ganz besonderes sein soll, mit Johann Strauß von der Steinfeld Garage ausbauen.
Die letzten Getränke nahm ich dann mit Johan auf der Terrasse unter dem atemberaubenden Sternenhimmel ein und begab mich wohlgenährt zu Bett.
Am nächsten Morgen dann wurde ein sehr schmackhaftes Frühstück mit echtem Filterkaffee (ist ja nicht überall selbstverständlich) zubereitet.
Schweren Herzens musste ich mich von den beiden trennen – hier werde ich, wenn ich wieder in der Region bin, auf jeden Fall wieder reinschauen.