Hallo Kerstin – danke für Deine Rückmeldung.
Zu Deinen Fragen:
Da ich mich schon lange mit Namibia beschäftige und immer mal wieder darüber lesen, im Netz und „klassisch“, „stolpere“ ich ab und an mal über neue bzw. unbekannte Unterkünfte und speichere Infos darüber ab. Und wenn ich dann meine Routen plane, baue ich die interessanten nach Möglichkeit ein.
Die Temperaturen in den Chalets sind m.E. o.k., ich war das erste Mal im Februar dort, also in der richtig heißen Zeit. Da Du aber genügend Möglichkeiten hast, das Chalet zu lüften, ist das absolut machbar. Am ruhigsten liegen natürlich die ganz außen, aber die sind auch am Weitesten vom Haupthaus weg (also die 1 oder die 20).
Hallo Helen – danke auch Dir fürs Feedback – Ihr werdet es genießen – und ich werde Euch beneiden…
So, nun ein paar weitere Infos mit ein paar wenigen Bildern, denn über den nächsten Ort ist ja schon einiges gepostet.
Hallo Jens-Uwe, na, gegen Deinen letzten Bericht und Deine Bilder ist das ja amateurhaft, das meinte ich zu Beginn mit der fehlenden „prosaischen Ader“…aber mir geht es genauso, wenn ich die Berichte hier lese, dann brennt die Sehnsucht…
...nun aber weiter...
Sonntag, 02.12.2012 – Dienstag, 04.12.2012: Lüderitz
Am nächsten Morgen brach ich dann leider wieder auf, nahm die D463, die gut zu fahren ist, die Strecke ist sehr abwechslungsreich, sogar mit einigen größeren roten Dünen, die wieder an die Kalahari erinnern.
Bei der Alten Kalköfen Lodge stieß ich auf die B4 - kleiner Hinweis: diese Lodge besuchte ich bei meiner letzten Reise und die ist auch absolut einen Aufenthalt wert!
Auf der B4 erreichte ich dann Aus, wo ich nochmals nachtankte - nun waren es nur noch 123km bis zum Tagesziel, Lüderitz!
Eines muss ich vorwegschicken: ICH LIEBE LÜDERITZ!
Aber zuerst der Reihe nach:
Nach Aus ging es auf der Teerpad bei wenig Verkehr recht zügig voran, auf den 123km bis Lüderitz merkt man eigentlich kaum, dass man von knapp 1.600 Metern bis auf Meereshöhe fährt.
Faszinierend für mich ist der langsame Übergang der Landschaft, die Vegetation wird immer karger, bis bei Lüderitz eine Sand- und Geröllwüste kein Grün mehr zulässt.
Entlang der sich immer noch im Bau befindlichen Bahnstrecke sah ich immer wieder Oryx, Springböcke und Strauße.
Um Garub weideten dann einige der berühmten Wildpferde, mich zog es dann weiter aus der flimmernden Hitze an den kühleren und in Lüderitz besonders rauen Atlantik.
Schließlich erreichte ich nach insgesamt ca. 4,5h „mein“ Lüderitz.
Was ich an Lüderitz mag? Nun, wo soll ich anfangen?
Auf den ersten Blick ist Lüderitz sicher kein Ort, der bei „Unser Dorf soll schöner werden“ einen der vorderen Plätze erreichen würde. Das Wetter und der Wind helfen sicher auch nicht, Lüderitz als bevorzugten Badeort zu sehen.
Zunächst einmal finde ich die interessante Bausubstanz mit den vielen alten Gebäuden aus der Blütezeit des Ortes zu Beginn des 20. Jahrhunderts eindrucksvoll: Goerkehaus, Woermannhaus, die Bergstraße, Turn- und Lesehalle und vieles mehr – und das in Afrika.
Dann das immer wogende und teilweise tosende Meer mit der allseits frischen Brise,
dann die Haifischinsel, dann der Achatstrand, dann auch und vor allem die Lüderitz-Halbinsel, die einmalige Atmosphäre in Kolmannskuppe und und und.
Aber vor allem die Lage so ganz am Ende der Welt – es gibt nur eine Straße hinein, und diese endet dort – das nächste bewohnte Fleckchen Erde Richtung Westen ist in Südamerika mehrere tausend Kilometer entfernt.
Südlich von Lüderitz ist Sperrgebiet, nördlich Naturschutzgebiet, und dazwischen dieses Städtchen eingezwängt und nur von Osten zugänglich ganz am Ende der Welt. Die Hektik der modernen Zivilisation, Nachrichten aus der Welt über Finanzkrisen, Kriege oder was auch immer: hier kommt einem das Lichtjahre entfernt vor.
Aber da scheiden sich die Geister ja durchaus…
Was ich auch absolut empfehlen kann, trotz des recht happigen Preises, ist die halbtägige Bogenfels-Tour ins Sperrgebiet. Die hatte ich vor 2 Jahren mal mitgemacht und kann nur sagen: Es lohnt sich!
Jetzt aber wieder zur Reise: Ich fuhr gleich zur Unterkunft, dem Nest Hotel.
Ja, es ist keine gemütliche, „typisch afrikanische“ Unterkunft, das Nest Hotel könnte irgendwo sonst stehen.
Aber ich mag die Lage, von drei Seiten vom Meer umspült, so dass man nachts sanft in den Schlaf fällt, das Restaurant hat sich inzwischen auch etwas verbessert.
Blick aus meinem Zimmer:
Inzwischen sind die Zimmer komplett aufgefrischt und renoviert, genauso wie das Restaurant, auch die vom Salzwasser angerosteten Geländer sind längst ersetzt.
Nach der Ankunft habe ich dann erst einmal eine Stadtrundfahrt gemacht.
Felsenkirche, Bergstraße, Waterfront, Haifischinsel, viele kleine Sträßchen mit schönen Häusern, manche leider etwas heruntergekommen und verschmutzt.
Die Stadt war wie tot am Sonntag…nicht, dass sonst wesentlich mehr los wäre, aber es war noch stiller als unter der Woche…
Anschließend fuhr ich an Benguela und Nautilus, den Townships, vorbei Richtung Achatstrand.
Hinter dem Klärwerk dann, völlig untypisch, üppiges Grün mit Springbock- und Oryxherden. Das erwartet man in Lüderitz nicht unbedingt.
Am Achatstrand war etwas sonntäglicher „Trubel“, es war entgegen anderen Berichten sehr sauber dort und es herrschte eine friedliche Atmosphäre.
Der Strand ist sehr weitläufig und man findet dort leicht ein Plätzchen, an dem man ungestört dem Treiben zuschauen oder einfach nur den wunderschönen Blick aufs Meer genießen kann. Der Weg dorthin ist gut ausgeschildert und die Straße auch gut zu befahren.
Es war ein wunderschöner, ruhiger Nachmittag, die Sonne brannte vom Himmel, also mal kein Nebel, und, völlig untypisch für Lüderitz, keinerlei Sturm.
Den Sundowner nahm ich dann auf der Terrasse des Nest-Hotels ein und wollte eigentlich in der Stadt etwas zu Abend essen, aber: Sonntag – es war so gut wie nichts auf.
Also aß ich im Hotel zu Abend – viele Gäste waren nicht da, aber das hatte ich ja schon des Öfteren auf der Reise…
Sundowner mit Blick auf die Lüderitz Halbinsel:
Danach bin ich zurück aufs Zimmer und habe den Abend auf dem kleinen Balkon ausklingen und mich vom Geräusch der Wellen in den Schlaf wiegen lassen.
P.S.: Schande über mich - ich habe hier ausnahmsweise einige Fotos von früheren Reisen eingefügt, da ich in Lüderitz mehr genossen als geknipst habe...