THEMA: Island 2020: Als Corona ganz weit weg war
05 Nov 2020 19:06 #598031
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1424
  • Dank erhalten: 8130
  • Beatnick am 05 Nov 2020 19:06
  • Beatnicks Avatar
Guten Abend ihr Lieben,

franzicke schrieb:
Leider gehören wir auch zur Zielgruppe solcher Geschichten

Wenigstens sind wir dann damit nicht allein ;) Aber wir vermeiden das künftig, alle zusammen, okay?!!

franzicke schrieb:
Aber auch Boooaaah - wie ist das schön!
Auch als nicht so richtig echte Troll-Anhängerin würde ich mal so ganz unter uns sagen: Das ist ja doch wie im Märchen!

Ist es, in der Tat. Wir wären gerne noch viel tiefer eingetaucht und hätten ein paar Feen getroffen. Hab ich aber vielleicht auch ... und sie haben den Schlüssel wieder auftauchen lassen... :)

Blende18.2 schrieb:
Die Gegend ist ja wirklich ein Traum, wobei mir am besten der Ausblick auf den Weg gefällt, den ihr dann nicht geschafft habt. Ich glaube, wenn man dort solche Wanderungen hat, dann lohnt es dort mal eine Nacht zu verbringen.

Das denke ich auch!

Blende18.2 schrieb:
dort ein paar Nächte zu verbringen könnte mit Chance auf Polarlichter in aller Einsamkeit auch traumhaft sein!

Auf jeden Fall. Und im von Claudia genannten Zeitraum gibt es ja auch schon hintenraus die Chance auf Polarlichter.

Hier übrigens eine wirklich tolle und tagesaktuelle Übersicht über die Straßenzustände, besonders relevant, wenn man nicht nur die Ringstraße fahren will (gesperrt, geöffnet, Baustellen etc.):

Road conditions in iceland

Clamat schrieb:
Der Campingplatz von Þakgil ist vom 01.06. bis 15.09. geöffnet

Vielen Dank, Claudia!

Ich denke, am Wochenende geht es weiter.
Bleibt gesund, liebe Grüße,
Betti
Letzte Änderung: 05 Nov 2020 19:07 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
05 Nov 2020 19:55 #598036
  • Botswanadreams
  • Botswanadreamss Avatar
  • Beiträge: 1664
  • Dank erhalten: 1943
  • Botswanadreams am 05 Nov 2020 19:55
  • Botswanadreamss Avatar
Hallo Betti

Du schaffst es noch, dass ich mich intensive mit Island beschäftigen muss. Wenn ich Deine tollen Bilder sehe, kommt so richtig Fernweh auf. Manchmal dauert es bei mir ja etwas länger, aber wenn ich dann so richtig angefixt bin, geht es mir nicht mehr aus dem Kopf. So war es z.B. mit dem Zakouma NP. Ganz herzlichen Dank.

LG
Christa
www.botswanadreams.de

"Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
Ernest Hemingway
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Beatnick
07 Nov 2020 20:58 #598186
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1424
  • Dank erhalten: 8130
  • Beatnick am 05 Nov 2020 19:06
  • Beatnicks Avatar
Botswanadreams schrieb:
Du schaffst es noch, dass ich mich intensive mit Island beschäftigen muss. Wenn ich Deine tollen Bilder sehe, kommt so richtig Fernweh auf. Manchmal dauert es bei mir ja etwas länger, aber wenn ich dann so richtig angefixt bin, geht es mir nicht mehr aus dem Kopf.

Hallo Christa,

ich freue mich sehr, dass du auch noch zugestiegen bist - und das Phänomen, das du beschreibst, kenne ich nur allzu gut. Obwohl so ganz anders als Afrika, hat Island für mich einen ähnlichen Suchteffekt. Jetzt waren wir schon zweimal da und so riesig ist die Insel ja nun wirklich nicht, aber es gibt noch so viel, das ich dort sehen möchte. Ich kann es nur empfehlen, aber ein bisschen wetterfest muss man je nach Glück schon sein. 1000 Dank für das Bilderlob und ja, Fernweh habe ich auch sehr großes :pinch:

Liebe Grüße, es geht bestimmt sehr bald hier weiter,
Betti
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
09 Nov 2020 14:07 #598293
  • Beatnick
  • Beatnicks Avatar
  • Beiträge: 1424
  • Dank erhalten: 8130
  • Beatnick am 05 Nov 2020 19:06
  • Beatnicks Avatar
Eine Landschaft aus Feuer und Eis

Wer in Island nach den Wetteraussichten fragt, bekommt eine detailgenaue Auskunft über Wind. Die Frage, ob wohl die Sonne scheinen wird - für uns in aller Regel die zentrale Auskunft - ist kaum von Belang. Der Wind ist auf Island eine Urgewalt, kann Fahrverbote für Wohnmobile mit sich bringen, Türen bei unbedachtem Parken aus den Angeln heben (die Nase in den Wind!) und das Leben vorübergehend stilllegen. Die Temperatur hängt daran und auch die Frage, ob bestimmte Pisten zu befahren, gebuchte Aktivitäten durchzuführen sind. Er spielt also auch für Touristen eine wesentliche Rolle.

Wir lassen Pakgil und das Schlüssel-Drama hinter uns und sind zurück auf der Ringstraße. Die Landschaft zu beiden Seiten ist spektakulär, die isländische Südküste zu Recht berühmt. Traumhafte Wasserfälle, Fjorde, Gletscher, Lagunen und Strände voller Eis,...



...es lohnt sich, entsprechend Zeit einzuplanen und auch eine Portion Geduld, denn die Dichte an Attraktionen zieht zwangsläufig eine Dichte an Menschen mit sich. Das war einer der Gründe, weshalb wir im vergangenen Jahr den Fjadrargljufur Canyon ausgelassen haben. Er liegt ein wenig abseits der Ringstraße kurz vor dem Ort Kirkjubaejarklaustur, dessen Name klingt, als sei jemand mit dem Kopf auf die Tastatur geknallt. Er befindet sich damit in guter Gesellschaft und wohl nur die Isländer selbst sind in der Lage, die vielen -Fells, -Fosse und -Jökulls unfallfrei auszusprechen.





Der wunderbare Canyon ist in den vergangenen Jahren immer populärer geworden und erst recht, seit sich Justin Bieber in einem Musikvideo nur im Schlüpper im eiskalten Fluss räkelte. Fjadrargljufur mutierte zum Pilgerort und musste sogar vorübergehend geschlossen werden, um der malträtierten Natur eine Auszeit zu gönnen. Die Spuren auf den zahlreichen natürlichen Aussichtspunkten mit Blick hinunter in die steile Schlucht sind indes noch immer sichtbar, die Vorsprünge nun dauerhaft durch ein Seil gesperrt. Das ist auf der einen Seite schade, aber auf der anderen eine nachvollziehbare Notwendigkeit.



Einsam ist es am Canyon auch in diesem speziellen Jahr nicht, aber ohne Reisebusse dennoch friedlich. Wir verschaffen uns einen ersten Eindruck von der 2 Kilometer langen und bis zu 100 Meter tiefen Schlucht und wollen am nächsten Tag noch einmal wiederkommen, denn ein Sturm hat Fahrt aufgenommen und pustet uns fast vom Canyonrand, das ist kein Spaß und bestimmt auch gefährlich.



Der Wind rüttelt unterwegs am Auto, und der 80 m hohe Foss a Sidu fällt nicht hinunter, sondern quer.

Foss a Sidu 2019...


...und 2020


Weiter geht es auf der Ringstraße durch atemberaubende Landschaften, immer gen Osten.

Der Lomagnupur, eine gewaltige, rund 770 m hohe Landmarke, die dem Monument Valley entsprungen sein könnte.


Fossalar direkt an der Ringstraße


Meine Begeisterung ist auch beim zweiten Mal ungebrochen, und ich werde diese Strecke wahrscheinlich nie müde.

Unterwegs 2019...


...und 2020


Wir fahren entlang am riesigen Skaftareldahraun Lavafeld (noch so ein Name ;-)), Ende des 18. Jahrhunderts zerstörte die Lava Bauernhöfe und löste eine große Hungersnot aus. Heute ist sie von einem dicken Moosteppich bedeckt, der federweich ist, aber auch hochempfindlich und streng geschützt.



An einem Aussichtspunkt neben der Ringstraße halten wir, Wind hin oder her, markierte Pfade führen durch die verwunschene Gegend und in der Ferne leuchten schon die Ausläufer des Vatnajökull, des größten Gletschers Europas.





Immer näher rücken die weißen Wände, fast, als würde man in sie hineinrauschen, doch dann macht die Ringstraße einen scharfen Rechtsknick.



Links liegt die Zufahrt zum Skaftafell-Nationalpark, eine riesige grüne Oase und ein Paradies für Wanderer.



Im vergangenen Jahr waren wir hier beim Svartifoss, einem von schwarzen Basaltsäulen umgebenen Wasserfall,...



...und blickten von einem Plateau auf Gletscherzungen und Bergspitzen.





Ich war seinerzeit allerdings etwas abgelenkt, denn der Wind peitschte so heftig, dass ich schließlich kapituliert und mich auf den Boden gekauert habe. Ich kam einfach nicht mehr dagegen an und trieb unkontrolliert auf die Kante zu. :pinch: So einen Wind hatte ich erst einmal erlebt, das war in den Bergen Patagoniens.



Diesmal lassen wir Skaftafell links liegen, der Tag war anstrengend und wir freuen uns aufs Hotel. Ein letzter Stopp an der fotogenen Hofskirkja, einer der wenigen noch verbliebenen Torfkirchen,...



...dann sind wir da. Das Fosshotel Glacier Lagoon hat uns 2019 besonders gut gefallen. Diesmal blicken wir allerdings nicht aufs Meer, sondern nach hinten auf den Parkplatz, was natürlich eine Frage des Preises ist, und so richtig makellos sind die Möbel auch nicht mehr. Dennoch fühlen wir uns wohl und die Lage ist ohnehin unschlagbar. Direkt gegenüber startet eine Puffin-Tour nach Ingolfshöfdi, im vergangenen Jahr war sie leider wegen orkanartiger Böen ausgefallen und sie soll sehr empfehlenswert sein. Diesmal verzichten wir freiwillig, denn die Gletscher im Westen und die Gletscherlagune im Osten in Reichweite - wir wollen tief eintauchen in diese Landschaft aus Eis, auf die wir uns so sehr gefreut haben.

Letzte Änderung: 09 Nov 2020 14:35 von Beatnick.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, casimodo, aos, fotomatte, speed66, Guggu, Reinhard1951, Strelitzie, urolly und weitere 16
10 Nov 2020 08:16 #598338
  • Luigi15
  • Luigi15s Avatar
  • Beiträge: 411
  • Dank erhalten: 1875
  • Luigi15 am 10 Nov 2020 08:16
  • Luigi15s Avatar
Liebe Bettina, ich muss - nein, muss nicht - darf (!) dir wirklich zu diesen großartigen Bildern gratulieren. Ich war selbst schon mehrmals auf Island und weiß daher genau, wie schwierig dort teilweise die Lichtverhältnisse sind... Du hast hier wirklich fantastische Eindrücke übermittelt! Meine absolute Hochachtung. Vorallem die Bilder der Polarfüchse, einfach überwältigend!!!
glG Peter
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Beatnick
10 Nov 2020 11:58 #598352
  • Guggu
  • Guggus Avatar
  • Beiträge: 2249
  • Dank erhalten: 4152
  • Guggu am 10 Nov 2020 11:58
  • Guggus Avatar
Liebe Berti, lieber Thomas,

jetzt wird nicht nur den Button gedrückt – es ist Zeit für ein geschriebenes DANKE. :P :P
Es ist, wie erwartet, wieder ein 1A Bericht von euch. Ich verfolge alles minutiös, schaue auf die Karte wo ihr gerade seid und gucke die Unterkünfte an. Ich komme wahrscheinlich nicht hin, da hat ein anderes nordisches Land Vorrang, aber die wollen uns im Moment nicht haben. :( :S

Obwohl das Wetter diesmal nicht so toll war, sind die Fotos zum sich ins Auenland wegträumen.
Bettis wortkünstlerischer und teilweise lustigen Text, zumindest für den Leser, bringt uns Island sehr viel näher. Die Schlüsselgeschichte könnte auch von uns sein, nur wurde es ein bisschen turbulenter von statten gehen.

Die Fotos von den Puffins haben es mir diesmal besonders angetan.
Vor ganz ganz langer Zeit waren wir in Norwegen auf Runde und haben da das Vogelleben bestaunt, aber das war bevor ich überhaupt Kamera schreiben konnte. :pinch: :whistle:

Von den vielen „komischen“ Ort- und Landschaftnamen sind mir viele nicht sooo fremd, ist doch die Isländische wie das Norwegische nordgermanischen Sprachen und ist im Altnorwegischen verwurzelt. Die norwegische Sprache hat sich seit dem 14. Jahrhundert stark verändert, während das Isländische weitgehend auf dem gleichen Stand blieb.

Vielen Dank für das Berichten und Zeigen

Liebe Grüße
Guggu
Reiseberich Namibia August 2012: Tagebuchaufzeichnungen einer Wikingerin in Namibia
Reisebericht Namibia/Botsuana August 2013: Frau HIRN on the floodplains
Reisebericht Namibia 2015:A trip down Memory Lane
NAM/BOT 2017 : So weit! So gut!
Kenia/Masai Mara 2019 : Der Kreis schliesst sich
Letzte Änderung: 10 Nov 2020 11:59 von Guggu.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Beatnick