Tag 7: vom Cotopaxi nach Baños
All erstes sei gelernt, dass man Baños nicht Banos spricht, sondern „Banjos“. Durch das Tilde Sonderzeichen auf dem n wird das n zum j. Auf unserer Tastatur gibt es das n mit Sonderzeichen nicht, aber Google hilft in so einem Fall weiter. Gar nicht ganz so einfach …
So – heute sagen wir dem
Cotapaxi und der wunderschönen
Chilcabamba-Mountain-Lodge „Adieu“. Es hat uns ausnehmend gut gefallen und wir wissen ganz sicher: sollten wir jemals wieder nach Ecuador kommen, dann möchten wir hier nochmals Station machen. Dann aber für mehrere Tage.
Die Strecke vom Cotopaxi nach Baños ist nicht all zu weit, es liegen laut Google Maps rund 160 Kilometer vor uns, die Zeit wird uns mit 3 Stunden angegeben. Nun – das wär doch sogar mit unserer Luxuslimousine machbar. Mal schauen …
Diesmal nehmen wir die Hauptroute, steuern zuerst
Machachi an und dann geht es weiter auf der Panamericana nach
Ambato und
Latacunga zu unserer nächsten Station.
Im Reiseführer lesen wir, dass entlang der Panamericana viele schöne Haciendas liegen, u.a. das 300 Jahre alte Gut
„Hacienda La Cienega“, das sich für einen Zwischenstop gut anbietet. Wir lassen uns das nicht zwei mal sagen, ein vorgezogenes Mittagspäuschen ist immer drin, und das Landgut glänzt in alter Herrlichkeit. Schade, dass es auch heute wieder leicht zu nieseln beginnt, so können wir nicht im schönen Patio-Garten sitzen, aber auch drinnen macht das Restaurant und überhaupt die gesamte Hacienda einen super Eindruck:
Diese historischen Haciendas, mit ihren meterdicken Lehmwänden, knarrenden Dielen, schweren Vorhängen und gemütlichen, meist mit Kaminfeuern beheizten Restaurants sind sehr schön. In fast allen Haciendas gibt es blühende Gärten, wo man die Seele perfekt baumeln lassen kann. Die Übernachtung in solch einem Ambiente sollte in keinem Ecuador-Urlaub fehlen.
Zurück zu unserer Tour, wir kommen im Laufe des Nachmittags in unserer nächsten Unterkunft in Baños an. Für zwei Nächte sind wir in der
www.chamanapamba.com
Diese Lodge ist geführt von den Deutschen Regine und Dietrich, ein regelrechtes Natur-Baukunstwerk aus Holz, ein paar wenige Kilometer außerhalb von Baños, mehr oder weniger mitten im Urwald gelegen, an einem großen Wasserfall. Die Übernachtung kostet hier bei Regine
120 USD pro Nacht incl. breakfast. Eine nette Unterkunft, sehr saubere Zimmer mit Blick ins Grüne, das hat fast so was wie Dschungelfeeling. Dazu noch der Wasserfall, der grad ein paar Meter von uns in die Tiefe rauscht.
Es hat uns gut gefallen, aber ganz so das „non plus ultra“ war´s für uns nicht. Keine Ahnung an was es gelegen hat, vielleicht hat uns die deutsche Mentalität der Betreiber nicht so recht gefallen. Aber: es gab nichts auszusetzen und Regine mit ihren Söhnen war immer bemüht, alles recht zu machen.
Was macht man in Baños zwei Tage lang? Nun – ich denke, dass es da ruhigere Flecken in Ecuador gibt. Denn hier brummt eindeutig der Bär. Unserer Meinung nach ist es hier sehr touristisch und regelrecht von Menschenmassen überlaufen.
Baños liegt über dem Rio Pastaza an sehr steil aufragenden Höhenrücken in einer regelrechten Bilderbuchlandschaft. Das Städtchen hat 17.000 Einwohner, außerdem eine sehr beeindruckende Basilica, ein frühlingshaftes, fast subtropisches Klima, adrette Gässchen, Restaurants aller Geschmacksrichtungen, ein paar Thermalquellen und vor allem hat Baños eines:
WASSERFÄLLE - HÄNGEBRÜCKEN - DRAHTSEILBAHNEN
Zuerst aber, bevor wir morgen zu den Wasserfalltouren aufbrechen, stürzen wir uns ins pralle Nachtleben, das hier in Baños groß geschrieben wird. Hier ein paar Bilder zum Nachtleben:
Gegessen haben wir in der Stadt, und zwar waren wir im
„Carpe Diem Di Verdi“, ein italienisches Lokal mit selbstgemachten Nudeln und netter Sitzgelegenheit. Es war eine ordentliche Küche zum fairen Preis, das hat schon gepasst. Keine Sensation, aber i.O.
Vielleicht sollte man noch ein paar Bilder von Baños zeigen, wo sich heute die Sonne so gut wie überhaupt nicht sehen hat lassen. Es gibt hier auch den Vulkan
Tungurahua mit 5016 m, den wir aber vor lauter Nebel und schlechtem Wetter nicht zu Gesicht bekommen haben. Dieser Vulkan hat 1999, das ist noch gar nicht so lange her, die Alarmstufe „Rot“ verhängt bekommen. Die Stadt Baños wurde für einige Monate (!!!) zwangsevakuiert. Seit dieser Zeit kam es immer wieder zu Lavaausbrüchen und durch Ascheregen und heiße Schlammströme wurden immer wieder ganze Dörfer am Fuße des Tungurahua zerstört.
...stimmt doch, oder - alles schön grün in grün...
Morgen brechen wir auf zu einer schönen Wasserfalltour. Alleine waren wir nicht, aber dafür mittendrin. Und wir haben die Wasserfälle nicht nur gesehen sondern haben uns abenteuerlustig und mutig mit der offenen Gondel am Wasserfall
Manto de la Novia,
die immerhin 400 m lange und über 100 m hohe Drahtseilbahn, von einer Seite der Schlucht zur anderen Seite fahren lassen. Ein Abenteuer, das nur für absolut schwindelfreie Menschen geeignet ist.