THEMA: ECUADOR & GALAPAGOS - mal ganz was anderes!!!
27 Mai 2019 15:29 #557510
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  • bayern schorsch am 27 Mai 2019 15:29
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Hallo Malbeck
Du schreibst:
Oh diese Bachbett Strecke zum Cotopaxi! Wie waren wir froh, dass wir mit einem Fortuner unterwegs waren! Aber schööön war es......toll deine Beschreibung ich könnte es nicht besser ausdrücken und kann jedes Wort unterschreiben. Wir waren in der Hacienda Los Mortiños und ebenfalls voll begeistert.
Danke für die schönen Bilder von der Hacienda La Cienega....wir schliefen in der riesigen Humbold Suite mit herrlicher Sicht in den Park.
Baños liessen wir aus....zu touristisch und laut.
Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Baños liessen wir aus....zu touristisch und laut.
... das war eine weise Entscheidung, denn es war / ist in der Tat sehr touristisch ... - und trotzdem war´s für uns höchst interessant.

Hacienda Los Mortiños - die hab ich mir im Internet angeschaut - ein sehr schönes Haus und ich denke, Ihr habt ebenfalls eine gute Wahl getroffen.

Viele Grüße
der bayern schorsch
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27 Mai 2019 15:50 #557516
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  • bayern schorsch am 27 Mai 2019 15:29
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Tag 8, ein ganzer Tag in Baños:

Wir haben gut geschlafen, der Wasserfall hat seinen Teil dazu beigetragen, denn durch das monotone Rauschen der Wassermassen lässt sich´s gut schlafen.
Das Frühstück war sehr gut, alle erdenklichen Dinge hat´s gegeben, die man halt zu einem guten Frühstück braucht (oder auch nicht).

Schon bald sind wir aufgebrochen. Den Vormittag wollen wir die „Ruta de las Cascadas“ mit dem Auto fahren. Das sind ca. 30 km entlang der Pastazaschlucht, und die beiden Hauptorte sind Rio Verde (nach 18 km) und Rio Negro (nach 30 km) am Ende der Tour. Man könnte diese Tour auch mit öffentlichen Bussen oder sogar mit dem Fahrrad fahren, wenn man möchte.

Die Route ist sehr schön, die Landschaft ein wahrer Traum. Leider ist bei uns mal wieder alles „grün in grün“, das Wetter mag einfach nicht so recht mitmachen. :(
Entlang dieser 30 Kilometer reiht sich ein Wasserfall an den anderen, aber leider auch eine Drahtseilbahn an der anderen. Das ist, wenn man es kritisch sieht, eine Schande, dieses wunderschöne Tal mit beinahe schon futuristisch anmutenden Anlagen zu verschandeln. Aber es ist krass, gar keine Frage, und natürlich dauert es nicht lange, und schon sind wir in so einem „Tarabita“ hoch über der Schlucht.

Zuerst aber schauen wir den anderen Besuchern zu, nicht dass da schon mal der eine oder andere Korb herunterfällt:








Gut, nachdem es bei den Vorgängern ohne Unfälle oder dergleichen abgegangen ist, nehmen wir all unseren Mut zusammen, und bei so einer freundlichen Einladung sagt man nicht nein:




Man muss sich das mal vorstellen: 500 m lang und 100 m hoch, das sind die Eckdaten dieser Tarabitas, und ich kann mir gut vorstellen, dass es Leute gibt, die in so einen Korb nie im Leben einsteigen würden.




Und trotzdem ist es eine Schande. :evil: Kaum eine Stelle, wo nicht entweder ein Korb in der Luft hängt oder an einer Zipline halb verrückte Menschen, die vor lauter Ekstase laut brüllend über die Schlucht „fliegen“. Übrigens gibt es eine Weltbesten-Hitliste über die längsten und tollsten Ziplines dieser Welt. Die Nummer 1 befindert sich in Costa Ricca im Arenal Volcano Park. ;)

Das alles hat leider auch seine Nachteile, und so sieht es dann in dieser Traumlandschaft Ecuadors aus:












In Rio Verde machen wir einen Zwischenstop. Noch gar nicht ganz aus dem Auto ausgestiegen wird uns auch schon von einer freundlichen Frau der Weg zum „Pailon del Diablo“, der Höhepunkt der Route und zugleich der wahrlich furchterregendste aller in den Pastaza hinabstürzenden Wasserfälle, gezeigt. Ja klar, da müssen wir hin und marschieren mit vielen hundert anderen Besuchern in Richtung Cascada, nicht aber ohne der freundlichen Frau vorher noch eine schöne dicke Banane mit Käsefüllung abgekauft zu haben: :)





Frisch gestärkt geht es nun zum Pailon del Diablo, dem Teufelswasserfall. Und tatsächlich, hier wurde auch im Reiseführer nicht zu viel versprochen. Die Wassermassen schießen senkrecht über die Felsen herab, man wäre mit wasserfester Kleidung bestens ausgestattet. Der Weg zu den Fällen ist ein netter kleiner Fußmarsch, teils über atemberaubende Hängebrücken, von knapp einer halben Stunde, und das alles inmitten herrlichster und blühender Dschungellandschaft.














Auf dem Weg zu den Fällen wird so manches Schmankerl angeboten:




Was sicherlich mit ein Grund für die vielen Ausflügler ist – heute ist Ostersamstag, und in Rio Verde, nachdem wir vom Pailon del Diablo wieder zurück waren, wird der Ostersamstag noch ganz nach den alten Traditionen gepflegt: es gibt eine Fußwaschung im Fluß, so was sieht man auch nicht alle Tage:
















Außer den Fußwaschungen werden im Fluß nebenan auch die alltäglichen Dinge des Lebens verrichtet. Auto waschen und Körperreinigung. :) ;)





Oft denken wir uns, was sich wohl die Einheimischen denken ob der Touristenmassen, die sich jeden Tag durch das kleine Dörfchen zwängen. :huh: :dry:
Wir stehen diesen Dingen oft sehr argwöhnisch und auch wenig verständnisvoll gegenüber. Wenn man im Reiseführer liest, dass an Wochenenden und Feiertagen auf dieser Ruta de las Cascadas viele offene, oft voll besetzte Chiva-Busse, begleitet von lautstarker Partymusik und billigem Alkohol, die Straßen regelrecht blockieren, dann mögen wir uns das gar nicht vorstellen. Zum Glück waren es bei uns eher die „normalo-Touris“ und viele Familien, was wohl am Osterwochenende lag.

So geht der Vormittag zu Ende, das Wetter wird langsam etwas besser und tatsächlich spitzelt sogar die Sonne dann und wann mal durch die meist dicke Wolkendecke. Für den Nachmittag haben wir uns die andere Seite des Tales ausgesucht.

Das erzähle ich aber dann im nächsten Kapitel.
Anhang:
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27 Mai 2019 16:46 #557520
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... damit es hier schnell voran geht und der RB sein Ende findet, stell ich gleich nochmal den Nachmittag von Baños hier ein:

Tag 8, ein Nachmittag in Baños

Nach der Wasserfallroute wollen wir am Nachmittag auf die andere Seite des Tales. Dort gibt es Baumschaukeln vom Allerfeinsten, dazu liegt das schöne und teure Hotel „Luna Runtun“ mit dem dazugehörigen Cafe de Cielo auf dem Weg. Das trifft sich gut, denn Hunger macht sich breit und was gibt es Schöneres, als hoch über Baños eine kleine Mittagspause einzulegen:








Der Blick ist regelrecht sensationell und vor hier oben sieht man auch schön die Basilika zur „Jungfrau des heiligen Wassers“. Die Basilika wollen wir uns heute Abend, wenn wir zum Abendessen in die Stadt fahren, etwas näher anschauen.




Das Hotel Luna Runtun ist ein ein tolles Haus. Thermalquellen laden zum Baden ein, da oben lässt sich´s auf alle Fälle gut aushalten, wenn man das nötige Kleingeld dazu hat. Ich kann mir gut vorstellen dass es ein tolles Erlebnis sein muss, wenn man nachts dort oben in einer der kleinen Thermalbecken sitzt, den Blick über das Lichtermeer von Baños, und dazu noch ein Gläschen Prosecco in der Hand – das wär dann noch das i-Tüpfelchen. :kiss: ;)




Unser Ziel aber ist die Schaukel Casa de Arbol. Für Adrenalin-Junkies und alle die, die den totalen Nervenkitzel lieben, ist der Ausflug hoch über der Stadt Baños genau das richtige. Diesen Ort des absoluten Nervenkitzels kann man gut auch auf eigene Faust besuchen. Die Schaukeln sind an einem Baumhaus in 2.600 m Höhe über dem Meerespiegel angebracht, und man schwingt mehr oder weniger direkt über dem Abgrund. Eine imposante Sache, und trotzdem hat´s uns nicht vom Hocker gerissen. Bestimmt wären wir geschaukelt, aber in Anbetracht der Massen, die dort auf grad mal eine oder max. zwei Minuten Schaukeln in der Schlange standen, waren uns dann doch zu viel des Guten. Leute über Leute, was für Menschenmassen! :woohoo: :evil:

Aber – schön war es trotz der vielen Leute dort oben auf alle Fälle und der Ausflug mehr als empfehlenswert. Hier blüht alles in wunderbarer Pracht, und wenn halt wenigstens ein klein bisschen die Sonne scheint, ist alles doppelt so schön:
















Ziemlich geschlaucht kommen wir spätnachmittags in unsere Chamanapamba-Lodge nach Hause. Ein bisschen relaxen, a cold shower, und dann schauen wir mal, wo wir heute Abend zum Essen gehen.
Man könnte auch hier im Hotel zu Abend essen, aber wir wollten auch noch die Basilika anschauen.
Als unseren Speiselokal-Favoriten haben wir uns das LA TASCA ausgesucht. Im Reiseführer steht:
Authentisch spanisch im kleinen, beliebten Wohlfühllokal. Meeresfrüchte in verschiedenen Varianten, Paella und leckerste Tapas.

Also nichts wie hin, wir waren nämlich mittlerweile ganz schön hungrig. Leider war das Lokal fully booked, aber der nette Wirt meinte, in einer halben Stunde, da hat er was frei und wir sollten dann wieder herkommen. Passt, denn für die Basilika brauchen wir sicherlich nicht länger als eine halbe Stunde.

Wir gehen über den Marktplatz und siehe da, die Basilika ist bis auf den letzten Platz belegt. Also – wir wissen ja nicht, ob das in Südamerika in allen Kirchen so ist, aber da drin ist es zugegangen wie auf dem Jahrmarkt. Da wird telefoniert, da wird gesungen, da liegen die Kid´s auf dem Boden herum, und alles ist stockdunkel. Dazu ein Geräuschpegel, der seinesgleichen sucht. :unsure: :angry:

Und dann dämmerts uns – ja klar, heute ist ja Ostersamstag, und wir können, nachdem wir wieder aus der Kirche im Freien waren, der Übergabe des Osterfeuers zusehen. Christliche und anscheinend brave Leute sind das hier in Ecuador, für uns eine sehr interessante Sache.

Das LA TASCA war sehr gut! Schon allein der Wirt hatte mit uns und wir mit ihm die höchste Freude. Der Mann war 20 Jahre lang in Deutschland bei einer großen Autofirma angestellt. Nicht etwa am Fließband, sondern in höheren Etagen hat er sein Geld verdient, sich dann in Ecuador eine viele hundert Hektar große Hazienda gekauft. Bis es ihm dann langweilig wurde, weil der Weg von seiner Ranch zur nächsten Stadt länger als eine Stunde war, und da hat er sich gedacht, er macht hier in Baños ein Speiselokal auf. In jedem Fall ist ihm das gut gelungen, und mit seiner Frau, die die Küche unter sich hat, ist er unserer Meinung nach sehr erfolgreich. Ein unterhaltsamer Mensch, dort würden wir sofort wieder hingehen.

Die angebotenen Tapas waren vorzüglich, es war in Ecuador mit eines der besten Essen, die wir gehabt haben:





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Letzte Änderung: 27 Mai 2019 16:54 von bayern schorsch.
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27 Mai 2019 23:02 #557539
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  • Gabi-Muc am 27 Mai 2019 23:02
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Hallo Schorsch,

Dein Reisebericht ist hochinteressant. Banos habe ich in unsere To-Do-Liste aufgenommen, wir haben unsere beiden Teenager dabei, die brauchen etwas Action. In Costa Rica haben wir uns schon im Canopy über die Bäume geschwungen (in Arenal und in Monteverde) und falls es nächstes Jahr mit Ecuador klappt, werden wir dies dort auch tun. Ist man auf dieser Schauker eigentlich angeschnallt oder kann man da auch in die Tiefe sausen, wenn man von der Schauker rutscht?

Euer erstes Ziel Otavalo hatte ich schon vor Deinem Reisebericht aus meiner Liste gestrichen und auch nach dem Lesen Deines Reiseberichts haut mich der Ort jetzt nicht vom Hocker.

Wie war denn eigentlich die Temperatur? So wie es aussieht, hat es zwischendurch ja auch immer mal wieder geregnet.

Gibt es eigentlich mehrere dieser Seilbahnen, die über die Schlucht fahren?

Ich freue mich, wenn's weitergeht.

LG

Gabi
03.2022 Swakop, Etosha und Damaraland // 08:2021 Uganda // 01.2021: Caprivi // 10.2020: Etosha pur // 04.2019: KTP, Tok Tokkie Trail und Sossusvlei // 06.2018: Swakopmund und Etosha // 08.2017: Kalahari, KTP, Fish River, Soussusvlei, Swakopmund // 04.2016: Gardenroute von Kapstadt zum Addo Elephant Park
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28 Mai 2019 13:28 #557572
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Hallo Gabi,

freut mich, dass mein RB Dich nach wie vor interessiert.

Du schreibst:
Banos habe ich in unsere To-Do-Liste aufgenommen, wir haben unsere beiden Teenager dabei, die brauchen etwas Action.
Ja, das kann ich mir für die Kid´s sehr sehr gut vorstellen!
Ist man auf dieser Schauker eigentlich angeschnallt oder kann man da auch in die Tiefe sausen, wenn man von der Schauker rutscht?
Kommt drauf an - wenn Du mit den Körben über die Schlucht fährst, dann kannst Du eigentlich nicht rausfallen. Und bei den Ziplines bist Du natürlich angeschnallt. Ziplines haben wir nicht gemacht, aber die Leute hatten einen riesen Spaß. :)
Euer erstes Ziel Otavalo hatte ich schon vor Deinem Reisebericht aus meiner Liste gestrichen und auch nach dem Lesen Deines Reiseberichts haut mich der Ort jetzt nicht vom Hocker.
Wenn Du es so einrichten kannst, dass Du am Samstag in Otavallo sein kannst, dann würde ich hinfahren. Außer dem Mercado gibt es auch den Kondorpark (für Kid´s mit Sicherheit eine tolle Sache) und es gibt in und um Otavalo viel zu unternehmen.
Wie war denn eigentlich die Temperatur? So wie es aussieht, hat es zwischendurch ja auch immer mal wieder geregnet.
Wir hatten sämtliche Temperaturen. Von sehr kalt und Schneefall (kommt im nächsten Teil) bis zu 30 Grad, und Galapagos hat dann den Vogel abgeschossen. Dort waren 30 Grad die unterste Grenze, schwülwarm, sonnig und bald schon zu heiß. ;)

LG und bis gleich,
der bayern schorsch
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28 Mai 2019 13:43 #557574
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Tag 9, von Baños zum Chimborazo

Sehr früh sind wir wieder unterwegs. Schade, dass es das Frühstück erst um 8.00 Uhr morgens gibt, das spielt uns als Frühaufsteher nicht unbedingt in die Karten. Die heutige Tagesetappe sind nur 110 Kilometer, und goolge maps gibt uns eine Zeit von 2 Stunden und 18 Minuten vor. Da haben wir genügende Zeit, dem schönen Hotel SAMARI einen Besuch abzustatten.








Eine herrliche Gartenanlage, wobei der eigentliche Grund für den Besuch der war, dass es laut Reiseführer hier im Garten 24 verschiedene Kolibriarten geben soll. Natürlich haben wir nachgefragt, aber die netten Damen an der Rezeption wussten von den Kolibris nichts und wir haben auch keine gefunden. :sick: ;)

Wie das eben so bei unseren Touren ist, wir brauchen für alle Strecken immer viel länger, als uns google maps vorgibt. Es gibt unterwegs so viel zu sehen, und in der Tat kann man sich an der Landschaft und an den vielen Eindrücken, die das Land zu bieten hat, gar nicht satt sehen.








Wir hatten uns fest vorgenommen, irgendwann mal an einem der vielen Straßenstände eine Portion Schwein zu verdrücken. Leider ist nichts draus geworden, denn entweder waren wir pappe satt oder hatten weder Zeit noch die nötige Muße.

Unsere nächste Station ist die CHIMBORAZO Lodge,

www.booking.com/hote...l-chimborazo.de.html

am Fuße des mächtigen Chimborazos. Mit 6.268 m ist dieser Berg der höchste Berg Ecuadors und gleichzeitig auch der einzige Sechstausender.

Die Lodge liegt in herrlichster Umgebung auf einer Höhe von 4.000 Meter, wir hatten die Messner-Suite gebucht und hier für die Übernachtung 152 USD incl. Halbpension bezahlt.

Bei Ankunft gegen 13.30 Uhr haben wir uns sehr geärgert, denn unser Zimmer war noch belegt. Drei junge Amerikaner meinten wohl es wäre „ganz normal“, dass sie das Zimmer bis um 14.00 Uhr belegen könnten. Zu dumm nur, das sich die Angestellten nicht getraut haben, mit den Leuten aus Amerika ein paar Takte zu reden, und der Inhaber der Lodge, Marco Cruz, war mit einer Gruppe von Bergsteigern unterwegs.

Die „Takte“ hab ich dann den Amerikanern geflüstert. :silly: Gut, dass sie mein bayerisches Schimpfen nicht verstanden haben, denn ich war nicht unbedingt wählerisch in der Wortwahl meiner Ansage. Binnen 10 Minuten waren die Herrschaften ausgezogen, den letzten Rucksack hab ich ihnen dann noch nachgeschmissen. Also wirklich – da platzt Dir doch der Kragen und wir finden so ein Benehmen mehr als ungehörig. Aber egal, das Zimmer wurde dann hergerichtet und wir sind in der Zwischenzeit nochmals ein paar Kilometer zurückgefahren, da wir unterwegs ein nettes Gasthaus gesehen haben. Dort haben wir eine Locro gegessen.

Irgendwas war mit dem Zimmer aber dann doch nicht ganz in Ordnung, denn wir wurden kurzerhand von der gebuchten Messner-Suite in die Walter Bonatti Suite umquartiert. Wenn man sich in der Bergsteiger-Materie auskennt, dann weiß man, dass Walter Bonatti ein berühmter italienischer Bergsteiger war. Jetzt aber ein paar Bilder von unserer Unterkunft:

So hat sich das alles gezeigt bei unserer Ankunft:


und so sah es dann in unserer „Hütte“ aus:

















Wir genehmigen uns ein Gläschen Rotwein, es ist draußen kalt, windig und irgendwann fängt es dann sogar noch zu schneien an. :( Aber hier, am wärmenden Holzofen, mit Blick nach draußen, da kann man es aushalten:







Das Wetter wird ein klein wenig besser oder sagen wir mal, es wird wenigstens ein bisschen heller. Wir machen nochmal eine Stipvisite in den Nationalpark, wo wir morgen versuchen werden, die 5.000 m Marke zu knacken :huh: :dry: und sehen, dass es doch einige Zentimeter geschneit hat. Und es hat sich gelohnt, sich vom Kaminfeuer loszureißen, denn wir sehen die ersten wildlebenden bzw. freilaufenden Vicunas:












Zurück bei der Lodge präsentiert sich dann die gesamte Szenerie deutlich freundlicher als bei der Anreise vor ein paar Stunden:




Die Chimborazo-Lodge ist eine luxuriöse Bergsteiger-Hütte am Fuße des gleichnamigen 6.268 Meter hohen Chimborazo. Der Inhaber, der 73-jährige Marco Cruz hat sich hier im Andenhochland einen Traum erfüllt. Abends sind wir mit ihm zusammen gesessen, und er hat uns viel von der Welt und auch auch von sich und seinen Freunden (u.a. von Reinhold Messner und vielen vielen andere Berühmtheiten) erzählt. Für ihn ist es das Schönste, wenn er jeden Tag mit seinen Gästen auf Touren gehen kann, und die Einheimischen, die ihn beinahe schon verehren, leiten die Lodge und die dazugehörigen Ländereien.

Es war für ihn eine Selbstverständlichkeit, uns abends auf Grund der Unannehmlichkeiten mit den Amerikanern, auf ein Glas Wein einzuladen. Oft wünschte ich mir, von diesem Mann die Gelassenheit und Ruhe zu haben, die er ausstrahlte. Ein toller Mann, den man wirklich beglückwünschen muss, was er aus seinem Leben gemacht hat. Interessiert hätte mich, wie er an meiner Stelle mit den Amerikanern umgegangen wäre. Wahrscheinlich ganz anders, weniger heftig und mit mehr Souveränität, als ich es zu Tage gelegt habe. :unsure:

Zum Abendessen gab es Forelle und davor eine Suppe. Es hat gut geschmeckt, und das gesamte Ambiente war wirklich sehr schön:






Irgendwann in der Nacht wache ich auf und schau zum Fenster raus. Was für ein Anblick!!!
Da musste ich Schorschine aufwecken, und wir waren hellauf begeistert. Eine sternenklare Nacht, der Chimborazo zum Greifen nah, so was Schönes haben wir schon lange nicht mehr gesehen.

Und spätestens da hab ich mir mal wieder gedacht, dass es höchste Zeit wäre, mich mit der Sternenfotografie zumindest auseinanderzusetzen. Das Stativ lag im Auto, und das Auto stand auf dem Parkplatz. Ob man es glauben mag oder nicht: die paar hundert Meter waren mir ganz einfach zu weit. Nicht dass ich zu faul gewesen wäre, aber in Anbetracht der enormen Höhe ….

Zum Glück gibt es Internet, sonst könnte ich hier mit keinem Bild aufwarten:

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Letzte Änderung: 28 Mai 2019 13:55 von bayern schorsch.
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